Wer kann das sein?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 5.174 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo !


    Mich erinnert an Guepinia helvelloides . Hier fehlt ein Schnittbild , ist Fleisch gallertartig ? Substrat ist Birkenholz , Totholz oder noch lebendige ?


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    der Gallerttrichter kann das nicht sein. Der hat einen etwas anderen Farbton und wächst nicht auf Holz, zumindest nicht direkt auf Stämmen. Ich würde das für einen Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica) halten, der zwar normalerweise gelblicher ist, aber manchmal (vor allem wenn er trocken oder noch sehr jung ist) farblich ins Orange geht.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo Jan Arne !


    Kurz von mein erste Antwort habe ein paar Website nachgeschaut , stehen das Guepinia helvelloides - Gallerttrichter kann auch an tote Stumpfe wachsen( ich weis nicht ob diese Website verträuliche sind ??? Auf diese Grund habe frage gestellt , um welche Substrat gehet , tote oder lebendige .
    Du hast gute Literatur , kannst du nachschauen ob ist das möglich . Kann das wirklich an tote baum wachsen ?


    Form passt besser an Tremella mesenterica aber irritiert mich Farbe ich kenne diese Pilz als Gelb
    mein Fund


    -


    Habe nach dein Antwort ein paar Website nachgeschaut und tatsächlich ein paar Bilder von T. mesenterica in rötliche Farbe gesehen


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Beli,


    laut Literatur kann Tremiscus helvelloides sogar an oberirdischem Holz wachsen [GPBW: "über stark kalk- bzw. basenhaltigem Untergrund sogar auf oberirdisch liegendem, schwach morschem Holz von Nadel- und Laubbäumen (Fichte, Tanne, Buche)"]. Trotzdem passen für mich Farbe (fleischrot und nicht orange) und Form nicht.


    Hier noch zwei Bilder jüngerer Tremella-mesenterica-Exemplare. Beide nicht schön, aber das Wesentliche ist zu sehen: die Farbe.




    (Beide noch recht jung. Beim Anfragepilz sieht man auch, dass er sich wohl erst vor kurzer Zeit durch die Rinde gedrückt hat)


    LG, Jan-Arne
    __________________________________


    Edit: Interessant noch der Hinweis bei GPBWs:


    "Die jungen Basidiocarpien bilden zunächst nahe er Oberfläche rundliche, 3-5 cm große Konidien, deren gefärbter Inhalt die orangegelbe Färbung bedingt; erst später werden dann viersporige Basidien angelegt."


    Das wusste ich auch noch nicht. :)


  • Hallo Jan Arne !


    Danke für deine mühe !


    Habe ein paar Website wegen orange T. mesenterica nachgeschaut aber nirgendwo gefunden was für orange Farbe Ursache ist ?


    Normale weise diese Pilz vorkommen in gelbe Farbe , auch jung bis alt . Tatsächlich gibt weniger Bilder mit orange Exemplaren in junge und auch in alte Stadium , ganz genau wie deine Funde (etwas neu für mich) .


    Ist dir bekannt was für orange Farbe Ursache ist ? Ist das vielleicht Variation ?


    LG beli !


    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hi Beli,


    den Hinweis auf die Entstehung der orangenen Färbung hatte ich bereits aus den Großpilzen Baden-Württembergs zitiert :)


    Edit: Interessant noch der Hinweis bei GPBWs:


    "Die jungen Basidiocarpien bilden zunächst nahe er Oberfläche rundliche, 3-5 cm große Konidien, deren gefärbter Inhalt die orangegelbe Färbung bedingt; erst später werden dann viersporige Basidien angelegt."


    Das wusste ich auch noch nicht. :)


    LG, Jan-Arne

  • Servus beinand ;)


    Tremella mesenterica ist makroskopisch ohne den Wirt zu kennen, kaum bestimmbar. Es kommt also immer auch Tremella aurantia in Frage.


    Tremella mesenterica parasitiert an Peniophora, Tremella aurantiaca an Stereum. Es gibt eben zwei gelbe/orange Tremellen bei uns. Leider wird die zweite kaum beachtet, da meist direkt "Tremella mesenterica" gesagt wird.


    LG
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph!


    Klar, den muss man immer noch dazu nennen. Im Wald schaue ich auch immer auf die Begleitpilze und nenne ihn nur sicher T. mesenterica, wenn ich Reste eines Zystidenrindenpilzes am Ast sehe. Glücklicherweise haben die ja in etwa die gleiche Erscheinungszeit, sodass es häufig klappt, beide gleichzeitig zu sehen, wobei das ja faktisch auch kein richtiger Beweis ist. Hast du T. aurantia denn schon gefunden? Etwa häufiger?


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Mein bislang einziger Fund von Tremella aurantia wuchs direkt auf Stereum hirsutum an einem dicken, liegenden Eichenstamm.
    >Siehe hier<, Eike hat den ja nachbestimmt.
    Und ja, ich schaue da schon regelmäßig genauer hin und auch rein, wenn es nicht gerade um Fruchtkörper an eher dünnen Ästchen mit erkennbarem Peniophora - Umfeld geht.
    Auffällig sind die Dinger ja schon, ich galube also in der Tat, daß Tremella aurantia recht selten ist.


    Übrigens hatte ich auch im "Konidien - Stadium" noch keine wirklich so derbe orangene Tremella mesenterica. Kann natürlich sein, daß mir das bisher einfach nur nicht aufgefallen ist, aber gerade dein erster Fruchtkörper hat schon auch was Dacrymyces - mäßiges in Wuchsform und Farbe, Jan-Arne.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!



    Übrigens hatte ich auch im "Konidien - Stadium" noch keine wirklich so derbe orangene Tremella mesenterica. Kann natürlich sein, daß mir das bisher einfach nur nicht aufgefallen ist, aber gerade dein erster Fruchtkörper hat schon auch was Dacrymyces - mäßiges in Wuchsform und Farbe, Jan-Arne.


    Gut möglich! Das sind alles makroskopische Bestimmungen, die mittlerweile schon fast 5 Jahre her sind, meine ersten Gehversuche praktisch. Die Literatur betont die orangene Farbe junger Fruchtkörper mehrfach und zumindest der zweite Pilz passt auch von der Form her ganz gut. Welche Gallertträne schwebt dir denn als Option vor?


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Tjaaaaaa....


    ...also da wird dann halt das Angebot irgendwie dünn und in FRage käme letztlich wohl nur noch Dacrymyces chrysospermus (Riesen - Gallertträne), und die gehört normalerweise an Nadelholz. ;)
    Aber wer weiß? Heterobasidiomyceen sind auch insgesamt irgendwie nicht wirklich befriedigend bearbeitet. Viel Stückwerk, und dadurch eben auch viele Wiedersprüche und Lücken.
    Guepiniopsis und Ditiola usw. muss man auch noch auf dem Schirm haben, glaube ich hier aber auch nicht so wirklich.



    LG Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    jetzt wollte ich schauen, ob derselbe Hinweis bzgl. der orangeroten Farbe bei jungen Fruchtkörpern auch bei T. aurantia steht. Leider ist die Art in den GPBWs gar nicht aufgeführt oder ich schaue falsch.


    Zur Dacrymyces: Das war auch genau mein Gedankengang. Die Art soll sehr selten auf Laubholz vorkommen, davon möchte ich aber jetzt mal nicht ausgehen, zumal ich im Kopf habe, dass ich diesen Wuchs schon häufiger gesehen hab. Ich glaube nach wie vor an junge T. mesentericas, ohne es belegen zu können. Vielleicht ein Punkt, auf den man in Zukunft genauer achten kann. :)


    @ Lars: Eventuell reicht es zu schauen, wie er sich entwickelt. Sofern er nicht gefrostet war/ist, müsste er meiner Theorie nach jetzt schon etwas heller gelb sein. Es sei denn natürlich, dass der Frost (dein Fruchtkörper war doch gefroren, oder?) das Wachstum nicht irgendwie beeinflusst hat.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lars!


    Du könntest mit der Kamera noch einen Schritt zurückmachen, so daß man auf einem Bild möglichst viel vom Holz / Rinde um den Fruchtkörper herum sieht. Wenn wir mal von einer Tremella ausgehen (was ich auch tue, trotz der für mich ungewohnten Farbe), dann ist ja der Wirtspilz wichtig, also ob es da am Holz noch eine Stereum - Art oder eine Peniophora gibt.
    Stereum ist leicht zu entdecken, aber Peniophora kann auch ein hauchdünner, grauer Belag auf der Rinde sein, die sind mitunter schwer zu erkennen.


    Ansonsten kannst du natürlich auch mal prophylaktisch einen fruchtkörper mit nach hause nehmen und trocknen, aber ich denke, wir bekommen den auch ohne mikroskopische Untersuchung eines Belegs ins Trockene. ;)


    PS.: Ich glaube, Tremella aurantia war den Autoren zu dem Zeitpunkt nicht bekannt. Die redaktionelle Arbeit am Band 1 der GPBWs war vor der Jahrtausendwende abgeschlossen, eventuell war das Taxon zu der Zeit auch völlig abgetaucht und kam erst mit neueren Untersuchungen wieder ins Bewusstsein (obwohl ja ursprünglich schon 1822 beschrieben). Auch der Zusammenhang zwischen Wirt und Parasit wird da nur im Einleitungsteil erwähnt, Tremella mesenterica allerdings wird - insbesondere auch im ökologischen Teil - als saprophytische Art beschrieben. Auch das ist anscheinend eine Erkenntnis, die sich zu der Zeit eben erst durchzusetzen begann.



    LG, Pablo.

  • Servus Jan-Arne



    Hast du T. aurantia denn schon gefunden? Etwa häufiger?


    Nein, leider nicht, die Funde scheinen mehr westlich zu liegen. Vielleicht ist es bei mir zu kontinental, wobei ich aber nicht sehr häufig in den Wald komme, also wenig über die Häufigkeit sagen kann - aber auch aus den Reihen des Vereins für Pilzkunde Münchens kenne ich keinen Fund.


    Ich fürchte nur allgemein, dass der eine oder andere Fund als Tremella mesenterica untergeht, weshalb ich gerne auf solche Doppelgänger hinweise, insbesondere in Foren - man findet oft nur, was man kennt. ;)


    LG
    Christoph

    • Offizieller Beitrag


    Ich fürchte nur allgemein, dass der eine oder andere Fund als Tremella mesenterica untergeht, weshalb ich gerne auf solche Doppelgänger hinweise, insbesondere in Foren - man findet oft nur, was man kennt. ;)


    Wahre Worte! :thumbup:

  • Edit: Interessant noch der Hinweis bei GPBWs:


    "Die jungen Basidiocarpien bilden zunächst nahe er Oberfläche rundliche, 3-5 cm große Konidien, deren gefärbter Inhalt die orangegelbe Färbung bedingt; erst später werden dann viersporige Basidien angelegt."


    Das wusste ich auch noch nicht. :)


    Hallo !


    GPBWs : junge Basidiocarpen verursachen oranggelbe Farbe bei Tremella mesenterica . Das stimmt , das habe auch durch mehrere Internet quellen gefunden ,



    In mehrere vertrauliche Website welche Mikroskopische Bestätigung haben , Tremella mesenterica - Goldgelbe Zitterling hat in junge und auch in alte Stadium gelbe bis orangegelbe Fruchtkörper Farbe , aber hat nicht so intensive orange Fruchtkörper Farbe wie Funde von Lars und auch von Jan Arne .


    Ich habe nur 3 Website gefunden welche zeigen Bilder mit so intensive kräftige orange Fruchtkörper Farbe (wie Fund von Lars und von Jan Arne) als Tramella mesenterica beschriebene aber keine Mikroskopische Bestätigung .


    Das bedeute , T. mesenterica vorkommen mit orangegelbe Farbe , aber Mikroskopisch bestätige Funde zeigen keine Fruchtkörper mit so intensiv orange Farbe .


    Fruchtkörper mit so intensive orange Farbe (welche ich habe in Website gefunden) haben keine Mikroskopische Bestätigung , nur als T. mesenterica beschriebene ohne irgendwelche fest beweise .


    Was ist eigentlich Pilz mit so kräftige Farbe ? Nirgendwo ich kann Antwort finden .
     
    Ein von Tramella mesenterica (noch nicht gut untersucht) Variation ?


    Gehet bei kräftig orange Fruchtkörper vielleicht um irgendwelche Pilz Virus befall . Vielleicht Virus verursacht kräftig orange Farbe , etwas ähnlich wie bei Leotia lubrica - Grüngelbes Gallertkappe und mit Virus befallene Leotia viscosa - Schwarzgrüne Gallertkappe ?


    Hier in Diskussion ist auch Dacrymyces als ähnliche Pilz vorgeschlagen .


    Meine Erfahrung mit Tramella und Dacrymyces


    Ich glaube das ich habe seltene (DGFM 69 Fundmeldungen) Dacrymyces chrysospermus - Große Gallertträne gefunden haben . Nicht von Experte bestätig .


    Fundort Rauriser Tal (AT) Juli 2016 , liegende , befallene große Fichte


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    Mir ist auch Dacrymyces stiliatus - Zerfließende Gallertträne bekannt , Bilder zu vergleichen wegen unterscheid mit Dacrymyces chrysospermus


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    Habe auch Tremella mesenterica gefunden :


    Fund aus Mediterranraum , Dezember 2016 an lebendige Eiche - Quercus sp , gelbe für T mesenterica typische Farbe


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    Fund aus Bayern , April 2015 , orangegelbe Farbe aber nicht so kräftig orange wie bei Lars und Jan Arnes Fund


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    Fund aus Bayern , Februar w015 , tote liegende Buchenast , etwas gefrorene Fruchtkörper mit typische orangegelbe Farbe aber nicht so intensiv orange


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    Fund aus Bayern , Dezember 2015 bin nicht siecher um was genau gehet


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    LG beli !

  • Hallo zusammen,
    hier nun neue Bilder von heute (07.12.17).
    Erste Info, die Angabe von Birke als Substrat war falsch (sorry). Substrat = mir nicht bekanntes totes Gebüsch (siehe Bild).

    Der bekannte Pilz aus größerer Entfernung.

    Der bekannte Pilz nun etwas älter. Größe, ca 3 cm.

    Der Bekannte Pilz von der rechten Seite.

    Ein anderer frischer Pilz.

    Der bekannte Pilz mit größerem Abstand von rechter Seite.

    Ein "Blatt" des bekannten Pilzes, auf einer Jeans, Größe ca. 5 mm. Fühlt sich nicht schleimig an, eher weich und glatt wie ein Rosenblatt.

    Der Busch aus größerer Entfernung von der rechten Seite.
    Nun bin ich mal gespannt, ob das weiter hilft.
    Grüße, Lars

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lars!


    Danke für's dranbleiben. :thumbup:
    Nun sind zwei wichtige Details zu sehen: Die Fruchtkörper unter der Rinde tendieren schon mehr ins Gelbliche (siehe vorletztes Photo) und sind erkennbar mit einer Peniophora vergesellschaftet. Diese dünnen, hellgrauen Beläge auf der Rinde sollten eine Art aus der Ecke um Peniophora cinerea sein. Um's genauer zu wissen, müsste man die Peniophora zumindest mikroskopieren, aber für die bestimmung der Tremella ist es unwichtig: Die befällt ja alle möglichen Peniophora - Arten.


    Sowie die Dinge jetzt liegen, würde ich deinen Fund auch ohne Mikroskopie als sehr sicher ansehen und als Tremella mesenterica abheften.
    Mikroskopisch gibt die Gattung Tremella ohnehin nicht viel her, die Sporengrößen sind zwischen Tremella aurantia und Tremella mesenterica etwas unterschiedlich, aber wenn man den Wirt kennt, ist das auch ein sicheres Merkmal.


    Was deine Funde betrifft, Beli:
    Auf den letzten beiden Bildern ist vermutlich eine Gallertträne aus der lacrymalis - Gruppe zu sehen. ich selbst tue mich da schwer, die einzelnen Artunterscheidungen in der Gruppe nachvollziehen zu können.
    Bei deinem zuerst gezeigten Pilz (Rauriser Tal, Fichte) würde sich ein Vergleich mit Guepiniopsis alpina lohnen. :)



    LG; pablo.