Corticiaceae an Salix sp.

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.921 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Maren!


    Sieht interessant aus.
    Eine echte Idee habe ich dazu momentan nicht, vermutlich müsste man selbst reinlinsen können. Auch wenn die Mikrobilder famos sind. :thumbup:
    Eine (wenn auch nicht wirklich konsistente) Regel bei Cortis lautet: "Wenn es nirgendwo rein passt, dann ist es eine Hyphoderma (s.l.)."
    Das wäre mein erster Ansatzpunkt, der aber sofort kippt, wenn die braunen Strukturen nicht Fremdhyphen, sondern Dendrohyphidien sind und wenn die Sporen tatsächlich amyloid sein sollten (was an einer einzelnen dünnwandigen Spore immer schwer zu erkennen ist).


    Das könntest du vielleicht noch versuchen zu verifizieren. Achja, und halte mal die Augen nach Stephanozysten auf. Die Zystiden von Peniophorella praetermissa sind variabel (können auch so spindelig aussehen) und die typischen Stephanozysten sind nicht immer gleich zu finden (was mich auch schon genarrt hat).



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo,
    vielen Dank, da muss ich morgen mal weiterschauen. Die braunen Elemente rechne ich eigentlich nicht dem Pilz zu, ich glaube eher an Teile einer Anamorphe. Das Sporenbild täuscht, die Sporen sind nicht amyloid, ich fand nur den Tropfen interessant, der sich mit Jod orange verfärbte.
    Gute Nacht
    LG Maren


  • Hallo Pablo,
    vielen Dank, da muss ich morgen mal weiterschauen. Die braunen Elemente rechne ich eigentlich nicht dem Pilz zu, ich glaube eher an Teile einer Anamorphe. Das Sporenbild täuscht, die Sporen sind nicht amyloid, ich fand nur den Tropfen interessant, der sich mit Jod orange verfärbte.
    Gute Nacht
    LG Maren


    Guten Morgen,
    die Überprüfung hat die obigen Ergebnisse bestätigt. Stephanozysten habe ich auch nach intensiver Suche nicht gefunden. Hyphoderma sp. kommt aber hin, guter Tipp :) . Ohne Stephanozysten komme ich in den Schlüsseln zu H. pallidum syn. Peniophorella pallida, allerdings cf., denn es gibt kein harziges braunes Exudat im Hymenium.
    Gruß, Maren

  • Hallo Maren,


    überprüfe nochmal deine Sporenmaße. Sie passen auch nicht ganz zum Maßstab daneben. Die "grünen Sporen" kommen doch eher von Algen!?
    Am ehesten erinnert mich dein Pilz an Hastodontia (Hyphodontia) hastata.
    Peniophorella (Hyphoderma) pallida hat suballantoide Sporen und immer rundliche Hyphenenden, die mit rotbrauner harziger Masse besetzt sind.


    Beste Grüße
    Frank


  • Hallo Frank,
    richtig, die "grünen Sporen" gehören zu Algen und haben nichts mit dem Pilz zu tun. Hastodontia hastata sieht schon so ähnlich aus, allerdings habe ich keine moniliformen Zystiden festgestellt, und die Sporen sind größer. Ich habe noch mal die Sporen und die Zystiden zusammengestellt. Leider gab es nicht so viele Sporen.
    Die spitzen Zystiden könnten SV-negative Gloeozystiden sein. Die Basidien sind 4-sporig mit Basalschnalle.
    Gruß, Maren

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Achja, das musste ja schiefgehen mit der Anwendung der "Hyphoderma - Regel". :D
    Hyphodontia s.l. müsste man irgendwie dahinein auch noch integrieren. Xylodon käme hier ja nicht in Frage, denke ich?


    Mir ist der weiterhin mysteriös. Man würde gerne selbst mal reinlinsen. Allerdings: Wenn Frank ihn untersucht, ist die chance ungleich größer, daß ein sicherer Name dazu rauskommt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Maren und Pablo,


    wenn das SV-negative Gloeozystiden sind, kommt bei dieser subulaten Form Peniophorella praetermissa ins Spiel. Diese häufige Art sollte allerdings noch zusätzlich Leptozystiden (zylindrisch oder kopfig) haben. Stephanozystiden (von Pablo schon angesprochen) wären zwar das deutlichste Kennzeichen, sind aber nicht immer vorhanden.
    Solche mit Algen vergesellschaften Funde lassen sich oft schlecht mikroskopieren und narren einen manchmal. Ich weiß nicht, ob der Zustand deines Fundes weiteren Aufwand rechtfertigt, zumal P. praetermissa zu den 5 häufigsten Rindenpilzen in Deutschland gehört.


    Beste Grüße
    Frank

  • Hallo Frank und Pablo,
    na, dann ist die Sache ja klar, Peniophorella praetermissa, man sieht die kopfigen Leptozystiden auf dem Sulfovanillinbild ganz gut in der Vergrößerung. Der Inhalt der subulaten Zystiden verschwindet völlig in SV. Leider ist das Exemplar so dünn, dass sich der Aufwand wirklich nicht lohnt, ihn zum Bestimmen zu schicken.
    Vielen Dank für eure Hilfe.
    LG Maren

    • Offizieller Beitrag

    Solche mit Algen vergesellschaften Funde lassen sich oft schlecht mikroskopieren und narren einen manchmal. Ich weiß nicht, ob der Zustand deines Fundes weiteren Aufwand rechtfertigt, zumal P. praetermissa zu den 5 häufigsten Rindenpilzen in Deutschland gehört.


    Hi,


    das ist schön zu wissen. Ich hab von dem btw noch nie was gehört. :D


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Dann hat dich dieser Pilz nun also auch an der Nase herumgeführt, Maren. ;)
    Ging mir neulich auch so, Frank hatte ihn dann benannt.
    Daß der so dünn ist, eigentlich nur ein feiner, weißlicher Filz, wäre wohl auch ein Merkmal dieser Art...



    LG, Pablo.