Schlehenrötlinge

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  • Hallo Leute


    Endlich habe ich im zigten Anlauf mal Schlehenrötlinge gefunden, unter Schlehen, wo ich schon mehrmals vorher -ohne Fund -geschaut hatte.


    Wir waren 3-4 Tage nach dem letzten großen Regen da. Die Pilze hatten Maden ohne Ende im Gegensatz zu den an gleicher Stelle gefundenen Maipilzen.. (die waren madenfrei)



    Meine Frage nun: Sind die in der Regel so vermadet? Hätten wir einen Tag nach dem Regen Chancen gehabt auf Schlehenrötlinge mit weniger Maden? Sind wir vielleicht zu spät losgezogen.


    Die klitzekleinen madenfreien Stücke, die wir dann doch zubereitet haben, haben uns im übrigen nicht so wirklich überzeugt: Ergebnis : Kann man essen, muß man aber nicht. Einmal wollen wir aber noch junge, unvermadete testen. Mag ja sein, daß die besser sind.


    Wie findet Ihr Schlehenrötlinge? Frage an die, die sie schon probiert haben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Safran!


    Probiert habe ich die noch nicht. Die Madengänge müssten bei der Art übrigens rötlich angelaufen sein, also ungefähr wie bei einem Perlpilz sollte das aussehen.
    Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich die Art jemals zu Speisezwecken ausprobieren werde. Da gibt es einen ganzen Batzen makroskopisch nahezu identische Arten im Umfeld; das ist mir ein bisschen so, als würde man irgendwelche violettbraunen Phlegmacien verspeisen, solange halt das Fleisch nicht irgendwie leuchtend gelb gefärbt ist.
    Vermutlich bleibe ich lieber bei Maipilzen. ;)



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Safran,


    da stimme ich Pablo zu. Was macht dich so sicher, dass du wirklich Schlehenrötligne gefunden hast? Der Standort einfach nur bei Schlehen reicht nicht. Meine bisherigen Funde von der Art habe ich btw bei Kirsche gemacht; nix mit Schlehe. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Danke Ihr Lieben,
    eigentlich blieb bei meiner Bestimmung nicht anderes mehr über als der Schlehenrötling, deshalb frage ich hier nochmal an, mit welchen er unter Hinzuziehung aller Merkmale verwechselt werden könnte. Ich gebe zu, daß mir der Riesenrötling bisher erst einmal begegnet ist- ich kenne den also nicht gut, aber ich habe den trotzdem ausgeschlossen. Und auch bei den anderen Rötlingen blieb am Ende irgendwie keiner mehr über....


    Klar wächst der Schlehenrötling nicht nur unter Schlehen, sondern meines Wissens nach unter diversen Rosaceae, wozu auch die Kirsche zählt Bleibt Schildrötling mit ähnlichen Ansprüchen und Aussehen. Aber warum nicht erstmal unter Schlehen suchen? Als nächstes hätte ich mir alle Weißdorne der Umgebung vorgenommen. Und vielleicht finde ich demnächst auch mal den Schildrötling. Ob ich den dann probiere, wird dann entschieden


    Der Schildrötling wäre sicher ein Verwechslungspartner, aber in diesem Fall schon wegen der Fraßspuren ausgeschlossen, habe daneben obendrein noch den Test mit Anilin gemacht, mein Guajak war aber deutlich zu alt.


    Zuehli: Leider kann ich den Artikel nicht im Internet aufrufen. Schildrötling müßte ich erstmal finden und sicher bestimmen. Aber ähnliche Pilze können ganz anders schmecken. Mein Projekt, wo ich diesen Winter leider nicht zu gekommen bin: Die verschiedenenen Samtfußrüblinge, die sich vermutlich geschmacklich stark unterscheiden

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Safran,


    zum Thema Samtfußrüblinge auseinanderhalten. Du weißt schon, dass man die Arten nur mikroskopisch und mit den Sporengrößen auseinanderhalten kann?


    l.g.
    Stefan


  • Hallo Safran,


    zum Thema Samtfußrüblinge auseinanderhalten. Du weißt schon, dass man die Arten nur mikroskopisch und mit den Sporengrößen auseinanderhalten kann?


    l.g.
    Stefan


    Ja, ist mir klar, und da will ich mein Mikroskop echt mal auf die Probe stellen, ob es damit gelingt. Irgendwo habe ich sogar einen Schlüssel abgespeichert, müßte den nur wiederfinden. (Kommt wieder Winter, suche ich den raus oder frage nochmal.). Ich habe mittlerweile den Verdacht, daß es hier zumindest 2 Arten gibt. Und die unterscheifen sich sogar im Substrat, aber auch etwas im Aussehen. Ich will das mikroskopisch verifizieren.


    Ja, o.k. ich bin in erster Linie Mykophage, aber wie Du sicher schon mitbekommen hast, weite ich langsam meine Interessensgebiete aus. interessiere mich für immer mehr Gebiete. Und neulich habe ich meine ersten Kiefernzapfenrüblinge gefunden (juhu)und ja. sie waren bitter. Aber ich hätte die trotzdem gerne unters Mikro gelegt. Nur leider stand da das Mikro bei meiner Tochter. Darf ich Dich beanspruchen, wenn wir uns mal für ein besseres Mikro entscheiden? Geburtstagswunsch von Zimtsternchen: seit dem Schimmelpilzkurs: echt ein besseres Mikro- Ich fände das auch toll. .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wenn ich euch beim Mikroskop-Kauf beraten soll, gern. Allerdings habe ich von Mikroskopen und der ganzen Technik darum nicht allzuviel Ahnung. Ich setze mich nur dran und mikroskopiere.


    Ein besserer Berater wäre Kalli oder ein Mikro-Spezi aus dem Forum. ;)


    l.g.
    Stefan

  • PS. Drosophila, habe mir den Beitrag angesehen. Aber ganz ehrlich: Schlehenrötlonge und Maipilze würde ich nie verwechseln (wäre aber auch unschädlich). Meine Jugendsünde ist echt das Stockschwämmchen. Ehrlich in meinen alten Büchern tauchte der Gifthäubling einfach nicht auf. Aber ich habe Stockschwämmchen wiederholt stehen gelassen, weil die mir einfach "komisch" vorkamen. Ich konnte gar nicht sagen, wovon mein Unwohlsein herrührte.- Ich weiß heute echt nicht, ob diese Stockschwämmchen oder Gifthäublinge waren. Ich weiß nicht, ob meine Vorsicht uns das Leben gerettet hat.


    Ich habe dann jahrelang keine Stockschwämmchen mehr gesammelt.


    Und jetzt sammel ich sie wieder, seit einigen Jahren. Aber über Jahre fand ich den Gifthäubling nie . Letztes Jahr endlich! diverse Funde Aber der Erstfund ergab echt einen "Indianertanz". Ich vermute heute echt, daß der bis dahin HIER nicht vorkam. Aber ich habe Stockschwämmchen auch woanders gesammelt.
    [hr]


    Danke vielmals, ich sage erstmal: Kommt Zeit, kommt Rat. Ein Mikrospezi wäre wahrscheinlich echt besser. Aber trotzdem EINE.- FRAGE. Mein Mikro stand im Zimmer, als mein Haus ausbrannte und 2 der Objektive haben anscheinend drunter gelitten- sie haben seitdem irgendwie einen Belag, den ich nicht entfernt bekomme. Sie funktionieren noch, aber der Belag ist lästig. Hast Du da Tipps?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Safran!


    *Mal den Ludwig aufklapp, kurz die Rötlinge mit ähnlichem Habitus notier*:
    - Entoloma niphoides
    - Entoloma excentricum
    - Entoloma turbidatum
    - Entoloma myochroum
    - Entoloma sordidulum
    - Entoloma luteobasis
    - Entoloma turbidum
    - Entoloma griseoluridum
    - Entoloma myrmecophilum
    - Entoloma lividoalbum
    - Entoloma rhodopolium
    - Entoloma sericatum
    - Entoloma pseudoexcentricum
    - Entoloma cinereofolium


    kenne ich größtenteils nicht, könnten aber durchaus ähnlich bis sehr ähnlich sehen.
    Ob ich's gerade überblättert habe, oder ob die im Ludwig einfach nicht drin sind:


    - Entoloma prunuloides
    - Entoloma ochreoprunuloides
    - Entoloma saundersii (könnte auch ein Synonym zu einer der Arten oben sein
    kann man sich auch mal noch angucken.


    Das war jetzt halt nur der Ludwig, besser würde man mal bei Noorderloos oder so gucken, das ist dann noch etwas vollständiger.


    :evil:


    Rötlinge halt.
    Das Problem ist, daß die einzelnen Arten makroskopisch oft eine ziemlich hohe Variationsbreite haben.
    Man erlebt immer wieder lustige Überraschungen, wenn man einen Rötling unters Mikro packt und ganz schnell den Arbeitsnamen total revidieren muss.
    Ob bei den aufgezählten Arten was Giftiges dabei ist: Keine Ahnung. Das sind teils seltene Arten, die vermutlich noch nie ein mensch versucht hat, zu verzehren.



    LG, Pablo.

  • Danke vielmals Pablo, ich werde da echt mir mal die Mühe machen. Oh je Arbeit :cursing:. Aber ganz ehrlich, ich bin niemand , der nur eine Vergiftung riskieren mag. Ich bin da sehr sicherheitsbedürftig..- Wobei bei Täiblingen - keine ernsten Vergiftungen, war ich schon manchmal etwas kühn.


    Aber ich würde sogar nur mikroskopisch bestimmte Pilze testen :) . Mein Mykophagengen ist halt da. Wohl nicht auf Dauer- zu stressidg. Na mal schauen, was dann noch für Fragen auftauichen. DEN Fund haben wir aber tatsächlich gut vertragen.


    Darf ich bei der Abarbeitung weitere Fragen stellen? Leider habe ich weder den Ludwig noch den Noorderlos.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Safran!


    Wenn sich da nun aber herausstellen würde, daß alle verwechselbaren Arten ungiftig wäre, bzw. man neben dem Riesenrötling (Entoloma sinuatum) nur zwei oder drei giftige Arten berücksichtigen müsste, dann wäre es gar nicht so problematisch und man könnte es machen wie mit den Champis: Die exakte Art ist nicht relevant, solange man die richtige Gruppe erkannt hat. Das Problem ist halt nur, daß ich keine Ahnung habe, wie es sich bei all diesen Rötlingen mit der Giftigkeit verhält. :(


    Edit: Ich bringe den Ludwig im Herbst wohl sowieso mit, wenn wir uns sehen. Die Unterscheidung läuft da tatsächlich meist über die Mikromerkmale, was aber im Ludwig nicht immer optimal dargestellt ist. Daher arbeite ich für die Bestimmung meist mit den Schlüsseln in FungaNordica oder mit dem Rötlings - Buch aus der Edizione Candusso von Machiel Noorderloos.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Safran,


    ich sehe das wie Pablo. Eine gutes Werk ist auch noch der Gröger Band 1. Natürlich kannst du uns gern fragen. Ist doch klar. Ich für meinen Teil nehme Rötlinge nur mit, wenn ich nix anderes finde. Die sind mir dann doch etwas zu kompliziert. Da guck ich mir lieber Risspilze an, die sind viiel leichter; u.a. auch deswegen, weil ich da kein HDS-Schnitt machen muss. :giggle: Ok ivh gebs zu Risspilze sind auch schwer. Viele meiner letzten Bestimmungen hat Ditte korrigiert. :shy:


    Glückwunsch übrigens zu den Funden der Zapfenrüblinge.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.