Lamproderma sp

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  • Hallo Schleimpilzfans,


    da habe ich doch vor kurzem meine erste Lamproderma gefunden, mit der sicheren Bestimmung hapert es da noch.


    Gefunden hab ich ein Grüppchen überreifer Exemplare auf einem moosigem Fichtenast, der zu 3/4 in der Nadelstreu verborgen war. Schnee lag keiner unmittelbar daneben, doch weiter drinnen im Wald waren noch vereinzelt kleine Stellen weiß. 660m ü NN.


    Die ungestielten Fruchtkörper sind oval-eiförmig und haben eine blauviolett schillernde Peridie.
    Sporenmasse schwarzbraun. Sporen deutlich warzig, 11-13 µm Durchmesser. Capillitium braun, vielfach verzweigt, die dünnen Abschnitte sind ca. 3-4 µm dick. An den Verzweigungen sind die dicksten Stellen bis etwa 14 µm dick. Die vollständige Struktur des Capillitiums hab ich nicht richtig fotografiert bekommen, das ist ziemlich zäh und alles voll Sporen.


    Vor allem wegen der sitzenden Fruchtkörper würde ich am ehesten an L. pulchellum denken, kann das stimmen?











    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,
    ich beglückwünsche Dich zu Deiner ersten nivicolen Lamproderma!! :thumbup: Sogar eine der nicht so häufigen!
    Du liegst meiner Meinung nach mit Deiner Bestimmung (Lamproderma pulchellum) richtig. Es kämen zwar noch ungestielte Formen von Lamproderma splendens in Frage, aber das glaube ich eher nicht.
    Ungewöhnlich ist allerdings das Substrat mit moosigem Fichtenast. Aber nichts ist unmöglich.
    Die Art wird meist auf Vaccinium-Ästchen gefunden. Ich habe sie bei uns erst einmal nachweisen können.
    Wir waren am Wochenende auch schon mal auf Suche nach nivicolem Schleim im Harz. Leider sieht es dieses Jahr schlecht aus, zuwenig Schnee und dann im Moment zu kalt.
    Mal sehen wie es Mitte April dann aussieht. Da haben wir in den letzten Jahren immer was gefunden. Ende April fahren wir dann zu den französischen und italienischen Schleimpilzfreunden. Die veranstalten jedes Jahr abwechselnd in Frankreich oder Italien eine Sammelwoche der nivicolen Schleimpilze in den Alpen. Dieses Jahr geht es wieder nach Italien. Bin schon sehr gespannt darauf. Es macht immer viel Spaß und die Veranstaltung ist immer sehr familiär.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    herzlichen Dank für die Glückwünsche und die Artbestätigung. :thumbup:
    Hier hab eich nochmals ein Übersichtsbild des Fundes:


    Vaccinium-Arten wuchsen nicht in direkter Umgebung des Fundortes, der war sehr dunkel.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.