4 Grad Süd (4,5: Schizophyllum, Stereum)

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.629 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    weiter geht es in meiner Tropenpilz-Zusammenstellung (Seychellen, Mahé) mit Pilzen, die einem irgendwie bekannt vorkommen - und es (wahrscheinlich) auch sind.
    Viele Arten sind ja kosmopolitisch verbreitet, dazu gehört auf jeden Fall


    Pilz 4 (2015)
    Wenn das nicht mal Schizophyllum commune ist ... Man sieht die Art relativ häufig, wieder auf Totholz, in der vollen Sonne, deshalb überwiegend weiß-eingetrocknet. Frische Pilze der Art habe ich dort noch nicht angetroffen.


    4a

    4b


    Auch Pilz 5 (2015) sieht ganz und gar nicht exotisch aus.
    Er wuchs an Totholz bzw. an einem absterbendem Baum, mit glatter Unterseite, muss Stereum heißen.
    Meine Suche nach Arten, die infrage kommen, ergaben u.a. einen Teil der bei uns bekannten Arten, sowie Stereum lobatum (ist aber auch eher "prächtig" mit ausgeprägten Hüten).
    Hier die Exemplare wachsen großflächig (teilweise 15-20 cm breit) resupinat mit oft nur ganz schmalen überstehenden Hutkanten (max. 2-3 cm abstehend). Nur wenn man genau hinschaut, erkennt man eine zonierte behaarte Oberseite. Obwohl die Pilze feucht etwas gelblicher sind, gilbt die Unterseite nicht deutlich beim Reiben und Befeuchten.


    Ich halte den Pilz für Stereum hirsutum, der auch in den Tropen vorkommen kann.
    Oder hat jemand eine alternative Idee ?


    Trocken, von Totholz
    5-1a

    5-1b

    5-1c


    Frischer Zuwachs, an absterbendem Baum
    5-2a

    5-2b

    5-2c

    davon Proben, trocken, eine dunkle Linie unter dem Hutfilz konnte ich jetzt erkennen (das wird auf dem untersten Foto nicht deutlich)
    5-2d

    5-2e

  • Hallo abeja!


    Mindestens auf den ersten 3 Schichtpilz-Bildern sollte Stereum subtomentosum (Samtiger Schichtpilz) zu sehen sein.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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  • Hallo Ingo,
    den hatte ich ursprünglich auch mal in Verdacht, vor allem, weil die Behaarung nicht sonderlich ausgeprägt ist. Aber auch Stereum hirsutum soll leicht verkahlen können - und bei näherer Betrachtung sind die Haare durchaus abstehend.
    Leider habe ich von den oberen Pilzen (5-1) keine Proben.
    Was für mich aber relativ deutlich gegen Stereum subtomentosum spricht, ist doch die extrem flächige Anwachsweise (?) Für Stereum subtomentosum ist es doch typisch (?), dass die Anwachsstelle zusammengezogen ist (kenne ich jedenfalls aus Deutschland so).
    Der Pilz (oben) gilbte auch ebenso wenig wie die Pilze unten (5-2) beim Anfeuchten und Reiben, auch waren die Hutkanten im Größenvergleich zur Fläche wirklich relativ schmal (? ....)


    Hier noch mal ein Original-Ausschnitt von Pilz 5-1 (die Fotos oben 5-1b und 5-1c zeigen den gleichen Pilz aus unterschiedlichen Blickwinkeln).

  • Hallo abeja!


    Die Anwuchsweise hätte mich jetzt der ungewöhnlichen Flächigkeit wegen nicht wirklich gestört:
    http://www.vastavalo.fi/sienet…subtomentosum-528423.html


    Aber wer weiß, was es da noch alles in der "Fremde" gibt.
    Mindestens 5-1 bis 5-3 ist auf jeden Fall nicht Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz), egal wie das auf dem Hut aussieht. Solche unwelligen Hutkanten wie gezeigt kann die Art einfach nicht.
    Auch kann die Fruchtschicht in disem angetrockneten Stadium nicht mehr nach Gelb verfärben. Das geht nur mit frischen Fruchtkörpern und frischem Zuwachs.


    Zitat


    Der Pilz (oben) gilbte auch ebenso wenig wie die Pilze unten (5-2) beim Anfeuchten


    Naja, bei dem unteren Pilz weiß ich vom Bild her auch nicht weiter, aber das sieht auf Bild 5-2a am Rand der Fruchtschicht schon sehr gilbend oder eben gelb aus.
    Falls es keine Umfärbung ist und das grelle Gelb also von Natur aus schon so vorhanden ist, wäre das ein eindeutiges Argument für Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,
    bin ja da für alle Vorschläge offen.
    Die untere PIlzgruppe habe ich in "Höhenlagen" fotografiert, morgens hatte es stark geregnet, sie waren noch leicht feucht und haben (anders als die obere Pilzgruppe) vermutlich frischen Zuwachs gezeigt.


    Trocken waren sie farblich so wie die oberen (in trockenem Zustand vorgefundenen) Pilze. Durch Anfeuchten ist das Gelb nicht ohne weiteres wieder hervorzukitzeln.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    ZUmindest zu Fund 5.1 schließe ich mich Ingo an.
    Das ist vom gesamten Erscheinungsbild schon eine Art aus dem Umfeld von Stereum subtomentosum.
    Diese kurz abstehenden Haare würden mich da nicht stören, das kommt auch hierzulande mal vor.
    Welche weiteren Arten sich aber im tropischen Raum in dem Komplex noch tummeln (in Mitteleuropa sind's ja zum Glück nur zwei), entzieht sich meiner Kenntnis.



    LG, Pablo.

  • Hallo,
    na, wenn ihr das beide sagt .... dann nenne ich die doch einfach Stereum sp.
    Mit Stereum subtomentosum, die ja Stereum ostrea/ insignitum ganz ähnlich sieht, kann ich mich doch partout nicht anfreunden.


    Meine Funde 5-1 (ohne Proben) und 5-2 (mit Proben) unterschieden sich vor Ort im trockenen Zustand nicht an der Farbe der Unterseite (eher grau als gelblich, nicht gilbend beim Reiben) und nicht an der Art der Behaarung, Länge der Behaarung am Ansatz, Länge der Behaarung am Rand und nicht an der Zonierung und Farbe der Oberseite.


    Ich habe heute noch mal meine Proben 5-2 mit einheimischen Stereum subtomentosum und ostrea/ insignitum (Trockenmaterial) verglichen. Obwohl letztere ziemlich alt sind, ist die Fruchtschicht deutlich gelber und gilbt auch beim Anfeuchten und Reiben, die Haare sind deutlich kürzer und samtartiger.


    Die Dicke des Pilzkörpers ist bei allen (trop. und dt.) Pilzen sehr ähnlich, die eine etwas dunklere Linie ist bei allen Fruchtkörpern unter dem Hutfilz zu erkennen.


    Das heißt natürlich noch alles überhaupt nichts - weil ich ja nicht weiß, welche Arten dort vorkommen können. Einen Eintrag zu Stereum ostrea hatte ich bei Discover Life für die Seychellen gefunden, und einen Eintrag für Stereum lobatum für Madagaskar.


    Eine sehr weitverbreitete tropische Art soll wie gesagt Stereum lobatum sein. (Das ist eine Art, die sehr ähnlich zu Stereum subtomentosum und ostrea sein soll), vor allem aber auch mit fast punktförmigem Ansatz und mit deutlichem Gilben beim Reiben.
    Nur eine franz. Beschreibung habe ich bei Mycobank gefunden:
    http://www.mycobank.org/BioloM…0063&Rec=13165&Fields=All


    Als ich nach einer "nicht-europäischen" Beschreibung von Stereum hirsutum geschaut habe, bin ich dort auch fündig geworden. In unterschiedlichen Klimaten scheint es durchaus unterschiedliche Wuchsformen zu geben (Behaarung und Färbung und Mikromerkmale sprächen aber für die Art) - also kann man makroskopisch da wahrscheinlich nichts Eindeutiges herausbekommen.


    Stereum in Israel
    http://www.mycobank.org/BioloM…0063&Rec=30717&Fields=All
    darin:

    Zitat


    Many Israeli specimens of S. hirsutum exhibit longitudinally expanded lobate processes, a very interesting feature that is seen elsewhere only in S. ostrea (incl. S. lobatum) and S. insignitum Quél. Its strigose pilei with a black line under the tomentum and the absence of acanthohyphidia, confirms the identification of the Israeli material as S. hirsutum, yielding an ecotype parallel to S. ostrea and S. insignitum. As this pattern is very distinguishable, we propose a new form for this polymorphic species: