Myxo an Adlerfarn

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.328 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo Myxo-Freunde!


    Habe am 25. 12. an Adlerfarn folgenden Schleimpilz entdeckt.



    Ich hoffe mal, dass der schon reif ist, so einen habe ich nämlich bisher noch nicht gefunden.


    Unter dem Mikro sah es dann so aus:



    Capillitium: War nicht so einfach mal ein zusammenhängendes Stück zu finden. Scheint mir wieder sehr zerbrechlich zu sein.


    Sporen: rund 10-13(14) µm (feinwarzig?) (rot-bräunlich)



    Ich habe den Pilz noch aufbewahrt. Sollten hierbei noch wichtige Detaills fehlen, kann ich versuchen das nachzureichen.


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hallo Ralf,
    da ist Leocarpus fragilis, das Löwenfrüchtchen. Der wächst gern an allen möglichen Stengeln, Kräutern, Ästchen und Nadeln hoch.
    Schöne Mikroaufnahmen hast Du gemacht. Da erkennt man gut, daß das Capillitium kalkhaltige Strukturen (badhamioide, das sind die genulierten Teile) und auch hyaline Fäden hat. Auch die warzigen Sporen und die Größe sind o.k.
    Verwundern tut mich nur, daß der Myxo jetzt erst erschienen ist, der ist eigentlich eine Sommerart. Aber vielleicht hat ihn die jetzige Witterung nochmals aus irgenwelchen Löchern gelockt.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla!

    Zitat


    Da erkennt man gut, daß das Capillitium kalkhaltige Strukturen ..... und auch hyaline Fäden hat.


    Weil ich keine Ahnung von der Materie habe, von mir mal ´ne Frage:
    Was sind auf dem Bild jetzt die kalkhaltigen Strukturen? Die kleinen Anlagerungen auf Bild 2?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Link: Nanzen

  • Hallo Ulla, Hallo Ingo...:)


    vielen Dank für die Bestimmung, Ulla.:thumbup:


    Gerne schließe ich mich der Frage von Ingo an, denn ich habe bei der Deutung der Mikroskop-Bilder noch arge Schwierigkeiten.


    Besteht das Capillitium hier also aus zwei Komponenten? Diesen hyalinen Fäden (dem Netz) und diesen flächigen Stücken die grün-gelblich gefärbt sind?


  • Hallo Ulla, Hallo Ingo...:)
    Gerne schließe ich mich der Frage von Ingo an, denn ich habe bei der Deutung der Mikroskop-Bilder noch arge Schwierigkeiten.


    Besteht das Capillitium hier also aus zwei Komponenten? Diesen hyalinen Fäden (dem Netz) und diesen flächigen Stücken die grün-gelblich gefärbt sind?


    Hallo Ihr beiden, man kann sagen , daß das Capillitium aus zwei Komponenten besteht, die aber miteinander verknüpft sind, die badhamiaähnlichen Strukturen sind Kalksäulchen, auf Foto 2 die gelbgrünen flächig-granulierten Teile. Die hyalinen Fäden bilden dann das Netz in welches dann die kalkhaltigen Stücke eingebaut sind. Leider ist das ganze sehr leicht zerstörbar wenn man das unters Deckgläschen quetscht. Deshalb sieht man eben meist nur Bruchstücke. Solche empfindlichen Sachen kann man aber auch ohne Deckglas mikroskopieren, man muß dazu die Sporen gut ausblasen damit die Capillitiumstrukturen besser erkennbar sind und dann das Objektiv vorsichtig ranfahren ohne in die Flüssigkeit einzutauchen. Dann kann man noch gut fokussieren um auch die räumliche Struktur zu erkennen.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla!


    Ich muss das noch mal nachfragen, bevor ich da was falsch verstehe:

    Ich hätte das Flächige jetzt einfach für die "Außenhülle" gehalten.


    Habe mal Zahlen gesetzt.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo,



    Ich hätte das Flächige jetzt einfach für die "Außenhülle" gehalten.


    es gibt Arten, bei denen die Peridie ähnlich aussehen kann. Ich habe sie dann aber eher so in Erinnerung, dass die Granulen eher heller sind als die restliche Peridie. Die Strukturen hier (Edit: bei diesem Fund) wirken nur hauchdünn.
    L. fragilis konnte ich bisher noch nicht mikroskopieren, aber durch die schon makroskopisch derbe Hülle würde ich auch mikroskopisch eine sehr dunkle Färbung erwarten. Einlagerungen sind wohl auch nicht zu erkennen.


    Zitat


    Habe mal Zahlen gesetzt.


    1 sind die kalkhaltigen Röhren, 2 und 3 die hyalinen Fäden.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Leute!


    Die Peridie ist in der Tat dunkler... Hatte auf dem ersten Präparat noch ein Stück Peridie dabei.



    Das mit der intakten Capillitium-Struktur interessiert mich schon sehr:


    Zitat

    Solche empfindlichen Sachen kann man aber auch ohne Deckglas mikroskopieren, man muß dazu die Sporen gut ausblasen damit die Capillitiumstrukturen besser erkennbar sind und dann das Objektiv vorsichtig ranfahren ohne in die Flüssigkeit einzutauchen.

    Wie mache ich das bei so einer kleine Sporocarpie am besten? Bei Sachen, wie Arcyria, Hemitrichia kann ich mir das noch einigermaßen vorstellen... Wenn die Peridie vergeht hat man ja quasi freie Sicht auf das Capillitium und kann vorsichtig damit arbeiten. Bei Physarum und ähnlichen - wie auch diesem hier stell ich mir das sehr schwierig vor.

  • Hallo!

    Zitat


    Ich habe sie dann aber eher so in Erinnerung, dass die Granulen eher heller sind als die restliche Peridie. Die Strukturen hier wirken nur hauchdünn.


    Zitat


    Die Peridie ist in der Tat dunkler... Hatte auf dem ersten Präparat noch ein Stück Peridie dabei.


    Also ich will das ja auf keinen Fall anzweifeln, aber so richtig überzeugend ist das für mich nicht.
    Erscheinen gefärbte dick liegende Strukturen nicht immer dunkler als gequetscht oder dünn liegend?


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Zitat

    Also ich will das ja auf keinen Fall anzweifeln, aber so richtig überzeugend ist das für mich nicht.
    Erscheinen gefärbte dick liegende Strukturen nicht immer dunkler als gequetscht oder dünn liegend?


    Also speziell angefärbt hatte ich da nichts. Du meinst aber wahrscheinlich eh die Farbe der Peridie an sich... Hatte beim ersten Präparat bewusst auch Teile der Peridie dabei; manchmal kann man auf der Peridie auch noch bestimmungsrelevante Merkmale entdecken. Bei Physarum und Didymium z.B.. Wollte nachschauen, ob ich da was besonderes entdecke.


    Ich kann nicht beurteilen in wieweit die Peridie jetzt noch dick liegt, oder maximal ausgebreitet unter dem Deckglas gequetscht ist. Ist bei den Myxos mit dem Quetschen ja so eine Sache... Nicht zuviel, sonst bricht das Capillitium, nicht zu wenig sonst liegts zu dick auf dem Objektträger und man erkennt nur wenig.

  • Hallo Ingo,



    Also ich will das ja auf keinen Fall anzweifeln, aber so richtig überzeugend ist das für mich nicht.
    Erscheinen gefärbte dick liegende Strukturen nicht immer dunkler als gequetscht oder dünn liegend?


    so meinte ich das auch. Ich glaube, du hast das missverstanden. Mit "hier" meinte ich "bei diesem Fund", nicht das zuvor Geschriebene.


    Viele Grüße
    Toffel


  • Ich muss das noch mal nachfragen, bevor ich da was falsch verstehe:
    Ich hätte das Flächige jetzt einfach für die "Außenhülle" gehalten.
    Habe mal Zahlen gesetzt.
    VG Ingo W


    Hallo Ingo, Toffel hat ja die Zahlen gut erklärt.
    Die Außenhülle oder Peridie war auf Ralfs letzten Foto links gut zu erkennen. Laut dem Myxomycetenband von Neubert et al. (Band2) soll sie aus drei verbundenen Lagen bestehen (außen glänzend, firnisartig - orangebraun-, in der Mitte kalkreich, dick, innen häutig, hyalin). Das zu untersuchen ist allerdings ziemlich schwierig. Ich habe das noch nie versucht und würde mir das auch nicht zutrauen.
    Diese Hülle ist natürlich etwas hinderlich beim Mikroskopieren des Capillitiums, deshalb muß man versuchen mit einer superspitzen Pinzette etwas Capillitium aus dem Inneren des Fruchtkörpers raus zu greifen (geht nur unter dem Stereomikroskop und ist dort auch damit recht schwierig) und dann in einem Wassertropfen ohne Deckglas zu mikroskopieren.
    Da Leocarpus glücklicherweise makroskopisch gut anzusprechen ist, ist es für die Bestimmung meist nicht notwendig zu mikroskopieren.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla!


    Dank für die Erklärung!

    Zitat


    Ich sage nichts ohne mein Mikroskop!


    Ich glaub, du musst dir dorthin bald einen anderen Spruch schreiben. :)


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo, stelle mich mal ganz dumm, was meinst Du damit?:/
    Man kann zwar manches auch ohne Mikroskop klären, aber mit ist es mir lieber. ;)
    LG Ulla

  • Hi Ulla!


    Ja, dein neuer Spruch leuchtet ein.


    ;)
    Ingo W

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