Ziegenbart???

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.328 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hi,
    ich habe Gestern mehrere dieser Pilze unter Fichten in ca. 1600 m Höhe gesehen. Laut Pilzbuch würde es nah an die goldgelbe Koralle herankommen, was sagt ihr dazu? Die Bauchwehkoralle sollte es nicht sein und viel mehr fällt mir jetzt nicht ein. Der klebrige Hörnling sieht auch deutlich anders aus und wird im Leben nicht so groß.
    Zu Geruch, Geschmack, ... kann ich leider keine Angaben machen.




    Vielen Dank schonmal für die Antworten.:)

    • Offizieller Beitrag

    Hi p85,


    ich bin kein Korallenexperte, aber wer ist das schon.


    Ramaria aurea kommt schon nah dran, da muss ich dir recht geben. Trotzdem denke ich, dass sie eigentlich von der Farbe eher golden wäre und deine eher etwas Rötliches / Lachsfarbenes beinhaltet. Eine Alternative wäre der Vergleich mit der Dreifarbigen Koralle (Ramaria formosa) Edit: Da passt nur der Fundort nicht. Wir sind also immer noch beide ratlos. ;)


    lg,


    Jan-Arne

                                                                               
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    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

    Einmal editiert, zuletzt von JanMen ()

  • Hallo p85,
    nun, die Vermutung für eine Bauchweh-Koralle (Ramaria maireiist) ist gar nicht so schlecht!
    Kann es sein, dass Deine Aufnahmen nicht die reale Färbungen des Pilzes darstellen?
    Hattest Du den Pilz auch durchgeschnitten? - Wohl nicht - Da könnte man die relativ große "Knolle" sehen. Ich hatte vor einer Woche auch solche Pilze fotografiert, da war allerdings die Farbe des Fruchtkörpers hellockerfarben. Diese Korallen-Pilze gehören alle zur Schweinsohrverwandten oder werden alle auch zu den "Ziegenbärten".


    Gruß:
    Lothar

  • Die Farbe des Bildes trifft es schon recht gut, der Pilz war am ehesten Orange - kein gelb wie beim Hörnling und auch keine Blutorange.
    Von weiß oder grau war dieser Pilz weit entfernt, die Färbung war recht kräftig (wie auf dem Bild sichtbar). Durchgeschnitten hab ich ihn nicht, ich ließ ihn stehen. ;)


  • Durchgeschnitten hab ich ihn nicht, ich ließ ihn stehen. ;)


    Das finde ich mal eine schöne Aussage und Einstellung.


    Ziegenbart ( ich kann den nicht erkennen aber meine Liebste ) ist kulinarisch
    nichtsschmeckend und zäh drum setzen wir uns nicht weiter mit diesen Pilzen auseinander.


    Aber jedesmal im Wald freu ich mich (optisch) über die wunderschönen
    Zwergerlfeuer, egal wie die nun heissen ;)

  • Mit Ramaria ist die richtige Gattung bereits genannt worden. Leider gibt es nicht "die" Goldgelbe Koralle, sondern lt. dem Christanschen Ramaria-Standardwerk "Die Gattung Ramaria in Deutschland" etliche, die man als goldgelb bezeichnen könnte. Die goldgelben Korallen, die man im Hochgebirgs-Fichtenwald findet, werden üblicherweise als Ramaria largentii benannt und bestimmt. Ramaria largentii zeichnet sich nach Christan neben der einheitlich goldgelben (goldgelb wird dabei als orangegelb verstanden) Farbe durch große, üppige Fruchtkörper mit langen, nach oben strebenden Ästen und durch eine oft rosarote Reaktion mit Eisensulfat sowie chemischen Geruch aus.


    Sind diese hier gezeigten Korallen goldgelb? Der deutlich rötliche Ton könnte daher kommen, dass beide Bilder leicht magentastichig sind. Ich habe aber auch an einer anderen goldgelben Koralle (R. aurea) beobachtet, dass nach einer klaren Nacht mit Temperaturen am Gefrierpunkt die Äste rotbraun verfärbt waren. Es könnte sich also trotz des roten Farbtones um Ramaria largentii handeln.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Vielen Dank nochmal für die vielen Antworten.
    Oehrling:
    Die Pilze hatten eine (oder mehrere) Nächte um/unter dem Gefrierpunkt hinter sich. Die Tage davor lag da noch einiges an Schnee - Deiner Meinung nach wäre dies ja ein Grund für die orangerote Färbung?!


    Ist ja Wahnsinn, dass man es doch nicht so einfach bestimmen kann. Ich dachte ich werde gleich als Noob auseinandergenommen, weil ich Pilz x von Pilz y nicht auseinanderhalten kann oder zu blöd bin ein Buch zu lesen/verstehen. :D

  • Oehrling:
    Ramaria largentii ist aber ein Speidepilz, soweit ich das richtig verstanden habe?
    Kann man ihn auch trocknen und nach ein paar Monaten zum Gulasch dazugeben? (so mache ich es mit Steinpilzen, Maronen, Röhrlingen und klebrigen Hörnlingen)
    Oder ist dieser nur frisch verwertbar?

  • Hallo, zum Gulasch solltest Du doch viel lieber Steinpilz, Maronen und Co. zu geben.
    Eine unbestimmte Ramaria eignet sich sicher nicht dafür! Da gibts auch ungenießbare oder leicht giftige! Falls Du es aber genauer wissen willst was Du gefunden hast, wende Dich doch an Josef Christan, den Verfasser der Ramaria-Monografie. Er gibt gern Bestimmungshilfe!
    Gruß Ulla