Spätherbst-/Winterpilze zur Bestimmung

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 6.848 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Hallo zusammen,
    ich habe heute einige Pilze gefunden, die ich gerne bestimmen lassen möchte:


    1) Semmelstoppelpilz (bin ziemlich sicher)
    Farbe: hell gelb
    Form des Hutes. unregelmäßig (änlich wie Pfifferling)
    Durchmesser des Hutes: ca. 2-6 am
    Unten sind Stoppel statt Lamellen/Röhren
    Konsistenz des Pilzkörpers: weich, leicht zu schneiden
    Geruch: Fruchtig





    Oder gibt es ähnliche Pilze? Wenn ja - sind sie auch essbar?


    2) Samtfußrübling (unsicher)
    Durchmesser des Hutes: 1-3 cm.
    Konsistenz des Hutes: klebrig, leicht schmierig.
    Farbe des Hutes: Gelb, in der Mitte etwas dunkler.
    Farbe der Lamellen: hell gelb.
    Stiehl: braun (nicht ganz bis oben), hohl.
    Länge des Stiels: 4-7 cm
    Geruch: angenehm, fruchtig.






    Wenn das Gemeiner Samtfußrübling ist - besteht Verwechslungsgefahr? Mit welchen Pilzen kann man diesen Pilz verwechseln und was sollte man insb. beachten?


    3) Herkuleskeule (unsicher)
    Länge des Fruchtkörpers: ca. 5 cm.
    Farbe: weiss, beim Druck verfärbt sich leich gelb/hell braun.
    Umfang: ca. 0,5 cm.
    Geruch: unauffällig.
    Konsistenz: weich.
    Innerhalb einer Nacht ist der Fruchtkörper mindestens um ca. 1/3 geschrumpft.






    Alle Pilze wurden im Laubwald (u.a. mit Buchen) gefunden.


    Falls ich noch irgendwelche Angaben machen soll - bitte um Info!
    Freue mich auf eure Beiträge / Hilfe.
    Gruß
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Ahoi,


    mit 1 und 2 liegst Du richtig.


    Wobei: Samtfußrübling hat mehrere nahe Verwandte,
    deren Speisewert gleichwertig ist.


    Aber diese Exemplare würde ich, glaube ich, nicht in die Küche mitnehmen...


    Natürlich gibt es hier keine Verzehrfreigabe!


    3 vergleiche die Runzelige Koralle.


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()



  • Hallo Malone,
    vielen Dank für die schnelle Antwort!


    Eine Frage: Weshalb würdest Du 1+2 nicht essen (vorausgesetzt sind das tatsächlich Semmelstoppelpilz und Samtfußrübling)?
    Sind die Pilze zu alt?


    Kann man Samtfußrübling tatsächlich mit keinem anderen Pilz verwechseln? Ich habe leider nur ein kleines Buch und hätte gerne gewusst, wie man sden Samtfußrübling sicher von anderen (ggf. giftigen?) Pilzen unterscheiden kann. Wie groß können sie denn werden? Bleibt Stiel immer braun oder kann bei älteren Pilzen auch heller werden bzw. ganz braune Farbe verlieren?


    Zu 3:
    Mein Pilz sieht genau so aus, wie die Runzlige Koralle, z.B. auf diesen Bildern:
    http://www.natur-lexikon.com/T…091-runzlige-Koralle.html


    Vielen Grüße
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli


    Die Bestimmungen zu 1. & 2. sind korrekt


    Die Gattung Hydnum umfasst einige Arten. Verwechslungen untereinander sind ungefährlich.


    Wenn du die Gattung Flammulina (Samtfussrüblinge) als gesamtes nimmst und die Trennung der oft makroskorisch nicht unterscheidbaren Arten ausen vor lässt und zusätzlich zum äuseren Bild auch noch die hohlen Stiele und den charakteristischen Geruch (Pilz warm werden lassen) zur Bestimmung heranziehst ist die Bestimmung eindeutig.


    Gruß
    Gerald

  • die samtfüßchen würde ich ohne probleme essen. semmelstoppler mögen keinen frost und schmecken dann leicht mal muckelig...


    aber beide pilze sind in meinen augen sicher und richtig bestimmt


  • Eine Frage: Weshalb würdest Du 1+2 nicht essen (vorausgesetzt sind das tatsächlich Semmelstoppelpilz und Samtfußrübling)?
    Sind die Pilze zu alt?


    Ahoi, Joli,


    Nur auf den SaFuRü bezogen
    hatte ich geschrieben, daß ich ihn nicht in die Küche mitnehmen würde.
    Einerseits scheinen mir die ausgewachsenen etwas klimageschädigt auszusehen,
    andererseits würde ich da noch mal vorbeischauen,
    wie sich die Kleinen entwickelt haben.


    LG
    Malone

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  • Vielen Dank Malone, Gerald und Lutine!
    Jetzt habe ich zwei Speisepilze mehr auf meiner Sammelliste und werde beim nächsten Mal im Wald danach suchen.
    Wenn der Semmelstoppelpilz keinen Frost verträgt, bedeutet, dass er nicht mehr lange zu finden sein wird ?
    Und Samtfußrübling - kann man diesen Pilz tatsächlich den ganzen Winter finden? Eine Fundstelle kenne ich ja bereits und werde nächstes Wochendende vorbei schauen ;)


    Gibt es noch weitere Speisepilze, die im Winter wachsen?
    Gruß
    Joli

    LG
    Joli

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    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • 1 und 2 würde ich genauso gesehen.
    Für die Küche (abgesehen von der grundsätzlich zu verneinenden Essesfreigabe über das Forum) haben die Fruchtkörper allerdings, was von den Fotos zu entnehmen ist, schon zu viel Temperaturunterschiede, sprich mehrfach Frost und mehrfaches Auftauen mitbekommen. Das macht sich mit der blassen Farbe der Semmelstoppelpilze bemerkbar, weiterhin mit dem dem wachsig-glasigen Gesamterscheinungsbild von 1 und 2. Wenn du bei den Samtfußrüblingen (das halte ich für eine Erklärung am deutlichsten) den Stiel quetscht, läuft garantiert Wasser raus. Im Vergleich zu frischen, küchentauglichen Fruchtkörpern dürften die gezeigten Exemplare relativ schwer sein, weil sie eben durch das mehrmalige Frosten, Wiederauftauen bei der derzeitigen feuchten Witterung deutlich Wasser gezogen haben.


    Gruß, Markus


  • der semmelstoppler wird nicht mehr nachwachsen. das ist ein herbstpilz. ich finde noch einzelne exemplare, aber die sind alle bereits überständig und damit ungenießbar.
    den samtfuß kannst du den ganzen winter finden,, sein spitzname ist winterrübling.
    er verträgt die kälte ganz gut. da musst du ein gespür entwickeln, wie gut der pilz erhalten ist. ich finde ihn oft gefroren und zu hause schau ich mir dann an, ob er mir noch sympathisch erscheint. bisher hab ich es überlebt ;) ein pilz der matschig ist oder schlecht riecht gehört in den biomüll, nicht in die pfanne.
    außerdem findet man judasohren (hauptsächlich an holunder)
    und austernseitlinge...naja manche finden die. ich leider bisher nicht! an kastanien und rotbuchen, gern in der nähe von feuchtgebieten.
    dann morcheln, damit kenne ich mich nicht aus, weiß weder genau wo, noch wann. ich glaube auch trüffel wachsen im winter !?!


    weiterhin viel spaß beim sammeln, suchen und fotografieren

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Joli,


    wie Daggi bereits gesagt hat, wachsen die Samtfußrüblinge den ganzen Winter über. Mit den Austernseitlingen ist es genauso. Die Judasohren wachsen, soweit ich weiß, das ganze Jahr über, sind aber im Winter vermehrt anzutreffen. Was man letztlich aus den Ohren machen will, ist jedem selbst überlassen. Wir haben sie einmal getrocknet, wussten nicht, was genau wir damit anfangen sollten und seitdem bleiben sie beim Finden an ihrem Holunder. Für ein Foto sind sie meist dennoch gut.


    Die Morcheln sind die Pilze des Frühjahres, d.h. sie sind grob von März bis Mai zu finden. Man kann also sagen, dass sie mehr oder weniger speisepilztechnisch gesehen den Übergang von den Winterpilzen zu der großen Pilzsaison sind, in der auch Maronen und Steinpilze zu finden sind.


    lg,


    Jan-Arne

                                                                               
    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo Daggi und Jan-Arne,


    vielen Dank für eure ausführliche Info!
    Vor ein par Tagen habe ich (obwohl davor bereits gefrostet und geschneit hat) tatsächlich erneut Samtfüßrüblinge gefunden:


    Sie wuchsen an den gefällten Baustämmen (Laubholz - was für eine Baumart das ist, konnte ich leider nicht identifizieren).


    Ich werde demnächst auch nach den Austernseitlingen und Judasohren schauen, wenn ich wieder im Wald bin... Ich bin gespannt, ob ich diese Pilze finden werde ...


    Liebe Grüße
    Joli

    LG
    Joli

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