Hallo zusammen,
also für mich als komplett Außenstehenden und DGfM-Nichtmitglied sieht das ein bisschen nach dem Streit um des Kaisers Bart aus. Anscheinend hat die DGfM e. V. als "Privatverein" ohne jede Verbandskompetenz gar nicht die Möglichkeit, in der Weise Richtlinien zu schaffen, die die behördliche Vergabe von Kartierungsaufträgen mit der Prüfung zum Feldmykologen 3 verknüpfen können. Dann müsste es für jemanden, der einen naturwissenschaftlichen Titel hat, irrelevant sein, was die DGfM auf diesem Feld veranstaltet. Er würde aufgrund dessen weiterhin seine Kartierungs- und sonstigen Aufträge erhalten, denn einem behördlichen Auftraggeber würde der Doktortitel höherwertiger erscheinen als der "DGfM-geprüfte Feldmykologe 3" (also zumindest bei mir wäre das so, wenn ich behördlicher Auftraggeber wäre), und somit könnte er die Bestrebungen der DGfM ganz entspannt zurückgelehnt verfolgen.
Auf der anderen Seite halte ich den Feldmykologen 3 von der Art, wie er angelegt ist, für eine grundsätzlich gute Sache. Wer Kartierungsarbeit leistet, sollte schon über eine gewisse Qualifikation, etwa aktualisiertes Wissen über die Nomenklatur, verfügen, damit die Zahl der Fehlkartierungen oder aber die Kartierung nach veralteten Art- und Gattungskonzepten in Grenzen gehalten bzw. minimiert wird. Auch finde ich nicht, dass die Sache mit dem Feldmykologen eine übertriebene Zertifikatshuberei ist, wenn man bedenkt, dass z. B. andernorts eine Zweistufigkeit des Pilzsachverständigen aus der Taufe gehoben wird.
Dann noch so als Idee von mir: alte Rechnungen begleichen, Beitragslöschungen fordern, sich gegen echte oder vermeintliche Beleidigungen zur Wehr zu setzen, so etwas macht man normalerweise per privatem Kontakt - andernfalls kommt man sich als unbeteiligter Forums-Mitleser etwas emotional missbraucht vor, da man implizit zu Stellungnahmen aufgefordert wird (und sei es nur der "Gefällt mir Button"), ohne die Vorgeschichten wirklich zu kennen.
FG
Oehrling
