Beiträge von pilzmade

    Hallo zusammen,


    die Chaetomium ließ mir nun doch keine Ruhe mehr, und ich habe sie mir noch einmal genauer angeguckt.

    Bei der Unterscheidung C. bostrychodes vs. C. robustum glaube ich nun auch mehr an C. robustum, weil es doch gleich mehrere Unterschiede gibt.

    1.

    Ja, zumal Ch. bostrychodes maximal zwei solcher Reihen prismatischer Zellen hat.

    Doveri schreibt zur Anzahl der Reihen mit textura prismatica: bostrychodes 0-2; robustum (3)4-6.

    besser bekam ich die Textura prismatica nicht aufs Bild, aber man kann doch deutlich mehr als 2 Reihen erkennen.

    (Die Fremdsporen oben dürfen zu Schizothecium tetrasporum gehören)


    2.

    In Ascomycete.org 8(1) schlüsselt Doveri die coprophilen Chaetomiaceae und gibt neben dem soeben diskutierten Merkmal noch einen weiteren Unterschied an.

    Siehe 9 / 9*: bostrychodes - Haare oft verzweigt; robustum - Haare selten verzweigt.

    Das ist nicht sehr auffällig, es sind eher feine Verästelungen und erinnert an das aufdröseln eines Strickes. Aber das solltest Du nochmals überprüfen.

    feine Verästelungen konnte ich auch nach längerer Suche nicht entdecken.

    3.

    Die Sporen sind wohl bei C. robustum (laut Doveri) auch etwas kleiner als C. bostrychodes und könnte auch für C. robustum sprechen.


    4.

    Vom Habitus scheint C. robustum etwas stärker ampulliform ausgebildet zu sein, so wie hier:

    So als gesamtes würde ich die Art erstmal unter Chaetomium robustum speichern und weiter im Auge behalten.:kaffee:

    nobi_†: nochmals Danke für die vielen Infos


    Beste Grüße

    Martin

    Vielen Dank Nobi für die umfangreiche Antwort:)


    Da lohnt es sich noch einmal genau nachzugucken. Insbesondere die Peridie und die Randhaare schaue ich mir noch einmal genau an.

    Bin gespannt, ich melde mich morgen noch mal zum Thema.


    Beste Grüße

    Martin

    Stefan: Dankeschön, in diesem Fall gibt es zum Glück reichlich Fruchtkörper zum untersuchen.:)

    Ralph: Vielen Dank. Auf dem Friedhof wimmelt es in der Tat vor Karnickeln.
    Kaninchenköttel war zuerst auch mein Gedanke, dann waren mir die allerdings nicht rundlich genug. Ich denke aber, dass du recht hast:thumbup:


    Beste Grüße
    Martin

    Moin, moin,


    ich denke, ich habe hier meine erste Chaetomium gefunden.

    Anhand der Frisur bekommt man den Eindruck, dass auch die Pilze unter dem Lockdown leiden.


    Die Gattung Chaetomium scheint nicht ganz einfach zu sein. Besonders der Artkomplex um C. bostrychodes ist nach meiner Recherche noch nicht eindeutig geklärt.

    Kommen wir zur ersten Hürde: Für mich (trotz Bestimmungsschlüssel) schwierig ist das Substrat. Gefunden habe ich die Köttel auf einem alten Friedhof in Osnabrück.

    Kann das noch von der Maus stammen?


    Die apikalen Haare sind wie auf den Fotos oben zu sehen, mal mehr oder weniger stark gekräuselt.

    Kragenartig um das Ostiol sind sie stark warzig und vielfach septiert.


    Die Peridie: Textura angularis


    Apikal könnte das auch Textura prismatica sein? Ich finde das schwer zu deuten....würde dann wohl mehr Richtung Chaetomium robustum gehen...


    Die Ascus, natürlich auch nicht unproblematisch, sind echt schwer zu finden - weil Gattungtypisch sehr vergänglich.

    Es gab denoch welche: biseriat, clavate, achtsporig, ca, 40µ lang


    Auch problematisch sind die Sporen: limoniform, subglobos, mit 2 Keimporen?, dextrinoid

    und für C.bostrychodes/robustum grenzwertig klein 5,8-5,9-6,4 x 4.3-4,8-5,7µ

    Auf jeden Fall eine interessante Art, mit einigen Unsicherheiten meinerseits.

    Vielleicht könnt ihr das ein oder andere Fragezeichen beantworten.


    Beste Grüße

    Martin

    Oha, da ist bei meinen Aufzeichnungen wohl einiges schief gelaufen.

    Die vielen gesammelten Proben sorgen schon fast für Pilzstress;)....naja, ist halt Pilzsaison:)

    Ich habe gerade weitere Fruchtkörper der Lasiobolus vermessen.

    Bei 20 vermessenen Sporen komme ich nun auf einen Durchschnitt von 17,7µ x 9,2µ.

    Mit den Maßen komme ich dann nach Bezerra & Kimbrough auch bei L. intermedius an.

    Vielen Dank Nobi für die Korrektur.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    bei der folgenden Lasiobolus tue ich mich etwas schwer.

    1.

    2.

    3.


    Bei der Bestimmung hatte ich zunächst reichlich Setaen gemessen, welche alle zwischen 15µ-25µ an der Basis breit waren....da die Setae bei L. ciliatus wohl über 40µ breit sein darf, hab ich den Fund vorschnell als L. cuniculi abgehakt.......dann fielen jedoch die überwiegend zylindrischen, uniseriaten, schlanken Ascus auf, welche eindeutig auf L. ciliatus deuten.

    4. Ascus uniseriat

    5.

    6. Setae

    7. Die Sporen: 18,0-18,7-20,1 x 9,0-9,7-10,9µ


    Das Substrat war Schaf.

    Wie gesagt, die Setae würde, meiner Meinung nach, für L. cuniculi sprechen - die uniseriaten Asci für L. ciliatus :/

    Ich persönlich würde die uniseriaten Asci als Bestimmungsmerkmal höher gewichten und den Fund Lasiobolus ciliatus nennen.

    Da ich allerdings noch keine Erfahrung mit der Gattung habe, bin ich auf eure Meinung gespannt.


    Beste Grüße

    Martin

    Vielen Dank Nobi:thumbup:


    Ich bin immer wieder von der Artenvielfalt der kleinen Dungbewohner fasziniert, somit ist es auch nicht überraschend, dass Podospora granulostriata ein weiterer Erstfund für mich ist.

    So kann es weiter gehen :)....und es sieht auch auf verschiedenen Substraten recht vielversprechend aus.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    ich habe hier eine vielsporige Podospora auf Schaf, die mir etwas Kopfzerbrechen bereitet.

    Das Problem ist das abschätzen der Sporenzahl im Ascus. Da der Ascus aussergewöhlich groß daherkommt, konnte ich mit der Präpariernadel einen halbreifen Ascus isolieren und etwas quetschen. Dabei kam ich eindeutig auf weit mehr als 200 Sporen. Somit waren P. setosa und P. bifida mit ihren 128 Sporen raus. Für P. curvicolla mit seinen 256 Sporen sind die Sporen zu klein. Was dann blieb war P. granulostiata mit nochmehr Sporen.

    Hier mal die wichtigen Eckdaten:

    Die Pyrenos nur leicht im Substrat versenkt, mit septierten zur Spitze hyalinen, nicht agglutinierten Haaren. Auffallend große Fruchtkörper ca. 900µ hoch x 750µ breit.

    Der Ascus ebenfalls groß 450µ x 125µ!!!

    Der Sporenkopf: 20,5-21,8-23,3 x 12,0-12,9-14,0µ, Pedicell ca. 11,8µ

    1. Perithecium

    2.

    3.nicht agglutinierte Haare am Perithecienhals

    4.riesiger Ascus, stets mit unterschiedlichen Reifegrad

    5.

    6.

    7. junge Sporen mit Pedicell und Caudae

    8.

    9.reife Sporen mit prächtiger Caudae und Pedicell

    10.

    11.leicht exentrischer Keimporus

    Das größte Problem ist wie gesagt die Sporenschätzung, da es aber deutlich mehr als 128Sporen sind, kommt mit der Merkmalskombination, nach meiner Meinung, nix anderes raus als Podospora granulostriata.

    Oder?:/


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo Nobi,


    Da bin ich wohl mit Vollgas falsch abgebogen🤭 ohne den alternativen Weg zu schlüsseln.

    Mit deiner ausführlichen Antwort hast du viel Licht ins dunkele gebracht, vielen Dank dafür:thumbup:

    Ich denke, in Zukunft werde ich die Schlüsselstelle mit der Ascusbasis leichter nehmen.

    S. megalospora ist in jeden Fall ebenso ein persönlicher Erstfund über den ich mich auch sehr freue.

    PS: auch wir haben heute eine schöne Wanderung erleben dürfen mit leckeren Austern und ebenso frischen Samtfussrüblingen.

    Nochmals vielen Dank und bleib gesund.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    in letzter Zeit durfte ich einige Sporormiella Arten finden, wie S. australis & S. intermedia. Also alles Arten mit kurzstieligen Ascus. Auch folgende Art, die ich auf Cervidendung fand, schlüssele ich mit Ahmed & Cain an Stelle "7" als kurzstielig.

    Aufgrund der recht üppigen Sporen komme ich dann eindeutig zu Sporormiella cylindrospora (natürlich mit einem gewissen Restzweifel)

    1. Pyreno: 450-600µ x 250-400µ

    2. Ascus: 260-280µ lang und deutlich kurzstielig

    3.

    4.

    5.

    6.

    7. Sporen: 71,4-73,1-74,5 x 15,6-16,7-17,1µ, mit großer Schleimhülle

    8.

    9.

    10.

    Schwierig finde ich die Beurteilung der Endzellen. Die Keimspalten sind zunächst parallel und und machen zur Septe hin einen starken Bogen. Ich würde die Keimspalten dennoch als parallel durchwinken, oder muss man das anders beurteilen? Die mittleren würde ich parallel/diagonal S-förmig beschreiben...finde ich auch nicht immer leicht zu einzuordnen.

    Bin gespannt auf eure Meinung.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    folgenden Pilz würde ich gerne Iodophanus carneus nennen.

    Beim Sporen messen in Wasser fallen sofort die Ornamente an ihnen auf. Um die sichtbarer zu machen, habe ich in Baumwollblau nochmals nachgesehen.

    Das BWB letal ist zwar bekannt, dass sich Sporen derart deformieren ist mir neu. Gibt es dafür eine Erklärung? Ist das bei der Art so bekannt?

    Zunächst noch die Beschreibung des Fundes:

    Substrat: Reh

    Fruchtkörper rundlich ca.1,3mm,

    Asci 8sporig, mit Baral schwach amyloid,

    Paraphysen apikal mit granulierten Inhalt, septiert

    Sporen: feinwarzig, 18,5-19,3-20,1 x 9,7-10,2-10,7

    1.

    2 Asci biseriat

    3


    4 Jodreaktion z.T. auch schwach

    5 Paraphysen mit granuliertem Inhalt

    6

    7 Sporen in Wasser

    8 Sporen in BWB

    krasse Deformierung

    In Melzers Reagenz ist die Reaktion zwar nicht so stark ausgefallen, aber ähnlich.

    Mit Baral`sche Lösung gab`s die Probleme nicht.


    Beste Grüße

    Martin

    Vielen Dank für die Bestätigung:thumbup:

    Es ist natürlich sehr schön etwas nicht ganz alltägliches zu finden. Besonders bei den artenreichen Podosporas ist das Schlüsseln noch etwas holprig.

    Aber gut, ich bin bei den Copros ja auch gerade mal im „zweiten Lehrjahr“😅

    Da ist dieses Forum zum Glück ungemein hilfreich.

    ...und es wird sicher noch einiges zu finden sein.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    ich habe hier eine Podospora, wo ich auf Grund seiner Seltenheit meine Zweifel habe.

    Es geht schon beim Substrat los...Der Fund stammt vom "Heilligen Meer" (NRW), die Heidefläche wird dort mit Heidschnucken beweidet (muß ich nochmal genauer überprüfen).

    Die Pyrenos sind häufig halb im Substrat versenkt und besitzen mal mehr, mal weniger zum Hals hin agglutinierte Haare.

    Ascus 8sporig und biseriat, ca 150µ x 55µ

    Sporen teilweise asymmetrisch mit Keimporus 32.3-35,6-38,4x17,3-18,8-19,7

    Das Pedicell ist häufig zur abgeflachten Seite geneigt, auf der auch die apikale Caudae wie eine Schleimhülle wirkt.

    Ich hoffe, die Bilder bringen mehr Klarheit.

    Pyrenos:

    Asci:


    Sporen:







    Nach langem Hin und Her lande ich bei Podospora excentrica. Im Netz habe ich bislang nicht viel über die Art erfahren. Ausser diesem Beitrag von Florian Podospora excentrica?

    Kann der Fund passen?


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo Nobi,

    vielen Dank für die Bestätigung.


    Nebenbei bemerkt.

    Die meisten Stamm-User hier haben eine Signatur, wo sie auf +/- Wichtiges hinweisen.

    Es würde mich sehr freuen, wenn Du diese Möglichkeit ebenfalls nutzen könntest und dort auf Deine wunderbare HP verlinkst.

    Ich denke, viele der Leser hier kennen sie nicht und würden sie gern besuchen.

    ....darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht; das werde ich wohl in Kürze machen:thumbup::)

    Auch wenn so eine Homepage nie ganz fertig wird und nur schwer aktuell halten lässt.

    Aber sie soll ja auch nur zeigen, wieviele Facetten es im Reich der Funghis gibt (mittelfristig dürfen die Coprophilen natürlich nicht fehlen)


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo zusammen,


    mit den schönen, bunten Wiesenpilzen wird es hier im Norden langsam ruhiger.

    Anders sieht es bei den tierischen Hinterlassenschaften dort aus. Auf einem Kalkmagerrasen bei Lengerich (am Teutoburger Wald) wachsen auf Schaf reichlich Delitschia winteri.

    Mit dem Schlüssel von Luck-Allen & Cain kommt man gut zu der Bestimmung.

    Die Sporen 64,5-24,7 , Perithecia recht tief eingesenkt mit hellen inkrustrierten Haaren, Ascus 8sporig uniseriat,

    Ich hänge mal die Bilder an und freue mich über eine Bestätigung oder auch Korrektur.


    Beste Grüße

    Martin

    Danke Nobi,

    Auch bei uns ist es viel zu trocken.

    Ab und an wenige Flockis und ein paar Champignons.

    Die größte Artenvielfalt finde ich in der Tat zur Zeit bei den Dungis.

    Einen schönen Feiertag wünscht

    Martin

    Hallo zusammen,


    seit Wochen mehren sich stattliche Pyrenos auf alten Rehdung vom Heiligen Meer (NRW)

    Die kleinen "Punker" sind nicht besonders tief im Substrat eingesenkt und ohne Haare bereits bis zu 1000µ hoch und mit blossem Auge erkennbar.

    Auch die septierten, verklebten Randhaare erreichen eine stattliche Länge von 300-1000µ.

    Ascus 8sporig und zur Basis eng zulaufend, ca. 270x40µ.

    Kein Pedicell erkennbar an den unreifen Sporen.

    An reifen Sporen findet sich oft schwer erkennbar ein zentraler Keimpous am Pol.

    Eine Caudae war in Wasser nicht auszumachen. Auch mit Tusche und Baumwollblau gabs keine Caudae, stattdessen war sowas wie eine Schleimhülle um die Sporen sichtbar.

    Sporenmasse: 43,1-45,5-47,3 x 22,4-23,4-24,8µ.

    Es müsste sich, meiner Meinung nach, um Echria macrotheca (früher Arnium macrotheca) handeln.

    Zu 99% bin ich mir auch sicher....aber wie das persönlichen Erstfunden nun mal so ist, ist man sich ja nie ganz sicher.

    Beste Grüße

    Martin

    Hallo Nobi,


    vielen Dank für Deine Bestätigung.:)

    Ich hab mich sehr gefreut, endlich eine Hypocorpa gefunden zu haben.

    Es sieht wohl so aus, dass in besonderen Biotopen auch besonders interessante Pilze vorkommen.

    So bleibe ich neugierig, was da noch kommt:cool:


    Beste Grüße

    Martin

    Moin, moin,


    immer weitere Pilze gedeihen auf diversen Dungproben. Ich dachte, dass wäre ein Hobby für die Wintermonate^^

    Bei den Substraten habe ich nach wie vor, trotz Literatur, etwas Unsicherheit.

    Fundort war der Silberberg bei Hagen am Teutoburger Wald. Beim Substrat denke ich, dass es Ziege ist.

    Das Stromata enthält nur 1 Perithecium

    Positive Jodreaktion mit Baral

    achtsporige Asci

    Sporen mit Schleimhülle und Keimspalte

    Sporenmasse: 33,0-34,6-36,7x18,3-19,1-20,4

    Im jungen Zustand findet man ab und an zweizellige Sporen

    Wie ich bereits gelesen habe, ist die Gattung der Hypocopra keine leichte Gattung.

    Ich würde hier dennoch Hypocopra merdaria vermuten.

    Bin gespannt, was ihr meint.


    Beste Grüße

    Martin

    Hallo liebe Dungifreunde,


    ich hab hier etwas, wo ich denke, dass es sich um Podospora intestinacea handelt...aber wie so oft mit Fragezeichen.

    Gefunden am Silberberg, bei Hagen am Teutoburger Wald. Diese interessante geschütze Orchideenwiese wird im Herbst mit Ziegen beweidet.

    Auffallend große Sporen: 56,1-62,7-75,0 x 24,9-27,1-30,2µ die asymmetrisch sind und einen subapikalen Keimporus besitzen. Das Pedicell im Durchschnitt 23,5 x 8,6µ

    Das Perithecium besitzt einen unbehaarten länglichen und gerne gebogenen Hals.


    Ich wüsste nicht, ob noch was anderes als P. intestinacea in Frage kommt, würde aber gerne eure fachkundige Meinung hören.


    Beste Grüße

    Martin