Beiträge von Jürgen

    Das schweinsohr ist auch nicht lecker, wenn es ausnahmsweise mal nicht bitter ist. Es ist dann ziemlich aromalos. Keinen blassen, warum um das schweinsohr so ein kulinarischer hype tobt.

    Hallo Oehrling,


    die kulinarischen Erfahrungen scheinen da unterschiedlich zu sein. Jedenfalls kam Rose Marie Dähncke (in "Pilzsammlers Kochbuch", 2. Aufl., 1976, S. 55) zu dem Urteil: "vorzüglicher aromatischer Speisepilz von zartfleischiger Konsistenz, der sich für jegliche Zubereitung eignet"


    Ich selbst bin da vollkommen neutral, da ich das Schweinsohr noch nie gekostet habe.


    Grüße, Jürgen


    P.S.: Da war Frank schneller... :)

    Hallo Karl,


    Deine Kommentare kann ich alle unterschreiben. Insbesondere hätte ich die unter 08 gezeigten cf. fuscoroseus auch so angesprochen und teile deine Skepsis bezüglich des anschließenden "Gehört dieser vielleicht auch dahin"-Bestimmlings, der mir auch sehr nach B. appendiculatus aussieht.


    In diesem Thread wurde auch ein sehr schlanker Butyriboletus gezeigt, bei dem mehrere Kommentatoren Richtung fuscoroseus tendiert haben. Mir ging das eher in Richtung appendiculatus, trotz des relativ kräftigen Blauens im Hutfleisch.


    Wenn man bei B. appendiculatus und fuscoroseus den Range der Hutfarben vergleicht, so deutet ein +/- dominanter rehbrauner (Sommerfell des Rehs) Einschlag stets auf ersteren.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Sebastian,


    Kompliment für die schönen Funde!


    Der Einzelfruchtkörper, den Du als Verdachtsfall von R. rhodoxanthus eingestuft hast, ist keiner, sondern gehört ebenfalls zu den vorher gezeigten R. rubrosanguineus.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Sebastian,


    ganz eindeutig X. ripariellus. Besonders auf dem letzten SW-Foto ist die Längsstreifung der Sporen hervorragend zu sehen. HDS passt mit den z.T. birnenförmig-blasigen Endzellen auch.


    Insgesamt sehr schön dokumentiert.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Nobi,


    für entscheidend halte ich die Tatsache, dass Du die Längsstreifung der Sporen im Lichtmikroskop ohne größeren Aufwand sehen konntest. Das ist bei X. cisalpinus für Amateure kaum möglich, vgl. Kibby (2017: 126): "very finely longitudinally striated but this needs a very high quality microscope, prefereably with x1000 oil immersion objective and x15 eye pieces to stand a chance of seeing the striations".


    Da X. cisalpinus ungleich häufiger ist als ripariellus, kannst Du ja bei nächster sich bietender Gelegenheit mal den Quercheck bei den Sporen machen.


    Ich hätte - Stand jetzt - keine Probleme damit, den Fund als X. ripariellus einzutüten und ggf. zu kartieren.


    Grüße, Jürgen

    Hallo,


    vergleiche mal mit Hemileccinum depilatum (früher Boletus depilatus, Xerocomus depilatus). Die Art ist gerne mit dem Wurzelnden Bitterröhrling vergesellschaftet. Stielbasis müsste nach Jod oder Karbol riechen. Möglicherweise befand sich eine Hainbuche oder Hasel in der Nähe.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Nobi,


    danke für das Update. Zunächst eine Korrektur: Mein Verweis bezieht nicht auf den Artikel von 2006 (cisalpinus), sondern auf den von 2000 (ripariellus). Der ist auch verlinkt, hier nochmal.


    Den Fotos nach waren das ja noch recht junge Fruchtkörper. Wenn Du da trotzdem schon mit dem Lichtmikroskop eine Sporenstreifung erkennen konntest, spricht das m.E. erst recht für ripariellus. Bei X. cisalpinus ist die Sporenstreifung selbst bei Vollreife viel schwächer ausgeprägt und praktisch nur mit dem REM erkennbar.


    Die HDS-Struktur variiert in Abhängigkeit vom Reifestadium. Wenn bei Deiner Kollektion keine blasig-angeschwollenen Endzellen ausgebildet waren, kann es einfach daran liegen, dass die Frkp. noch zu jung waren. Wie extrem hier die Variationsbreite ist, zeigen Ladurner & Simonini (2003) auf ihren Tafeln S. 253-258 eindrucksvoll auf.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Nobi,


    ich halte hier X. ripariellus für gut möglich, auch wenn der erste Eindruck hier eher in Richtung Arten wie engelii oder armeniacus gehen mag und der Standort wohl nicht in einer Uferzone gelegen hat. Ich erkenne hier aber einige makroskopische Übereinstimmungen zu der Aufsammlung, die seinerzeit hier publiziert war. Den Beleg sollte man sichern, evtl. auch sporenreifes Material vom selben Fundort nochmal mikroskopisch checken.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Sebastian,


    das deutliche Blauen deutet schon sehr auf ripariellus. X. cisalpinus macht das zwar auch, aber diese Art hat nicht derart intensive rote Hutfarbe.


    In dem Artikel siehst Du ja auf Abb. 2, dass das Blauen im Stielfleisch auch mal schwächer ausfallen kann.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Sebastian,


    X. ripariellus ist hier auf jeden Fall, trotz des nur sehr schwachen Blauens im Stielfleisch, ernsthaft in Betracht zu ziehen. Am besten Sporen und Huthaut mikroskopieren, so wie es hier kürzlich Boletaceae/Jan vorgemacht hat. Siehe auch hier.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Chris,


    ich kenne die Fundstelle am Neroberg auch - und ich nehme an, dass es dasselbe Myzel ist. Oertel und Röger hatten seinerzeit m. W. nur einen, schon etwas älteren Fruchtkörper, den sie bei R. rubrosanguineus eingeordnet haben. Ich hatte Fotos gesehen, das schien ganz gut zu passen. Im Kern ging es damals um die Frage, ob R. legaliae variabler ist als bekannt oder ob R. rubrosanguineus ein breiteres Habitatsspektrum (auch thermophil unter Eiche?) hat.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Chris,


    hast völlig recht, das ist derselbe Pilz. Meine obige Aussage "alle Unsicherheiten beseitigt" (hüstel) ging von einer falschen Voraussetzung aus, da es sich hier weder um luridus noch queletii handelt.


    Um so interessanter ist aber, dass die Bataille-Linie - oder wie immer man das hier nennen will - offenbar auch bei Rubroboletus legaliae auftreten kann.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Malone,


    das bedeutet, dass es - zumindest unter uns beiden altgedienten Pilzforensikern - alle Unsicherheiten beseitigt :) Die rote Linie über den Röhren im Anschnitt (d.h. der (orange)rote Röhrenboden) ist eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale von Suillellus luridus. Sie unterscheidet ihn zuverlässig von S. queletii (Röhrenboden gelb), aber leider nicht ganz so zuverlässig von S. mendax.


    Grüße, Jürgen

    Hallo nochmal,


    was den Doppelgänger R. rubrosanguineus betrifft: Bernhard Oertel und Frank Röger waren sich seinerzeit ja sicher, in Wiesbaden "Unter den Eichen" diese Art (und nicht etwa den vom Habitat viel besser passenden legaliae) vor sich gehabt zu haben. Wiesbaden wäre zumindest geographisch fast dieselbe Ecke wie Bad Homburg.


    Ich bleibe aber dabei: So wie ich beide Arten kenne, lässt sich die hier gezeigte Aufsammlung schon komplett bei R. legaliae unterbringen.


    Grüße, Jürgen

    Hallo Oehrling,


    der Gelbporige auf Bild 5, von dem nur die Hälfte zu sehen ist, ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit C. radicans. Der war aber hier in der Diskussion, zumindest was mich betrifft, ohnehin außer Betracht und ist wohl nur zufällig mit aufs Foto geraten.


    Grüße, Jürgen