Beiträge von Shroom!

    Heute mal eine etwas ausgiebigere Waldrunde gemacht, diesmal nicht im Hauswald sondern einen der angrenzenden Nachbarwälder. Dort geht es jetzt so langsam wieder los, auch bei den Mykorrhizapilzen.


    Fangen wir mal mit denen an: Stattlicher Rotfußröhrling. So schöne junge Exemplare. Beim Aufschneiden war die Ernüchterung groß. Maden, Maden, Maden. ;(


    Etwas besser sieht es bei den Flockenstieligen Hexenröhrlingen aus. Die fangen gerade wieder an zu schieben. Von vier Stück war nur eine madig.


    Ein Täubling bei einer Kieferngruppe. Erinnert farblich an den Wieseltäubling, Stiel wattig-kammerig-hohl, Geschmack nussig pilzig mit subtil schärflicher Komponente. Manche Exemplare mit farblich angehauchter Stielbasis.


    Grüner Anis-Trichterling mit Massenwachstum.


    Der Schiefknollige Anis-Champignon holt das verpasste Wachstum vom Sommer nach.


    Der erste Maronenröhrling des Jahres. Madig.


    Der erste größere Schub bei den Schopftintlingen.


    Für Judasohren scheint jetzt auch wieder ein guter Zeitpunkt zu sein.


    Die Winterpilze kommen: Austernseitlinge.


    Für die Hausapotheke: Frische Schmetterlings-Trameten.


    Bei den Steinpilzen ist noch nichts los. Dürfte aber jetzt nicht mehr lange dauern. Aus anderen Regionen Bayerns kommen schon wieder die ersten Fundmeldungen von Sommer- und Fichtensteinpilzen.


    Aus der Amanita Gattung zeigt sich übrigens nach wie vor gar nichts. Bin gespannt, ob die Arten noch kommen - vor allem Fliegenpilze - oder ob die heuer bei mir aussetzen.


    LG Christopher

    kommt es mir nur so vor, oder hat der Sammeldruck in den letzten Jahren massiv zugenommen? Vielleicht liegt das an den Pilzinfluencern, oder am Influx von Ukrainern, die ja meines Wissens auch sehr gerne in die Pilze gehen, wie die meisten Osteuropäer.

    Das mehr Leute suchen kann ich bestätigen. Auf den Sammeldruck hat das aber m.E. nur geringfügige Auswirkungen, da die Chance gering ist, dass gerade groß geschoben wird, wenn die Horden den Wald stürmen. Ich sehe hier interessanterweise vermehrt Asiaten im Wald.


    Meine richtig guten Stellen sind eh ab von den gängigen Wegen, recht tief im Wald. Da bin ich in der Regel der Einzige, der da was sammelt. Von daher gönn ich denen die bekannteren und einfach zu erreichenden Stellen schon.


    Wo der Spaß aufhört ist, wenn die Affen meinen, mit dem Auto in den Wald fahren zu müssen um sich dann die Plastiksäcke voll zu machen. Erst vor ein paar Wochen wieder so nen Vorfall gehabt. 2km mit dem Auto in den Wald gefahren, Mann sucht Pilze, Frau sammelt Brombeeren mit zwei großen Farbeimern. Da das immer häufiger passiert, rufe ich da mittlerweile direkt die Polizei. Wenn man nur ein Foto macht und zur Anzeige bringt, passiert leider idR. nichts.


    LG Christopher

    Die Rotkappen sind ja ein toller Anblick, Glückwunsch! Die Laubwald-Arten sind bei mir meist nur Einzelexemplare. Nur Fichtenrotkappen tauchen in einem Waldstück manchmal zahlreicher auf, aber auch das nicht jedes Jahr.


    LG Christopher

    Am Regen sollte es nicht liegen. Letztes Jahr war erheblich mehr Niederschlag, da haben die Perlen geschoben ohne Ende. Aber es war halt schön warm ab März bis in den September rein. Dieses Jahr hat es fast bis Juli gedauert, bis der Sommer temperaturtechnisch mal in Wallungen kam. Und jetzt ist es wieder recht frisch geworden und soll auch erstmal so bleiben. Bei den Nachttemperaturen könnten bald schon die ersten Austern auftauchen. Spannend ist es auf jeden Fall.


    LG Christopher

    Die Grauen Wulstlinge scheinen gerade ihre Zeit zu haben, die kommen jetzt überall und häufig. Perlpilze habe ich witzigerweise keine gesehen, sonst sind die ja nach jedem Regenfall ein regelrechter Massenpilz.

    Bei mir hat alles aus Amanita ein ganz schlechtes Jahr erwischt. Graue Wulstlinge kann ich an einer Hand abzählen bisher. Perlpilze habe ich in diesem Jahr auch nicht mehr als 10 gefunden und die Stellen, wo sie normal in Massen auftreten, haben noch gar keine Fruchtkörper produziert. Fliegenpilz gab es bisher keinen einzigen. Grüne, Gelbe, Weiße Knollis ebenfalls nicht. Scheidenstreiflinge habe ich bisher zwei gefunden. Ganz komisch. Die mögen anscheinend einen kalten Start in die Saison überhaupt nicht. Genau wie bei den Röhrlingen die Gelbporigen Raufüße, welche dieses Jahr auch nicht so recht wollen.


    Hier soll es Mittags einen kräftigen Schauer geben. Bin gespannt, was kommt.


    LG Christopher

    (nein ich möchte ihn nicht essen, nur lernen)

    Kann man durchaus machen, ist als Salatpilz ganz nett. Konsistenz erinnert an Gummibärchen. Warm machen sollte man ihn nicht, dann wird er total weich. Geschmack ist wie beim Judasohr oder den Drüslingen relativ neutral.


    LG vom Allesfresser ^^

    Wenn du sie auf der Hutseite brätst, sammelt sich die Milch im Hut an und bleibt dort. Wenn du sie auf der Lamellenseite brätst, läuft der Großteil der Milch aus und wird am Pilz festgebraten. Schmeckt zwar auch lecker, aber glaube mir, es macht einen großen Unterschied. Kannst es ja mal testen. ;)
    Welche Methode einem besser schmeckt ist natürlich individuell.

    LG Christopher

    Hey matthias0,


    danke für den Input. Könnte theoretisch durchaus sein, da die Art in dem Habitat ein Massenpilz ist. Aber ich kenne die Art ja so gut, das passt farblich einfach überhaupt nicht. Die Farben sind 1:1 Sommersteinpilz. So sieht der Gelbporige einfach nicht aus. Der ist gelbstichiger und ich habe die auch noch nie mit so dunklen Stielen gesehen.


    Ich denke ohne den FK für einen genaueren Blick zu entnehmen wird man da leider schlechte Karten haben. Vielleicht taucht ja davon noch mehr auf, dann schau ich mir mal einen genauer an. Vielleicht ist es auch tatsächlich nur ein Gelbporiger mit abweichender Farbe. Soll ja bei Pilzen auch mal vorkommen. :D


    LG Christopher

    War heute nach dem Mittagessen fix im Hauswald. Es wird zersetzt.


    Die Symbiosepilze wollen noch nicht so recht.


    Einen komischen Raufuß habe ich gefunden. Oder etwas, das zumindest eine ähnliche Stielstruktur hat.


    Kann den Röhrling jemand zuordnen? Stand in einem meiner Sommersteinpilzhabitate (reiner Eichen / Buchenwald). Entsprechend habe ich ihn erst für einen gehalten, bis ich dann den Stiel gesehen habe und beim Anfassen die Konsistenz auch gar nicht gepasst hat. Blick auf die Röhren war leider nicht möglich ohne ihn zu entnehmen, weshalb ich ihn dann in Ruhe gelassen habe. War nur der eine, recht kleine FK.


    LG Christopher

    Danke fürs Teilen - wieder eine neue Art kennengelernt. :)
    Die sehen echt toll aus. Aber bei dem Blausäuregehalt wird einem ja Angst.

    Bis zu 510 Milligramm Blausäure auf 100 Gramm Pilze =O
    Kein Wunder, dass die so makellos aussehen, davon verrecken selbst die Schnecken.


    LG Christopher

    Bei Maronen mache ich mir keinen Kopf mehr. Die liegen mittlerweile ohnehin mit wenigen Ausnahmen knapp unter dem Grenzwert. Semmelstoppel halt nicht. Die meisten Proben in meiner Region haben 1200Bq aufwärts. Und da ich ohnehin relativ viel Waldpilze esse, muss ich dann solche extremen Sammler nicht noch extra oben drauf packen. ;)


    LG Christopher

    Nein. Im DGfM Fachausschuss Toxikologie kommen wir auch immer mal auf diese Fragen, aber die Datenlage ist dünn und die Ergebnisse sind interpretationsbedürftig.

    Das Bundesamt für Strahlenschutz hat wenigstens für die radioaktive Belastung regelmäßige Untersuchungen:

    DORIS - Digitales Online Repositorium und Informations-System: Suchergebnisse


    Beim LfU Bayern gibt es eine Stichprobendatenbank: https://www.lfu.bayern.de/strahlung/umrei/strvgprobe


    LG Christopher

    Semmelstoppelpilze sind übrigens nicht auf der Liste. Ich denke diese sind eher radioaktiv belastet und das ist wahrscheinlich auch wieder gebietsabhängig, genau weiss ich es aber auch nicht.

    Semmelstoppelpilze sind die stärksten Cäsium Sammler. So stark, dass sogar der einmalige Verzehr von Exemplaren in Gebieten, welche stark vom Tschernobyl Fallout getroffen wurden, als gesundheitlich bedenklich angesehen wird. Selbst 2021 wurden vereinzelt noch über 4000Bq/kg in Semmelstoppelpilzen nachgewiesen. Der zulässige Grenzwert für Speisepilze liegt bei 600Bq/kg. Ist bei mir deshalb eine Art, die nur gelegentlich in kleiner Menge mal in der Pfanne landet, wie Anis-Champignons, da meine Region mit am stärksten vom Fallout betroffen war. Wer in nicht belasteten Gebieten lebt, muss sich da keinen Kopf machen, sollte aber trotzdem keine extrem großen Mengen davon essen. Etwas Cäsium gibt es überall.


    LG Christopher