Beiträge von Shroom!

    Die Art direkt vom Speiseplan verbannen finde ich jetzt etwas übertrieben. Erstmal weniger davon essen. Wenn es dann wieder eine Reaktion gibt, kann man immer noch darauf verzichten.


    Dass der Schwefelporling bezüglich Verträglichkeit zu den problematischeren Arten gehört ist mir bekannt. Scheint aber auch von der Zubereitungsart abhängig zu sein.

    Mein Vater bekommt beispielsweise Magenprobleme von frischem Schwefelporling, auch wenn er abgekocht wurde. Die getrockneten Stücke machen ihm allerdings keine Probleme mehr. Liegt wahrscheinlich daran, dass er beim Rehydieren stärker ausgelaugt wird.


    Schwer verdaulich ist er aber in jedem Fall. Wie robust die Pilzmasse ist, sieht man ja in freier Wildbahn immer wieder. Da hängen teils über ein Jahr alte Fruchtkörper noch am Baum oder liegen am Boden und wollen selbst dort nicht so recht verrotten.


    LG Christopher

    Wenn es sehr üppig regnen sollte, kann es aber auch trotz der vorangegangenen Trockenheit einen größeren Schub geben. 2023 war die zweite Aprilhälfte und der gesamte Mai bei mir auch extrem trocken. Irgendwann Anfang Juni gab es dann ein paar Tage Dauerregen mit über 100 Liter wenn ich mich recht erinnere. 7 Tage danach standen dann zwei meiner Sommersteinpilz-Wälder auf einen Schlag voll mit Fruchtkörpern.


    Man darf nicht vergessen, dass die Sommersteinpilze mit dem Myzel recht weit in den Boden reinkommen. Und was die tieferen Bodenschichten angeht, hält sich der Wassermangel ja vielerorts noch in Grenzen. Auch von den Symbiosepartnern können sie Wasser bekommen. Von daher ist es durchaus möglich, dass sie schon einiges an Fruchtkörpern anlegen konnten.


    Was mir eher Sorgen bereitet, sind die niedrigen Temperaturen die wir vielerorts hatten und haben. Sommersteinpilze sind ja eher wärmeliebend. Von daher könnte das eher ein limitierender Faktor sein. Bin auch schon sehr gespannt, was da kommt. Eventuell fühlen sich auch die Fichtensteinpilze von den niedrigen Temperaturen angesprochen und kommen wieder früher als gewohnt.


    LG Christopher

    Jup, Schwefelporling enthält Oxalsäure in etwa derselben Konzentration wie Rhabarber. Zusätzlich noch zahlreiche andere Säuren in nennenswerter Konzentration (Zitronensäure, Apfelsäure und einige mehr). Am besten bekommt man den Kram beim Trocknen und anschließenden Rehydrieren raus. Wenn ich fürs Nuggets machen eine größere Menge an getrockneten Stücken aufkoche, ist das Wasser danach knackig sauer. Die saure Note verschwindet dann aber in den Stücken fast komplett und nach dem Zubereiten vollständig. Spuren werden aber auch dann wohl noch vorhanden sein.


    In jedem Fall würde auch ich davon abraten die Art und auch jegliche andere Art von Pilz täglich zu essen. Speziell beim Schwefelporling sollte man nicht vergessen, dass dieser auch Heil- und Vitalpilzeigenschaften hat. Wie sich da eine Überdosierung auswirkt, ist unklar da nicht erforscht. Bei anderen Arten wie beispielsweise dem Birkenporling gibt es aber Hinweise darauf, dass Überdosierung durchaus schädlich ist. Dass zu viel nicht gut ist, hast du ja anscheinend am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wechselwirkung mit Stoffen aus der Weide ist natürlich auch denkbar. Der Schwefelporling nimmt durchaus Stoffe des Wirts auf. Bei Exemplaren von Eiche merke ich es an der Verdauung. Zu große Menge gegessen --> Dünnschiss. Bei Weide nicht.


    Bei mir gibt es Schwefelporling maximal einmal pro Woche, in der Regel seltener. Mache fast nur Nuggets draus, da würde ich bei täglichem Konsum kugelrund werden. :D

    Daniel224 Such nach englischen Papern, da gibt es viel.


    LG Christopher

    durnik Ja, Schwarzkümmelöl zu sich nehmen hilft auch. Kann man auch mit Kokosöl kombinieren. Bei Hunden macht man auch beides.


    War vorhin wieder beim Beobachtungsobjekt. Leider schlechte Neuigkeiten. Hat urplötzlich angefangen zu gammeln und riecht nicht mehr gut (wenn man bei Schwefelporling jemals von gut sprechen kann...). Gewachsen ist er aber nochmal ordentlich. Das war dann der letzte Besuch.


    LG Christopher

    Ganz läßt sichs eh nie verhindern.

    Hatte letztes Jahr keinen einzigen Biss mehr nachdem ich angefangen habe mich vor jedem Waldgang an Armen und Beinen mit Kokosöl (Bio, kaltgepresst, unraffiniert) einzureiben. Zusätzlich wann immer möglich kurze Kleidung, dann können sie sich nicht so schnell verkriechen und man erwischt aufgegabelte Zecken meist direkt, wenn man regelmäßig die Arme und Beine kurz abcheckt.

    Hab heute auch mal wieder in den Wald geschaut. Hier ist bei den Flockenhexen und Sommersteinpilzen noch keine Aktivität zu verzeichnen. Denen hat der Regen Anfang des Monats wohl nicht gereicht. Die Zecken haben sich mittlerweile auch wieder zurückgezogen. Für Mittwoch und Donnerstag ist jetzt Regen angesagt. Leider nur zwei Liter. Also erstmal weiter mit dem gelben Baumhuhn.


    LG Christopher

    Nein, dafür gibt es keinen Grund. So toll ist der Eigengeschmack nicht. Deshalb trockne ich vor der Verwendung in der Küche fast immer, weil der Eigengeschmack dann nach dem Rehydrieren deutlich abgemildert und angenehmer wird. Abkochen hat denselben Effekt, allerdings wird die Konsistenz dann recht weich und hat wenig mit Hühnerfleisch zu tun.

    Pulver oder klein gehackt wäre dann höchstens was als Tee, zählt ja auch zu den Vitalpilzen. Wobei ich da wegen des hohen Gehalts an Oxalsäure vorsichtig wäre. Die Brühe vom Rehydrieren schmeckt deutlich sauer. Wenn man genug Pilzmasse durchgejagt hat sogar fast wie Zitronensaft.


    LG Christopher

    Der Geruch war ganz schön intensiv - ja penetrant. Empfinde nur ich das so?

    Glückwunsch, tolle Exemplare!

    Ja, Schwefelporling riecht stark. Ich empfinde den Geruch als eine Mischung aus Honig und Ei. Beim Trocknen wird der Geruch noch intensiver, aber das hast du wahrscheinlich mittlerweile auch bemerkt.

    Bin gespannt, wie du ihn findest. Ich empfehle dir für den ersten Kostversuch Nuggets zu machen. Mein Rezept dazu

    • Schwefelporlings-Stücke 5 Minuten unter Rühren (schwimmen anfangs auf) in Gemüsebrühe kochend rehydrieren, dann abgießen
    • Relativ dickflüssige Nasspanade in passender Menge machen (Mehl, Ei, Milch / Buttermilch, Salz, Zucker, Paprikapulver / Rauchpaprika, Oregano, Thymian, Rosmarin, Zwiebelpulver, Knoblauchpulver, optional MSG oder Maggi oder Hefeextrakt)
    • Pilzstücke in Nasspanade einhüllen, Überschuss etwas abtropfen lassen
    • Danach in Semmelbrösel (normal oder Panko) wälzen
    • Frittieren bei 150-160°C bis kaum noch Dampf kommt und sie goldbraun sind
    • Als Dip passt zum SchwePo Aroma sehr gut eine Zitronen Mayo aber auch alles andere schmeckt super

    LG Christopher


    Edit: Für die Zukunft die Stücke ruhig etwas gröber schneiden, dann wird's im Nugget oder Spieß deutlich fleischiger. Ich hole nachher ne Charge aus dem Dörrautomaten, dann mache ich mal ein Foto und hänge das hier noch an.

    Selbst jene Täublinge, die eigentlich kaum Geschmack haben.

    Oft ist's aber auch die Zubereitungsart die bei manchen Arten bei purer Zubereitung den "Aha Effekt" bringt. Jag mal Frauentäublinge grob gestückelt bei knackiger Hitze in Olivenöl durch die Pfanne bis sie braun sind. Zum Schluss noch etwas Knobi mit durch die Pfanne rutschen lassen, Salz drüber und genießen. Funktioniert auch mit vielen anderen Täublingen, aber der Frauentäubling liefert für meinen Gaumen die schönsten Aromen beim Rösten. Gute Alternativen sind der Speisetäubling oder der Grüngefelderte.


    Aus getrockneten Steinpilzen kann man auch mit hohen Temperaturen ein sensationelles Aroma entlocken. Mache ich als Hobby-Pizzabäcker immer auf einer Margherita (Neapolitanisch). Rehydrierte Steinpilze als zusätzliches Topping drauf, etwas Olivenöl drüber und dann in den Pizzaofen bei 450°C für 90 bis maximal 120 Sekunden. Dabei entsteht in den Pilzen eine wunderbare Süße gepaart mit Röstnoten und diesem unverwechselbaren Steinpilzaroma in einer absolut genialen Intensität. Zusammen mit den Aromen der Pizza Margherita und dem guten neapolitanischen Teig ein Hochgenuss.


    Auch Flavor Pairing finde ich bei vielen Arten spannend. Stockschwämmchen lieben neben kräftigem Käse auch Zitrusnoten - z.B. Zitronenrisotto mit gebratenen Stockschwämmchen als Topping. Hexenröhrlinge hingegen liefern ein tolles Gaumenfeuerwerk in Verbindung mit Salbei und Parmesan - z.B. Gnocchi in Salbeibutter mit gebratenen Hexen. Und auch mit weitläufig verschmähten Arten wie dem Grauen Wulstling gelingen solche Pairings - dieser mag die Kombination aus Süß und Herzhaft z.B. mit Ahornsirup und Speck.


    Kulinarisch sind Pilze schon ne tolle Spielwiese :)


    LG Christopher

    Letzte Nacht hat es hier auch etwas getröpfelt - mehr leider nicht. Heute wieder den ganzen Tag windig, wechselhaft bewölkt. Teilweise wurde es auch mal etwas dunkler. Regen kam aber wieder keiner. Muss aber sagen, dass es abseits der fehlenden Pilzvielfalt am Boden bisher keine gravierende Trockenheit gibt. Das Getreide auf den Felden gedeiht prächtig und auch im Garten oder im Wald sieht man keine Pflanzen die leiden. Ein bisschen Luft scheint also noch zu sein. Hoffe trotzdem, dass gegen Monatsende endlich mal Regen fällt, sonst dürfte es im Juni mit den Pilzen auch schlecht ausschauen.


    Ansonsten heute wieder das Beobachtungsobjekt besucht. Er wächst weiter und ist immer noch sehr weich. Darf weitermachen.


    Abstecher zum örtlichen Badesee hat dann noch was Erntereifes hervorgebracht.


    Dörrautomat wieder voll und für den Wok gab es auch noch etwas Überschuss.


    LG Christopher

    Nun, da hast du mich wohl falsch verstanden. Die Fliegenpilze sind in der Tat keine Steinpilzanzeiger, sondern nur ein nützlicher Indikator für die Bodenverhältnisse und ggf. auch ein Indikator für den Startschuss bei den Fichtensteinpilzen, denn häufig kommen diese bald nach den ersten Fliegenpilzen zum ersten mal im Jahr hoch.

    Meine Frage war allerdings, ob bei dir Pfefferröhrlinge auch nur oder zumindest stark gehäuft dort auftauchen, wo es Steinpilze gibt. An Stellen ohne Steinpilze habe ich nämlich noch nie Pfefferröhrlinge gefunden.

    Die Steinpilze sind dem Pfefferröhrling egal, der parasitiert am Fliegenpilz,

    matthias0 Danke für die Info. Trotzdem ist das auffallend. Ich kenne Waldstücke, wo es flächendeckend Fliegenpilze gibt. Trotzdem steht der Pfefferröhrling gehäuft dort, wo auch die Fichtensteinpilze kommen.


    LG Christopher

    Ach, von einem Fehler deinerseits bin ich gar nicht ausgegangen. Hätte ja sein können, dass es bei dir so ist. Aber wenn es um den Pfefferröhrling geht, dann kann ich das bestätigen. Fliegenpilz weißt den Weg zum richtigen Boden, Pfefferröhrling und Mehlräsling weißen den Weg zu konkreten Stellen die von Interesse sind. Wobei ich die Pfefferröhrlinge meistens näher am Steinpilzmyzel finde als die Mehlräslinge. Die stehen oft direkt zwischen den Steinpilzen. Habe auch noch nie (zumindest nicht bewusst) Pfefferröhrlinge an Stellen gesehen, wo es keine Steinpilze gibt. Ist das bei dir auch so?


    LG Christopher

    spare ich mir mittlerweile den Aufwand und warte lieber auf die qualitativ besseren Fichtensteinpilze

    Sommersteinpilze gibt es im Spätsommer oft auch ohne Maden. Dafür gute Stellen ausfindig zu machen lohnt sich IMHO schon. Die Sommersteinpilze schmecken vor allem beim Frischverzehr zumindest für mich etwas feiner und intensiver. Getrocknet ist der Unterschied weniger stark ausgeprägt. Aber da ist bestimmt auch jeder Gaumen anders.


    Hier mal ein paar Impressionen vom letzten September und Oktober wo Funde in toller Qualität möglich waren. Bei Bild drei sieht man auch mal wieder, dass das Meiden von Gras nicht unbedingt eine gute Idee ist. Da drin hatten sich noch einige von den Exemplaren versteckt.


    LG Christopher

    Rothütiger Steinpilz wäre der bessere Name da die Art durchaus auch in reinen Buchenwäldern gefunden werden kann.

    Jup, deshalb schrieb ich "eher". Habe die Art auch schon im Buchenwald gefunden, nur 10 Meter entfernt von einer meiner Sommersteinpilz-Stellen. Aber bisher erst ein einziges mal.

    Dass der Sommersteinpilz im alpinen Raum auch schon unter Fichte gefunden wurde, ist mir neu. Spannend, danke für die Info!