Beiträge von Thorwulf

    Hallo miteinander,


    ich hatte heute einen meiner spaßigsten Jahresmomente als ich bei einem Flechten-Fund auf einen Speisepilz-Sammler traf - dazu hier KLICK


    Aber ich glaube, jeder von uns hatte schon mal so ähnliche lustige Erlebnisse und vielleicht könnten wir diese hier mal hin und wieder zur kleinen Aufmunterung teilen.


    Letztes Jahr erlebte ich folgenden Dialog (fast O-Ton) - ich stand mit einem Korb mit Speisepilzen an meinem Auto und ein älteres Ehepaar auf ihren Fahrrädern sieht mich, hält an und dann folgender Dialog:


    Ehepaar: "Was haben Sie denn da aus dem Wald geholt?"


    Ich: "Ein paar leckere Pilze für die Pfanne."


    Ehepaar: "Muss man dafür lange suchen?"


    Ich: "Kommt drauf an."


    Ehepaar: "Auf was denn?"


    Ich: "Auf die Pilze. Manche verstecken sich, andere sind schon mal schneller zu finden."


    Ehepaar: "Wirklich? Wo sind denn die Pilze, die Sie so schnell gefunden haben?"


    Ich: "Hier im Körbchen."


    ==Gnolm7

    KaMaMa

    Etwas Offtopic zum Schmunzeln:


    Interessant ist auch die Begegnung mit Speisepilz-Sammlern an solch einem Fundort, also wenn man so in der Früh vor einem Baumstubben mit kaum erkennbaren Flechten-Fk. kniet und da durch eine Lupe schaut.


    O-Ton von heute:


    Speisepilz-Sammler: "Was gibt's denn dort Interessantes?"


    Ich: "Flechten."


    Speisepilz-Sammler: "Kann man die etwa auch Essen?"


    Ich: "Vielleicht, aber da möchte ich gerne dabei sein, bis Sie Ihren Korb damit voll haben."


    ==Gnolm7

    N'abend Martin,

    Merke: Fimbriata taugt für sektliebenden Zwergerl, die anderen Becherflechten sind reserviert für die Weissbiertrinker darunter. ==Gnolm17

    werde ich mir merken, aber da hast Du nur noch nicht die Sektgläser gesehen, die meine Frau hat. Da könnte man Weissbier einschenken. ==Gnolm7


    Für mich ist diese Flechtenart aber somit ab sofort die Zwergensekt-Flechte. ==Gnolm13


    LG Marcel

    Hallo / N'abend miteinander,


    bei einem Abstecher gestern in meinen Hauswald mit einem Gast fand ich auf einem Baumstubben Trompetenbecheriges. Weil wir beide dort aber auf der Suche nach etwas anderem waren und auch schon die Zeit etwas drängte, konnte ich mir diese Flechten gestern nicht weiter anschauen.


    Also bin ich da heute nochmals kurz hin und schaute mir diese kleinen Flechten nochmals etwas genauer und in Ruhe an.


    Ich vermute, dass ich da wieder auf die Trompetenflechte Cladonia fimbriata gestoßen bin, was auch schon von der Ökologie u. dem Habitat gut passen würde, denn meinen Erstfund von dieser Flechtenart hatte ich unweit von dort, in einem Schlagflur-Abschnitt.


    Der Baumstubben mit diesen Kerlchen befindet sich auf einem kleinen offenen Trampelpfad, der nur in die ganz andere Richtung vom ersten Fundort geht/führt.


    Auffallend ist wiederum die durchgehend knäuelig-körnige Oberfläche der Podetien, die dann unmittelbar in Apotheticien übergehen.


    Meine nächste Anschaffung wird dann p-Phenylendiamin sein, damit ich solche Funde auch mal chemisch abprüfen kann.


    Any clues or objections?


    Beste Grüße Marcel






    Hallo miteinander,


    ich fand vorhin in einem Kiefern- u. Fichtenwaldabschnitt auf bereits arg vermoderndem Totholz (ich vermute stark Pinus) diesen Fruchtkörper.


    Ich hätte hier jetzt Postia ptychogaster, den Weißen Polsterpilz vermutet, als Anamorphe, denn die Fk.-Kissen sind sehr filzig zottelig, stellenweise schon etwas bräunlich werdend, und vermutlich in der Entwicklungsphase zur Hauptfruchtform. Oder sehen hier die Holzpilz-Experten/-innen womöglich irgendwas anderes?


    Ich denke, notfalls kann ich den Entwicklungsprozess zum Teleomorph noch mit begleiten (wenn's denn die P. p.-Anamorphe ist), denn dieses Pilzlein hat sich in meinem Maronenröhrlings-Terrain angesiedelt. :)


    Danke für weitere erhellende Hinweise hierzu u. Viele Grüße Marcel




    Hallo Steffen,


    müsste C. phyllophila nicht aber dichter stehendere Lamellen haben als wie bei diesem Fundexemplar hier?


    Eine leicht süßlich unangenehme Note hatte das Kerlchen, aber man beachte auch, dass es da feucht war und dies hat auch schon mal Auswirkungen bei sofortigen Geruchsproben.


    LG Marcel

    N'abend.

    Wie immer freue ich mich, wenn der eine oder die andere mit mir mitgestromert ist.

    Ein sehr schöner spannender Streifzug, sicherlich auch für Martin KaMaMa interessant.


    Ich treffe jetzt auch irgendwie und überall auf irgendwas Flechtiges u. Interessantes und kann nicht anders als manchen Fund da auch mal etwas genauer anzuschauen. Heute fand ich auch eine Trompetenbecherige Flechtenart, die aber aufgrund der Eile und meines wichtigen Gastes, der seine Heimreise antreten musste, noch am Baumstubben verblieb und von mir dann demnächst aufgesammelt wird. Ich hoffe nur bei der Bestimmung geht dann nicht wieder ein halber Tag drauf wie bei der Lippenstift-Cladonie gestern.... :gplemplem:


    LG Marcel

    Hallo Martin,

    Das ältere Vorgängerbuch "Flechten einfach bestimmen" kann ich jedenfalls für den Einsteiger vorbehaltlos empfehlen.

    vielen vielen Dank für Dein ganzes Feedback hier und all die Hilfestellungen usw.!


    Ich denke, ich werde mich den Flechten zunächst mit der bewährten u. anfängerfreundlichen Bestimmungsliteratur nähern und sehr wahrscheinlich hier noch oft mit Fragen daher kommen. ^^


    Schönen Abend noch u. LG Marcel

    Ha, Martin, ich merke gerade, dass ich mir hier wohl mit die schwierigste Flechtengattung vorgenommen habe....


    Fand bei weiterem Recherchieren u.a. diesen Blog: Cladoniarium - A blog about Cladonia


    Der Betreiber sagt dort unter "About me and the blog" folgendes: "This lichen genus is usually very difficult, and, even with my scientific background, I am not much more than a greenhorn (or a greenpodetium, in this case) and an amateur rather than a proper “Cladoniologist”: I am still building up my knowledge, ..."


    Na prima u. vielen Dank auch. 8o ;)


    Aber ich gebe hier noch nicht auf, meine Aufsammlung wird gut verwahrt und ich werde dies nochmals aufgreifen.


    LG Marcel

    Hallo Martin,


    der Dryades-Schlüssel ist nicht einfach für einen Flechtenanfänger wie mich. :P


    Ich bin da jetzt einige Male in die unterschiedlichsten Richtungen unterwegs gewesen, letztlich halte ich meinen Fund auch für C. polydactyla, u.a. aufgrund der Größe der Podetien (zum Teil 50 mm) und der stellenweisen Verästelung (branched). Ansonsten war ich auch mal bei macilenta, aber die sollen nicht mit so großen Podetien daherkommen.


    Ich bin da also im Ergebnis unschlüssig, was ich für eine Art vor mir habe.


    Ohne Chemie komme ich hier ja leider sowieso nicht zu einem passenden Ergebnis, wobei man mit KOH u. p-Phenylendiamin bei diesen zwei möglichen Arten wohl die gleichen Reaktionen bekommen soll oder liege ich da falsch? Unter dem UV meiner Lupe war ein leichtes Fluoreszieren auszumachen. Hat dies möglicherweise noch was zu bedeuten?


    Nun, defintiv werde ich mir jetzt auch mal bei nächster Gelegenheit den Wirth/Kirschbaum holen.


    Auf welche mögliche Art kamst Du mit dem Excel-Schlüssel?


    LG Marcel

    ... hab's mal mit deinem Fund in Excel probiert

    Ich scheitere da gerade an dieser Datei bzw. daran, dass ich kein Office von Microsoft verwende u. ich es über mein LibreOffice (Calc) u. auch nicht über Google Tabellen ans Laufen bekomme. Ich hab da schon an einigen Options- u. Sicherheitseinstellungen gepfriemelt und bin jetzt doch etwas frustiert....


    Werde mich dann doch wohl durch den Dryades-Schlüssel "wurschteln". Mich an einem Sonntag noch mit Softwareanwendungsherausforderungen zu beschäftigen ist mir echt zu viel.... :gmotz:

    Hallo Martin,


    oh ja, diese Cladonien mit Lippenstift sind total verzückend. Ich fand sie auch nur, weil sie sich an der Hangböschung auf meiner Augenhöhe entlang des Weges platziert hatten. Ich glaube gerne, dass man diese sonst übersieht.


    Ich hab schon befürchtet, dass das Dingfest-Machen der genauen Art kein Waldspaziergang wird. Aber so macht es auch noch weiterhin Spaß. Wenn so ein Fund ganz einfach zu bestimmen wäre, wär's doch irgendwie reizlos, oder? g:D


    Tausend Dank für den Hinweis auf Dryades Project! Deren Schlüssel werde ich hierbei mal ausprobieren. Mal schauen, wie weit ich damit komme....


    KOH hab ich ja noch zur Hand, nur p-Phenylendiamin natürlich nicht.


    Ich werd's aber einfach mal versuchen, auch auf das Risiko hin, dass ich da nicht wirklich weit kommen werde....


    Danke nochmals soweit u. LG Marcel

    KaMaMa

    N'abend Martin,


    ich fand heute auch eine rotfrüchtige Säulenflechte (für mich erstmalig) bei einer Pilzexkursion in Thüringen: 260 m u. NHN, auf Totholz im Nadelgehölzabschnitt inmitten vom Moos.


    Es war da auch noch ein Flechten-Spezi mit dabei, der diese Art makroskopisch zunächst auch mal arbeitshypothetisch als "rotfrüchtige Säulenflechte" vorläufig einsortiert hat.


    Da ich leider noch keine Flechten-Bestimmungsliteratur zur Hand habe (muss sich baldmöglichst unbedingt ändern), hättest Du möglicherweise einen halbwegs brauchbaren seriösen Schlüssel für die Cladiona aus dem Internet?


    Ich will diesen Fund für mich nämlich auch gerne klären.


    Danke u. LG Marcel






    N'abend miteinander,


    unter den Nichtdungtintlingen erscheint mit der sog. Gemeine od. auch (Graue) Falten-Tintling (Coprinopsis atramentaria) ein schöner Tintling zum Einstieg in diese Gattung und heute hab ich mir diese Art mal etwas genauer angeschaut.


    Ich fand die Kerlchen gleich nach einer Wiesen an einem wilden Parkplatz am Waldweggelände. Die größeren Exemplare waren gute 14 cm hoch, der Stiel rd. 1 cm dick.


    Die Hüte waren gräulich-weiß, am Scheitel mit bräunlichen Schüppchen (siehe Foto Nr. 5).


    Die Lamellen waren angewachsen und sehr sehr dicht gedrängt/zusammenstehend.


    Interessant ist auch, dass man an der Stielbasis immer irgendwie so etwas wie eine Volva vorfindet (siehe Foto Nr. 6).


    Höchstspannend war für mich jetzt aber die Mikroskopierung. Pleuro- und Cheilozystiden konnte ich unzählige vorfinden, wie es auch sein sollte. Sah auch braunrote ellipsoide Sporen, recht dickwandig mit gut erkennbarem Keimporus. Basidien kommen breitkeulig daher, 4-sporig ohne Basalschnalle.Als nächstes will ich mal noch die Sporenmaße aufnehmen und die Pleurozystiden genauer checken.


    Es gibt hier wohl einen Verwechslungspartner, nämlich Coprinopsis acuminata, der Spitzhütiger Falten-Tintling, der makroskopisch u. selbst auch mit einigen mikroskopischen Merkmalen sehr ähnlich daher kommt, die Pleurozystiden dieser Verwechslungsart sind aber m.W. nicht so lang wie bei C. atramentaria.


    Sowie es jetzt ausschaut, wär ich aber bei C. atramentaria od. hätten die Spezialisten da Einwände bzw. Verbesserungsvorschläge/anderweitige Ideen?


    Viele Grüße Marcel


    Nr. 1


    Nr. 2


    Nr. 3


    Nr. 4


    Nr. 5


    Nr. 6

    ... was in aller Welt ist eine "Zwickauer Brühlette"? :gkopfkratz:

    In Schmalz gebratenes Schweine- und Kalbsfleisch - nix für Veggies. ;) Jedenfalls aber sehr lecker und hin und wieder mir sehr nahe bei einer Imbiss-Zeit.


    Jedenfalls taugen Deine Studioaufnahmen hier m.E. sehr gut zur Veranschaulichung dieser Varietät. Man erkennt dort sehr gut die hellere Stielbasis und den sonst doch sehr dunkelbraunen genatterten Farbton vom Stiel. :daumen:


    Du bist schon der weitaus bessere Knipser. :gnicken:


    LG Marcel


    P.S.: Mein Sohnemann fand die Kerlchen übrigens auch sehr sehr interessant, hatte hier aber aufgrund des Farbtons (dunkles Braun) eine etwas andere Assoziation.... :D