Beiträge von Pilzfreund77

    Wenn ich an die vielen heißen Tage hier denke, sieht es für mich so aus, dass Pfifferlinge deutlich mehr Hitze vertragen als die meisten anderen Arten, vorausgesetzt, dass es zwischenzeitlich regelmäßig regnet.

    Viele Grüße Holger.

    Hallo Holger, wahrscheinlich hast Du recht … wobei es schon immer auch Phasen gibt, wo eine Art dominiert. Ich kann mich an Jahre erinnern, in denen es wochenlang nur Gelbe Knollenblätterpilze gab, sonst nix. Oder nur Steinpilze …

    Viele Grüße

    Pilzfreund77

    ich sag dazu nichts, denn sonst geht hier wieder eine Diskussion über Gesundheitsfragen los :) Ich handhabe das mal so und mal so. Grundsätzlich darf man in Berlin aber nicht allzu strikt sein … auch die vermeintliche "Natur" um Berlin herum hat oftmals eine Geschichte, die das Sammeln bei genauerer Betrachtung noch bedenklicher erscheinen lässt als die Nähe zu einem Parkplatz o.ä. mitten in der Stadt…

    Ich weiß, langsam wirds langweilig – aber wenn niemand anders berichtet, muss ich halt wieder: Heute auf dem Gelände eines Krankenhauses in Berlin, lediglich zwei Buchen und eine Birke (die Eichenblätter müssen von woanders rübergeweht sein, Partner war definitiv die Birke), direkt hinter den Parkplätzen, wo niemand hinguckt:


    Alles gut, wollt es nur angemerkt haben und dir nicht zu nahe treten. Und ja, ich habe aufmerksam gelesen. Den Ball könnte ich jetzt auch zurückspielen (ich habe nie was von einer konkreten Sammelgrenze gesagt), aber lassen wir das. ;)

    Ich wünsche wohl zu speisen!

    Nun, Du hast geschrieben "Pfifferlinge stehen nach BNatschG unter besonderem Schutz und dürfen nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden."

    Wir haben jedoch, wie gesagt, nunmal das BNatschG beachtet und nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt. Insofern macht der Hinweis keinen Sinn.

    Wir nahmen etwa 3 Kilo mit

    Ich will hier weder Oberlehrer noch Spielverderber sein, aber 3 Kilo finde ich schon eine arg grenzwertige Menge. Pfifferlinge stehen nach BNatschG unter besonderem Schutz und dürfen nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden. Gerade die Pfifferlinge unterliegen einem hohen Sammeldruck, sodass man sich auch bei Massenfunden etwas zurückhalten sollte.

    Lieber Shroom, wenn Du aufmerksamer gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich von meiner Familie sprach – "wir" haben 3 Kilo gesammelt und sind damit unter der Sammelgrenze geblieben. Für die Definition von "Eigenbedarf" nach BNatschG gibt es übrigens keine Gewichtsangabe, die Behörden sprechen jedoch regelmäßig von ein bis zwei Kilo pro Person und Tag – also von deutlich mehr, als wir heute gesammelt haben.


    Wir sammeln nur für den Eigenbedarf und übrigens auch nie mehr, als wir kurzfristig verbrauchen – Pfifferlinge habe ich dieses Jahr zum ersten Mal eingelegt. Nebenbei: Das Vorkommen von Pilzarten ist regional sehr unterschiedlich, im eher sandigen, sauren Osten Deutschlands sind insbesondere der echte Pfifferling und Fichtensteinpilze regelrechte Massenpilze – in Donauwörth mag das anders sein, dafür aber beneide ich Euch um den Kalk und die Artenvielfalt.

    Heute war ich mit Familie mal in Brandenburg unterwegs, unweit von Potsdam. Ganze 4 Stunden. Es gab Parasole, diverse Tintlinge, Perlpilze, wenige Täublinge, und auf Wegen und Wiesen viele Nelkenschwindlinge. Aber nur mit Ausdauer und Geduld, denn zwischendrin war sehr lange Strecken wirklich absolut gar nichts zu finden. Nach etwa 3 Stunden stießen wir plötzlich zuerst unter einer Eiche, dann aber vor allem unter Birken und Pappeln auf Gold. Große Nuggets in unfassbare Mengen. Wir nahmen etwa 3 Kilo mit, und wer auch immer nach uns kommt, wird sicher nochmal soviel ernten können. Es war umso beeindruckender, weil wirklich viele hundert Meter im Umkreis gar nichts, rein gar nichts Pilzartiges wuchs, und es bei dieser einen Stelle blieb.



    Lieber Daniel, genau so ist es - ich erlebe das gerade ganz extrem auch in der Arbeit. Es ist ein Teufelskreis: Wir können etwas nicht, suchen deshalb eine technische Krücke, aber je mehr die Technik hilft, desto weniger können wir es. Beispielsweise haben wir gerade im Betrieb bestimmte gegenseitige Abstimmungs- und Findungsprozesse durch eine Software ersetzt, was aber dazu führt, dass wir noch weniger Bewusstsein füreinander haben müssen und uns noch weniger verstehen … und so weiter und so weiter ... wir gehen einfach ein wie eine vertrocknende Pflanze, je mehr die KI für uns "denkt".

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Eigentlich ist das ja auch keine Intelligenz, sondern Auswertung eines Datensammelstocks, es wird nur als Intelligenz beworben bzw. gehypt. Und was Pilze angeht, gibt es halt fast keine gescheiten Daten zum Sammeln bzw. ganz wenig gescheite Datensammler, anders als etwa in den Bereichen Medizin oder Psychologie.

    FG

    Oehrling

    Lieber Oehrling, von der Erkenntnis, die Du da so nebenbei aussprichst, wird unser aller Schicksal abhängen. Die KI wirft uns nämlich auf uns selbst zurück mit der Frage: Was ist eigentlich Intelligenz? Auch ChatGBT macht nichts anderes als eben Daten zu verknüpfen. Wenn man aber auch die Tätigkeit des menschlichen Intellekts darin sieht, Daten zu verknüpfen (was sich leider aller Philosophiegeschichte und Erkenntnistheorie zum Trotz als Weltanschauung durchgesetzt hat), dann ist eine Maschine intelligenter, und wird den Menschen ablösen.


    Tatsächlich kann keine Maschine heute schon ausrechnen, dass 2 x 2 gerechnet 4 ergibt, und wird es auch niemals. Denn nicht einmal diese einfache Rechenoperation besteht tatsächlich darin, Daten zu verknüpfen, sondern eben im Selbstbewusstsein im Vollzug der Operation, im "Wissen" um die Qualität von 2 und 4 und im Erleben ihres inneren Zusammenhangs. Eine Maschine hat weder ein Bewusstsein von sich, noch von der Welt. Sie weiß, rechnet oder erkennt gar nichts, und ist somit niemals intelligent. Dass aber die Menschheit das glaubt, weil sie den eigenen Intellekt nicht mehr begreift, das ist m.E. die größte nur denkbare Katastrophe. Unter dieser Voraussetzung wird sie nämlich die KI nicht sachlich-nüchtern einsetzen können, sondern sich hoffnungslos verirren … Schlimmer ists eigentlich, dass die Pilz-Apps sicher irgendwann funktionieren werden – weil dann nämlich künftige "Experten" das Abrufen des Datensatzes mit der Erkenntnis des Pilzes verwechseln werden, und irgendwann niemand mehr tatsächlich einen Pilz "erkennt".

    Herzliche Grüße, Pilzfreund77

    Okay, ich wollte morgen auch in Brandenburg mein Glück versuchen. Wobei das so ein wenig der Schuss ins Blaue sein dürfte. Die Webseite http://www.wasser-monitor.de ist leider gerade nicht up-to-date... Dann kann ich ja am WE oder Montag nochmal durch die Berliner Wälder streifen. :)

    Für mich war der Regenrückblick von Wetter.com bislang ausreichend - geht für jeden beliebigen Ort, z.B.:

    Wetterrückblick Berlin (Mitte) | wetter.com
    Wie war das Wetter in Berlin (Mitte) an einem bestimmten Tag? Grafische Darstellung des Wetters in den letzten Tagen, Monaten und Jahren.
    www.wetter.com

    2. Täubling (habe ihn nicht entnommen, vermute trotz der Farbe einen Frauentäubling):

    Hallo Pilzfreund77,

    das sieht mir nach dem Speisetäubling aus,

    viele Grüsse

    Matthias

    Hallo Matthias, das könnte durchaus sein – deswegen sagte ich ja, dass ich ihn trotz dieses Aussehens für einen Frauentäubling halte (weil keine verkürzte Huthaut, und der Frauentäubling gelegentlich auch so aussieht) - habe ihn aber eben nur von oben angeguckt …

    Ich muss da nochmal mit mehr Zeit hin, auch, um mal die Hexen genauer zu untersuchen – die sind mir wegen des rötlichen Huts schon letztes Jahr aufgefallen.

    viele Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Sushi, da wirst du bestimmt Erfolg haben – absolut sicher ist es m.E. dann aber am Wochenende, weil sich die letzten Regenergüsse ja noch gar nicht ausgewirkt haben dürften ...

    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Jetzt gehts aber ab in den Berliner Wäldern – war heute morgen kurz mal schauen:


    1. Prächtige Perlpilze ohne Ende



    2. Täubling (habe ihn nicht entnommen, vermute trotz der Farbe einen Frauentäubling):



    3. Hexen-Familie (habe Probleme mit der Art-Bestimmung, Stiel hat zwar Flocken, aber ungewöhnlich madig, und auch die Hutfarbe finde ich für Flockis nicht ganz typisch. Ist aber keine Bestimmungsanfrage ...):



    4. Comeback der Pfifferlinge, nun auch bei anderen Baumarten:



    5. Prächtigste Sommersteinpilze in Massen:



    6. Eine Schnecke bei der Arbeit:



    7. Ein unbekannter Baumpilz


    Hallo,

    essbare Ritterlinge z.B. esse ich nicht

    Tricholoma portentosum soll aber sehr, sehr lecker sein und hat auch keine verdächtige Geschichte.


    VG Jörg

    Das habe ich auch gehört. Ich sagte aber ja nicht, dass dieser Pilz selbst eine verdächtige Geschichte habe, sondern seine Gattung. Und zwar so, dass bei Arten, die seit Ewigkeiten als super Speisepilze galten, eher zufällig tödliche Folgen bemerkt wurden. Gifte sind bei Pilzen sowieso eine ominöse Sache, und ich bin daher bei Gattungen, in denen so eigenartige Gifte vorkommen, prinzipiell vorsichtig.

    Moin,

    ich verfolge dieses Forum schon einige Zeit, und konnte schon einige Male durch eure Beiträge "mein Auge schärfen", was das Auffinden bestimmter Arten betrifft. Bisher habe mich aber noch nie aktiv am Forum beteiligt - nun hat aber genau der Hinweis von Pilzfreund77 eins zu eins zum Erfolg geführt, und ich muss das Beschriebene bestätigen:

    Gestern habe ich gezielt nach Schonungen junger Amerikanischer Eichen Ausschau gehalten auf einer Wanderung im Barnim - und die erste war bereits ein Volltreffer!! Gut 400g Pfiffis konnten wir aus dem Laub sammeln - und es waren noch ein Menge kleiner Nachwuchspfiffis in den Startlöchern

    Lieber Miles, das freut mich sehr für Dich! Herzlich willkommen im Forum, und Danke für deinen Bericht. Bei mir war das genauso: Ich hatte erst Jahrelang mitgelesen, und dann das Bedürfnis, auch einmal etwas zurückzugeben. Aktuell frisst mich die Arbeit auf, aber vielleicht finde ich morgen Abend doch die Zeit, nochmal für ein Stündchen nach meinen Eichen zu sehen … und da ich Täublinge den Pfifferlingen vorziehe, hoffe ich auch hier endlich auf die ersten nennenswerten Funde für 2024.


    Für dieses Jahr habe ich mir allerdings vorgenommen, wieder immer auch ein paar Bestimmlinge mitzunehmen – Ritterlinge, Fälblinge, Faserlinge und vieles mehr kenne ich erst ganz grob, auch weil bislang schon noch die Speisepilze im Vordergrund stehen (und essbare Ritterlinge z.B. esse ich nicht, weil ich aufgrund der Geschichte die ganze Gattung verdächtig finde)…


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Aufgrund der Kammerung des Stiel wird es einer der Stinktäublinge sein. Da er geruchlos ist, ...

    Hmm, geruchloser Stinktäubling? Wüsste ich jetzt auf Anhieb keinen.

    Gekammerte Stiele können nicht nur bei Stinktäublingen, sondern auch bei Kammtäublingen vorkommen.

    FG

    Oehrling

    Allerdings sieht der Hut nicht nach Kammtäubling aus … und der Geruch soll immerhin "nach Reiben der Lamellen etwas unangenehm" gewesen sein :)

    Alles schon wieder furztrocken, keine Röhrlinge, ein Wulstling, ein Schwefelkopf, eine Handvoll Scheidenstreiflinge und der letzte Zapfenrübling. Dafür viele Schleimpilze und gute Laune bei schönem Wetter.

    Lieber Pilzsascha, danke für den Bericht und das eindrucksvolle Beweisfoto!


    Meine Funde der letzten Tage waren ja nur deshalb möglich, weil ich die betreffenden Waldabschnitte wie meine Westentasche kenne, und mir diese Ortskenntnisse zuvor über viele Jahre angeeignet hatte. Ich bin mindestens 1 x die Woche unterwegs, das ganze Jahr über, egal bei welcjem Wetter. Meistens kehre ich also ohne Funde heim. Es darf halt nicht um die Funde alleine gehen, sondern die Beschäftigung mit dem Thema, das Suchen, die Natur usw. - das muss an sich schon Freude machen, dann werden auch die Funde immer reicher, wisst Ihr ja eh.


    Will nur tröstend sagen: Dass Ihr auf Anhieb zu dieser Jahreszeit im Grunewald fündig werdet, wäre schon ein Ding gewesen - darf ich aber trotzdem fragen: habt Ihr meine Karte genutzt und gezielt die Eichenwälder aufgesucht, und habt Ihr meinen Tip mit den Roteichen beherzigt? Und falls ja, waren es reine Eichenwälder (die gehen nämlich im Augenblick) oder mit Kiefern gemischt (da kommts erst die nächsten Tage und Wochen)?


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Irgendwo in Richtung Stink- oder Camembert-Täubling suchst Du wahrscheinlich eh schon – näher komme ich nicht ran, aber vielleicht Täublings-Experten hier im Forum …

    Konnte soeben nochmal ein Nudelsieb voll großer, fester Pfifferlinge ernten, und wieder ausschließlich an Eichen. Aber: In identischen Eichenwäldern einmal nix, und dann, ein paar Gehminuten weiter, alles voll. Dann wieder ewig nix. Und weiterhin fast keine anderen Arten – außer meinem ersten Sommersteinpilz für dieses Jahr. Ich will mich aber nicht beschweren … Wünsche den Grunewald-Besuchern morgen viel Glück. Ich war zwar nicht im Grunewald, aber in einem vom Niederschlag und Bewuchs her identischen Wald in Berlin … Und aus dem Grunewald habe ich auch schonmal im Mai, ich glaube das war 2019, kiloweise Pfifferlinge rausgetragen.

    P.S: vielleicht ist die Form des Eichenblatts auf dem ersten Bild wichtig, denn ich finde sie gerade fast nur an der Amerikanischen Eiche – vielleicht ist es aber auch nur Zufall … ich drücke Euch die Daumen!




    Vielleicht der Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox)? Standort Wiese, Velum, Farben, Größe könnten grob hinkommen? Gibt aber bestimmt noch andere Arten die auch in diese Richtung gehen

    Finde ich keine schlechte Idee, würde auch zur Huthaut (Hygrophan?), soweit sie sichtbar ist, passen …

    :) Das ist versteckte Kamera, oder? Aber hier gibts schon so Cracks, die bestimmen den vielleicht tatsächlich bloß anhand des Stiels … ich hätte irgendeinen Champignon geraten.


    Ach ja: Wenn das der einzige Pilz war, der so zerteilt nun seine Wege gegangen ist – welche Gefahr besteht denn da nochmal für Deine Kinder? Ein Maipilz hätte übrigens kein Velum, und wenn das dein eigentlicher Plan sein sollte, Maipilze zu essen – lass es lieber.

    1. Es ist definitiv kein Maipilz. Was genau es ist, lässt sich aber erst sagen, wenn Du ihn komplett rausnimmst, also mit dem Teil in der Erde, von allen Seiten fotografierst, und auch mal längs durchschneidest und so fotografierst. Und vielleicht auch mal an Hut und Stilbasis kratzen, um eventuelle Verfärbungs-Reaktionen festzustellen.

    2. Es gibt keine kontaktgiftigen Pilze – auch wenn es z.B. ein giftiger Knollenblätterpilz sein sollte, passiert bei bloßer Berührung noch nichts. Das Kind müsste erst etwas in den Mund nehmen – das ist aber in gar keinem Fall gut, egal, um welchen Pilz es sich handelt. Das heißt: Besteht Gefahr, dass Kinder was abbeissen, würde ich die Pilze so oder so entfernen, egal, um welche Art es sich handelt. Besteht diese Gefahr jedoch nicht, darf auch der Giftpilz im Garten stehen bleiben und bewundert werden.

    Übrigens - in über 30 Jahren habe ich hier in der Region keinen einzigen B. pinophilus gesehen. B. aureus - noch nicht einmal auf dem Polenmarkt.


    Frohes Sammeln


    Ingo

    Nun, ich kenne eine Stelle in Berlin mit B. Aereus. Kommt Jahre nicht, aber dann zahlreich, um ein paar wenigen Eichen herum, und zwar dann, wenns richtig heiß und trocken ist und sonst gar nix anderes wächst.