Unabhängig von der Pilzgattung oder Art dürfte ja häufig soviel Feuchtigkeit enthalten sein, dass das sofortige anbraten nicht klappt. In diesem Fall dauert es sowieso mindestens 15 Minuten. Sagen wir nämlich z.B., Du hast schon Fett und vielleicht auch Zwiebeln in der Pfanne, und gibts dann die Pilze rein, dann ziehen die ja Wasser, das heißt: sie kochen, und braten nicht. In diesem Fall wartest Du, unter gelegentlichem Rühren, bis das Wasser komplett verdampft ist. Du kannst sogar extra noch ein bisschen Wasser dazugeben, das schadet nichts. Wenn alles Wasser weg ist und die Pilze anzukleben drohen, gibst dann wieder Fett dazu, und beginnst mit dem Anbraten. Die ganze Prozedur hat auch den Vorteil, dass Zutaten wie Salz, Gewürze etc. gut einziehen.
AAAber: Gerade Rotkappen gehören zu den Pilzen, zumindest wenn man ganz feste hat, die oft auch kein Wasser ziehen und sich daher sofort scharf anbraten lassen: einfach in dünnen Scheiben in Butter, sehr heiß und kurz, bis sie kross sind, salzen, fertig – so esse ich sie am liebsten. Und Du hast recht: dann sind sie niemals 15 Minuten in der Pfanne. Womit ich wieder den alten Streit anfache, ob "durchgaren" wirklich etwas mit Zeitangaben zu tun hat oder eher nicht :-). Entscheidend ist jedenfalls, dass hitzeinstabile Gifte sicher zerstört sind – wer das nur anhand von Minutenangaben einschätzen kann, sollte sich daran halten. Dann also vielleicht eher die oben beschriebene erste Variante …
Herzliche Grüße
Pilzfreund77