Falls das oben verlinkte Papier von Hahn und Grünert die einzige Quelle ist, die eine Giftigkeit roher Steinpilze belegen soll, so ist das ein Missverständnis, und es gibt demnach keine Belege für eine Giftigkeit roher Steinpilze. Denn Hahn und Grünert sprechen ausdrücklich von "gekochten" Steinpilzen und Rotkappen. Und warnen deshalb auch nicht vor Steinpilz-Carpaccio, sondern wollen auf etwas anderes hinaus:
"Dies sollte uns immer daran erinnern: Pilze sind eine Beilage und keine Hauptmahlzeit. Zudem sollte man nur hin und wieder Pilze verzehren und beim Sammeln auf Nachhaltigkeit achten. In den letzten Wochen vor der nächsten Saison die – da übermäßig gehortet – restlichen Wintervorräte an Steinpilz & Co. zu vertilgen, kann im Extremfall lebensgefährlich werden. Das betrifft auch gängige Speisepilze, wie beispielsweise Pfifferlinge, Steinpilze und Rotkappen."
Ob man diese Aussage allein aufgrund der nicht weiter recherchierten Geschichte eines einzigen 57jährigen Mannes, der offenbar verschiedene Pilze aß, so tätigen sollte, sei einmal dahingestellt – es wird aber jedenfalls in dem Artikel nicht der Rohverzehr von Steinpilzen thematisiert.
Herzliche Grüße
Pilzfreund77

 
		 
		
		
	

 Also, einfach jeder so, wies für ihn passt …
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