Beiträge von Luca

    Hallo zusammen,


    der Täubling war völlig mild, das hab ich total vergessen zu schreiben.


    Von R. amethystina hatte ich auch gelesen. In Winkler - Pilze Mitteleuropas, wird der allein durch die Höhenlage abgegrenzt. Das ist vermutlich stark vereinfacht. Ich freue mich, dann aber doch zumindest beim richtigen Aggregat gelandet zu sein. Vielen Dank für die ausführliche Antwort Thiemo. Der Stiel war tatsächlich nur bei einem Stiel rosa angelaufen. Bei den restlichen 5-6 Exemplaren weiß.


    Hi Wolfgang,


    vielen Dank für die Aufklärung. Dann passt das ja auch.


    Liebe Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    so kann Pilzbestimmung auch gehen. Folgenden Fund machte ich vergangenes Wochenende und wusste im Wald nicht wirklich wohin ich ihn stecken sollte.

    Die erste Idee war dann etwas in Richtung Leucoagaricus. Nicht wirklich passend, aber was besseres viel mir auch nicht ein. Also mal in FoTE nachschauen, Seite 337. Zufällig Seite 350 aufgeschlagen und was seh ich da, die Hüte auf dem ersten großen Foto sehen ja 1 zu 1 wie mein Fund aus. Limacella guttata, noch nie davon gehört. Merkmale kurz abgeglichen, die Notizen passen perfekt.

    - Ring dünn häutig, fest, nach oben abziehbar

    - Hut zart creme-hautfarben, Mitte etwas dunkler, trocken matt

    - Lamellen frei, eng, weißlich-cremefarben

    - Fleisch unveränderlich

    - Geruch deutlich mehlig, an Wassermelone erinnernd

    - Sporenpulver weiß

    Pilz in wenigen Minuten bestimmt. Wie glücklich war das gerade bitte. Ich weiß nicht, wie lange es ohne diesen Zufall gedauert hätte, bis ich bei dieser Art gelandet wäre. Der Hut war trotz des feuchten Wetters trocken matt, glatt. Na gut, etwas anhaftende Erdkrümel, aber auf einen Schleimschirmling wäre ich da beim besten Willen nicht gekommen.


    Liebe Grüße und Gute Nacht

    Luca

    Hallo zusammen,


    anbei drei meiner Funde von vergangener Woche, bei denen ich gerne eure Meinung einholen würde.


    01. Lactarius subdulcis, Süßlicher Buchenmilchling?

    Der Geruch ist markant, ich kann ihn aber nicht wirklich einordnen und die Assoziation zu Blattwanzen hatte ich auch nicht. Dennoch scheint mir hier L. subdulcis am besten zu passen.

    - unter Buche

    - Lamellen jung weißlich, älter fleischfarben-bräunlich; angewachsen, mit Zahn herablaufend

    - Stielbasis weiß-filzig

    - Milch reichlich, wässrig-weiß, mild und unveränderlich

    - Geschmack mild


    02. Russula spec.

    Diesen Fund konnte ich überhaupt nicht einordnen.

    - junge Eichen und Buchen, wenige Meter entfernt eine ältere Kiefer

    - Hut weiß bereift, Huthaut max. bis zur Hälfte abziehbar; feucht schleimig, trocken samtig; trocken viel weniger freudig als auf den Fotos, eher violett-fleischfarben

    - Lamellen alt deutlich gelblich; Schneiden am Rand teils rötlich; scheinen wie deutlich ausgebuchtet angewachsen (das fand ich ziemlich markant und war bei allen Fruchtkörpern zu beobachten)

    - Stiel weiß, bei einem Exemplar rosa überlaufen; alt gekammert hohl

    - Geruch für mich wieder schwer einzuordnen, vielleicht etwas fruchtig

    - Sporenpulver IIIb - IVa

    Eher durch Zufall bin ich jetzt beim Jodoform-Täubling, Russula turci, gelandet. Hier scheint alles zu passen, bis auf die Huthaut, die bei mir nur wenig abziehbar war und eben der Geruch. Deswegen bin ich vermutlich auch beim Schlüsseln immer falsch abgebogen. Frisch hatte ich nicht explizit an der Stielbasis gerochen. Nachdem die Fruchtkörper übers Wochenende nun im Kühlschrank waren, kann ich fast keinen Geruch mehr wahrnehmen. Was meint ihr? :/

    03. Macrolepiota mastoidea, Zitzen-Riesenschirmling

    Hier bin ich mir ziemlich sicher. Die Merkmale passen, leichte Natterung, einfacher Ring und deutlicher Buckel auf dem Hut. Jetzt hab ich aber einen Sporenabwurf gemacht und der ist eindeutig creme-farben und nicht wie in meiner Literatur angegeben weiß. Was sagen da eure Erfahrungen, kann der auch creme-farbenes Sporenpulver haben. Optisch kommt für mich nichts anderes in Frage.


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Luca

    Hallo Ingo, hallo Jörg,


    vielen Dank für eure Antworten. Verrückt, hätte nicht gedacht, dass L. nuda so hell sein kann. Ich ärgere mich nun, dass ich mir die älteren Fruchtkörper nicht genauer angeschaut und fotografiert habe. So ist das eben, wenn man in Begleitung ist. Schnell zwei Fotos und weiter. L. nuda wird dann wohl doch passen. Die jungen Fruchtkörper sind ja schon deutlich violett und in den letzten Tagen hat es immer wieder teils kräftig geregnet.

    Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal ist auch der Geruch. L. nuda riecht ziemlich eigen.

    Damit tue ich mir schwer. Manchmal riech ich direkt ganz deutlich den typischen Geruch, ein andermal wieder weniger. Heißt das, die anderen violetten Arten haben nicht diesen typischen Geruch?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    nachdem ich gestern etliche Vorkommen von L. irina entdeckt, fand ich heut im gleichen Habitat neben L. irina und C. nebularis auch viele Hexenringe der folgenden Lepista.


    In teils riesigen Hexenringen zeigten die meisten, vor allem ältere Fruchtkörper, so gut wie keine violetten Farbtöne und waren ähnlich L. irina. vor allem junge Exemplare stachen aber deutlich durch ihre violetten Töne heraus. Einzel stehende ganz junge Fruchtkörper hätte ich für L. nuda gehalten.

    Da die älteren im gleichen Hexenring aber teils fast weißlich waren, kann man L. nuda ausschließen oder? Leider habe ich kein Bild von einem Hexenring mit hauptsächlich fast weißlichen und einzelnen jungen deutlich violetten Fruchtkörper gemacht.


    L. sordida sollte allein bei der Größe von bis zu 10-12 cm ausscheiden, oder?


    Ich würde hier auf L. glaucocana, den Lavendelfarbenen Rötelritterling tippen.


    Den Geruch würd ich ähnlich zu L. nuda beschreiben, aber etwas schwächer, nicht so stark nach Multivitaminsaft.


    Ein paar junge nahm ich zum probieren mit. Ist zwar Kunstlicht, aber die Farben sind relativ gut getroffen. Deutliche lila Töne, aber zu hell für L. nuda? Ohne die älteren hellen würde ich hier optisch auf L. nuda tippen, wenn mir die jemand vorlegen würde.


    Seht ihr hier auch L. glaucocana und habt ihr Tipps zur Unterscheidung der einzelnen Arten?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    folgende Art habe ich heute sehr häufig gefunden.


    Geruch: schon irgendwie blumig süßlich, jetzt müsste ich nur wissen, wie Veilchenwurzel riecht ^^

    Hutfarbe sehr variabel, junge Fruchtkörper weißlich beige, alte durchnässte beige-braun

    Hut hygrophan, Hutrand fein weißlich bereift

    Lamellen: relativ gedrängt, ausgebuchtet schmal angewachsen

    Fleisch: weißlich-beige-bräunlich marmoriert

    Sporenpulver werde ich über Nacht prüfen


    Mittlerweile, nach Abgleich mit der Literatur, bin ich mir ziemlich sicher, dass es ich um Lepista irina handeln sollte. Geht ihr da mit?

    Ich muss gestehen, dass ich mir im Wald zunächst etwas schwer tat. Als ich die ersten jungen Fruchtkörper sah, dachte von oben erst an Clitocybe nebularis. Die warm-beigen, bräunlichen Töne älterer durchnässter Fruchtkörper passten aber so gar nicht zu Nebelkappen. Als ich dann nur wenige Meter weiter Nebelkappen sah, war der Farbunterschied dann doch recht deutlich. Viel kältere grau-weiße Töne. Auf den ersten Blick bei ganz jungen Exemplaren aber echt trügerisch. Beide Arten fand ich anschließend teils direkt vergesellschaftet in großen Hexenringen.


    Links C. nebularis, rechts L. irina

    Vor dem Stamm L. irina, dahinter C. nebularis


    Habt ihr die Art schonmal probiert? In meiner Literatur reichen die Angaben von ungenießbar bis guter Speisepilz. Da würden mich eure Erfahrungen interessieren.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    es war wirklich ein toller, lehrreicher Tag und schön, einen Teil von euch mal persönlich kennen zu lernen. Ich als völlig Unerfahrener in Sachen Wiesenpilze, war total beeindruckt von eurer geballten Expertise. Für mich war praktisch jeder Fund ein Erstfund.

    Hier ein paar Schnappschüsse meines Handys.


    01. Cuphophyllus flavipes, der gelbfüßige Ellerling.


    02. Am besten gefielen mir diese prächtigen Papageien, Gliophorus psittacinus. Leider konnte ich sie nur noch entnommen fotografieren. Vielleicht kann einer der anderen Teilnehmer noch ein schönes Foto der Gruppe einstellen.


    3. Am Rand der vorletzten Wiese glaubte ich dann ausnahmsweise einen Bekannten gefunden zu haben. EmilS wies mich dann aber darauf hin, dass es sich unter anderem wegen des Habitats auch um Neoboletus xanthopus, den Gelbfüßigen Hexenröhrling, handeln könnte.


    4. Auf der letzten Wiese fand ich nochmal Cordyceps militaris, die Puppen-Kernkeule. Dieses Mal auch mit Raupe :)


    Da ich sie beim Treffen erwähnte aber keine Bilder parat hatte, nun hier im Vergleich die Raupen-Kernkeule, Ophiocordyceps gracilis, die ich schon öfter bei mir zu Hause im Auwald bei der Morchelpirsch finden konnte. Letztes Jahr erstaunlich häufig.


    5. Auf dem Rückweg im Wald gab's dann auch nochmal einen schönen Erstfund für mich. Hygrophorus lucorum, den Lärchen-Schneckling.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    der Wiesen-Champignon (Agaricus campestris) hatte sich bisher vor mir versteckt. Nun habe ich einige Champignons gefunden und bin der Meinung, dass es sich um genau diesen handelt. Da vorher noch nie bestimmt und ich weiß, dass Champignons ziemlich schwierig sind, würde ich gerne noch eure Meinungen hören.


    - Hut: weißlich, fein geschuppt, vor allem im Alter auch mit Rosatönen; Huthaut überhängend und abziehbar

    - Lamellen: jung zart rosa, alt braun-schwärzlich, viele Lamelletten

    - Stiel: weiß, unter Ring seidig glänzend; über Ring rosa-bräunlich; Ring nach oben abziehbar, vergänglich

    - Geruch: angenehm

    - Verfärbung: in Stielbasis leicht ockerfarben, im Hut minimal rosa

    - Ökologie: gepflegte Grünfläche, Park-ähnlich; weitere Pilze: Lyophyllum decastes, Laccaria spec. unter Eiche


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Claus, hallo Oehrling,


    vielen Dank für eure Expertise. Freut mich, dass ich richtig lag. Was ihr schreibt, hab ich so ähnlich auch in meinen Büchern gelesen. Ich tue mir nur immer schwer, die teils knappen Angaben in der Literatur zu beurteilen, wenn ich eine neue Art finde. Gerade weil ich bisher erst eine Handvoll Täublinge bestimmt habe.


    Danke und viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    gestern fand ich folgenden Täubling im nördlichen Schwarzwald auf knapp 400 m. Aufgrund der markanten Merkmale, dachte ich im Wald der ließe sich Zuhause auch makroskopisch sicher relativ schnell bestimmen. Mangels Erfahrung hatte ich dann doch wieder einige Schwierigkeiten den Fund zuzuordnen. Leider sind die Bilder wieder nicht so toll. Ich habe das Gefühl, dass die Fotoqualität meines neuen Smartphones leider schlechter ist als die meines Alten.


    Nun zum Fund:

    - Geschmack: mild

    - Stiel: rosa überhaucht

    - Huthaut feldrig aufgerissen, Konsistenz erinnerte mich stark an den Pfirsich-Täubling; Finger fühlten sich danach auch so wachsartig an; gut bis zur Hälfte abziehbar

    - Lamellen: spröde; am Hut öfter gegabelt; Schneiden rosa-violett

    - Geruch: frisch unspezifisch; am nächsten Tag nach Sporenabwurf etwas unangenehm (nach Fisch? Da fehlt mir die Erfahrung)

    - Sporenpulverfarbe: da habe ich nur den Vergleich mit dem neuen Buch "Pilze Mitteleuropas": so 100% passte der Farbton irgendwie zu keiner abgedruckten Farbe. Am ehesten IId nach Romagnesi.

    - Standort: Kleiner Wiesen-ähnlicher Abschnitt neben Rinnsal; Hasel, Buche, Tanne

    Chemikalien und Mikro kann ich leider nicht liefern. Mit den Merkmalen lande ich am ehesten bei R. amoena, dem Samt-Täubling. Was meint ihr?


    Standort (ca. 10 Fruchtkörper, da wo der Korb steht)

    Vielen Dank für's Anschauen.

    Liebe Grüße

    Luca

    Hallo Andy,


    vielen Dank für deine Antwort. Meinst du damit konkret die Färbung?


    In FoTE steht bei T. columbetta: "Other whitish tricholomas do not have a radial, silk-like structure on the cap"

    Damit fand ich die fein radialfaserige Hutoberfläche meines Fundes gerade passend. Kann aber gut sein, dass ich das falsch interpretiert habe.

    Gibt es noch weitere Meinungen?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    ein weiterer Fund vom Wochenende:


    - Bäume: Roteichenbestand untermischt mit jüngeren Rotbuchen

    - Geruch: Konnte ich auch im Schnitt überhaupt keinen wahrnehmen

    - Hut: Weiß-schmutzig, radialfaserig; Hutrand verbogen/gewellt

    - Stiel: +- bauchig/verdickt

    - Lamellen: untermischt, gewellt, ausgebuchtet angewachsen, am Grunde anastomisierend


    Der jüngere Fruchtkörper hatte am Hutrand einen leicht rosafarbenen Glanz.


    Ich lande hier bei Tricholoma columbetta, dem Seidigen Ritterling. Das sollte hinhauen, oder? Was meint ihr?


    Viele Grüße

    Luca

    Hi zusammen,


    sofern er an jener daneben stehenden Kirsche wuchs und auch ein Nadelholzbraunporling ist, sah ich vor zwei Wochen einen an Kirsche.

    Wenn ich mich recht erinnere wurden hier im Forum bereits 1-2 mal Funde an Kirsche diskutiert.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    folgenden schönen Erstfund konnte ich vergangenen Sonntag machen. Ich würde den gerne als A. lycoperdoides, den Stäubenden Zwitterling, bestimmen. Trotz der relativ gut ausgebildeten Lamellen würde ich wegen des kräftigeren Habitus und der relativ dicht stehenden Lamellen A. parasitica ausschließen. Das Zerfallen der Hüte zu Sporenpulver konnte ich nicht beobachten, würde aber davon ausgehen, dass die Exemplare noch zu jung waren. Sie begannen sich ja teilweise schon bräunlich zu verfärben.


    Was meint ihr?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo mitternachtspilz,


    hier wurde ja schon einiges passendes geschrieben. Nun auch ein paar Gedanken von mir zu deiner interessanten Frage. Jörg bringt es schon auf den Punkt. Das Ziel des Trocknens ist das Unterbinden von chemischen Reaktionen und mikrobiellen Verderbsprozessen. All diese Reaktionen benötigen ein bestimmtes Maß an freiem Wasser, um stattfinden zu können. Ziel ist es also mit dem Trockenen die freie Wassermenge zu reduzieren, um die Pilze haltbar zu machen. Unterschreiten wir die für die Reaktionen minimal benötigte Wassermenge, sind unsere Pilze prinzipiell haltbar. Hier kommt der von dir erwähnte Aspekt der Zeit ins Spiel. Den haltbaren Zustand wollen wir möglichst schnell erreichen. Wurden zuvor nämlich bereits toxische Stoffwechselprodukte durch mikrobiellen Verderb gebildet, ist auch der getrocknete Pilz anschließend nicht mehr genießbar. Sprich verschimmelt er z.b. bevor er ausreichend trocken ist. Das wird ganz anschaulich wenn man an vergammelte Pilzleichen aus dem Wald denkt, die manchmal völlig vertrocknet sein können. Diese sind in diesem Zustand zwar 'haltbar' und unanfällig gegen weiteren mikrobiellen Abbau, etc., zuvor aber schon vergammelt, als noch mehr Wasser verfügbar war. Da würde niemand auf die Idee kommen, sowas zu verspeisen.

    Um die Trocknung zu beschleunigen versuchen wir zu Hause optimale Bedingungen zu schaffen. Dünne Pilzscheibchen, möglichst trockene und warme Luft. Wie Jörg richtig schreibt, sind im Wald diese Bedingungen möglicherweise nicht durchgängig gegeben. Oder der Trocknungsvorgang dauert so lange, dass bis zum Erreichen des haltbaren Zustandes bereits mikrobieller Verderb in relevanter Menge stattfinden konnte. Der Fruchtkörper ist viel dicker als die Zuhause getrockneten Stückchen und wird vielleicht noch teilweise mit Wasser versorgt. In der Nacht ist es kühler und es herrscht eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dadurch wird möglicherweise an zuvor bereits trockengeschädigten Stellen die Möglichkeit geboten, dass sich Bakterien und Schimmelpilze vermehren, da das Wasserangebot wieder ausreichend ist. Einfach gesagt, wir wissen nicht genau, was mit dem Pilz alles passiert ist, bevor er so trocken wurde.


    Leichte Trockenschäden sprechen meiner Meinung nach nicht gegen den Verzehr von ansonsten optisch einwandfreien Fruchtkörpern. Mikroorganismen kommen überall vor und verschiedenste Stoffwechselvorgänge laufen auch durchgängig ab. Pilze aus dem Wald sind nicht steril. Man sollte sie eben nur essen, bevor sich pathogene Mikroorganismen in relevanter Menge vermehrt oder ein toxisches Stoffwechselprodukt in bedenklicher Menge gebildet wurde. Sind irgendwo feinste Anzeichen von Schimmel oder braune Stellen zu erkennen oder riecht der Pilz merkwürdig, dann bleibt er im Wald. Generell lasse ich lieber einen Fruchtkörper stehen, wenn ich mir unsicher bin.

    Persönlich habe ich lieber eine kleine Ausbeute und dafür nur junge einwandfreie Pilze und kann sie mit Genuss essen. Was ich bei anderen Pilzsammlern unter anderem auch bei YouTube teilweise in den Körben sehe finde ich grausig. Aber das ist ein anderes Thema. Da bin ich vielleicht auch etwas penibel, was den Zustand der gesammelten Pilze angeht :)


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    hier habe ich noch zwei Gruppen an Filzröhrlingen, bei denen ich gerne eure Meinung hören würde.


    1. Den würde ich gerne als Gemeinen Rotfußröhrling (Xerocomellus chrysenteron) ablegen. Bisher hatte ich mich jedoch immer mit "Rotfußröhrling" begnügt, daher fehlt mir die Erfahrung. Meine Bestimmung basiert hauptsächlich auf dem roten Stielfleisch und den verbogenen Stielen. Hier würde mich interessieren, wie sehr sich diese Merkmale als Abgrenzung zu X. pruinatus eignen und welche ihr sonst zur Unterscheidung nutzt.


    2. Diese Gruppe fand ich auf einem ungenutzten Waldweg unter Roteiche. Hier dachte ich an den Eichen-Filzröhrling (Hortiboletus engelii). Ich teilte jedoch an die 10 Fruchtkörper und meinte lediglich bei einem Exemplar zwei karottenrote Pünktchen in der Stielbasis zu sehen. Auffallend war auch die kräftige Rotfärbung der Hüte etlicher Exemplare. Meine Handykamera schafft es leider nicht die Pünktchen der Hortiboleten festzuhalten. Später an dem Tag fand ich in der Stadt unter einer großen Rotbuche nochmal eine Gruppe Filzröhrlinge, die für mich dann deutlicher zu H. engelii passte. Braune samtige Hüte, insgesamt weniger Rottöne und direkt beim ersten Exemplar deutlich erkennbare karottenrote Pünktchen. Die Kollektion aus dem Wald muss nicht unbedingt bestimmt werden falls anhand der Fotos nicht möglich. Mich würden nur die Meinungen von den erfahrenen Forenmitgliedern interessieren.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Werner,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Bezüglich L. zonarius und evosmus fehlt mir die Erfahrung. In Fungi of Temperate Europe wird L. evosmus jedoch durch einen +- glatten Hutrand und einen Stiel ohne Grübchen von L. zonarius abgetrennt. Sollte das stimmen, bin ich mir bei meinem Fund mit L. zonarius sicher.


    An M. mastoidea habe ich auch gedacht, schien mir aber ebenfalls nicht so ganz passend. Allein vom Bildvergleich mit FoTE könnte auch M. exoriata passen, wobei da der Standort im Wald nicht ganz stimmig ist. Den werd ich nicht bestimmen können.


    Lärche habe ich beim Spateling keine bemerkt, habe aber auch nicht darauf geachtet, da mir die Relevanz im Wald noch nicht bewusst war. Nadelholz war vor Ort, gut möglich, dass da auch eine Lärche dabei stand. Hab auf der Tour auch vereinzelt mal einen Goldröhrling gesehen. Den kann ich aber trotzdem sicher als S. flavida ablegen oder? Da sollte ja nichts anderes in Frage kommen.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    nach längerer Zeit melde ich mich nun endlich mal wieder bei euch. Anfangen möchte ich mit ein paar schönen Erstfunden, an denen ich mich die letzten Wochen erfreuen durfte.

    Mit meinen Bestimmungen bin ich mir größtenteils ziemlich sicher. Da es sich um Erstfunde handelt würde ich mich dennoch freuen, wenn ihr einmal drüber schaut und mir Rückmeldung gebt.


    01. Den Anfang macht das Europäische Goldblatt (Phylloporus pelletieri). Gefunden auf einem moosbedeckten Hügel in einem Buchenabschnitt mit hauptsächlich jungen und einigen älteren Buchen. Da es ein Einzelexemplar war, wollte ich es nicht entnehmen.


    02. In einem Abschnitt mit jungen Eichen und Hainbuchen fand ich etliche der folgenden Röhrlinge. Aufgrund des Standortes und der eingedellten Hüte war ich bei beim Hainbuchen-Raufuß (Leccinellum pseudoscabrum), auch wenn das Schwärzen nur leicht aufgetreten ist. Zuhause, beim Sichten der Fotos, verunsicherte mich dann ein Birkenblatt, auf dem ersten Foto. Doch ein 'normaler' Birkenpilz oder kann ich den sicher als Hainbuchen-Raufuß ablegen? Da fehlt mir die Erfahrung.


    Am vergangen Wochenende drehte ich eine Runde, bei der ich direkt mehrere tolle Erstfunde machen konnte.

    03. Den Anfang machte dieser große Scheidenstreifling in einem Abschnitt mit jüngeren Laubbäumen, den ich für Amanita crocea, den Orangegelben Scheidenstreifling halte. Unsicher bin ich mir, ob man den hier klar von A. contui abgrenzen kann.


    04. Genauer schaute ich mir folgende Milchlinge unter Eiche an.

    - Hut: gelb, creme, orange; zoniert; Rand stark zoniert; filzig

    - Stiel: weiß; etwas samtig?; mit gelblichen Grübchen; alt hohl

    - Milch: weiß; scharf, nicht verfärbend

    - Fleisch: direkt bitter, dann nach wenigen Sekunden brennend scharf

    Mit diesen Merkmalen landete ich schnell beim Echten Zonen-Milchling (Lactarius zonarius)


    05. Weiter ging es mit dieser Röhrlingsgruppe. Auf den ersten Blick hielt ich es für eine Art aus dem Kreis der Rotfuß-Röhrlinge. Die extreme Verfärbung am gesamten Fruchtkörper bei leichtestem Kontakt sollte jedoch keine andere Art als den Schwarzblauenden Röhrling (Cyanoboletus pulverulentus) zulassen.


    06. Das Auge war auf einen weiteren leuchtenden Pfifferling am Wegesrand im Laub eingestellt ... weit gefehlt! Hier kann ich mir nichts anderes als den Dottergelben Spateling (Spathularia flavida) vorstellen. Auch wenn es 'nur' drei bereits stark angetrocknete Fruchtkörper waren, freute ich mich darüber sehr. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, diese Art in naher Zukunft zu finden.

    Habitat:


    07. Der letzte an diesem Tag halte ich für den Purpurfilzigen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Auch den wollte ich schon länger finden. Das Foto ist leider nicht sehr aussagekräftig. Ich entnahm den Pilz nicht, da es ein Einzelexemplar war. Dennoch kann ich mir hier keine andere Art vorstellen.

    Eine tolle Tour mit tollen Funden!


    08. Ein paar Tage zuvor fand ich noch folgenden etwas zierlicheren Riesenschirmling. Hier traue ich mir nicht wirklich eine Bestimmung anhand der Fotos zu.

    - schätzungsweise 10-15 cm Hutdurchmesser und 15-20 cm Stiellänge

    - Laubwald, hauptsächlich Eiche und Buche

    Kann man den eingrenzen?


    Und weil ich mit den Ergebnissen meiner Handykamera meistens unzufrieden bin, zum Abschluss noch zwei Fotos die ich ganz gelungen finde.


    Viele Grüße

    Luca