Beiträge von Luca

    Hallo zusammen,


    folgenden schönen Erstfund konnte ich vergangenen Sonntag machen. Ich würde den gerne als A. lycoperdoides, den Stäubenden Zwitterling, bestimmen. Trotz der relativ gut ausgebildeten Lamellen würde ich wegen des kräftigeren Habitus und der relativ dicht stehenden Lamellen A. parasitica ausschließen. Das Zerfallen der Hüte zu Sporenpulver konnte ich nicht beobachten, würde aber davon ausgehen, dass die Exemplare noch zu jung waren. Sie begannen sich ja teilweise schon bräunlich zu verfärben.


    Was meint ihr?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo mitternachtspilz,


    hier wurde ja schon einiges passendes geschrieben. Nun auch ein paar Gedanken von mir zu deiner interessanten Frage. Jörg bringt es schon auf den Punkt. Das Ziel des Trocknens ist das Unterbinden von chemischen Reaktionen und mikrobiellen Verderbsprozessen. All diese Reaktionen benötigen ein bestimmtes Maß an freiem Wasser, um stattfinden zu können. Ziel ist es also mit dem Trockenen die freie Wassermenge zu reduzieren, um die Pilze haltbar zu machen. Unterschreiten wir die für die Reaktionen minimal benötigte Wassermenge, sind unsere Pilze prinzipiell haltbar. Hier kommt der von dir erwähnte Aspekt der Zeit ins Spiel. Den haltbaren Zustand wollen wir möglichst schnell erreichen. Wurden zuvor nämlich bereits toxische Stoffwechselprodukte durch mikrobiellen Verderb gebildet, ist auch der getrocknete Pilz anschließend nicht mehr genießbar. Sprich verschimmelt er z.b. bevor er ausreichend trocken ist. Das wird ganz anschaulich wenn man an vergammelte Pilzleichen aus dem Wald denkt, die manchmal völlig vertrocknet sein können. Diese sind in diesem Zustand zwar 'haltbar' und unanfällig gegen weiteren mikrobiellen Abbau, etc., zuvor aber schon vergammelt, als noch mehr Wasser verfügbar war. Da würde niemand auf die Idee kommen, sowas zu verspeisen.

    Um die Trocknung zu beschleunigen versuchen wir zu Hause optimale Bedingungen zu schaffen. Dünne Pilzscheibchen, möglichst trockene und warme Luft. Wie Jörg richtig schreibt, sind im Wald diese Bedingungen möglicherweise nicht durchgängig gegeben. Oder der Trocknungsvorgang dauert so lange, dass bis zum Erreichen des haltbaren Zustandes bereits mikrobieller Verderb in relevanter Menge stattfinden konnte. Der Fruchtkörper ist viel dicker als die Zuhause getrockneten Stückchen und wird vielleicht noch teilweise mit Wasser versorgt. In der Nacht ist es kühler und es herrscht eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dadurch wird möglicherweise an zuvor bereits trockengeschädigten Stellen die Möglichkeit geboten, dass sich Bakterien und Schimmelpilze vermehren, da das Wasserangebot wieder ausreichend ist. Einfach gesagt, wir wissen nicht genau, was mit dem Pilz alles passiert ist, bevor er so trocken wurde.


    Leichte Trockenschäden sprechen meiner Meinung nach nicht gegen den Verzehr von ansonsten optisch einwandfreien Fruchtkörpern. Mikroorganismen kommen überall vor und verschiedenste Stoffwechselvorgänge laufen auch durchgängig ab. Pilze aus dem Wald sind nicht steril. Man sollte sie eben nur essen, bevor sich pathogene Mikroorganismen in relevanter Menge vermehrt oder ein toxisches Stoffwechselprodukt in bedenklicher Menge gebildet wurde. Sind irgendwo feinste Anzeichen von Schimmel oder braune Stellen zu erkennen oder riecht der Pilz merkwürdig, dann bleibt er im Wald. Generell lasse ich lieber einen Fruchtkörper stehen, wenn ich mir unsicher bin.

    Persönlich habe ich lieber eine kleine Ausbeute und dafür nur junge einwandfreie Pilze und kann sie mit Genuss essen. Was ich bei anderen Pilzsammlern unter anderem auch bei YouTube teilweise in den Körben sehe finde ich grausig. Aber das ist ein anderes Thema. Da bin ich vielleicht auch etwas penibel, was den Zustand der gesammelten Pilze angeht :)


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    hier habe ich noch zwei Gruppen an Filzröhrlingen, bei denen ich gerne eure Meinung hören würde.


    1. Den würde ich gerne als Gemeinen Rotfußröhrling (Xerocomellus chrysenteron) ablegen. Bisher hatte ich mich jedoch immer mit "Rotfußröhrling" begnügt, daher fehlt mir die Erfahrung. Meine Bestimmung basiert hauptsächlich auf dem roten Stielfleisch und den verbogenen Stielen. Hier würde mich interessieren, wie sehr sich diese Merkmale als Abgrenzung zu X. pruinatus eignen und welche ihr sonst zur Unterscheidung nutzt.


    2. Diese Gruppe fand ich auf einem ungenutzten Waldweg unter Roteiche. Hier dachte ich an den Eichen-Filzröhrling (Hortiboletus engelii). Ich teilte jedoch an die 10 Fruchtkörper und meinte lediglich bei einem Exemplar zwei karottenrote Pünktchen in der Stielbasis zu sehen. Auffallend war auch die kräftige Rotfärbung der Hüte etlicher Exemplare. Meine Handykamera schafft es leider nicht die Pünktchen der Hortiboleten festzuhalten. Später an dem Tag fand ich in der Stadt unter einer großen Rotbuche nochmal eine Gruppe Filzröhrlinge, die für mich dann deutlicher zu H. engelii passte. Braune samtige Hüte, insgesamt weniger Rottöne und direkt beim ersten Exemplar deutlich erkennbare karottenrote Pünktchen. Die Kollektion aus dem Wald muss nicht unbedingt bestimmt werden falls anhand der Fotos nicht möglich. Mich würden nur die Meinungen von den erfahrenen Forenmitgliedern interessieren.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Werner,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Bezüglich L. zonarius und evosmus fehlt mir die Erfahrung. In Fungi of Temperate Europe wird L. evosmus jedoch durch einen +- glatten Hutrand und einen Stiel ohne Grübchen von L. zonarius abgetrennt. Sollte das stimmen, bin ich mir bei meinem Fund mit L. zonarius sicher.


    An M. mastoidea habe ich auch gedacht, schien mir aber ebenfalls nicht so ganz passend. Allein vom Bildvergleich mit FoTE könnte auch M. exoriata passen, wobei da der Standort im Wald nicht ganz stimmig ist. Den werd ich nicht bestimmen können.


    Lärche habe ich beim Spateling keine bemerkt, habe aber auch nicht darauf geachtet, da mir die Relevanz im Wald noch nicht bewusst war. Nadelholz war vor Ort, gut möglich, dass da auch eine Lärche dabei stand. Hab auf der Tour auch vereinzelt mal einen Goldröhrling gesehen. Den kann ich aber trotzdem sicher als S. flavida ablegen oder? Da sollte ja nichts anderes in Frage kommen.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    nach längerer Zeit melde ich mich nun endlich mal wieder bei euch. Anfangen möchte ich mit ein paar schönen Erstfunden, an denen ich mich die letzten Wochen erfreuen durfte.

    Mit meinen Bestimmungen bin ich mir größtenteils ziemlich sicher. Da es sich um Erstfunde handelt würde ich mich dennoch freuen, wenn ihr einmal drüber schaut und mir Rückmeldung gebt.


    01. Den Anfang macht das Europäische Goldblatt (Phylloporus pelletieri). Gefunden auf einem moosbedeckten Hügel in einem Buchenabschnitt mit hauptsächlich jungen und einigen älteren Buchen. Da es ein Einzelexemplar war, wollte ich es nicht entnehmen.


    02. In einem Abschnitt mit jungen Eichen und Hainbuchen fand ich etliche der folgenden Röhrlinge. Aufgrund des Standortes und der eingedellten Hüte war ich bei beim Hainbuchen-Raufuß (Leccinellum pseudoscabrum), auch wenn das Schwärzen nur leicht aufgetreten ist. Zuhause, beim Sichten der Fotos, verunsicherte mich dann ein Birkenblatt, auf dem ersten Foto. Doch ein 'normaler' Birkenpilz oder kann ich den sicher als Hainbuchen-Raufuß ablegen? Da fehlt mir die Erfahrung.


    Am vergangen Wochenende drehte ich eine Runde, bei der ich direkt mehrere tolle Erstfunde machen konnte.

    03. Den Anfang machte dieser große Scheidenstreifling in einem Abschnitt mit jüngeren Laubbäumen, den ich für Amanita crocea, den Orangegelben Scheidenstreifling halte. Unsicher bin ich mir, ob man den hier klar von A. contui abgrenzen kann.


    04. Genauer schaute ich mir folgende Milchlinge unter Eiche an.

    - Hut: gelb, creme, orange; zoniert; Rand stark zoniert; filzig

    - Stiel: weiß; etwas samtig?; mit gelblichen Grübchen; alt hohl

    - Milch: weiß; scharf, nicht verfärbend

    - Fleisch: direkt bitter, dann nach wenigen Sekunden brennend scharf

    Mit diesen Merkmalen landete ich schnell beim Echten Zonen-Milchling (Lactarius zonarius)


    05. Weiter ging es mit dieser Röhrlingsgruppe. Auf den ersten Blick hielt ich es für eine Art aus dem Kreis der Rotfuß-Röhrlinge. Die extreme Verfärbung am gesamten Fruchtkörper bei leichtestem Kontakt sollte jedoch keine andere Art als den Schwarzblauenden Röhrling (Cyanoboletus pulverulentus) zulassen.


    06. Das Auge war auf einen weiteren leuchtenden Pfifferling am Wegesrand im Laub eingestellt ... weit gefehlt! Hier kann ich mir nichts anderes als den Dottergelben Spateling (Spathularia flavida) vorstellen. Auch wenn es 'nur' drei bereits stark angetrocknete Fruchtkörper waren, freute ich mich darüber sehr. Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, diese Art in naher Zukunft zu finden.

    Habitat:


    07. Der letzte an diesem Tag halte ich für den Purpurfilzigen Holzritterling (Tricholomopsis rutilans). Auch den wollte ich schon länger finden. Das Foto ist leider nicht sehr aussagekräftig. Ich entnahm den Pilz nicht, da es ein Einzelexemplar war. Dennoch kann ich mir hier keine andere Art vorstellen.

    Eine tolle Tour mit tollen Funden!


    08. Ein paar Tage zuvor fand ich noch folgenden etwas zierlicheren Riesenschirmling. Hier traue ich mir nicht wirklich eine Bestimmung anhand der Fotos zu.

    - schätzungsweise 10-15 cm Hutdurchmesser und 15-20 cm Stiellänge

    - Laubwald, hauptsächlich Eiche und Buche

    Kann man den eingrenzen?


    Und weil ich mit den Ergebnissen meiner Handykamera meistens unzufrieden bin, zum Abschluss noch zwei Fotos die ich ganz gelungen finde.


    Viele Grüße

    Luca

    Hi,


    ich kenne B. aereus bisher nur mit etwas anderern Farben und hellerem Stiel. Wäre hier aber dennoch wie Jan bei kräftig gefärbten B. aereus. Auf Bild 3 meine ich eine fein samtig beflockte Hutoberfläche zu erkennen, was sich auch bei meinen Funden so typisch zeigte.

    Ich sehe hier nichts, das gegen den Bronze-Röhrling spricht.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Stefan, Harald und Andre,


    vielen Dank für eure Antworten. Da lag ich bin ich ja zumindest in der richtigen Ecke:)


    Für E. clypeatum hatte ich mich wegen den dunkleren Hutfarben entschieden, wie Harald schrieb.

    Das mit den Madengängen hab ich auch gelesen. Es waren welche vorhanden und nicht wirklich verfärbt, nur in der Stielbasis etwas bräunlich. Dann wird's vermutlich E. clypeatum sein.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    nach längerer Abwesenheit melde ich mich nun mal wieder mit einem unbekannten Fund. Gefunden hab ich die Pilze neben einem Waldweg in einer Hardholzaue.


    Geruch: gurkig

    Hut: 4-6 cm Durchmesser, gebuckelt, radial faserig, Rand später etwas uneben/wellig

    Fleisch: weiß

    Stiel: 4-6 cm längsfaserig, alt hohl, weiß, grau überfasert

    Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, untermischt

    Sporenpulver: rosa - fleischrötlich

    Habitat: alles mögliche an Laubgewächsen, Hainbuche, Apfel, Weißdorn, Feldahorn, entfernter Eiche, Esche, auf dem Boden u.a. Walderdbeere, Buschwindröschen, Aronstab, Scharbockskraut


    Mit diesen Merkmalen lande ich beim Schild-Rötling (Entoloma clypeatum). Geht ihr da mit?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Werner,


    herzlichen Dank für deine Tipps und die tollen Vergleichsbilder. So etwas hilft mir enorm. Schade, dass ich mit L. semisanguifluus vermutlich daneben lag. So deutlich grün kannte ich den Edel-Reizker bisher nicht. Die Verfärbung der Milch habe ich im Feld leider nicht überprüft, das hatte ich nicht mehr Kopf, werde ich das nächste Mal aber sicher nachholen. Etwas verwundert bin ich über die Aussage, dass die Gruben am Stiel eher die Ausnahme sind. In meinen Büchern wird L. semisanguifluus mit Gruben am Stiel angegeben. Ohne Erfahrung wird es da schwierig.

    Vielen Dank auch für den Hinweis auf S. caerulea.


    Glückwunsch zum Fund.

    Dankeschön. Ich kenne nur ein Gebiet, in dem C. melanoxeros vorkommt, dort aber gar nicht so selten. An gleicher Stelle wächst C. cinereus teilweise massenhaft. Scheint wirklich eine ganz besondere Stelle zu sein. Witziger Weise fand ich beide Arten dieses Jahr deutlich häufiger als die anderen Leistlinge.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Karl,


    wow, vielen Dank für die Ausführungen, das hilft sehr.

    Mit den Gerüchen hab ich öfter Probleme. Ich kann die Gerüche meist nur zuordnen, wenn ich vorher schon weiß, nach was der Pilz riechen soll. Das hilft bei Unbekannten wenig. Da brauche ich bestimmt noch mehr Erfahrung.


    Ja, das fällt mir manchmal etwas schwer, die Merkmale im Gelände konsequent zu erfassen. Danke für die Erklärung zur Bestimmung der Farbe des Sporenpulvers. Das war mir nicht so bewusst, dass es auf die Dicke ankommt. Im Moment kann ich den Sporenabwurf generell nur für einen ersten Eindruck nutzen, da ich keine Farbtafel zur Hand habe.


    Liebe Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    hier würde ich euch gerne eine kleine bunte Auswahl meiner Funde der letzten vier Wochen vorstellen. Den Anfang machen ein paar für die meisten von euch vermutlich triviale Arten.


    1. Der Graue Wulstling Amanita excelsa, das erste Mal schöne Exemplare gefunden und eindeutig bestimmt. Die Hutfarbe war fast identisch mit dem Braun, das ich vom Pantherpilz kenne.


    2. Dieses Jahr sehr stark vertreten, der Narzissengelbe Wulstling Amanita gemmata.



    3. Wahrscheinlich für viele geläufig, für mich war es heute ein Erstfund, über den ich mich sehr freute, der Blutblättrige Hautkopf Cortinarius semisanguineus.


    4. Allgegenwertig, der Honiggelbe Hallimasch Armillaria mellea.


    5. Nicht fehlen darf der Fliegenpilz Amanita muscaria.


    6. Häufiger gab es auch Stockschwämmchen Kuehneromyces mutabilis. Hier in gefährlicher Nachbarschaft. Zum ersten Mal so vereint vorgefunden. Gleich vier Arten auf einem Stumpf.


    7. Erst zum zweiten Mal entdeckt hatte ich den Löwengelben Dachpilz Pluteus leoninus.


    Im gleichen Habitat wie letztes Jahr entdeckt:

    8. Unzählige Graue Leistlinge Craterellus cinereus


    Teils in überdimensionaler Größe


    9. Und viele Schwärzende Leistlinge Cantharellus melanoxeros.

    Hier hab ich zum Vergleich zwei Trompeten-Pfifferlinge Cratarellus tubaeformis untergemischt.


    10. Am 29.10. ziemlich spät das erste Exemplar vom Gallen-Röhrling Tylopilus felleus, an einem stark vermorschten Kiefernstumpf.


    11. Die Herbst-Lorchel Helvella crispa


    Weitere Erstfunde für mich waren:

    12. Die Zinnoberrote Tramete Pycnoporus cinnabarinus


    13. Der Isabellrötliche Schneckling Hygrophorus poetarum


    14. Der Blaue Träuschling Stropharia cyanea oder der Grünspan-Träuschling Stropharia aeruginosa? Auf jeden Fall wunderschön.


    15. Keine schönen Exemplare, aber trotzdem über den PersEr gefreut, die Herkules-Riesenkeule Clavariadelphus pistillaris.


    16. Und der Spangrüne Kiefern-Reizker Lactarius semisanguifluus


    Vielen Dank fürs anschauen. Da einige Erstfunde dabei waren, gerne melden falls ihr Probleme bei einer Bestimmung seht.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Karl,


    vielen Dank für deine Nachricht. Das ist ja mal wieder etwas ernüchternd. ^^

    1 und 2 bleiben damit unbestimmt.

    Verstehe ich Dich richtig, dass Du bei 3 auch bei R. sardonia bist, oder muss ich genauer hinschauen um ihn nächstes Mal bestimmen zu können. ^^

    5: L. hepaticus habe ich tatsächlich übersehen, das könnte sehr gut passen, vielen Dank. Glaube der bleibt dann aber auch unbestimmt, da traue ich mir die Abgrenzung allein anhand der kurzen Beschreibungen in FoTE nicht zu. Oder würdest Du allein anhand der Bilder L. tabidus ausschließen?


    Hallo Nobi,


    vielen Dank. Ich meine tatsächlich, dass ich in deinem Beitrag das erste Mal von Rhodonia placenta gehört hatte und erinnerte mich im Wald daran, im Forum irgendeinen rosa Porling gesehen zu haben. Daheim musste ich per Internet dann nur wieder zum richtigen Namen kommen.


    Liebe Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    nachfolgend ein paar Bestimmlinge, die ich in den letzten Wochen gefunden habe. Über eure Meinungen und Hilfe würde ich mich freuen.


    1. Cortinarius sp. vom 07.10.

    Hut: Durchmesser 3-6 cm, gebuckelt, radialfaserig, filzig, dünnes Hutfleisch

    Lamellen: entfernt stehend, mit Zwischenlamellen, ausgebuchtet angewachsen, breit

    Stiel: Basis leicht verdickt, oben bräunlich, unten dunkler längsfaserig

    Fleisch: cremefarben-bräunlich

    Geruch: unangenehm (muffig, erdig?)

    Sporenpulver: braun

    Ökologie: Buchenwald, vermutlich Kalk/basisch

    Am besten scheint mir hier der Erdigriechende Gürtelfuß (Cortinarius hinneleus s.l.) zu sein. Dass am Stiel fast keine Reste des velum universale sind, scheint nicht ganz zu passen. Die Art scheint ja aber sehr vielgestaltig bzw. ein Komplex mehrerer Arten zu sein.


    2. Flockenstieliger Rettich-Fälbling Hebeloma sinapizans? ebenfalls vom 07.10.

    Hut: Durchmesser 6-8 cm, halbkugelig, gewölbt, glatt, leicht klebrig, speckig, cremefarben-beige

    Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, dicht, untermischt, schwach gekerbt

    Stiel: Durchmesser ca. 1 cm, oben flockig, darunter längsfaserig, Basis verdickt, creme-weißlich

    Fleisch: Stiel cremefarben, Hut weiß

    Geruch: leicht muffig

    Sporenpulver: braun

    Ökologie: Buchenwald, vermutlich Kalk/basisch


    3. Russula sp. vom 14.10.

    Geruch: konnte ich keinen auffälligen wahrnehmen

    Geschmack: brennend scharf

    Ökologie: Buchen-Kiefern-Mischwald

    Typisch Täubling bin ich, wenn ich es denn mal etwas genauer versuche mit der Bestimmung überfordert. Spontan würde ich auf den Zitronenblättrigen Täubling Russula sardonia tippen, auch wenn mir am Fundort nicht explizit gelbliche Lamellen aufgefallen sind.


    4. Zu dem hab ich leider keine weiteren Infos als diesen Schnappschuss. Ist das der Rosafarbene Saftporling Rhodonia placenta?


    5. Lactarius sp. von heute.

    Aufgrund des eher kleinen Fruchtkörper und der gelbverfärbenden Milch (leider nur schlecht auf dem zweiten Foto erkennbar) komme ich hier zum Flatter-Milchling Lactarius tabidus.

    Die Angabe von milder, nur im Nachgeschmack milder Milch verunsichert mich etwas. Ich nahm die Milch zunächst bitter, dann deutlich scharf wahr. Auf der Zungenspitze hatte ich dabei ein pelziges Gefühl. Ganz junge Fruchtkörper hatten deutlich dunklere grau-braune Hutfarben.


    6. Auch zu diesem Fund hab ich leider nur wenige Infos. Hatte ich mir im Wald nicht genauer angeschaut und auch nicht mitgenommen. Fand ich heute zahlreich unter Nadelbäumen, meist in Hexenringen. Da könnte der Fuchsige Röttelritterling Paralepista flaccida hinkommen oder?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Rückmeldungen. Das freut mich, dass das tatsächlich B. pinophilus ist, ein toller Erstfund.

    Nun hab ich alle vier Steinpilz-Arten gefunden und das sogar im gleichen Wald.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    bei meiner heutigen Tour sah ich diesen Steinpilz. Aufgrund der Hutfarbe musste ich sofort an den Kiefern-Steinpilz (Boletus pinophilus) denken. Weinrötlich-braune Färbung unter der Huthaut konnte ich nicht erkennen und auch der Stiel sieht für mich nicht typisch nach B. edulis aus. Da ich den bisher nicht hatte, fällt es mir aber schwer, den Fund einzuschätzen. Die Merkmale passen meiner Meinung nach, aber liegt das auch noch in der Variationsbreite von B. edulis? Ich hatte bisher nie einen Steinpilz mit so deutlichen Rottönen. In dem Waldgebiet, Buchen-Kiefern-Mischwald, fand ich bisher nur B. edulis.


    Wie würdet ihr diesen Fund einschätzen? Lässt sich der anhand der Bilder überhaupt festmachen?


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    scheint ja wirklich nicht so geläufig zu sein. Schade, dass da niemand was zu weiß.

    Bin jetzt schon gespannt, ob sich an der Stelle auch in den nächsten Jahren Fruchtkörper zeigen und, wie diese aussehen werden.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    heute habe ich eine neue Stelle mit Totentrompeten gefunden.:ghurra:

    Das Erscheinungsbild war jedoch nicht wie gewohnt. Die Totentrompete kenne ich mit normalerweise nach außen gewölbten Hutrand, bereits im jungen Zustand. Die Fruchtkörper wuchsen alle auf einer kleinen Fläche von maximal 2-3 Quadratmetern. Ausnahmslos jedes Exemplar hatte unabhängig von der Größe und dem Alter einen nach innen gebogenen Hutrand. Die restlichen Merkmale waren ganz typisch. An sich machten die Pilze einen sehr guten und frischen Eindruck. Ich dachte unter anderem zunächst an das Wetter als Ursache. Viel Regen, schnelles Wachstum, dann ein paar trockenere Tage und damit das Einrollen der Hutränder. Daran kann ich aber nicht wirklich glauben, da die Pilze wie gesagt sehr frisch waren, keinerlei Trockenschaden aufwiesen und dieses Phänomen ausnahmslos bei jedem Fruchtkörper in gleichem Maße zu beobachten war. Auch unabhängig vom Standort (Laub, Moos, geschützter, ungeschützt). Die Ursache scheint auf jeden Fall das ganze Myzel zu betreffen, vielleicht eine Mutation oder irgendein Befall. :gkopfkratz:


    Eine wirklich plausible Erklärung habe ich nicht. Ich bin sehr gespannt, ob jemand von euch schon einmal Ähnliches beobachten konnte und/oder eine Erklärung dafür hat.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    gestern zum ersten Mal entdeckt. Ich ging erst vorbei, in dem Glauben es sei ein 'normaler' Waldmistkäfer. Bin dann aber doch nochmal zurück und dachte es lohnt sich, mit dem Makromodus des Smartphones den Käfer, der es sich auf dem Pilzchen gemütlich gemacht hatte zu fotografieren... dann hatte der auf einmal Hörner. Ein männlicher Stierkäfer - Anoplotrupes stercorosus:



    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    im Rahmen meines Studiums bin ich in einem recht aktuellen Lehrbuch zur Lebensmittelchemie zufälligerweise über folgende Stelle gestolpert:



    Beim Grünen Knolli war ich schon etwas verwundert, dass Phalloidin und nicht die Amatoxine angesprochen werden. Der Kracher kam dann aber mit der Speisemorchel, die Gyromitrin enthält. Zum Glück zersetzt es sich ja nach kurzem Kochen:giggle: Ich nehme mal an, das ist einfach nur schlecht recherchiert bzw. das "l" wurde mit dem "m" vertauscht, oder ist mir da irgendwas entgangen? :/


    Natürlich ist ein Buch zur Lebensmittelchemie nicht die erste Anlaufstelle, um etwas über Pilzgifte nachzulesen, dennoch war ich überrascht, so etwas in einem Lehrbuch zu finden.

    Wollte ich einfach mal gezeigt haben, da ich es gleichzeitig amüsant und verwundernd fand.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo Thomas,


    für mich sehen die schon nach Maronenröhrling aus. Bei jungen knackigen Exemplaren kann die Blauverfärbung meines Wissens auch mal fehlen, bzw. nur ganz leicht ausfallen.


    Viele Grüße

    Luca

    Hallo zusammen,


    hier nochmal zwei Funde von gestern, bei denen ich gerne nach eurer Meinung fragen würde.


    1. Bei diesem Champignon hoffte ich, ihn aufgrund seiner Größe (Hutdurchmesser locker 20-25 cm) als Agaricus urinascens ablegen zu können. Die Merkmale scheinen alle zu passen. Kann ich den so ablegen oder gehts da ohne Mikro, etc. auch nicht sicher?

    Geruch: Anis-/Bittermandel-/Marzipan-Komponente wahrnehmbar

    Stielfleisch: verfärbte sich gelblich(leicht orange), kein grelles Gelb


    2. Diesen Filzröhrling glaube ich durch braune Farbe im unteren Stielfleisch und das Nichtvorhandensein von gelbem Basalmyzel als Ziegenlippe Xerocomus subtomentosus s. str. bestimmen zu können. Liege ich damit richtig? Gefunden unter Eiche.


    Viele Grüße

    Luca