Beiträge von Schrumz

    Hi,

    das wird ein Butyriboletus sein. Du kannst ja ein Schnittbild machen, ich tippe aber mal auf B. subappendiculatus. Den finde ich bei mir sehr regelmäßig rausgedreht oder abgeschnitten und liegengelassen in Wald. Ich gehe davon aus, dass das der Fall ist weil er bei mir an sehr guten Steinpilzstellen wächst und die Leute ihn von oben für letzteren halten, dann aber beim Umdrehen das kräftige gelb sehen und ihn deshalb im Wald lassen.

    Viele Grüße

    Ja das war für mich auch nicht leicht zu verstehen, aber anscheinend liegen sowohl P. cyanescens aus Nord Amerika und Europa, als auch P. azurescens genetisch zwischen geographisch getrennten Populationen von P. subaeruginosa in Australien. Da für P. cyanescens meines Wissens nach auch noch kein natürliches Habitat in Nordamerika gefunden wurde, scheint es tatsächlich im Bereich des möglichen, dass das alles P. subaeruginosa ist, die (absichtlich oder unabsichtlich) verbreitet wurden.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich versuche mir gerade etwas autodidaktisch das Mikroskopieren beizubringen und Dachpilze sollen da ja ganz gut geeignet sein. Dieses Exemplar habe ich mir heute mal angeschaut, ich hielt das für etwas aus dem P. cervinus Aggregat.

    Die Pleurozystiden mit Haken zu finden erwies sich auch als recht einfach, hübsche Gestalten.

    Und dann bin ich in der HDS auf Schnallensuche gegangen. Ich habe mit der Rasierklinge ein Stück Huthaut rausgeschnitten, in einen Wassertropfen auf dem Objektträger, gequetscht und habe das dann auf 400x mikroskopiert. Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre das folgende eine Stelle an der ich nach Schnallen suchen müsste oder?

    Najut Pluteus cervinus agg. soll ja auch keine Schnallen haben, aber der Pilz machte nach etwa einer Stunde folgendes (zwar Kunstlicht aber unter einer Tageslichtlampe und daher recht farbecht):

    Und die Arten die das tun (salicinus clade und brunneidiscus clade) sollten doch eigentlich Schnallen haben. Was hab ich da falsch gemacht?

    Viele Grüße

    Hi,

    schicke Funde. Interessant, dass Psilocybe cyanescens bei dir auf dem Boden wächst, ich dachte den gibts hier nur auf Holzchips. Ich habe neulich ein unheimliches interessantes Paper zur Evolution dieser Art gelesen. Ich muss mich da nochmal durcharbeiten, aber wenn ich es richtig verstanden habe, gehen die nach Sequenzanalysen davon aus, dass Psilocybe cyanescens und P. azurescens aus Nordamerika mit der aus Australien eingeschleppten Art Psilocybe subaeruginosa sehr nah verwandt sind, von dieser abstammen oder sogar alle die gleiche Spezies sind. Dann wäre Psilocybe cyanescens eventuell eine Art die von Australien nach Amerika und von dort dann zu uns eingeschleppt wurde und sich auch hier immer weiter ausbreitet. Das Paper ist "Wood loving magic mushrooms from Australia are saprotrophic invaders in the Northern Hemisphere", McTaggart et al., 2024. Faszinierende Sache.

    Viele Grüße

    Hi,

    Schöner Fund, ich habe den in Deutschland tatsächlich noch nie gesehen. Witzigerweise war er, obwohl er ja als wärmeliebend gilt, in York, Nordengland recht häufig, sogar bis weit in den Oktober hinein.

    Viele Grüße

    Hallo,

    ich habe gerade das Thema gefunden und finde es recht interessant. Ich finde nämlich gerade des öfteren Dachpilze mit überwiegenden Grau- als auch leichten Brauntönen im Wald. Der Wald ist ein recht trockener Kalkblaubwald am Südhang, daher finde ich das Habitat etwas komisch für salicinus. Außerdem sind die recht zierlich und wenig gefasert am Hut, was wohl auch gegen salicinus spricht. Mikroskopisch sind aber Hakenzystiden da und vor allem werden die über Nacht am Stiel teilweise recht stark grün. Ich habe gelesen P. brunneidiscus kann diese Färbung auch haben, könnte das auch in die Richtung gehen? P. cyanopus sollte ja makroskopisch rausfallen, meine Bücher kennen mit der Färbung aber sonst nur salicinus. Ich finde zu brunneidiscus fast gar nix, außer dass es eine Amerikanische Art ist, die schon in Europa gesehen wurde und den für die Grünfärbung verantwortlichen Stoff enthält.

    Hier die deutlichen Grüntöne bei eingetrockneten Fruchtkörpern.

    Viele Grüße

    Mach ich nochmal, danke für die Geduld. Was mir aber wieder aufgefallen ist: selbst die Lamellen ganz junger Fruchtkörper sind kaum violett. Das kontrastiert teilweise sogar recht deutlich mit der Hutfarbe. Passt das zu terpsichores?

    Viele Grüße

    Die letzten haben sich auch etwas gestreckt und es gab ein paar Sporen im Schleier (10-11x7-8)

    Direkt daneben gab es ältere Exemplare, die aber diesmal wohl nicht die gleiche Art sind (kein Violett im Fleisch)

    Sporen 10-12x6-7

    Ich weiß nicht ob das hilft aber ich wollte dich nicht mit den falschen Sporen von 1 hängenlassen...

    Viele Grüße

    Hi nochmal Cortinarius,

    ich war gestern nochmal da und gleich eins vorweg: Mir ist beim ersten etwas mit den Objektträgern durcheinandergekommen, Entschuldigung dafür.

    Ich hab die Fundorte von Nr.1 nochmal dokumentiert und es kam noch ein ganz junges Exemplar nach:

    Hier der erste Fundort: Am Waldwegesrand neben Lachsreizkern bei alten Tannen:

    Hier der zweite Fundort, etwa 30m vom Ersten entfernt, ich halte das für die gleiche Art:

    Farbe eines ganz jungen Exemplars

    Mit KOH hab ich jetzt etwas länger gewartet, es gibt auf dem Hut doch eine leicht rosaliche Verfärbung:

    Das Sporen aus dem Schleier pfrimeln hat sich diesmal als sehr schwierig gestaltet, ich hoffe es sind diesmal die richtigen: 9-11x5-6 um

    Ich hab die Exemplare noch und könnte nochmal ein Präparat machen, aber die lagen jetzt einen Tag, da kann ja die Sporengröße verfälscht sein?

    Danke,

    ha, hab ich es wohl endlich geschafft mal zumindest halbwegs akzeptable Bestimmungsarbeit zu leisten :D Ein sehr toller Pilz in einem richtig tollen Wald in dem gerade immer neue Phlegmacien kommen.

    Viele Grüße

    Ich wollte tatsächlich auch gerade schreiben, dass die sehr wie die aussehen, die du damals bei Ellwangen als S. mendax bestimmt hast.

    Man erkennts hier etwas schlecht aber der Hut hat einen sehr ähnlichen rosaton wie im Ausgangspost.

    Viele Grüße

    Danke dir,

    ich werde nächstes mal dran denken, vielleicht fertige ich morgen auch nochmal ein neues Präparat an. Ich schätze sicher genug um den zu kartieren kann ich mir aber nicht sein? Scheint ja nicht die allerhäufigste Art zu sein, in meiner Gegend zum Beispiel überhaupt nicht kartiert.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    einer meiner absoluten Lieblingspilze, Butyriboletus subappendiculatus kommt nochmal frisch. Ich habe mir hier zugegebenermaßen etwas die Sonne zunutze gemacht aber das Gelb ist doch einfach herrlich oder? Das schnittbild eines schon umgelegten Exemplars zeigt auch was das für Brocken werden können.

    Viele Grüße

    Hallo nochmal Mykollege_Günter

    hier die Sporen von 2 (dem Gelben) in Wasser:

    10-13 um x 6.5-8 um

    und hier die von 3 (dem orangen):

    mit sehr ähnlichen Maßen (6.5-8 um x 10-13 um)

    Die Sporen sehen für mich fast exakt gleich aus, also doch die gleiche Art? Er riecht jetzt für mich sehr dezent angenehm süßlich.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    die Phlegmacien haben meinen Nadelwald voll im Griff. Heute gab es zwei oder drei besonders hübsch gefärbte.

    1. Einer den sogar ich in altem Zustand mit abgebrochener Knolle und ohne Chemie oder Mikro bestimmen kann. Kräftiger Anisgeruch verrät ihn, Calonarius ododrifer

    2. Ein wunderschön gelb gefärbter Schleierling, allerdings mit auffallend weißem Fleisch. Die Standortbilder sind etwas blass geraten, daher noch später gemachte, die die Farben besser zeigen. Im reinen Nadelwald bei Fichte und Tanne gefunden, KOH sowohl auf dem Hut als auch am Basismyzel sofort blutrot.

    Den hab ich versucht mit Pilze Mitteleuropas rauszufinden, aber alle Callochroi im reinen Nadelwald die ich dort finde sollen kräftig gelbes Fleisch haben. Hier war der Kontrast wirklich sehr auffällig.

    3. Der dritte wuchs keine 2m entfernt vom ersten, ich weiß nicht ob das die gleiche Art ist. Der Hut war viel lebhafter orange gefärbt aber gleiche KOH Reaktion und ebenfalls weißes Fleisch. Die Standortfotos wieder etwas blass.

    Cortinarius  Mykollege_Günter könnt ihr euch die mal anschauen? Sporen kann ich bei bedarf noch liefern. Den anderen Thread werde ich auch noch updaten aber es werden immer mehr Phlegmacien aktuell.

    Viele Grüße

    Hallo,

    Sehr hübsch. Ich hatte genau einen Fund dieser tollen Art (oder von G. ambigua), ausgerechnet im Laubmischwald an einem liegenden Stamm. Letztes Jahr war sie nicht da, vielleicht taucht sie dieses wieder auf.

    Viele Grüße

    Ok mich interessiert das ganze jetzt wirklich. Wenn ich euch damit weiter auf den Geist gehen darf, fahre ich da morgen nochmal hin und mache eine komplette und bessere Dokumentation. Ich habe mein Werkzeug definitiv gereinigt und war auch recht überrascht wie ähnlich die ersten 3 Sporen zueinander aussahen. Was mir zu 1 noch aufgefallen ist: Die Lamellen sind recht hell, die Abbildungen die ich von C. terpsichores gesehen habe zeigen meist kräftig violettblaue Lamellen, bei meiner Kollektion waren diese selbst bei den ganz jungen Fruchtkörpern nur leicht violett überhaucht. Ich werde nochmal updaten, danke dir für die Zeit.

    Viele Grüße

    Hi,

    also hier kommen die Sporen.

    1. Das sind die von cf terpsichores, ich habe 8.5-11 x 4-5 um gemessen.

    2.1 Das sind die der ersten Kollektion, die waren mit 8-11x4.5-5.5 um relativ klein

    2.2 Das sind die der zweiten Kollektion, relativ ähnlich, eventuell marginal größer (8.5-11.5x4.5-5.5). Wenn Pilze Mitteleuropas recht hat passt das weder zu haasii noch anomaloochrascens?

    3. Und das sind die vom letzten, der sich leider wenig sporenfreudig gezeigt hat, relativ klein mit 7-9x4-5 um, ich weiß nicht ob das zu kristinae passt, da finde ich keine Angaben zu.

    Ich werde da am Wochenende noch einmal hin und auch KOH direkt mitnehmen, aber ich glaube für meine aktuellen Kenntnisse sind die einfach einen Schritt zu hoch, da brauche ich erstmal einen Kurs. Wenn ihr damit was anfangen könnt top, ich verstehe natürlich, dass das für jemanden mit euren Standards recht amateurhaft ist und bedanke mich für eure Zeit. Cortinarius  Werner Edelmann

    Viele Grüße

    Es tut mir leid, ich liefere nachher die Sporen. Es ist auch nicht unmöglich, dass das eine Mischkollektion ist, das dritte Bild ist von einem anderen (aber sehr ähnlichen) Standort, das ich für die gleiche Art hielt. Beide allerdings Kalknadelwald bei Tanne.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich fand heute diese Porlinge im Fichten/Tannenwald, in der Nähe Lachsreizker, Hohlstieltäublinge und falsche Anhängselröhrlinge. Geruch neutral, könnten das Kammporlinge sein?

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich bin ja öfters in Tannenwäldern unterwegs und während man ja viel über die Mykorrhizapilze von Kiefer und Fichte liest, kommt da in meiner Erfahrung die Tanne oft etwas zu kurz. Dabei kann man in Tannenwäldern tolle Pilze finden, einige exklusiv auf die Weißtanne beschränkt, andere aber auch mit anderen Partnern. Ich zeige hier mal ein paar meiner Funde aus Tannenwäldern, da die ja nicht jeder vor der Haustüre hat.

    1. Ich fange mal an mit dem guten alten Steinpilz. Kennt man natürlich auch unter vielen anderen Baumarten, aber auch bei Tanne taucht er gerne auf.

    2. Ebenfalls sehr häufig in Tannenwäldern ist der Flockenstielige Hexenröhrling

    3. Auch Maronen gibts bei Tanne

    4. Und der Schönfußröhrling fühlt sich ebenfalls bei Tanne wohl.

    5. Ein hübscher Röhrling, der leider von Insekten, Schnecken und Schimmel oft sehr schnell attackiert wird ist Butyriboletus subappendiculatus. Kommt in meinen Tannenwäldern sogar recht häufig vor und hat eine lange Saison (Juni bis Oktober)

    6. Im Spätherbst ist bei Tanne der Trompetenpfifferling absoluter Massenpilz, er bedeckt in meinen Gebieten kft fast flächig den Boden.

    7. Tigerritterlinge (Ich meine das ist der echte Tricholoma pardinum) wachsen auch oft im Tannenwald

    8. Interessant ist, dass bei Tanne manchmal Pilze wachsen, die man sonst im Laubwald sucht. Pantherpilze gibts zum Beispiel sehr oft bei Tanne, es wurde da eine Varietät mit kompakten Fruchtkörpern, wenig Hutriefung und leicht gerieftem Ring beschrieben, die ich aber noch nie beobachten konnte.

    9. Täublinge gibts auch einige bei Tannen, zwei auffällige sind Russula aurea

    10. Und Russula virescens

    11. Im Frühjahr erscheint bei Tanne gerne der Märzschneckling

    12. Das sollte Cortinarius terpsichores sein, diesen sehr hübschen Schleimkopf finde ich auch sehr gerne bei Tanne

    An anderen Stellen wird berichtet, dass in Ausnahmefällen sogar schon Sommersteinpilze bei Tanne gesichtet wurden. Diese Arten sind zwar hübsch, kommen natürlich aber auch in anderen Wäldern vor, die folgenden Arten sind meines Wissens nach (gerne korrigieren) tatsächlich beinahe ausschließlich auf Weißtanne beschränkt.

    13. Der bekannteste Tannenbegleiter ist wohl der Lachsreizker (Lactarius salmonicolor). Mit gutem Grund; überall wo es Tannen gibt kann man den im Herbst in rauen Mengen finden

    14. Sehr gerne vergesellschaftet ist der mit dem Hohlstieltäubling (Russula cavipes), der eventuell sogar auf ersterem parasitiert.

    15. Beide teilen den Standort auch gerne mit einem weiteren tannengebundenen Milchling, dem sehr groß werdenden Lactarius intermedius.

    16. Hier mal beide an einem Standort mit Russula queletii, ich habe mal gehört dass der auch exklusiv bei Tanne wächst und dass der Stachelbeertäubling bei Fichte eine andere Art ist?

    17. Ebenfalls nur bei Tanne, ein blasser, unheimlich schleimiger Milchling, der sehr scharf schmeckt: Lactarius albocarneus

    18. Ein wohl recht seltener Klumpfuß bei Tanne, den ich heute an einigen Stellen gesehen habe ist Cortinarius haasii

    19. Und zum Schluss zeige ich noch zwei hübsche Schnecklinge, die wohl ebenfalls tannenexklusiv sind. Der deutlich häufigere ist Hygrophorus abieticola, der orange Schneckling

    20. Und zum krönenden Abschluss eine sehr hübsche Art, die selbst in meinen Tannenwäldern sehr selten ist. Der weinrote Schneckling, Hygrophorus capreolarius

    Die meisten Arten sind aus der letzten Woche, die Tannenwälder schieben mit ihren Pilzen oft recht spät (der Märzschneckling ist natürlich aus dem Frühjahr, der Goldtäubling und der grüngefelderte aus dem Sommer), alle anderen habe ich die letzten Wochen gefunden, auch wenn ich manchmal ältere Bilder genommen habe. Hoffe euch hat mein kleiner Einblick in den Tannenwald gefallen, das ist natürlich lange nicht alles was bei Tanne wächst, sondern mal eine kleine Zusammenfassung wies bei mir im Schwäbischen- und Welzheimer Wald so aussieht.

    Viele Grüße