Beiträge von Clavaria

    Hallo zusammen


    Ja diese Gruppe ist wirklich schlecht erforscht.

    Von Rhodocybe tugrulii habe ich auch eine sequenzierte Kollektion aus einem Trockenrasen.

    Ebenso eine Rhodocybe spec. aus dem gleichen Habitat, bei der die Sequenzierung keinen Treffer brachte.


    Zu Rhodocybe parilis gibt es in einer neuen Publikation von Vizzini et al. eine kurze Abhandlung:

    Overview of the European species of the genus Clitocella (Entolom...: Ingenta Connect

    Offenbar ging es schon einigen anderen Mykologen gleich: Was sie als Rh. parilis bestimmt hatten, ist diese neue Rh. tugrulii.

    Aber weil es von parilis kein Typusmaterial gibt und der Name verschieden interpretiert wurde, sollte man ihn als nomen confusum betrachten.


    PS wo finde ich die Informationen zum Neotyp der R. caelata?


    Hier:

    Consiglio, G.; Contu, M.; Setti, L. 2007. Una nuova specie di Rhodocybe dall'Italia settentrionale. Bollettino dell'Associazione Micologica ed Ecologica Romana. 70-71:3-14

    Wobei das wohl nicht ihre eigene Erkenntnis ist, sondern von woanders abgeschrieben ist. Bin dem aber noch nicht nachgegangen.


    Gruss Raphael

    Hallo Sebastian


    oha, das ist aber interessant. Mit dieser weissen Velipellis sollte es aber eigentlich nicht Rh. oss-emerae sein.

    Gegen Rh. caelata sprechen die dextrinoiden Pseudozystiden, die angeblich im Neotypus nicht dextrinoid sind.

    Nach dem italienischen Schlüssel bliebe noch Rh. dubia übrig, die aber oft als Synonym von Rh. caelata betrachtet wird.

    Schwierig...


    Hast du versucht, die Sporen im Präparat zu messen? Ist ungenau, aber besser als nichts.

    Auch die Abmessungen der Pseudozystiden sind wichtig, ebenso der Geruch und das Habitat.


    In der Sektion Rhodocybe sind meines Wissens Stand heute 14-15 Arten beschrieben.

    Einige davon sind kaum bekannt, ungeklärt oder verschollen.

    Die Arbeiten der Italiener zu der Gattung sind leider hierzulande ziemlich unbeachtet geblieben, obwohl das nicht alles rein mediterrane Arten sind.


    Gruss Raphael

    Hallo Ben


    In den Heften des AdC ist bei jedem Band ein Gesamtverzeichnis. Also im Heft zu Band 24 ist alles drin.

    Ganz wichtig ist ein Überblick, welche Arten inzwischen synonymisiert wurden.

    Dabei ist Günters Abbildungsverzeichnis extrem hilfreich, die "mission impossible" von Liimatainen et al. und diverse andere Fachartikel.

    Du verzettelst dich sonst bei der Bestimmung, und am Ende kommt raus dass du vier Arten in Betracht gezogen hast, die sich genetisch alle als identisch erwiesen haben.

    Bei einigen Arten gibt es da über 10 Synonyme über verschiedene Telamonia-Sektionen des AdC.


    Stiel: Spezifische Kaulozystiden gibt es meines Wissens nicht bei Cortinarius, oder sie sind für die Bestimmung unwichtig.

    Aber z.B. bei kleinen Telamonien sind die Stielhyphen manchmal inkrustiert, das wäre in der Funga Nordica eine Schlüsselfrage.

    Wenn es nicht zu viel Velum gibt, kannst du die abgefallenen/reifen Sporen am Stiel und die Stielhyphen im gleichen Präparat anschauen.


    Gruss Raphael

    Gibt es eigentlich gute Literatur (so etwas wie den Ludwig) speziell für Telamonia mit guten, ausführlichen Beschreibungen (auf Deutsch oder Englisch) und evtl. Zeichnungen oder ist so etwas in Arbeit? Ich finde Telamonia nicht nur sehr schwierig zu bestimmen, sondern mir scheint auch, dass es dazu nicht gerade viel an guter Literatur gibt oder täusche ich mich da?

    Hallo Ben


    Telamonia ist in Sachen Literatur absolutes Brachland.

    Vielleicht findest du ein wissenschaftliches Paper, das deinen Artenkomplex im Detail bearbeitet.

    Das ist aber eher Glück als die Regel.


    Ansonsten gibt es noch den Atlas des Cortinaires, da ist zumindest sehr viel drin, aber die haben es massiv übertrieben und viel zu viele neue Arten geschaffen.

    Mit den gewöhnungsbedürftigen Schlüsseln kommt man auch nicht immer ans Ziel, aber zumindest in die Nähe, dann kann man auf dieser Basis weiterführende Literatur suchen.

    Nur nach dem Atlas bestimmen ist wenig sinnvoll.

    Oder du nimmst die Bestimmung nach Funga Nordica als Ausgangslage und suchst auf dieser Basis Fachartikel.


    Für eine belastbare Bestimmung bleibt meistens nur die Sequenzierung.

    Viele Arten lassen sich morphologisch überhaupt nicht zuverlässig unterscheiden, die sind viel variabler als man früher angenommen hat.


    Bei Cortinarius habe ich mir angewöhnt, HDS und Stiel grundsätzlich immer zu mikroskopieren, geht ja schnell.

    Oft ist das nicht nötig, aber das weiss man nicht immer im Voraus.

    Ist dann ärgerlich, wenn man es am Herbarmaterial nachholen muss, Frischmaterial ist halt schon einfacher zu bearbeiten.


    Gruss Raphael

    Liebe Ditte,


    danke, ich habe schon alle für die Sequenzierung vorbereitet. Wobei ich wetten würde, dass bei 5 die Sequenzierung fehlschlägt. Wäre auch kein grosser Verlust.

    Bei 6 habe ich die Zystidenmasse noch ergänzt, für gymnocarpa sind sie mir eigentlich zu klein.


    LG Raphael

    Hallo Raphael,

    Die Nummer 8 ist sicher was aus der Gruppe um Geoglossum fallax (oder unreife G. fallax). Die Fruchtkörper waren sicher noch unreif und daher keine dunklen septierten Sporen im Hymenium. Thuemenidium atropurpureum hat nur Sporen um 30 mµ Länge die ein bis dreifach septiert sind, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    LG Karl

    Hallo Karl


    Ja das stimmt wohl, es ist irgendein Geoglossum. Wenn die Sporen unreif sind, leider unbestimmbar.

    Obwohl es Unmengen freischwimmende Sporen gab. Naja man sollte immer einen Abwurf machen.


    Das mit den Septen ist komisch. Ich habe den Schlüssel von Kucera et al. 2013 benutzt.

    Da kommt man mit unseptierten Sporen ohne weiteres direkt auf Thuemenidium (Th. robustum, was sonst als Synonym von atropurpureum gilt).

    Aber in jeder anderen Literatur hat die Gattung auch septierte Sporen, wie ich jetzt feststelle.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ergänzend zu den Risspilzen hier noch einige andere Funde:


    1:

    Diese Trichterlinge riechen irgendwie übel, Clitocybe festivoides.

    Nebst dem Geruch ist der ausbleichende Hut mit dem lange bereiften Rand typisch.


    Die Sporen sind teils normal elliptisch, aber auch viele schlank elliptisch.



    2:

    Hautköpfe sind nicht so mein Ding. Alpin ist die Auswahl aber eingeschränkt, ich würde das hier Cortinarius norvegicus nennen.

    Angeblich soll das inzwischen ein Synonym von Cortinarius croceus sein, wobei ich keine Literatur finde die das belegt.




    3:

    Ein stattlicher Rötling, Entoloma alpicola.

    Der Geruch war eigentümlich. Ich könnte schwören, dass der Stiel nach Marihuana roch, und der Hut nach Apfel.


    Sporen 8.5-10.5 x 8-9 µm. Keine Zystiden, Basidien 4-sporig mit Schnallen.



    4:

    Ein schwierger Fall, ich habe mal Entoloma cf. sarcitulum drangeschrieben.


    Sporen 10.5-12 x 8-9 µm. Basidien 4-sporig.


    Die Cheilozystiden sind schwach keulig und voller goldbraunem Pigment, was eigentlich nicht zu E. sarcitulum passt.



    5:

    Ein Fälbling unter Strauchweiden. Wenn ich nach FE14 schlüssele, komme ich auf Hebeloma nigellum.

    Wenn ich online auf hebeloma.org bestimme, kommt Hebeloma discomorbidum (= oreophilum) heraus.

    Die Anzahl durchgehende Lamellen ist deutlich unter 40 (32-36).


    Sporen: 11.3-13.9 x 6.5-7.4 µm Q = 1.64-1.92. O0, D2, P0


    Zystiden bauchig mit langem Hals.



    6:

    Kleine weisse Pilze mit braunen Lamellen sind spannend. Das hier müsste eigentlich Ripartites serotinus sein.

    Der Komplex um R. tricholoma ist genetisch noch nicht aufgearbeitet, es gibt aber mindestens drei Arten die da miteinander vermischt wurden.


    Sporen stachelig und breit elliptisch.



    7:

    Knifflig, Tarzetta ist eine schwierige Gattung. Es könnte Tarzetta alpina sein, ohne Garantie.


    DIe Sporen haben verjüngte Enden.


    Excipulum



    8:

    Erdzungen sind nicht so mein Spezialgebiet. Seten hat sie nicht, könnte das Thuemenidium atropurpureum sein?


    Die Sporen sind elend lang und unseptiert.


    Paraphysen gebogen


    Aussenseite am Stiel, wo er leicht schuppig ist



    9:

    Mein erstes alpines Graublatt. Die Gattung ist so schlecht bearbeitet, dass es wohl unbestimmt bleibt.

    Am ehesten passt mir Tephrocybe confusa.


    Sporen elliptisch oder subfusiform.


    Basidien siderophil.



    LG Raphael

    Hallo zusammen, Ditte


    Hier kommt ein nächster Schub alpine Risspilze. Es gab noch einige mehr aus der lacera- und calamistrata-Gruppe, die zeige ich jetzt aber nicht alle.

    Habitat: Oberaargebiet (Grimselpass), zwischen 2450m und 2550m. Bei Salix herbacea oder Salix retusa.

    Der Boden ist nur stellenweise schwach kalkig.


    1:

    Dieser blaufüssige Risspilze mit Pelargonium-Geruch könnte die dritte alpine Art sein. Aber so ganz sicher bin ich nicht.

    Mit bis zu 25mm Hutdurchmesser ist er mir eigentlich für Inosperma gracilentum zu gross.

    Auch die Hutoberfläche ist irgendwie strähniger. Deshalb meine ich, es könnte Inosperma subhirsutum sein.

    Aber die Mikromerkmale passen eher zu gracilentum.


    Die Sporen passen aber eher zu Isp. gracilentum, 9.5-10.5-11.6 x 5.3-6.1-7.0 µm, Q = 1.51-1.74-1.93 (n=20)


    Auch die Zystiden sind eher kurz, 29-36-46 x 9-11-12 µm.


    Hier zum Vergleich eine weitere gracilentum-Kollektion vom gleichen Tag, die ich für typisch halte:




    2:

    Diesen hier aus der lacera-Gruppe will ich doch kurz zeigen, weil die Zystiden recht auffällig sind.

    Ich hatte zwei Kollektionen an dem Tag. Auffallend ist einerseits die gelbliche Hutfarbe.



    Sporen mehrheitlich laceroid, 9.7-12.3-14.4 x 4.6-5.0-5.8 µm, Q = 1.90-2.45-2.94 (n=20)


    Viele Cheilozystiden haben oben und unten einen schwarzbraunen Inhalt. Nur wenige sind metuloid.

    Es fiel mir schwer zu entscheiden welche ich messen soll und welche nicht, ich komme auf 40-55 x 11-18 µm.


    Die Pleurozystiden sind immer metuloid und haben meistens einen auffallend rundlichen Kristallschopf.

    Kaulozystiden gab es nur ganz vereinzelt.


    Trotz allem ist es wohl Inocybe lacera oder moravica, denke ich. Mein Favorit wäre letztere.



    3:

    Hiervon gab es leider nur zwei. Geruch schwach fruchtig. Gehört wohl in die Gattung Pseudosperma.


    Oben auf dem Foto wirkt der Stiel knollig, ist er aber nicht.


    Sporen meistens recht kurz, 8.9-9.9-11.2 x 5.4-5.9-6.6 µm, Q = 1.35-1.68-2.02 (n=20)


    Cheilozystiden 31-41-55 x 12-13-14 µm, teils mit apikal verdickten Wänden.


    Die Bestimmung ist schwierig, es gibt offenbar wenige alpine Pseudosperma-Arten mit so kurzen Sporen.

    Nach Bon komme ich auf eine dubiose "Inocybe" cucullata, die nie umkombiniert wurde.

    Über die Art finde ich keine glaubhafte Informationen aus neuerer Zeit.



    4:

    Noch ein Pseudosperma, was mir aber erst zu Hause klar wurde. Geruchlos.




    Sporen: 10.7-11.5-12.5 x 5.3-5.8-6.4 µm, Q = 1.75-1.99-2.28


    Zystiden zylindrisch, breit lageniform, einige etwas kopfig, mit auffallendem Pigment im mittleren Bereich, 33-47-59 x 10-15-20 µm.


    Hier nochmal das Pigment 630x.


    Ich habe zwei Kandidaten, Pseudosperma guttuliferum oder Pseudosperma flavellum.




    5:

    Bei dieser Mallocybe habe ich wenig Hoffnung auf eine Bestimmung, aber vielleicht hilft die dunkle Farbe weiter.

    Diese zwei Exemplare wuchsen auf der asphaltierten Strasse, wo etwas Gras und Salix durchgebrochen war.

    Wir haben sie ganz zu Beginn gefunden, da ist man noch versucht alles mitzunehmen. Geruchlos.




    Sporen unauffällig: 8.4-9.3-10.4 x 4.8-5.5-6.3 µm, Q = 1.58-1.71-1.94 (n=20)


    Zystiden verketten aus bis zu vier Elementen, das vorderste meist keulig, 17-22-26 x 8-10-11 µm.




    6:

    Noch eine Mallocybe, hier habe ich die vage Hoffnung dass die Sporenmessung die Auswahl eingrenzt. Geruch schwach pelargoniumartig.



    Sporen gab es wenige, aber sie sind auffallend breit: 8.6-10.4-12.0 x 6.4-7.1-8.3 µm, Q = 1.25-1.45-1.85 (n=20)


    Zystiden breit keulig, aus 1-2 Elementen, 31-34-40 x 13-17-20 µm


    Mit diesen breiten Sporen finde ich eigentlich nur Mallocybe latispora. Ich weiss aber nicht, ob die alpin vorkommt.


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Nachdem ich in letzter Zeit viele risspilz- und rötlingslastige Exkursionen hatte, blieb kaum Zeit hier auch mal was anderes zu zeigen.

    Das hole ich jetzt nach, kunterbunt aus verschiedenen Habitaten.


    Zunächst einige alpine Sachen.

    Alpine Telamonien sind quasi unbestimmbar, aber schön anzuschauen. Die Namen darunter bitte nur als Vorschläge betrachten.

    Ich erspare euch die Telamonia-Mikrobilder, wenn jemand sich für etwas interessiert gebe ich gerne mehr Details.


    1:

    Cortinarius cf. inconspicuus


    2:

    Cortinarius cf. pulchripes


    3:

    Cortinarius cf. rufostriatus


    4:

    Cortinarius subtorvus


    5:

    Geopora's sind schwierig abzugrenzen, die Unterschiede sind sehr gering. Hier würde ich gerne Geopora cervina dranschreiben.


    Sporen um 24x14.5 µm




    6:

    Eine knifflige Lorchel, ungewöhnlich gross für den alpinen Lebensraum.

    Nach Skrede und Harmaja müsste es wohl Helvella dryadophila sein.



    7:

    Hier komme ich auf Infundibulicybe lapponica, allerdings ohne jede Gewähr weil über die Art fast nichts bekannt ist.

    Geruch aromatisch-krautig, KOH negativ.


    Sporen relativ gross für die Gattung.


    Pigment rein intrazellulär.



    8:

    Noch ein Trichterling, dunkler gefärbt, das sollte jetzt Infundibulicybe lateritia sein. Geruch süsslich.


    Sporen ähnlich gross wie vorhin.


    Aber hier ist die HDS deutlich inkrustiert.



    So, nun völlig anderes Habitat. Ein Moorgebiet mit angrenzendem Fichtenwald auf ca. 1000m.


    9:

    Diesen Milchling erkannte ich nicht sofort, weil er nass war. Aber dieser runzelige Hut mit den deutlich gefärbten Lamellen ist eigentlich typisch.


    Unter dem Mikroskop ist es dann sofort klar, Lactarius pterosporus.



    10:

    Hübsche Kerlchen auf Holz, Phaeomarasmius erinaceus.


    Sporen oft leicht rhomboid


    Zystiden wenig auffällig, unregelmässig geformt.



    11:

    Rickenella swartzii ist sofort zu erkennen, hat mich aber gefreut weil es die in meiner Region kaum gibt.



    12:

    Sieht aus wie ein Crepidotus, ist es aber nicht.


    Von unten sieht er so aus: Simocybe haustellaris.


    Sporen subglobos, dickwandig


    Cheilozystiden schlank, gewunden




    So, nochmal in ein anderes Habitat. Montaner Nadelwald (Picea, Larix, Pinus) auf 1800m.


    13:

    Ein typischer Lärchenbegleiter, Hygrophorus queletii.


    Mit KOH chromgelb verfärbend.



    14:

    Ein kleiner Öhrling, die ich als Otidea nannfeldtii bestimmt habe.

    Sporen klein für die Gattung.


    Excipulum


    Soweit für heute, jetzt muss ich wieder an die Bestimmung von alpinen Inocybe und Telamonia...


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Danke für die Antworten.

    Deine Clavulinopsis ist auf jeden Falle eine. Hast Du davon wieder einen Beleg aufgehoben?

    ja, kann sie dir schicken falls du Interesse hast.


    Bei deiner G. vitellinus bin ich ehrlich gesagt recht skeptisch…

    die Lamellen, die doch etwas heller sind als der Hut, der Standort und auch die Sporenlänge sprechen für mich klar für Gliophorus laetus var. flavus

    Hm, du machst mich nachdenklich, ich fürchte du hast recht. Habe mich zu früh gefreut X/



    Schwierig bleibt es trotzdem, finde ich, z.B. diese ganzen schwarblauen wie E. chalybaeum, porphyrogriseum, corvinum etc. mit ihren labilen Pigmenten sind schon nicht ganz leicht zu identifizieren. Die FE5b zugrunde liegende Arbeit von Dima et al. 2023 wurde anscheinend noch immer nicht veröffentlicht - jedenfalls finde ich sie nicht.

    Soweit ich die Arten schon hatte, würde ich dir bei den Bestimmungen zustimmen (formosum, lividocyanulum, serrulatum, cuspidiferum). Von E. pseudoturci habe ich eine sequenzierte Kollektion aus der Toskana, die schon deutlich anders aussieht.

    Ja, bei pseudoturci bin ich auch sehr unsicher. Es könnte auch ein untypisches E. porphyrogriseum sein. Werde da eine Sequenzierung machen.

    Die Arbeit von Dima et al. wurde noch nicht veröffentlicht, auch die darin enthaltenen Typus-Sequenzen fehlen noch in der Genbank.

    Bis dahin sind Rötlinge selbst mit Sequenzierung oft nicht sicher bestimmbar.


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Ich habe immer mehr Rückstand bei der Pilzbestimmung, es ist einfach zu viel los.

    Allerdings so richtig gut nur in der Höhe, die Wälder sind bisher nur mittelmässig.


    Also, hier ein paar schöne Sachen aus dem Offenland kurz über der Waldgrenze.


    1:

    Zu dem hier hatte ich neulich schon ein Rätsel erstellt, Hodophilus foetens agg.

    Anhand der stark entfernt stehenden Lamellen könnte es die recht neu beschriebene Art Hodophilus subfoetens sein.

    Die morphologische Trennung in dem Komplex ist schwierig.


    Sporen klein und rundlich.


    HDS hymeniform aus breit keuligen Zellen.


    Kaulozystiden ähnlich, aber schmaler.




    2:

    Diesen kleinen Korallenpilz halte ich (ohne Garantie) für Clavulinopsis umbrinella.


    Leider gelang mir kein Sporenabwurf, aber im Präparat konnte ich doch einzelne Sporen erhaschen.



    3:

    Dieser äusserst schleimige Saftling ist eigentlich einfach zu bestimmen.

    Die Lamellenschneide ist nämlich auch von einer Schleimschicht überzogen.

    Zudem sind die Sporen breit elliptisch. Da passt eigentlich nur Gloioxanthomyces (früher Hygrocybe) vitellinus.

    Falsch, offenbar ist es Gliophorus laetus var. flavus


    Sporen wie gesagt breit elliptisch und recht kurz für einen Saftling.


    HDS ein dicker Ixotrichoderm aus Haaren, die sich irgendwo im Schleim verlieren.


    Lamellenschneide noch extremer, man sieht kaum wo sie anfängt und aufhört.



    So, und nun wird es rötlingslastig. Die Bestimmung in der Untergattung Cyanula ist trotz hervorragender Literatur noch sehr schwierig.

    Bitte korrigiert mich, wenn etwas fragwürdig erscheint.


    4:

    Diesen hier habe ich als Entoloma carneogriseum bestimmt.


    Lamellenschneide schwarzblau.


    Sporen isodiametrisch


    Cheilozystiden (sorry, schlechtes Bild, habe aus irgendeinem Grund kein Bild in Wasser gemacht)


    Aber an der Lamellenschneide findet man mühelos blaue Pigmentierungen.



    5:

    Entoloma formosum stand an jeder Ecke herum. Ein wunderschöner Pilz, ich verzichte jetzt mal auf Mikrobilder.



    6:

    Auch Entoloma porphyrogriseum gab es mehrmals.


    Nebst den eher kleinen Sporen ist hier diese graubraun pigmentierte Lamellenschneide typisch.



    7:

    Den hier habe ich zweimal gesammelt, wie sich später herausstellte. Es sollte Entoloma lividocyanulum sein.


    Sporen bis etwas über 10 µm lang. Keine Zystiden.



    8:

    Hier kam Entoloma griseocyaneum heraus, früher hätte man das wohl Entoloma scabropelle genannt. Gilt jetzt als Synonym von ersterem.


    Sporen recht unregelmässig. Keine Zystiden.



    9:

    Diese hübschen Kerle mit dunkler Schneide sind wohl einfach Entoloma serrulatum.


    Wobei die Zystiden für meinen Geschmack etwas zu markant sind.



    10:

    Hier bin ich mit einigen Fragezeichen auf Entoloma pseudoturci gekommen.


    Sporen ziemlich klein und wenig eckig.


    Zystiden länglich



    11:

    Entoloma cuspidiferum kann man mikroskopisch gut erkennen.


    Sporen subisodiametrisch. Keine Cheilozystiden, Basidien mit Schnallen.


    Am Stiel gibt es jede Menge kopfige Kaulozystiden.



    12:

    Wenn jemand bis hier mitgelesen hat, noch ein unklarer Rötling.


    Der Stiel ist auffallend filzig, man kann ihn beim besten Willen nicht als poliert bezeichnen.

    Und genau deshalb komme ich auf keine brauchbare Bestimmung, alle ansonsten in Frage kommenden Arten haben einen polierten Stiel.

    Vielleicht hat jemand hier eine rettende Idee?


    Sporen heterodiametrisch


    Cheilozystiden oft mit verjüngtem Apex


    Kaulozystiden schlank, zahlreich.


    LG Raphael

    Hallo Ditte


    alles klar, danke!

    Ich lasse sicher mal 11, 12 und 16 sequenzieren. 9 und 15 optional, wenn in unserem Projekt Platz dafür bleibt.


    12 hatte ich mit meiner polytrichi-norvegici Kollektion von 2022 verglichen. Die schien mir schon makroskopisch recht anders zu sein.

    Der Hut war hell faserig auf dunklerem Grund, hier genau umgekehrt. Zudem konnte ich hier keine Kaulozystiden finden.

    Aber ich weiss halt nicht wie variabel das ist, ausschliessen kann ich es nicht.


    Bei 15 hatte ich undatolacera auch angeschaut und ausgeschlossen, ich wusste nicht dass das die heterospora von Armada ist.

    Ich hoffe die Autoren publizieren ihre anderen Arten bald gültig, wäre schade wenn die als "ad int." vor sich hin gammeln.


    LG Raphael

    so, noch zwei Risspilze zur Ergänzung für Ditte , dann ist diese Exkursion durch:


    15:

    Der hier gehört sicher in die lacera-Gruppe, aber ich bin recht unsicher ob es Inocybe lacera s.str. ist.

    Die Sporen sind ungewöhnlich klein dafür, und auch die Zystiden anders als ich es kenne. Geruch spermatisch mit Pelargonium-Komponente.




    Sporen laceroid aber kleiner als üblich: 8.9-10.3-12.0 x 4.1-4.5-5.1 µm, Q = 1.89-2.30-2.79 (n=20)



    Cheilozystiden: Fast alle dünnwandig ohne Kristalle, oft braun pigmentiert, oft verkettet wie man es von Mallocybe kennt.

    Habe nur die nicht-verketteten gemessen: 24-37-52 x 9-11-13 µm.


    Pleurozystiden hingegen typisch metuloid.


    An der obersten Stielspitze findet man wenige Kaulozystiden.


    Vielleicht ist es Inocybe lacera var. heterospora, die Armada in den Artrang erheben möchte?



    16:

    Noch ein sehr schöner Risspilz mit diesem Farbkontrast. Geruch spermatisch.




    Sporen schwach höckerig oder nur eckig, 8.2-9.3-10.1 x 5.6-6.2-6.7 µm, Q = 1.37-1.51-1.67 (n=20)



    Cheilozystiden mit teils dünnen, teils sehr dicken Wänden, einige subcapitat, 43-49-56 x 15-18-23 µm.


    Pleurozystiden meist dickwandig, lageniform.


    Kaulozystiden findet man am ganzen Stiel.


    Hier im unteren Stieldrittel.


    Mit den gängigen Schlüsseln kriege ich den nicht bestimmt.

    Ich lande bei Inocybe purpureobadia, die es aber wohl nicht ist. Sie soll dünnwandige Zystiden haben, und nur im oberen Stieldrittel Kaulozystiden.

    Kokkonen & Vauras erwähnen da eine alpine Genbank-Sequenz aus Österreich, aber es ist wohl unklar ob das wirklich die purpureobadia ist.


    Dieses Jahr ist wie verhext, ich habe schon wieder 14 weitere Kollektionen in Arbeit.

    Bin völlig überfordert.


    LG Raphael

    Hallo,


    Ich vermute mit "seidiger Dachpilz" meinst du Pluteus petasatus? Die deutschen Namen habe ich leider nicht so im Kopf.

    Die Hutstruktur und Farbe erinnert mich eher an Pluteus semibulbosus.


    Lg Raphael

    wenn man den Geruch mal kennt, ist er in geeignetem Habitaten (Magerwiesen) leicht zu finden. Man riecht ihn schon auf einige Meter Entfernung.


    Lg Raphael

    Hallo zusammen


    Also ich löse mal auf. Aber ich bin verwirrt. War es zu einfach oder zu schwierig?


    Es dauerte lange bis der erste Tipp kam, aber der war sofort goldrichtig :)

    Hodophilus foetens, der Stinkende Samtschneckling (bzw. einer davon, offenbar gibt es inzwischen auch mehrere Arten).

    Das Teil ist wirklich übel, selbst der Sporenabdruck unter dem Deckglas stinkt noch.

    Bisher hatte ich das nur beim Tintenfischpilz erlebt.


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Zur Abwechslung mal ein Texträtsel.

    Es geht um einen kleinen Lamellenpilz. Die Fruchtkörper sind noch schön frisch, nichts vergammelt.

    Ich habe einen Sporenabdruck gemacht, der eine recht einzigartige Eigenschaft hat: Der Sporenabdruck stinkt ^^ .


    Hat jemand eine Idee, welcher Pilz das sein könnte? Auflösung folgt in 1-2 Tagen.


    LG Raphael

    Hallo Andy


    Ich kann doch nichts dafür, dass es dieses Jahr Risspilze ohne Ende gibt ^^ . Sowas gab es die letzten Jahre nie in meiner Region. Und je mehr man sich damit befasst, umso spannender wird es. Inocybe ist halt eine der Gattungen, wo man eine gute Chance hat auch mal was neues zu entdecken.


    Aber darauf spezialisieren will ich mich vorläufig nicht. Gestern habe ich (nebst anderem) fünfzehn Entoloma-Kollektionen auf 2000m mitgenommen und bin schon wieder völlig überfordert. Hoffen wir das Pilzjahr bleibt so gut.


    Lg Raphael

    Also, hier die erste Serie Risspilze für Ditte .

    Ohne Eile, wenn einmal Zeit dafür ist.


    Habitat war überall bei Salix herbacea. In dem Gebiet gibt es stellenweise etwas Kalk, aber nur wenig.


    9:

    Hier habe ich lange herumgedoktert, aber komme auf keinen Namen. In den gängigen Schlüsseln lande ich bei subcarpta, die es aber nicht sein kann.

    Geruch schwach spermatisch.




    Sporen: Teils deutlich höckerig, andere nur eckig, insgesamt sehr unregelmässig.

    9.2-9.7-10.2 x 5.7-6.2-6.8 µm, Q = 1.35-1.57-1.74 (n=20)



    Cheilozystiden oft recht schlank und lang, 49-68-103 x 12-14-16 µm (n=10)


    Pleurozystiden ebenso.


    An der obersten Stielspitze gibt es Unmengen von Kaulozystiden.


    Aber schon wenig tiefer, noch im oberen Drittel, gibt es keine markanten Zystiden mehr, nur noch bräunliche Fasern.



    10:

    Wieder mal so ein Beispiel, wie hässlich und langweilig braun alle Risspilze sind ^^

    Diese leuchtend gelb schimmernden Pilze sollten wohl Inocybe aurea sein.

    Der Geruch war schwer definierbar, er erinnerte mich an irgendeinen Klebstoff.




    Sporen: 7.9-9.0-10.1 x 5.0-5.6-6.4 µm, Q = 1.42-1.61-1.86 (n=20)



    Cheilo- und Pleurozystiden dünnwandig, 44-51-56 x 15-18-23 µm.


    Kaulozystiden im oberen Stieldrittel vorhanden, aber nicht sehr zahlreich.



    11:

    Diese wenig prächtige Kollektion ist vielleicht unbestimmbar, weil die Fruchtkörper noch nicht ausgewachsen sind.

    Aber vielleicht ist es auch Inocybe monochroa? Ich finde die Zystiden und Sporen recht passend zu Favre's Zeichnung.

    Geruch spermatisch.




    Sporen recht gross: 10.2-11.6-14.3 x 5.2-6.2-6.8 µm, Q = 1.57-1.88-2.35 (n=20)



    Cheilo- und Pleurozystiden mit langem Hals, oft mit parallelen Wänden, 67-75-85 x 10-15-19 µm


    Metuloide Kaulozystiden gab es keine, nur solche Haare.



    12:

    Nochmal ein schwieriger Fall mit nur zwei Fruchtkörpern, dafür aber mikroskopisch recht markant.

    Mein Arbeitsname ist Inocybe undulatospora. Geruch spermatisch.



    Sporen nur etwas eckig oder gummibärchenförmig, 9.9-11.3-12.2 x 5.1-6.0-6.9 µm, Q = 1.63-1.88-2.11


    Cheilozystiden 34-46-64 x 14-16-19 µm.


    Pleurozystiden ähnlich.


    Kaulozystiden fehlen, nur dunkle Haare vorhanden.



    13:

    Ein alter Bekannter, das hier sollte Inosperma gracilentum sein. Geruch nach Pelargonium.




    Sporen: 8.7-10.1-11.1 x 4.9-5.6-6.1 µm, Q = 1.58-1.81-2.04 (n=20)


    Cheilozystiden eher kurz: 19-31-40 x 8-9-10 µm


    Kaulozystiden ähnlich, büschelig.



    14:

    Nur etwa 50 Meter entfernt eine zweite Art aus der Gruppe, die ich für Inosperma praetermissum halte.



    Sporen schlank: 11.3-12.4-13.3 x 5.2-5.7-6.1 µm, Q = 1.93-2.19-2.35 (n=20)


    Cheilozystiden schlanker, 32-43-50 x 9-9.5-10 µm


    Kaulozystiden zahlreich.


    So weit für heute, es folgen noch drei Kollektionen die ich untersuchen muss.


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    Letzte und vorletzte Woche war ich mit zwei Gleichgesinnten im Oberaar-Gebiet (Grimselpass) unterwegs.

    Es gab dort viele Risspilze, dazu komme ich später. Zunächst ein paar "normale" Funde:


    1:

    Cortinarius alpinus sieht man immer mal wieder.


    Habe ihn nur kurz angeschaut, weil es da nicht viel zu entdecken gibt.



    2:

    Alpine Körnchenschirmlinge interessieren mich, ich vermute es gibt da noch 1-2 halbkryptische Arten.

    Dieser hier ist recht fahl gefärbt, auffallend auch die Farbe über der Ringzone.

    Trotz allem bleibt es wohl vorläufig bei Cystoderma amianthinum agg.


    KOH-Reaktion rötlich


    Die Sporen sind amyloid, die Abmessungen helfen nur wenig weiter.


    Sphaerozyten bräunlich, glatt.



    3:

    Schon etwas angetrocknet, aber trotzdem noch gut bestimmbar. Man beachte das teilweise abgestorbene Moos.

    Das ist typisch für die parasitisch wachsende Deconica chionophila.


    Sporen dickwandig und eher kurz


    Cheilozystiden klein, lageniform



    4:

    Alpine Saftlinge gibt es nicht sooo viele. Den hier gibt es auch in tieferen Lagen, Hygrocybe cantharellus.


    Sporen wenig eingeschnürt, ansonsten ziemlich nichtssagend.


    HDS klar trichodermal.


    5:

    Die alpine "Schwester-Art", Hygrocybe glacialis.

    Nach Boertmann 2010 soll sie identisch sein, inzwischen wurde die Art aber genetisch bestätigt.

    Ich habe auch schon eine sequenzierte Kollektion aus der gleichen Gegend, von dort stammt auch der Arttypus.


    Sporen ähnlich wie bei der vorherigen.


    Hier ist die HDS nicht so klar trichodermal und von schmalen Hyphen überlagert.



    6:

    Kleine, alpine Telamonien sind momentan kaum bestimmbar.

    Ich habe ihr trotzdem einen Namen gegeben, ohne Anspruch auf Belastbarkeit: Cortinarius subtilior.


    Sporen deutlich warzig


    HDS inkrustiert.



    7:

    Ein dunkler Milchling mit violett verfärbender Milch: Lactarius brunneoviolaceus.


    Einen Sporenabwurf wollte er nicht liefern, deshalb nur ein Bild im Präparat.



    8:

    Dieser grosse, fransige Milchling ist direkt ansprechbar, Lactarius dryadophilus.


    Die ersten Risspilze folgen dann gleich.


    LG Raphael

    So, hier kommen nun noch die vier Mallocybe.

    Sie gehen alle in die Sequenzierung, so richtig klar lässt sich wohl keine morphologisch bestimmen.


    9:

    Eine eher grosse Art mit schwachem Pelargonium-Geruch, Durchmesser bis 35 mm.


    Fleisch in der Stielbasis gelblich.


    Sporen: 8.3-9.2-10.2 x 5.0-5.4-5.8 µm, Q = 1.48-1.71-1.94 (n=20)



    Zystiden aus bis zu vier Elementen, das vorderste zylindrisch oder keulig, 17-22-27 x 7-9-10 µm.


    Wenn ich die gelbe Stielbasis als kritisches Merkmal betrachte, müsste es M. substraminipes sein.

    Aber da gefallen mir weder die Hutstruktur noch der Pelargonium-Geruch.

    Einigermassen passen könnte auch Mallocybe hebelomoides, wie Armada diese darstellt.



    10:

    Diese hier ist makroskopisch täuschend ähnlich, aber mikroskopisch ziemlich anders.

    Man muss wirklich jede Kollektion mitnehmen, am Standort kann man nicht entscheiden ob man sie schon hat.

    Auch diese hatte schwachen Pelargonium-Geruch.


    Hier ist die Stielbasis nicht gelb.


    Sporen sehr kurz und breit: 7.3-8.4-9.3 x 5.2-5.8-6.6 µm, Q = 1.27-1.45-1.67 (n=20)



    Zystiden oft kettenförmig aus rundlichen Elementen. Das Endelement rundlich, keulig oder fusiform.

    Ich habe jetzt nur die länglichen Endelemente gemessen: 19-23-31 x 9-12-15 µm (n=12)


    Wirklich bestimmen konnte ich ihn nicht. Vielleicht Ludwig's Mallocybe lagenicystidiata, aber die ist mir nicht so richtig klar.



    11:

    Noch eine kräftige Art mit deutlichen Hutschuppen. Geruch süsslich.


    Und hier ist die Stielbasis wieder gelb.


    Die Sporen sind klein: 7.0-8.5-9.5 x 4.8-5.2-5.7 µm, Q = 1.35-1.64-1.83 (n=20)


    Zystiden mehrheitlich keulig, 15-20-27 x 9-12-15 µm.


    Mit dem Geruch, der gelben Stielbasis, den eher kleinen Sporen und den Hutschuppen denke ich an Mallocybe substraminipes.



    12:

    Eine geruchlose Kollektion, jung mit reichlich Velum am Hutrand.


    Schon wieder eine gelbliche Stielbasis.


    Sporen etwas grösser als bei den anderen Kollektionen: 8.4-9.5-10.7 x 5.5-5.8-6.0 µm, Q = 1.51-1.74-1.94


    Zystiden kettenförmig aus oft sehr kurzen Elemente.

    Das vorderste habe ich nur gemessen, wenn es länglich ist: 15-20-25 x 7-8-9 µm (n=10)


    So, das war die letzte Inocybe-Kollektion von der Gemmi.

    Es gab noch ein paar Nicht-Risspilze, die stelle ich dann separat rein.

    Die Inocybe-Kollektionen von vorgestern folgen in Kürze, darunter eine wunderschöne Inocybe aurea.


    LG Raphael

    Liebe Ditte


    Danke, ja ich lasse die drei sequenzieren.

    Dieses Jahr ist wirklich sehr gut für Risspilze, ich habe schon wieder zehn neue alpine Kollektionen.

    Ich komme gar nicht mehr nach mit Bestimmen.


    LG Raphael

    Hallo zusammen


    So, nun kommen ein paar weitere Risspilze.


    6:

    Bei dem hier bin ich der Meinung, dass er identisch mit Nr. 1 ist:




    Sporen: 8.6-9.5-10.8 x 5.6-6.2-6.9 µm, Q = 1.36-1.54-1.69 (n=20)


    Cheilozystiden wieder fast dünnwandig, 17-46-57 x 15-17-20 µm (n=10)


    Pleurozystiden gleich


    Im oberen Stieldrittel gibt es Kaulozystiden, meist ohne Kristalle.



    7:

    Ein Höckersporer mit ganz bereiftem Stiel. Geruch war unauffällig.



    Die Sporen sind sehr unregelmässig. Einige mit grossen, rundlichen Höckern.


    Andere eher eckig, rundlich oder fast sternförmig. 10.2-11.1-12.5 x 7.7-8.5-9.6 µm, Q = 1.07-1.31-1.47 (n=20)



    Zystiden wieder recht dickwandig, 55-61-69 x 15-19-22 µm.


    Pleurozystiden


    Kaulozystiden überall sehr zahlreich, bis zur Basis sehen sie gleich aus.


    Hier bin ich auf nichts wirklich Passendes gekommen. Irgendwo in die Nähe von Inocybe favrei denke ich.



    8:

    Da soll noch jemand sagen, dass alle Risspilze braun und hässlich sind.

    Ich habe drei Kollektionen davon, nicht bei allen war das Velum so reichlich.

    Geruch spermatisch.




    Schnittbilder von zwei Kollektionen. Auffallend ist das weisse Fleisch in der Knolle.


    Sporen: 11.2-12.0-14.0 x 6.4-7.5-9.3 µm, Q = 1.32-1.60-1.88 (n=20)


    Cheilozystiden: 31-42-58 x 11-15-17 µm, n=10


    Die Zystiden sind oft braun pigmentiert.


    Kaulozystiden im oberen Stieldrittel zahlreich, wie die Cheilozystiden.


    Hier habe ich den Verdacht, dass es Pseudosperma bulbosissimum sein könnte.


    Nun habe ich noch vier Mallocybe, die muss ich noch gründlich anschauen.


    LG Raphael