Beiträge von Kauz

    Ich habe den primären Bericht mit Spannung gelesen und bin dem Autor insbesondere für Foto Nr. 6 dankbar, weil dieses mir den Beweis liefert, dass ich mit meiner lieben Ehefrau bei unserer heutigen Fahrt aus der Ecke Lichtenstein in Richtung Sokolov/Falkenau den richtigen Riecher hatte und wir schlussendlich dort aufgeschlagen sind. Zuvor war es für eine Anfrage bei Euch, mit auf Exkursion gehen zu dürfen, terminlich zu spät; im Übrigen war mir klar, dass ich für mich persönlich keinen Anspruch auf Funddaten-Mitteilung habe. Unsere Route wählten wir über Schwarzenberg-Johanngeorgenstadt-Potucky/Breitenbach-Horni Blatna/Platten-Nedjek/Neudeck- Jindrichovice/Heinrichsgrün. Von letzterem Ort ging es auf die Staatsstraße 210 Richtung Süden. Nach ca. 10 km besichtigten wir den Geopark Piskovna Erika- ein Naturdenkmal von nationaler Bedeutung mit interessanter Flora und Fauna. Ob das Gebiet wegen Sand(stein)/Braunkohle-Abbau entstanden, wissen wir noch nicht. Erbsenstreulinge fanden wir dort nicht, obwohl es zahlreiche Kies-/Sand-Anhäufungen mit jungen Kiefern und Birk neben flachfelsigen Partien gab.

    Glücklicherweise waren vom vorherigen Exkursionsteam einige, teils überalterte E-Streulinge stehen gelassen worden, die sich teilweise noch als Fotomotiv eigneten. Für uns war es auch die erste Begegnung mit dieser Pilzart. Ich stelle keine Bilder ein, da der voranstehende Bericht genügend aussagekräftige Fotos enthält.

    Es grüßt Thomas

    Verschiedene You-tube-Wetterberichte redeten schon 1-2 Tage zuvor für Ostthüringen, das Vogtland und die Regionen Zwickau, Chemnitz, den Erzgebirgskreis und Nordböhmen ein Horrorszenario herbei. Ungeachtet von sehr schlimmen Gewitterfronten, die sich von Nord- und Südwesten zu uns auf den Weg machen, wurde eine als "Deckel" bezeichnte Sonderwetterlage konstruiert. Spätestens mit dem Sonnenuntergang sollte sich dieser Warmluftdeckel angeblich verflüchtigen und Massen an angestauter warmfeuchter Luft ein Aufsteigen in große Höhen ermöglichen. Die Folgen sollten bis faustgroße Hagelkörner, Downbursts/sintflutartiger Regen, Schwergewitter und Orkanböen sein. Nichts von dem ist im Raum Lichtenstein-Oelsnitz eingetroffen. Ich habe gerade mal 3-4 Wolke-Erde-Blitze und ansonsten ein besseres "Wetterleuchten" feststellen können. Die Regenmenge bei uns schätze ich auf 15 - 20 mm. So richtige schwere Gewitter, auch mit Einschlägen im Wohngebiet, kenne ich nur aus jungen Jahren.

    Noch ein Highlight aus Thüringen - die Spitzorchis. Während die Bestände etlicher Arten unter der Trockenheit der letzten 4 Jahre gelitten haben und mehr oder weniger eingebrochen sind, hat sich diese Art ziemlich gut in den Magerwiesen gehalten. Für die Fotografie Einzelpflanzen, die ich vom wirren Hintergrund absetzen möchte, nutze ich gern das Olympus Zuiko 17mm, f 1,2, mit voll geöffneter Blende.


    Weder den Eisenhut noch die Maulwurfsgrille habe ich je gesehen

    Hallo, Tuppie, ja sämtliche Eisenhüte sind wirklich nicht gerade leicht zu finden. Wer sie bisher nicht kennt und in die Alpen fährt, wird an halbschattigen, frisch-feuchten Stellen der Lagen bis um die 1000m am ehesten Glück haben.

    Eine Familienfeier führte uns letzte Woche nach Thüringen. Die Hin- und Rückfahrt wurde für Exkursionen genutzt und dabei auch nach Pilzen und Pflanzen geschaut. Die beste Entdeckung war ein großer Eichen-Hainbuchenwald mit Nebenbaumarten wie Feldahorn und wenig Elsbeere. Überrascht haben uns dort abschnittsweise flächendeckende Bestände des Wolfseisenhuts, Türkenbundlilien und viele fruchtende Lerchensporne. Großpilzfruchtkörper fanden wir nicht.


    Katastrophen-Projekt im Bereich des Schindelbachgrundes am Fichtelberg/Erzgebirge (Ziel: Ferienhaussiedlung). Dieser große, für Wiesenbrüter wie Braunkehlchen und Wachtelkönig sehr bedeutsame Bergwiesen- und Sumpfbereich konnte bisher weitgehend von Bebauung freigehalten werden. In den 90er Jahren des letzten Jh. wurde dort u.a. ein Golfplatz zum Scheitern gebracht. Dem durch die Stadt Oberwiesenthal aufgestellten Bebauungsplan hat das Landratsamt Erzgebirgskreis u.a. eine biotopschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt. Nachdem was ich bisher zusammengetragen habe, dürfte diese rechtswidrig sein. Unser Landesverband Sachsen des NaBu hat kurz vor Pfingsten beim, Verwaltungsgericht Chemnitz einen Eilantrag auf Baustopp gestellt, dem das Gericht gestern unerwartet schnell stattgab. Jetzt sind die Stadtverwaltung und das Landratsamt blamiert und verpflichtet, diesen unverzüglich umzusetzen. Nach meiner rechtlichen Einschätzung dürfte auch das Hauptsacheverfahren zu gewinnen sein.

    Der war bei einem Bergbach.

    Hallo, Marwin, danke für Deinen Hinweis. Das Voralpenland um den Chiemsee ist in den letzten Jahren unser bevorzugtes Urlaubsgebiet. Den Falter hast Du sehr gut erwischt; vor allem kann man sich vom Habitat ein Bild machen.

    MfG

    Thomas

    Zauneidechsenmännchen vor 2 Wochen. Diese Reptilien mussten wegen des Wetters in diesem Jahr besonders lange in ihren Verstecken ausharren, sind aber jetzt recht häufig zu sehen. Ist ziemlich faszinierend welche Widerstandskraft besteht, auch gegenüber einer Verpilzung der Haut. Ich kenne keine Arbeit, die sich mit den entsprechenden Immun-Mechanismen beschäftigt. Ich hatte an dem Tag auch noch das Glück, dass das Weibchen in der Nähe auftauchte, ein Gruppenbild kam aber nicht zustande.


    Es fällt mir schwer, diese kleinen wunderhübschen Racker schön zu finden

    Kann ich durchaus nachvollziehen; aber Steinmarder, Wiesel oder Mauswiesel langen auch gern zu.

    Als ich vor 3 Wochen schon mal am Bau ansaß kam plötzlich ein älterer Herr mit einer Einkaufstasche auf mich zu und klagte mir sein Leid über 3 tote Hühner, die er in der Tasche mitführte und den Füchsen spendieren wolle. Die Hühner seien in der vorhergehenden Nacht von einem Brett erschlagen worden, das sich aus dem Dachbereich des Stalls gelöst hatte.

    Morgendliche Beobachtung einer Fuchsfamilie. Schon vor 3 Wochen stellte ich 6 Nachkommen fest; jetzt nur noch 3; der Rest ist wahrscheinlich schon dem Jäger zum Opfer gefallen. Im Bild 1 dösen 2 Junge vor sich hin, eines der Alttiere (wahrscheinlich Rüde) hat mich gehört und klärt die Situation (trottete dann davon, aber ohne die Jungen zu warnen), das 3. Jungtier lungerte nur 3 Meter von meinem Beobachtungspunkt am Rand eines alten Holzhaufens, hat mich dann wahrgenommen, beobachtete mich eine Weile, lief auf mich zu und schließlich ruhigen Schrittes in einen anderen Holzhaufen. LetztesFoto: Füchse vor 1 Woche


    Da die Flora im Erzgebirge noch nicht allzu weit entwickelt ist sah ich die Absuche von kleinen Bächen in den mittleren Lagen als lohnenswert an und hatte heute Glück. Allerdings scheint auch in diesem Bereich die dauerkühle Witterung die Entwicklung ausgebremst zu haben, aber ich wurde in bescheidenem Maße fündig. Nahaufnahmen ließ die Situation nur beim Wasserkreisling zu; an einer seiner Vorkommenstellen konnte ich mein kleines Stativ mit der angeklemmten Kamera in den Bach stellen. In Foto 2 sieht man zentral kleine orangerote Punkte, die von den ca. 2mm großen "Hüten" der Fadenscheibchen herrühren.


    bei mir überschaubar

    Bei uns auch. Kenne in meiner Umgebung eine ergiebige Stelle, die auch dieses Jahr unter dem Laub einen starken Ansatz entwickelt hat (FK von 1-2 cm Größe). Dieser ist wegen der niedrigen Temperaturen aber stecken geblieben, inzwischen verkrüppelt, mit bräunlichem Anflug und Fraßschäden durch Bodenlebenwesen. Im Leipziger Südraum, wo es durchschnittlich 1-2 Grad C wärmer ist als bei uns, lief die Entwicklung aber fast normal durch.

    bist du sicher

    Bin mir ziemlich sicher. Die Stiele hatten einen leicht seitlichen Ansatz; die Fruchtschicht war wabenartig. Wenn man sich die Fotos im Netz anschaut, reicht die Farbskala von hellocker bis kräftig gelb. Als ich das Vorkommen fand, herrschte schon paar Tage eine sonnenreiche Wetterlage; Sonnenstrahlung kann ja durchaus eine leicht bleichende Wirkung zur Folge haben.

    Regnerische Tage, vor allem wenn sie zusätzlich kalt sind, nutze ich oft zur Aufarbeitung alter Fotos. Heute waren Fotos von einer im Mai 2016 in den Burgenland-Kreis unternommenen Exkursion dran. Darunter fanden sich auch welche vom Waben-Stielporling (Neofavolus alveolaris), von dem ich nur diesen einen Fund hatte.


    pilzforum.eu/attachment/474183/

    Haben uns am Wochenende in einem schon längere Zeit vertrauten Laubwald im Südosten Sachsen-Anhalts mal wieder die Entwicklung der Bestände von Orchis pallens angesehen und waren über deren weiteren Rückgang entsetzt. Gegenüber 2016 beträgt der Bestand nur noch 15-20%; Jungpflanzen waren nicht zu erkennen. Der Bestand vegetationstypischer Bäume, wie Hainbuche, Winterlinde, Eiche, Rotbuche, Elsbeere, Vogelkirsche etc. ist aufgrund von Trockenheitsschäden ausgedünnt, wahrscheinlich als Folge davon breiten sich am früher Kräuter-dominierten Waldboden Straucharten wie Gemeinde Schneebeere, Liguster und Weißdorn aus. Auffällig ist das zahlreiche Aufkeimen von Spitzahorn. Nur an den wenigen Stellen, die arm an Strauch-Schößlingen sind, hält sich noch die Orchidee, begleitet von Hoher Schlüsselblume, Buschwindröschen, Gelben Windröschen, Schuppenwurz, Scharbockskraut, diversen Veilchen.

    Am W- bis NW-exponierten Waldrand fällt stellenweise das Purpur-Knabenkraut wegen explosionsartiger Bestandszunahme auf, gleichermaßen der Purpurblaue Steinsame.

    Meine Hypothese bezüglich O. pallens ist, dass das massenhafte Aufkommen der Sträucher zu Bodenveränderungen führte, die den Mykorrhiza-Pilz der Orchidee vertrieben haben. Mancherorts wächst O. pallens mit O. mascula zusammen; für letztere Art ist bekannt, dass deren Mykorrhizapilz Tulasnella calospora ist.

    Die Fotos 3-4 zeigen die Sukzessionsstellen, wo früher ebenfalls O. pallens wuchs. Foto 4 mit Liguster-Aufwuchs.


    Anbei Fotos von porlingsbesetzten Eichen, die mir Anfang April im Teich-/Seengebiet von Doksy (CR) aufgefallen waren. Hutoberfläche samtig von hellgelber Farbe (grünlich beeinflusst durch leichten Algenschleier).

    Fruchtschicht weißlich, Größe FK: ca. 25 cm

    Gelegentlich werden im Forum interessante und zugleich schöne Giraffenholz-Fotos gezeigt. Was ich bisher sah, hatte nach meiner groben Schätzung meist Armdicke. Auf einer kürzlichen heimatlichen Runde stieß ich auf einen liegenden, an der dicksten Stelle ca. 40cm messenden Bergahorn mit fantastischer bunter Zeichnung, den ich auch in die Kategorie "G-Holz" einordnen würde.