Beiträge von Mykollege_Günter
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Es gibt wohl einen zweiten evosmus, den einen unter Quercus, den zweiten unter Populus und Salix. Inwieweit der auch im NW vorkommen kann??? Das wird aber sicher die Jorinde Nuytinck in NL-Leiden interessieren, die derzeit an Lactarius arbeitet. Also unbedingt dort zur Sequenzierung anbieten, würde ich meinen.
lG Günter
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Hallo Bernd,
stehen da auch Espen in der Nähe?
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Am letzten WE hat man mir die Art aus dem Schwarzwald mitgebracht. War für mich ein Erstfund.
Auffallend waren für mich die lederige Huthaut ähnlich Lyo.decastes und die (vermeintlich) glatten Sporen, sowohl in Kongo als auch in BWB. In der Lit. findet man ja auch feinwarzige Sporen, aber nirgendwo wird diese Huthaut erwähnt.
Wie sind Eure Erfahrungen mit den beiden Merkmalen?
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Der erdige Geruch schließt largus eigentlich aus! Bleiben: variecolor, chromataphilus, squamosocephalus, coalescens als die häufigeren Optionen.
Und Vorsicht - im GroPi-Band 5 sind - ebenso wie in allen anderen Übersichtsfloren noch sehr viele Unsicherheiten bei Cortinarien eingeflossen. Erst in den letzten 10 Jahren haben sich die Artkonzepte einigermaßen geklärt.
Ab Oktober wird wahrscheinlich eine Übersicht über valide Abbildungen von Cortinarien online verfügbar sein.
schönes WE
Günter
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Sorry, ja klar: die Dextrinoidität.
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Karl Soop hat mir geantwortet:
Zitat
Gü: In deinem Opus Cort.i.Swe. erwähnst Du bei Cort. patibilis eine inkonstant positive Reaktion mit Formalin: formalin inconsistently yellow-red (<5') Was meinst Du mit (<5') ? Meinst Du wirklich patibilis oder pseudonaevosus, der ja sehr ähnlich ist!
KS: Ich meine, wie geschrieben, C. patibilis, der sehr empfindlich von allen chemischen Proben ist (inde nomen !!). C. pseudonaevosus ist gar nicht so empfindlich. <5’ bedeutet kurzer als 5 Minuten Wirkzeit des Reagenzes auf dem Fleisch (siehe Introduction).Scheinbar hat er (bei allen Corti-Funden?) sehr oft mit Formalin und Guajak getestet. So gibt es wohl auch bei den Anomali mehrere arten (nicht nur caninus, siehe Foto), die mit Formalin rosa/violett/rot reagieren.
Man müsste das mal konsequent bei allen Cortinarius-Kollektionen testen: Guajak und Formalin, sowie die Amyloidität der Sporen. Damit hätte man vielleicht ein paar mehr Merkmale in dieser Gattung.
lG Günter
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Ich glaube schon, dass der Fund zu den Phlemacioides gehört. Die KOH-Reaktion scheint bei balteatus eh schwächer zu sein als bei anderen Mitgliedern der Sektion (siehe AdC, Hias und CFP) und nach einer Woche im Kühlschrank??????
Ja, violaceomaculatus färbt auch ein wenig braun (wie viele aus der Sektion) aber nicht so intensiv wie patibilis und besonders chromataphilus, der ja komplett braun verfärben kann.
By the way, die beiden russus und violaceomaculatus hatte ich mitgezählt, gehören aber nicht wirklich zu den Phlegmacioides, sind eher "lone riders" im Phylogenetischen Baum. Letzterer färbt manchmal auch am Hut mit KOH und m.Erf. nach eher gold/orange-gelb.
Ihr informiert bitte alle Beteiligten vom Sequzenzierungsergebnis. Bin selbst gespannt!
Günter
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Ich glaube schon, dass der Fund zu den Phlemacioides gehört. Die KOH-Reaktion scheint bei balteatus eh schwächer zu sein als bei anderen Mitgliedern der Sektion (siehe AdC, Hias und CFP) und nach einer Woche im Kühlschrank??????
Ja, violaceomaculatus färbt auch ein wenig braun (wie viele aus der Sektion) aber nicht so intensiv wie patibilis und besonders chromataphilus, der ja komplett braun verfärben kann.
By the way, die beiden russus und violaceomaculatus hatte ich mitgezählt, gehören aber nicht wirklich zu den Phlegmacioides, sind eher "lone riders" im Phylogenetischen Baum. Letzterer färbt manchmal auch am Hut mit KOH und m.Erf. nach eher gold/orange-gelb.
Ihr informiert bitte alle Beteiligten vom Sequzenzierungsergebnis. Bin selbst gespannt!
Günter
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Hallo nochmal,
ja die Phlegs sind gar nicht mal so einfach.
Ich habe mir nochmal die real existierenden Phlegmacioides (Variecolores) zu Gemüte geführt. Wir haben es da mit 32 Taxa zu tun, einige erst 2014 neu als Art erkannt und beschrieben. Davon existieren in Deutschland sicherlich über 20 Arten, Bei einigen weiß man es aber schlicht noch nicht, wie groß ihr Verbreitungsareal ist.
Will sagen, es bleib oft ein Bestimmungs-Restrisiko!
Schaut man sich die Literatur an, so erkennt man, wie Uwe das am Beispiel von 123-Pilze ausgeführt hat, dass da vieles durcheinander gegangen ist, vieles einfach kopiert (klar, man kannte im letzten Jahrhundert noch nicht diese Artenvielfalt) worden ist und man darf da keinem Mykollegen einen Vorwurf machen. Ich habe mir gottseidank eine Kladde angelegt, in der sich nur Infos zu sequenzierten Aufsammlungen befinden, die anderen sind raussortiert!
Trotzdem reichen die Sporen bei C. patibilis, selbst bei diesem sequenziertem Material von 9,2-12 x 5-6,3µm, bei pseudonaevosus von 10-13,5 x 5,5-7,7µm. Es gibt also einen gewaltigen Überlappungsbereich. Wenn man nun die unterschiedlichen Meßfähigkeiten der Kollektoren berücksichtigt, so scheint es aber doch so zu sein, dass die patibilis-Sporen etwas kürzer und schmaler sind, die Sporenform dazu mehr amygdaloid, bei pseudonaevosus mehr zubzitriform.
Der Standort der beiden Arten ist vergleichbar, auch die frühe Erscheinungszeit. Auffällig bei patibilis ist allerdings das starke Bräunen am ganzen Fruchtkörper, besonders am Stiel, was ich sonst nur bei der Laubwaldart C. chromataphilus (sabuletorum, daulnoyae ss. franz. Mykol.) beobachtet habe. Damit scheidet wohl patibilis für Deinen Fund, Claudia, aus.
Eine Art mit früher Erscheinungszeit haben wir bislang noch nicht in Betracht gezogen: C. balteatus. Die Huthautstruktur (vgl. CFP, C60) ist vergleichbar, am Hutrand etwas faserfilzig. Er bräunt fast nicht, und es gibt Formen ganz ohne Blautöne (wie bei fast allen Phlegmacioides!!!), siehe AdC Pl. 156 (C. subopimus) und auf Hias' Schwammerlseite Nr. 55 (2014), beides sequenzierte Kollektionen.
Damit ist jetzt ein weiterer Vorschlag in den Ring geworfen, mit dem der Fund verglichen werden sollte.
Andreas, sei mal nicht so bescheiden, Für mich gehörst Du wohl zu den besten Cortinarienkennern in Deutschland!
herzliche Grüße in die Runde
Günter
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Lieber Karl,
der beckeri ist der Hit. Den hab ich schon ewig lange nicht mehr gesehen - wie sooooo viele andere seltene Arten, die hier früher häufig waren. Ich glaub, ich ziehe um in die Eifel.
lG Günter
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Aber: C. patibilis müsste deutlich bräunen, während ich diese von Karl Soop entdeckte Formalin-Reaktion noch nicht persönlich geprüft habe. Das hätte mich jetzt brennend interessiert.
Ansonsten passen die Sporen (aber auch auf andere Phlegmacioide), der Standort und die frühe Erscheinungszeit gut zu C. patibilis.
Cave: der C. patibilis aus der Fotoflora stellt C. pseudonaevosus dar (DNA) !!
LG Günter
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Hallo Claudia,
der gehört wohl in die Sektion Phlegmacioides (Variecolores).
Falls Du Formalin oder Formaldehyd zur Hand hast, dann gib etwas auf die Lamellen und das Fleisch und schau, ob sich da was tut. Und bitte auch nochmal mit 30% KOH im Fleisch testen.
Werden die Fruchtkörper braunfleckig bei Berührung?
Ich bin gespannt auf die Sporennmaße
Grüße
Günter
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Liebe Maria, einfach fantastisch, Deine Impressionen zu bestaunen.
herzliche Grüße
Günter
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Dann auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zum 30. Purtseltag.
War doch der Runde, oder?
schöne Grüße aus dem heißen Oberrheingraben
Günter
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Hallo in die Runde,
mein Hauptinteresse liegt natürlich bei den Cortinarien, bin aber auch an Tricholomen, schwärzenden Lyophyllen, Hebelömchen, hutbildenden Porlingen und Stachelpilzen interessiert, wobei sich da im Forum sicher versiertere Mykollegen tummeln.
herzliche Grüße an Alle
Günter
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Ich könnte noch eine Eigenschaft von St. insignitum ergänzen: Beim Eintrocknen bleiben die kräftigen Farben erhalten, während subtomentosum-Fruchtkörper stark ausblassen. So einmal sehr augenfällig erlebt, als ich zu Beginn einer Exkursion an einem Stück Buchenstamm (ca. 1m Länge) vorbeikam, an dessen beiden Enden je eine Gruppe fast gleich aussehender Fruchtkörper ansässig war. Auf dem Rückweg nach 2 Stunden und deutlich höheren Temperaturen sahen diejenigen an einer Seite noch gnauso aus, während die am anderen Ende stark ausgeblasst waren. Da ist mir erst der Groschen gerutscht, dass es sich hier um 2 Arten handelte, was sich bei der Nacharbeit dann auch bestätigt hat. Die Acanthos waren bei meinen Funden eigentlich immer irgendwo zu finden.
In Südbaden finde ich allerdings subtomentosus auch oft an Fagus.
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Hallo Ihr beiden Spongipellologen,
kennt Ihr auch den Aufsatz von Tomsovsky (2012) aus Mycol. Progress?
DOI 10.1007/s11557-011-0756-z
schöne Grüße
Günter
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Hi Pablo,
ich denke, in der FN (2012) hat Dich die Sporenbreite an melitosarx vorbei zu armeniacus geführt?
Der trockene Hang (Südlage?) führt bei den Firmiores gern mal zu solch einem radial austrocknendem Aspekt, schön im AdC bei C. privignus asp. privignus (PL.1032, sequenziert) eingefangen.
Es gibt bei den Firmiores aber noch ein paar andere, uns noch weitgehend unbekannte Taxa, die sich in der Typusarbeit (2020) als gute Arten herausgestellt hatten, von daher bleiben natürlich kleine Restzweifel.
Aber mit C. armeniacus kann man bei Deinem Fund gut leben.
l.G: Günter
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So isses: KOH, konzentriert, für die Farbreaktionen auf dem Hut, im Fleisch und auf dem Basalfilz bei den Calochroi und KOH 3-5% für die Sporenornamentations-Erkennung.
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Hallo Sebastian,
meiner Meinung nach kommt hier am ehesten C. eliae infrage.
Den nannte man auch mal lividoviolaceus, dessen Typus sich allerdings als ein banaler largus entpuppt hat. Largus scheidet aus, der kommt fast ausschließlich in Buchenwäldern auf Kalk vor. Der Laubwald-nemorensis heißt heute squamosocephalus, wächst büschelig (meist unter Eiche/Hainbuche auf Kalk) und hat einen starken Erdgeruch ähnlich variecolor.
Leider fehlen in der FN (2012) die erst 2014 erschienenen Ergebnisse der Phlegmacien-Typusstudie. Diese zeigt, dass es in ME doch mehr Arten in der Sektion Phlegmacioides(Variecolores gibt als gedacht, nämlich 31! Diese lassen sich allerdings nach den Kriterien: Habitat, Bodenbeschaffenheit, Breitengrad, Geruch und auch Sporenmerkmale einigermaßen trennen. Allerdings sind einige Arten aus der Sektion noch sehr wenig bekannt und die Merkmalsvariabilität vieler Arten noch ungenügend ausgeleuchtet.
Die KOH(>20%) Reaktion ist bei allen Arten recht deutlich, aber auch von verschiedenen Faktoren wie Alter der Fruchtkörper und deren Durchfeuchtung abhängig.
Im Zweifelsfall ist natürlich die Sequenzierung zielführend.
schöne Grüße
Günter
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Hallo Sebastian,
hatten die Fruchtkörper einen Geruch? evtl. erdig? Und standen die büschelig zusammen oder einzeln?
Günter
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Hallöchen,
im Gröger wird auch noch auf folgende Unterschiede hingewiesen: faseigeres Velum und schmalere Sporen (..x 4,5-5 anstatt ...x5,5-6µ), sowie ein deutlicher KP bei populnea und ein eine lediglich apikal verdünnte Sporenwand bei heteroclita. Und dann zeigen die Bilder im Pilzkompendium m.M.n. doch 2 deutlich verschiedene Arten.
Was bedeutet FOTE ?
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Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zu Uwe's Ausführungen:
Die Calochroi-Sporen - und dazu gehören nach aktueller Sichtweise auch die Gruppe um C. humolens sowie einige aus den früheren (Moser, 1960) Sektionen Phlegmacium, Laeticolores und Fulvi - sind alle grobwartzig bis schollig warzig, besonders um die Sporenmitte herum. Bei vielen Telamonen sind die Warzen am abgerundeten Ende die Größten.
Und: man sieht diese Ornamentation am Besten in verdünnter KOH (3-5%)!
LG Günter
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Der gehört in den alboviolaceus-Kreis
lG Günter