Lugol wirklich negativ, lieber Karl?
Ich denke, die Lamellen sollten auch auf Druck purpurlich flecken.
Sonst passt eigentlich alles !
Lugol wirklich negativ, lieber Karl?
Ich denke, die Lamellen sollten auch auf Druck purpurlich flecken.
Sonst passt eigentlich alles !
Hallo Benjamin,
renidens ist das sicherlich nicht. der ist in allen Teilen mehr oder weniger orange-farben. Aber darüber hinaus kommen noch etliche Arten (auch Phlegmacien) infrage.
Was man auf jeden Fall braucht, sind die Sporen!.
Der Fund erinnert eher an Rubr. rubrosanguineus, zu dem die grauen Hutschüppchen und die intensiv purpurrote Porenfarbe besser passen würden.
R. legaliae habe ich vor einer Woche wieder gefunden und der wäre mir bei diesem Foto nicht in den Sinn gekommen.
Dann nehme ich meinen Vorschlag zur oberen Kollektion zurück, also kein Vibratiles.
Das untere Bild zeigt natürlich einen aus der Sektion Infracti, das obere einen der Vibratiles. Von welchem stammen die Sporen?
Das Aussehen passt ganz gut zu älteren alcalinophilus, aber die Sporen sind für die Art zu groß! Für C. quercilicis passen sie besser, allerdings reagiert der nicht so stark rot auf dem Hut.
Allerdings scheinen die oben angegebenen Sporenmaße sich nicht auf die oben gezeigte Kollektion zu beziehen, oder sehe ich das falsch?
Das könnten C. barbatus oder C. emollitoides sein. Auch eine schwierige Gruppe innerhalb der alten Großgattung Cortinarius. Bei den Vibratiles ist wohl spätestens im nächsten Jahr eine monographische Bearbeitung incl. der Holotypen zu erwarten. Dann weiß man mehr.
es fehlt das braune Band am Knollenrand und die Hutfarbe ist mehr braun
2 ist sicher kein saporatus, aber eine andere Art aus der Sektion calochroi. Es fehlt auch die Reaktion am Basalfilz.
Schön, dass die Kalkeifel wieder sprießt.
Unter Eiche kommt aus der Sektion Caligati bei uns noch der seltene C. squameoradicans vor, der sehr gut auf den Fund passt.
Und dann gibt es seit 2014 noch einen C. ochribubalinus unter Eiche - aus Finnland beschrieben - der bei uns noch weitgehend unbekannt ist.
Aber Wrestler schreibt ja von einem Mischwald ...unter Eiche. Welche Bäume kommen denn noch infrage? Dann erweitert sich die Suche möglicherweise. Die Sporen wären noch sehr hilfreich gewesen!
Das können durchaus Sporen auf dem Velum sein. Von da nehme ich auch immer die Sporen für die Untersuchung.
Ein weihnachtliches Hallo in die Runde, ich denke da eher an Cort. leproleptopus Chevassut & Rob. Henry 1986 (= C. psittacinus M.M.Moser s. auct), der an solchen Standorten nicht selten vorkommt. Der Geruch ist meist muffig-rettichartig (bei tofaceus eher kartoffelig) und die Sporen sind schmaler (meist 5-6) statt 5,5-7 bei tofaceus. Darüberhinaus hat lepr. eher olivgelbe Farbtöne, tofaceus mehr goldbraun. Auch die rote KOH-Reaktion passt zu den Cotonei.
Die beiden phylogenetischen papers zu den beiden Gruppen (Leprocybe/cotonei und Callistei) findet ihr im Anhang.
frohe, gesegnete Weihnachten allerseits
Günter
Ohne Mikros geht erst mal gar nichts! Und dann ist Telamonia nach der Typen-Sequenzierung nur partiell einfacher geworden, denn es sind da so viele neue gute! Arten dazugekommen, von denen wir heute noch keine richtige Idee haben. Das wird noch ein paar Jahre dauern, bis wir diese Arten richtig verstehen lernen. Bei ca 500 Arten Telamonia in Europa nicht wirklich schwer zu verstehen.
torvus wächst auch in Kalk-Buchenwäldern. ich hatte da immer mal tigrinipes in Verdacht, aber alle Funde haben sich als torvus sequenzieren lassen.
Aber der Fund von Beli ist nicht torvus.
Genau! Wir haben mal versucht, die Unterschiede herauszuarbeiten, siehe unseren Artikel im Journal der JEC 2016. Es sind auch nur wenige Basenpaare in der ITS, die die beiden Artkomplexe trennen. Möglicherweise erleben wir gerade eine Aufspaltung in 2 mal ökologisch getrennte Arten?
Cort. scaurocaninus womöglich.
Der sieht schon nach subbalaustinus aus, und es gibt tatsächlich nach neuerer Erkenntnis eine Schwesternart im NW: Cort. phaeochrous J. Favre 1955.
Aber ohne sich zumindest mal die Sporen anzusehen, bleibt alles offen!
Gruß Günter
Hi Tobias,
die Rotverfärbung auf dem Hut in Kombination mit dem pink am Basalfilz kenne ich von C. catharinae.
Welche möglichen Mykorrhizapartner befanden sich im Umkreis von 20m?
Gruß
Günter
Hallo in die Runde der Mykologisierenden,
gestern auf unserer AG-Exkursion südlich Freiburg hatten wir im Laubmischwald wieder kleine Schnecklinge, die man noch vor 30 Jahren als H. leucophaeus in die Liste eingetragen hätte, bevor die unselige Aufspaltung des Komplexes viel Verwirrung gestiftet hat.
Wir hatten Fruchtkörper mit Übergängen von "leucophaeus-Hut"-zweifarbig bis unicolor, bei den Lamellen von creme bis inkarnat, während die Stiele allesamt gleich erschienen und auch die Sporen der beiden Extremformen gleich schmal waren (4-5µm). Obwohl ich immer versuche, irgendwo in solchen Spätherbst-Kollektionen einen lindtneri oder carpini zu entdecken (Eichen, Hainbuchen und Hasel hat es in diesen Wäldern auch überall), scheitere ich immer an den Merkmalen, die sich für mich nicht an ein praktikables Schema, wie z.B. in der FN, heften wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Art des Kalk-Laubwaldes sich nur mit einem Partner abgeben würde, das ist nicht die Regel.
Und dass der früher häufige, zweifarbige leucophaeus heute unicolor heißen soll, geht mir auch nicht ein.
Hat jemand von Euch für diesen Komplex ein schlüssiges Konzept oder weiß jemand von einer Phylogenie in dieser Gruppe?
Günter
Hier ist leider kein Fall klar. Dafür gibt es bei jedem dieser Funde zu viele Optionen, bei über 400 Telamönchen in ME!
Passt eigentlich gut zu corrosus
Alles gut, Werner, ich bin nicht genervt.
Da magst Du Recht haben, Werner. So hatten wir das in der Neubeschreibung auch vermutet.
Was Moser in seiner Monographie als caesiogriseus vorstellt, ist nichts anderes als ein dunkler anserinus mit viel Blau (Geruch, Bitterkeit, zitriforme Sporen......)
luhmannii könnte passen.
Sporengröße?