Beiträge von Mykollege_Günter

    Hallöchen,

    ich kann fototechnisch nur 2 kleine Beiträge leisten: einmal der Blick von der Saftlingswiese auf die beeindruckenden "12 Apostel" und den Blick auf einen selten gesehenen bitteren Stacheling: Sarcodon scabrosus, der an einem Standort in großer Zahl - leider meist schon sehr altersschwach -vorkam.

    herzliche Grüße in die Runde

    Günter

    Hallo in die Runde, liebe Maria,

    das sieht mir nach C. elegantissimus aus. Sicherheit geben die Sporen, wie Beorn bereits geschrieben hat.

    Nochmals für die Interessierten, weil es steht so auch schon in der Funga nordica seit 2012: Es gibt 3 gute Arten, die phylogenetisch auch gut als eigene Arten abgesichert sind: C. elegantissimus (auroturbinatus) bei Buche, C. bergeronii (cedretorum var suberetorum, caesiolatens, manchmal auch nur cedretorum) bei Buche und Eiche sowie der echte cedretorum unter Nadelbäumen (Tanne, Zeder, Fichte. Kiefer), alle auf Kalk.

    Makroskopisch sind die durchaus zu verwechseln, auch die Blau/violettöne variieren! Sicher zu unterscheiden sind sie aber über die Sporen: elegantissimus: 13-15x8-9,5 (breit zitriform/zitronig), bergeronii: 9-11,5x 5,5-7 (subzitriform), und cedretorum dazwischen: 12-14x7,5-8,5 (subzitriform). Diese 3 sind also auch im Mischbestand zu schlüsseln. C. aureofulvus hat mit bergeronii vergleichbare Sporen von 10-12 x 6-7 (zitriform)

    Noch ein Kommentar zum Pilzkompendium, Band 4: Erhard hat als cedretorum 136.19 A einen elegantissimus (siehe Text), B wahrscheinlich den echten cedretorum (beide Funde nicht sequenziert). Alle cedretorum var suberetorum-Kollektionen sind sequenziert worden und stellen C. bergeronii dar.

    Der Geruch von elegantissimus, hm... für mich ähnelt der dem Geruch von Dill.

    herzliche Grüße in die Runde

    Günter

    PS Noch eine Bemerkung zu .."direkt unter Fichte.." Man darf keine Baumart im Umkreis von mindestens 10 m als potenziellen Partner ausschließen.

    Hallo EmilS,

    unser "Caesar" hat sich dieses Jahr rar gemacht, aber im Rheintal und den Vorbergen haben wir eh wieder nur Steppe.

    Ich bin zwar kein ausgewiesener Röhrlings-Spezialist, bin aber in meinem Sprengel auch immer auf der Suche nach seltenen Großröhrlingen. Deinen Röhrling hätte ich als normalen "Flocki" abgelegt. Auch nach Vergleich mit der Originaldiagnose (2015) und der FAN 7 komme ich nicht zu der Überzeugung, in Deinem Fund einen xanthopus zu sehen. Wer sind denn die "Kenner der internationalen Facebook-Gruppe", die den Fund als N. xanthopus bestätigt haben?

    schöne Grüße ins Hessische

    Günter

    Das mit C. suberythrinus ist eine gute Idee, lieber Christoph, aber nur, wenn der Typus gefunden worden ist und eine brauchbare Sequenz ergeben hat. Ansonsten wird der Name ignoriert, weil dieser suberythrinus-Fund dann keiner real existierenden Art zugeordnet werden kann und damit, auch wenn er unserem vernus gleicht, leider auch etwas ganz anderes sein kann.

    Nevadavernus scheint nach der spanischen Arbeit eine gute Art (es wird wohl keine Varietäten geben), allerdings wurden schon aus Fachkreisen Bedenken zu dem paper geäußert.

    Ich werde jetzt auf die Arbeit der Finnen warten und mich daran orientieren. Da wird es viel Neues zu verdauen geben.

    l.G: Günter

    Hallo in die Runde der Telamonien-Liebhaber.

    Wartet doch noch ein wenig, ich rechne in überschaubarer Zeit mit dem Erscheinen der Typus-Arbeit über Telamonia in Europa und NA. Bis dahin bleibt vieles in dieser "Untergattung" Kaffeesatzleserei.

    Ich habe selbst einige Kollektionen aus der Gruppe vernus/decipiens noch in der Sequenzierung und warte gespannt auf die Ergebnisse. Bis dahin bezeichne ich solche Frühjahrskollektionen mit rosabraunem Stielbasisfleisch und den stark warzigen breit ellipsoiden Sporen als C. vernus, wohl wissend, dass es vieeeel mehr Telamonen gibt als bislang angenommen. Vielleicht haben unsere französischen Mykollegen bei Telamonia doch den besseren Riecher?

    seid herzlich gegrüßt

    Günter

    Hi Andreas,,

    man muß vorsichtig sein, mit welchen Funden in der Datenbank verglichen wird! Da stecken leider sehr viele Falschbestimmungen im System. Vielleicht kann man auch die französischen Autoren um einen Abgleich bitten? Bislang ist leider nur mein cuprinus sequenziert.

    Ich glaube, mit dem lilabraunen Sporenpulver bei kompakten Fruchtkörpern an warmen Standorten liegt man bei P. obscurisporus wohl sicher, der andere "Riese" mit braunem Sporenpulver ist m.E. P. validus (nach Christoph und nach der Literatur eher nicht identisch damit!) P. cuprinus und P. involutus sind eher schmächtiger und mit mehr herablaufenden Lamellen. Und ich hoffe, dass die KOH-Reaktionen in der 5er-Gruppe wohl auch hilfreich sind.

    l.G. Günter

    Hallo in die Runde der Paxillus-Freunde,

    auch ich habe mich letztes Jahr aufgrund üppiger Paxillus-Funde in verschiedensten Habitaten etwas eingehender mit dem involutus-Kreis beschäftigt.

    Als Cortinarien-Fan bin ich den Umgang mit KOH 40% gewohnt und liebe ihn sogar. Also habe ich auch die großen Paxilli intensiv durchgetüpfelt und siehe da, es scheint hier doch Unterschiede zu geben: So färbt P. cuprinus - wie in der Arbeit von Jargeat angegeben, auf dem Hut purpurn und P. validus deutlich rot! die beiden anderen irgendwie braun(schwarz). Makroskopisch waren die Fruchtkörper von P. obscurisporus (unter Tilia am Straßenrand) und validus (unter Populus tremula in einem Park auf Löß) fast ununterscheidbar, P. cuprinus (unter Birke, Weide, Erle auf Löß) etwas schmächtiger und P. involutus (unter Birke auf saurem Boden) fiel durch deutlich herablaufende Lamellen auf.

    Natürlich müssen diese Befunde kritisch gesehen werden, aber speziell die KOH-Reaktion auf dem Hut kann ja leicht geprüft werden.