Beiträge von Sebastian_RLP

    Hallo zusammen,


    ein weiterer Fund von gestern, der mich beschäftigt, weil sehr wahrscheinlich noch nicht reif.


    Arbeitshypothese war unter Buchen und Eichen (basischer Boden) auf Laubstreu Peziza avernensis.


    Leider gibt er bisher so richtig keine Sporen frei. Einzelne "freie" Sporen im Präparat sind sehr klein. Vermutlich unreif.

    Zeigen so auch kein Ornament, zumindest nichts deutliches.


    Asci in Melzer mit amyloidem Operculum:


    Paraphysen - Stack in Wasser (CAVE, falsche Größenangabe, nicht umgestellt - 20 statt 10µm):


    Habt ihr ein Tipp für mich, wie ich den Fruchtkörper noch zur Abgabe reiferer Sporen bewegen könnte?


    LG Sebastian

    Also, dass sie sauer auch können, kaufe ich dir gern ab, Steffen, aber dass sie auf basischen Böden nicht vorkommen können, mag ich nicht wirklich glauben.

    Hi, also, ich habe nochmal in den Gröger geschaut, was dieser schreibt. Gröger schreibt auf neutralem bis saurem Boden bei Abies, Picea, Pinus (selten im Lbw: Fagus). Das Problem, oft unter Substrat wachsend, daher wohl auch gut zu übersehen, auch von den Farben.


    Interessant sind vielleicht auch die Kartierungsschwerpunkte auf pilze-deutschland (Baden-Würtemberg und Sachsen/Thüringen. Da sind sicher auch saure Böden dabei. Es wurden Funde auch an Fagus gemeldet.


    Die Fundstellen in Rheinland-Pfalz kann man ja an einer (Tischler-)Hand (eines seeeehr erfahrenen Tischlers) abzählen. Ob man damit vielleicht die Hypothese aufstellen kann, dass er gerne sauer mag aber das keineswegs braucht? Könnte ich mir vorstellen. Ich denke, dass er jedenfalls mehr als nur sauer kann. Kalk finde ich tatsächlich bei Ludwig und Gröger nicht als Aussage. Der Standort liegt auch nicht in der Kalkeifel. Eher auf Ton-, Silt-, Sandsteinschichten nach Bodenkarte.


    LG Sebastian

    Hallo Reiner,


    Ja, das hast du. War nach dem mikroskopieren verunsichert. V. Bohemica war dann doch schnell auszuschließen. Die haben sehr große Sporen, was auf den Fund nicht zutrifft. Und die Fingerhutverpel kenne ich aus eigener Anschauung ganz anders. Vergleiche mal hier, unsere Funde aus der Eifel und aus der Region Neuwied:




    Daher wieder meine kurze Verwirrung. Der Fund aus der Eifel zeigt aber bei der Hutstruktur schon auch eine gewisse Ähnlichkeit. Aber die hatten natürlich diese ganz kräftigen Stiele.


    Aber auch der Ansatz des Fruchtfleisches am Stiel macht das natürlich doch schon eindeutig.


    LG Sebastian

    Ja, vielen Dank. Verpel macht absolut Sinn. Kannte die Fingerhutverpel bisher nur "ausgewachsen" und glatter. Aber der Huansatz am Stiel schließt Gyromitra dann ja eigentlich aus. Danke.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    heute ist uns beim APV-Treffen eine etwas seltsame Gyromitra untergekommen (bei Obstbäumen, Weißdorn, entfernt aber auch Nadelbäume). Auf basischem Boden.


    Die Fruchtkörper saßen wie eine Kugel auf dem Boden auf. Die Stiele waren komplett im Inneren und sehr zart (siehe Bilder). Das Fruchtfleich setzte nur an der Stielspitze an, umgrenzte den kompletten Stiel und reichte bis auf den Boden (im ersten Moment dachten wir, dass Teil hätte gar keinen Stiel), sah man also erst richtig gut im Schnitt (Foto).


    Kann dass eine (vielleicht etwas verkümmerte) Esculenta sein. Mir fällt sonst nichts schlaues dazu ein. Gesamtgröße der "Kugel" im Durchmesser 4cm.




    Die Sporen würden passen von Form (Bilder) und Größe: 21,3-24,0 µm (av. 23,0 µm, SD 0,9 µm) x 9,5-11,4 µm (av. 10,5 µm, SD 0,8 µm); Q = 1,9-2,5 (av. 2,2, SD 0,2)(n = 5)



    Danke für eure Einschätzungen, Gruß Sebastian

    Also falls jemand einen Beleg gemacht hat oder einen Neufund tätigt, bitte einen Medianschnitt nahe der Margo versuchen.

    Hallo Zotto,


    das ist ja sehr interessant, danke fürs teilen. Ich weiß nicht recht, ob ich das gut reproduziert bekommen habe. Das anfärben der Kerne mit Karminessigsäure finde ich persönlich leicht, gut reproduzierbar und zuverlässig.


    Hier mal der Versuch, deine Untersuchung nachzustellen mit Dumontinia tuberosa:

    Ist das korrekt dargestellt? (äußerer Rand im Medianschnitt)


    Sporen in Karminessigsäure vom selben Fruchtkörper (4 Kerne)


    Das ganze mit Sklerotinia binucleata


    Und die Spore in KES (2 Kerne)


    So ganz sicher bin ich nicht, ob ich das Richtige sehe. Die Zellen bei binucleata scheinen in der Tat eher globulos.


    Zudem, könntest du mich ggf. einmal zum Taxon "Sclerotinia binucleata" und dessen Entstehung aufklären.

    Ich wollte jetzt mal ein Phylogramm erstellen mit Dumontinia tuberosa, Sclerotinia binucleata, zudem zu Botryotinia ficariarum der seltsamerweise oft wie ein Synonym zu binucleata gebraucht wird. Und siehe da, zu S. binucleata gibt’s weder Einträge in Index fungorum, noch gibt es Datensätze/Sequenzen(?) in irgendeiner Genbank (habe weder bei Unite noch bei GenBank etwas gefunden). In der mir verfügbaren Literatur zu Sclerotinaceae findet S. binucleata keine Erwähnung. Allein auf pilze-Deutschland findet sich: Sclerotinia binucleata Baral ined. Wobei ined. für → „ineditus“ = nicht publiziert steht. Ist das denn eine noch nicht gültig beschriebene Art? Darf man dieses Taxon S.binucleata dann so verwenden?


    Wir hatten dann mal ein Quick and Dirty-Phylogramm mit ausgewählten Sequenzen von "Nachbararten bzw -gattungen" aus Genbank erstellt.:

    Das ist vielleicht noch etwas ausbaufähig, aber meine Idee war tatsächlich einmal meine "S.binucleata" sequenzieren zu lassen, um Sie dann dort hineinzumischen. Die Frage wäre, gibt es irgendwo Sequenzen zu S.binucleata? Vielleicht noch nicht veröffentlicht oder eben nicht unter binucleata zu finden??? Eine valide Sequenz zu dem, was binucleata genannt wird, wäre ja hilfreich.


    LG Sebastian

    Hallo Peter,


    nutze doch einmal Karminessigsäure, damit kann man die Kerne völlig problemlos anfärben und auch darstellen:


    Die Färbung hatte ich damals hier vorgestellt:


    Die Kerne sind damit leicht zu sehen. Mann muss nur eine kurze Zeit einlegen, eine Minute reicht vollkommen, recht direkt liefert auch gute Ergebnisse.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, wow, soviele wows ... ich habe auch sehr gestaunt, was wir alles finden konnte. Auch zu dieser Zeit und mit Einigem hatte wir wie gesagt auch nicht gerechnet.


    Aber wenn ihm die vermutlich basaltischen Böden der Eifel schon reichen

    Tatsächlich gibt es in der Eifel viele Kalkgebiete - "Kalkeifel". Aber auch andere Böden wie Basalt oder Ton, Silt, Sandstein usw. ... Hygrophorus marzuolus ist aber bodenvag (Ludwig). Ludwig schreibt auch "meist zwischen 400-900m".


    LG Sebastian

    Meine Erstbegegnungen mit Pilzen in der Eifel für dieses Jahr brachte doch schon ein paar tolle Funde zu Tage. Diese wiederrum fast ausschließlich Erstbegegnungen mit diesen Arten für mich. Ein toller Tag.


    01 Hygrophorus marzuolus - der Märzschneckling, vermutlich nicht mehr in der allerbesten Verfassung gab es fünf Fruchtkörper zu sehen. Zwei davon auch schon teils umgefallen, aber sonst noch ganz fotogen. Für mich die erste Begegnung mit dem bei uns seltenen Pilz.





    Weiter gab es noch eine Spitzmorchel, ich bin durch die Arbeit von Clowez und Moreau da erstma eher verunsichert worden. Früher hätte man das wohl alles Conica/Spitzmorchel genannt.

    Ich könnte mir hier 03 Morchella deliciosa cf vorstellen (elata würde ich eigentlich ausschließen wollen). Mit einem dicken Fragezeichen. Zu finden auch nur noch der eine Fruchtkörper, andere wurden schon "geerntet".


    Weitere Erstbegegnungen waren dann 03 Rhizocybe vermicularis - Der Wurzelschopftrichterling

    Warum er seinen Namen trägt kann man am unteren Ende des Stiels erkennen, kräftige "Wurzeln" eben:


    Dann der absolute Knaller und unerwartet, eine Stelle mit massenhaft Helvella leucomelaena und direkt daneben der Kronenbecherling mit 14(!) gezählten Fruchtkörpern:


    04 Helvella leucomelaena - die schwarzweiße Rippenbecherlorchel



    05 Sarcosphaera coronaria - der Kronenbecherling


    Die Fruchtkörper waren teils schon faustgroß, aber dennoch jung und vorallem noch geschlossen. Da müssen wir wohl in einer Woche nochmal vorbei um die ganze Pracht zu genießen.





    So, dass war es ersteinmal. So kann es von mir aus immer weiter gehen ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    in einigen Posts habe ich jetzt gelesen, dass die Morcheln zu einem kommen. Das passiert bestimmt auch ganz oft. Das man aber auch gezielt suchen kann habe ich wohl die letzten beiden Tage bewiesen. So konnte ich zu meinen sowieso bekannten Fundstellen im Eschenwald und beim Nachbarn (dazu gleich mehr) in zwei Tagen drei neue Fundgebiete ausfindig machen. Diesmal sämtlich auf mageren Streuobstwiesen.

    Nun muss ich dazu sagen, dass ich einige dieser Gebiete schon vorher ausfindig und auch öfter schon inspiziert und für tauglich befunden habe. Sonst hätte es wohl nicht so schnell geklappt. Zudem sind wir hier vor Ort von den Böden doch sehr begünstigt bezogen auf den Morchelaspekt. Insgesamt kenne ich mittlerweile über 10 Morchelstandorte, alle mehr oder weniger vor der Haustür.


    Ob die Morcheln da sind, kann ich bei meinem Nachbarn gucken, der hat einen Apfelbaum im Vorgarten und da kommen sie immer regelmäßig. Ich darf dann auch fleißig gucken. Und so waren dort bereits gestern sehr dunkle Morcheln zu finden, die mich etwas an Jans Boletaceae Fund erinnern, eben auch von den Rippen und so weiter:



    Dann ging es auf in die Streuobstwiesen, kaum läuft man zwei Kilometer, weit und breit die schönsten Landschaften:


    Und mit etwas Glück am Fuße eines Obstbaumes:


    Wieviele Morcheln könnt ihr im nächsten Bild entdecken?


    Aus der Nähe betrachtet helle neben dunklen Fruchtkörpern, alle mit polygonalen, eher isodiametrischen Vertiefungen. Nicht so dicht und ohne solche "Divertikel" wie beim ersten Fund. Hier vermute ich M.esculenta;


    Besonders interessant, ein Fruchtkörper in trauter Zweisamkeit mit Schwefelköpfen (selber Baum):


    Weiter gings in einer Streuobstbrache:


    Dort keine Morcheln, aber ein auffälliger Holzstoß:


    Da lohnt sich ein genauer Blick ...


    Dachte erst an einen Morchelbecherling, ist aber schlicht Peziza varia - Handtellergroß (mit zart warzigen ellipsoiden Sporen, erkennbar bei 1000-fach):



    Den Morchelbecherling sollte es aber auch noch (heute) geben in einer weiteren mageren Streuobstwiese! Mit kräftigstem Chlorgeruch.

    Schaut mal was für Prachtexemplare, größer als mein Handteller ... und meine Hände sind nicht klein ;) (Durchmesser 12cm, der Pilz, nicht die Hände :D )


    Und so ging es daneben weiter:



    Die Morchel durfte daneben natürlich nicht fehlen, hier Morchel mit Morchelbechern im nächsten Bild.

    (NEIN, ich habe sie nicht dahingestellt, die war wirklich schon vor mir dort!):



    Nicht zu verwechseln mit Gyromitra ancilis, die hatte ich neulich in einem Fichtenwald (hatte dazu auch in einem anderen Beitrag schon Bilder gepostet, mehr Bilder HIER).



    Diese haben Sporen mit typischen Anhängseln:



    Aber weiter auf den Wiesen: in der Nähe von Obstbäumen und Rosacaen ein (noch) kleiner Rötling, den ich Entoloma saepium nennen würde:


    Zahlreiche Schnallen, keine Cheilos, Basidien mit 4 Sterigmen.


    Die weiteren Morchelbilder von weiteren Wiesen erspare ich euch jetzt mal, ABER zwischendurch musste ich mir die Frage stellen, ob wir schon Mai haben???


    Schaut selbst:


    Und anderer Stelle (quick and dirty):


    So, die Conocyben, Tintlinge, Frühlings-Glockenschüpplinge, Dumontinias und Baumpilze lasse ich jetzt mal weg ...


    So kann es weiter gehen. Die Käppchenmorcheln waren an den bekannten Standorten noch fehlend, kommen aber oft auch etwas später.


    Ich hoffe ihr hattet soviel Spaß wie ich beim "Mitgehen" ...


    LG Sebastian

    Wenn ich dich richtig verstehe, geht es beim "Pseudosinus" um eine Rinne zwischen Kopfteil und Stiel.

    So lese ich es, ja. Sinus beschreibt eine Lücke zwischen Hut (Fruchtfleisch) und Stiel. Dieser ist bei Arten wie M.semilibera natürlich sehr tief/stark ausgeprägt, bei Esculenta "absent" und bei vulgaris "barely developed", also kaum entwickelt (daher wohl Pseudo). Bei den großen Morcheln könnte das schon andeutungsweise so etwas sein (bei den jungen sei es ja sowieso eher nicht zu beurteilen: "rarely", bei denen sehe ich das auch hier definitiv nicht). Ich finde es aber schwer zu beurteilen. Mir fehlt da leider letztlich auch die Erfahrung aus eigener Anschauung der Arten nebeneinander. Danke für deine Mühe, sieht jedenfalls so aus, als ob du sie dir hast schmecken lassen.


    LG Sebastian

    Hallo Jan,


    ich versuche mich gerade erstmals mit den Morchelarten auseinanderzusetzen, die man überhaupt in Deutschland finden kann.

    Aufgrund der grauschwarzen Färbung der Pits (=Gruben), die auch noch recht irregulär (und zu Beginn dichtgepackt) daherkommen, war meine Annahme M.vulgaris.

    Diese soll wohl aber kräftig riechen und einen Pseudosinus haben (was ich auf dem Bild leider auch nicht beurteilen kann, müsste man von unten auf Hymenialansatz am Stiel schauen können): "The differentiation of the two Species [esculenta vs. vulgaris] will be easy. Indeed, Morchella vulgaris has a pseudosinus (rarely in young specimens) and it is strongly fragrant (faint in young Morels" (Clowez & Moreau, S.101). Das trifft dann eben auf Esculenta nicht zu. Ich selber finde hier bei uns oft und viel Esculenta, die hier bei uns aber deutlich gelber daherkommen und eher offene "Pits" haben. Sieht schon anders aus dein Fund. Daher für mich interessant.


    LG Sebastian

    Hallo Felli, vielen Dank für deine Detektivarbeit. Das könnten in der Tat Konidiensporen von Ceriospora polygonacearum sein. Auch makroskopisch passt das.

    Das passt schon sehr gut im Abgleich mit allen Quellen, die ich so finden kann. Auch das Substrat ist wiederrum passend.


    Nr. 1 habe ich jetzt nochmal versucht zu mikroskopieren in Melzer. Aber das macht wirklich keine Freude. Habe die Winzlinge aufgesucht und Sie unter viel Mühe und fummeln auf den Objektträger bekommen. Diese zeigten dann Asci mit amyloiden Apikalapparat. Nachdem ich mir aber die Sporen und die Marginalhaare angeschaut habe, bin ich nicht mehr ganz sicher, ob ich hier nicht die nächste Art abgekratzt habe. Makroskopisch (wenn man das so nennen will, also unter Auflicht) jedenfalls identisch mit der Nr. 1.


    Aber Haare und Sporen jetzt wieder anders!?


    Die Haare wirken auf mich eher nicht wie Glashaare, aber da will ich mich aufgrund mangelnder Erfahrung auch nicht festlegen.

    In Melzer dunkelbraun bei dieser Art.


    Ich glaube, ich gebs da jetzt auf. Es ist schon ein Wahnsinn, was da auf 5x2cm Oberfläche eines solchen Stengels los ist.


    LG Sebastian

    Hallo Jan,


    toller Fund, wenn ich mit Clowez & Moreau vergleiche, könnte das eine Morchella vulgaris sein! Diese Art sollte kräftig riechen im Gegensatz zu Esculenta. Schnupper doch mal für mich daran, ich habe bisher vermutlich nur Esculenta gefunden aus der Section Morchella.

    Da bin ich jetzt etwas neidisch.


    Ich lese aus deinen Posts, dass die nicht von der selben Stelle sind wie die vermutliche Esculenta aus Post 1? Ist das richtig?


    Im Übrigen kannst du da öfter hingehen, die "Speisemorcheln" starten jetzt erst richtig durch. Gegebenenfalls kommen da noch mehr.


    LG Sebastian

    Hallo Felli,


    Vielen Dank für den Tipp, habe jetzt zwei Tage leider keinen Zugriff auf die Literatur. Schaue ich mir unbedingt an. Ein Googlebildabgleich zeigt jedenfalls schon mal Gemeinsamkeiten. Wie bist du zum Ergebnis gekommen? LG

    Hallo Steffen,


    ich sehe da in der Tat auch Scharbockskraut und (im Hintergrund?) Anemonen auf den Bildern. Insofern, falls du mit der Bestimmung sichergehen und die Zellkerne anfärben möchtest, geht das mit Karminessigsäure, dass für kleines Geld bei z.B. mykoservice zu bekommen ist. KES kann man auch für die Prüfung siderophiler Granulation verwenden.


    Vor zwei Jahren habe ich mit eigenen Tests dazu das Wissen um die Zellkernfärbung mal wieder etwas reaktiviert:


    Mittlerweile kenne ich immens viele Standorte mit beiden Arten, würde das schon fast als Massenpilz bezeichnen. Die Färbung geht flott von der Hand und so kommt man zügig zum Ergebnis. Einfach KES als Medium statt Wasser, quetschen, fertig ist das Präparat. Eine Gegenüberstellung habe ich mit den Arten dieses Jahr vornehmen können, da mir binucleata erst dieses Jahr erstmals begegnet ist. Dafür kenne ich jetzt mindestens drei Standorte, wo auch dieser teils in Massen wächst. Hier das Portrait der beiden Arten in der Gegenüberstellung samt Sklerotium (hast du bestimmt schon entdeckt):


    Makroskopisch kann man da leider nicht viel machen, es sei denn, da wächst tatsächlich auch nur eine Wirtspflanzenart.


    Jedenfalls doch toll, was man alles vor der Türe hat. Die Schlüsselblumen sind auch sehr hübsch.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen, also das Substrat war "Japanischer Staudenknöterich (Reynoutria japonica Houtt. bzw. Polygonum cuspidatum Siebold & Zucc.)


    Hallo Felli, danke für deine Hinweise. Makro 1 und 2 sind tatsächlich unterschiedliche Arten. Zu Makro 1 habe ich nun noch weitere Bilder machen können.


    Aber vorab, lieber Björn, ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich hier jetzt unter deinem Thread diskutiere. Ausgangspunkt war ja eine gewisse Ähnlichkeit des Pilzes aus Makro 1 zu deiner Pyrenopeziza.


    Unter Wasserzugabe habe ich den übrigens auch etwas "auf" bekommen (CAVE: die Größenangaben stimmen nicht, habe vergessen umzustellen muss eher 200µm als 10µm heißen):


    Geöffnet unter Wassereinfluss:


    Die Herstellung eines Präparates war eine ziemlich schwierige Angelegenheit, die Spitze der Pinzette war etwa dreimal so groß wie der Pilz.


    Dann doch in Wasser, Sporen ellipsoid: 11,5-13,7 µm (av. 12,2 µm, SD 0,8 µm) x 6,1-6,5 µm (av. 6,2 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,9-2,1 (av. 2,0, SD 0,1)(n = 5)

    Passt eigentlich nicht zu Pirottaea, da sollten die Sporen kleiner, schlanker sein, wenn ich es richtig erfasst habe.


    Hier Außenseite - Septierte Marginalhaare (auch hier die Skala leider falsch, muss 20µm heißen = 400fache Vergrößerung)


    Interessant fand ich auch nochmal folgende Seite: https://www.asturnatura.com/especie/fallopia-japonica

    Dort auf Deutsch übersetzen lassen und "Assozierte Pilze" aufklappen. Die Bilder von Pirottaea nigrostriata passen schon seeeehr gut, die Sporen eben nicht: https://www.asturnatura.com/especie/pirottaea-nigrostriata



    Ansonsten glaube ich konnte ich noch den Fund auf dem letzten Bild identifizieren (auch ohne das ich Sporen von diesem winzigsten, winzigsten Winzling gewinnen konnte).

    Ich vermute Pericona byssoides der ebenfalls auf dem Wirt vorkommt. Das sieht schon frappierend gleich aus, auch mit den septierten Stengeln usw.


    LG Sebastian