Beiträge von Sebastian_RLP

    Hi, die Lamellen kleben völlig durchnässt stielnah zusammen und narren einen, da es das Muster entfernt stehender, gegabelter Lamellen ergibt. Dieses Phänomen habe ich zu dieser Jahreszeit bereits oft gesehen auch bei unterschiedlichsten Arten. Ich bin hier auch beim Jungfernellerling.


    Schöne Runde.


    LG Sebastian

    Bei marginata werden dort unterschiedliche Formen beschrieben. AUCH Formen auf Erde oder Moos mit Hüten < 20mm beispielsweise. Ich denke also, dass der Habitus bei marginata durchaus variabel sein kann. Die Sporenbreite sollte im Schnitt hier aber unter 5.5ym liegen. Da stellt sich immer die Frage, wieviel Sporen man gemessen hat und wie man misst. Ich selbst habe mich schon dabei ertappt, dass ich kleinere Sporen (unbewusst) nicht einbeziehe, weil ich vielleicht dem Trugschluss oder Logikfehler unterliege, die seien vielleicht nicht ganz reif. Es müssen doch schöne Exemplare sein :) ... Das kann natürlich ganz falsch sein, weil man damit den Mittelwert anhebt. Ob so etwas bei dir eine Rolle spielen könnte, weiß ich natürlich nicht.


    Die Ökologie spricht in der Tat sehr gegen pseudomycenopsis.


    LG Sebastian

    Hi,


    Ich könnte heute ebenfalls ausnahmsweise teilnehmen und wäre sehr am Austausch zu den Clavariaceaen und Co. interessiert. Könnte dazu auch einiges von meinen Wiesen zeigen, was ich gerade bearbeite (inkl. Mikrobilder). Einiges auch mit Fragezeichen.


    LG Sebastian

    wie auch gerade wieder in dem Saftlingstreffen zu sehen war, hilft Mikroskop oft genug auch nicht weiter

    Das lerne ich auch gerade. Deswegen bin ich so interessiert, was überhaupt machbar ist.



    Von dort ging der zum Sequenzieren - ergebnislos (keine Ahnung wo, und warum ohne Ergebnis).

    Ich habe auch schon gehört, dass man in einem nicht unerheblichen Teil solcher Fälle nichts mehr hört. Das ist wirklich ärgerlich. Den deine Nr. 5 finde ich durchaus interessant.

    Aktuell steht auf der Liste sehr weit vor einem Mikroskop ein neuer Trecker (mein aktueller muss ein Montagsmodell gewesen sein, von vorm Frühstück),

    Dann wünsche ich dir da ein gutes Händchen beim Neukauf


    LG Sebastian

    Ich würde den auch da verorten, warum er nun nicht deutlich nach Pferdestall riecht kann ich dir auch nicht sagen. Da fehlt mir die Erfahrung, wie variabel dieses Merkmal sein darf. Auf inocybe.org findet sich der Hinweis: bei ganz frischen Fruchtkörpern. Sonst passen sowohl Makro- als auch Mikromerkmale sehr gut. Ökologie bzw. Baumpartner stimmt auch:


    Inocybe - haemacta
    Arten, Varietäten und Formen der Gattung Inocybe - species, varieties and forms of the Genus Inocybe
    www.inocybe.org


    LG Sebastian

    Eine Phlegmacioida ist das in jedem Fall. C. largus hätte lila Lamellen. Die kann ich hier nicht recht erkennen. Gerne schneide doch einmal einen jungen Fruchtkörper durch. Mit hellen Lamellen gibt es ebenfalls Phlegmacioida.


    Herzlich, Sebastian

    Ich war schon sehr erstaunt über den Artenreichtum für Anfang November

    Hi, toll, was du noch alles findest ... ich erinnere mich an die große Flaute bei dir (korrigier mich, wenns nicht stimmt). Kommt jetzt alles nach, was bisher ausblieb?


    Lactarius semisanguifluus hatten wir auch einmal in der Eifel dieses Jahr, sonst kannte ich den aus den Vorjahren nicht. Kann es sein, dass dieser von den aktuellen Bedingungen profitiert oder habt ihr noch ganz andere Erfahrungen zu dem Fund. Das ist spannend.


    Die Honigschleimfüße scheinen ja generell gerne spät im Jahr zu erscheinen. Zumindest kenne ich Sie hier eher spät.


    Danke fürs mitnehmen!


    LG Sebastian

    Hallo Ingo,


    dass sind ja hervorragende Funde. Ich versuche mich gerade in die Clavariaceaen einzuarbeiten.

    Hast du ggf. Mikrobilder angefertigt? Ich wäre an einer Anschauung der Mikromermale sehr interessiert. Wenn du also was zeigen könntest fände ich das sehr spannend.


    LG Sebastian

    Hi Sebastian,

    guck' die Dir mal in KOH 3% und/oder in Baumwollblau an und mach' die Kondensorblende möglichst weit auf.

    Vielleicht sind die Sporen doch feinwarzig und es ist eine Ramariopsis??

    Hi, bin jetzt zwei Tage zu nix gekommen. Leider von von diesem winzigen Einzelfruchtkörper nix mehr übrig, nach zwei Tagen offen herumliegen auf dem Arbeitstisch.


    ... ob da noch was herauskommt? Ja und nein. Sporen winzig, kugelig oder breitelliptisch (2,5 - 4 x 2,5- 3 my), deutlich stachelig, Trama mit weiten Schnallenbögen und Hyphenverbindungen. Basidien 1-2 (4?)-sporig, mit auffällig eng zusammenstehenden Sterigmen.


    Also eine Ramariopsis?

    Aber eine Art mit diesen Merkmalen gibt es weder im Corner, noch im Franchi/Marcetti, noch bei Gannaz/Raillère-Burat.

    Überhaupt gibt es fast keine unverzweigten Ramariopsisse, wenn ich bei der Gattung denn richtig liege.

    Das ist ja spannend. Vielleicht auch noch ein ganz junger Fruchtkörper? Habe mal versucht im Key to genera (Italiener) andere Wege zu gehen mit deinen Angaben, um zu schauen, ob man dort ggf. plausibel in einer anderen Gattung landen könnte.


    Bei dimitischem Hyphensystem könnte man zu Pterulicium gelangen. Das kann man wohl aber auch makroskopisch ausschließen (andere Wuchsform, auf Substrat, nicht auf Boden).


    Wenn man ein monomitisches Hyphensystem zugrundelegt, landet man bei Tramahyphen mit Schnallen bei 8) (Clavicorona und Pyxidata kann man glaube ich ausschließen über Makroskopie und Ökologie - z.B. Dünen, Meeresnähe bei Clavicorona).


    Über 8 komme ich zu Clavulina (Basidien 2-sporig) oder Ramariopsis (Basidien 4-sporig mit ornamentierten, auch stacheligen Sporen). Clavulina kommt doch üblicherweise mit "smooth Spores" und auch makroskopisch anders daher? Dann sind wir ja dort schon in einer Sackgasse, es sei denn man nimmt 4 Sterigmen an, dann Ramariopsis, von denen nichts passt.


    Es gibt aber auch noch Schlüsselschritt 9b)

    9b) Glatte Sporen, wenn ornamentiert, dann sind die Basidien deutlich länger [als 20-30µm - das hätten wohl die Ramariopsisse] 10


    Multiclavula (Symbiose mit Algen oder Moosen) könnte makroskopisch ggf. mit Fantasie noch hingehen, da passt aber sonst (mik) nix. Zumindest bei den makroskopisch ähnelnden Arten, zu denen man Beschreibungen findet.


    Lentaria kann man auch ausschließen (auf Holz und korallenartige Silhouette).

    Die Mooslanzettkeulchen (Ceratellopsis) muss man glaube ich auch bereits makroskopisch und vom Wuchs her ausschließen.

    Hirticlavula hätte wie der Name schon sagt Haare, ebenso kommt Physalacria nicht in Betracht (kopfig).

    Alles resupinate kann man auch getrost ausschließen, liegt hier nicht vor.


    Bleiben ggf. Typhulla - Fadenkeulchen (ggf. ganz jung?).

    Die makroskopisch noch ähnelnden Arten hätten aber Sklerotien oder wären auf Substrat und hätten insgesamt auch größere Sporen. Mit winzigen Sporen findet sich da nichts. Also auch eine Sackgasse.


    Puuh, also ein Fall für die Sequenzierung? Wäre ja schon mal interessant zu wissen, was das ist und oder ob das etwas bereits beschriebenes ist?


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    anbei noch ein paar Sachen von mir. Ich hatte versucht mich stärker auf die Clavariaceaen zu fokussieren


    01 Clavulinopsis corniculata darf natürlich nicht fehlen


    Mikros in Kongo/SDS


    02 Clavulinopsis laeticolor (trotz abgesetztem gelbem Stielteil hat sich die erste Idee flavistellifera oder flavipes bicht bestätigt)


    Sporen typisch, Schnallen vorhanden


    Die Abgrenzung zu trigonospora finde ich ebenfalls schwierig. Ohne Kenntnis dieser Art hätte ich die vier weiteren Funde kleiner gelber Keulen ohne Umschweife bei laeticolor einsortiert:

    02a C.laeticolor


    Hier Sporen durchaus etwas variabler, aber polymorph?


    Und diese etwas dunkler gefärbte?

    02b



    Sporen durchaus von variabler Form (dreieckig, birnenförmig)


    Aber auch recht typisch laeticolor


    03 Clavaria messapica cf.

    Etwas anderes fällt mir dazu auch nicht ein. Sequenzierung ist sicher eine gute Idee


    Gilt aber eigentlich auch für die nächste.

    Halte das mit hoher Wahrscheinlichkeit für

    04 Clavaria incarnata cf (steht zwischen 05 Cuphophyllus pratensis, den es da häufiger gab), Quick and Dirty im Regen abgelichtet:


    Sporen passen dazu am besten:

    6,4-7,6 µm (av. 7,1 µm, SD 0,4 µm) x 4,2-5,1 µm (av. 4,6 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,4-1,6 (av. 1,5, SD 0,1)(n = 7)


    Schwer getan habe ich mich mit den Schnallen. Manche Arten sträuben sich einfach, mal die Basdien vom Rest zu lösen und freie Sicht zu erlauben. Habe gequetscht, gezupft ... aber so wirklich glücklich bin ich mit der Sicht auf die Basidienbasis nicht geworden. Schnallen sind aber scheinbar vorhanden. Nach langer Suche zumindest diese zwei Bilderchen hier:


    Zu rosea würden aber auch die Sporen nicht passen (auch nicht zu anderen rosanen Clavarias ohne Schnallen an der Basidienbasis).


    06 Ramariopsis kunzei


    Sporen warzig (niedrige Stacheln), teils subglobos


    Etwas kompakter/kräftiger dann:

    07 Ramariopsis robusta


    Eher ellipsoid mit teils hohen Stacheln über 1µm


    Dazu schreiben Matous, Holec und Kokoul (2017):

    "Wie aus unserer Überarbeitung des Herbariumsmaterials hervorgeht, wurden die Sammlungen von R. robusta in der Vergangenheit als Ramariopsis kunzei (Fr.) Corner identifiziert. Die morphologisch ähnlichste Art R. kunzei hat normalerweise weißere, kleinere, zartere und weniger dicht verzweigte Basidien mit schmaleren Zweigen und Sporen, die in der Regel eine Höhe von bis zu 0,7 μm und kleinere Q-Werte (1,02-1,35, Q av = 1,15) aufweisen. Das bedeutet, dass die Sporen von R. kunzei kugeliger sind als die von R. robusta. Selten zeigen einige Sammlungen von R. kunzei eine Ornamentierung von bis zu 1 μm, die jedoch nur an einem kleinen Teil der Sporen sichtbar ist. Basidien von R. kunzei sind kürzer, normalerweise 19-30 μm lang."


    Es gab auch noch kleine graue, an denen ich leider gescheitert bin, dachte beim nächsten an Clavaria falcata, aber Pustekuchen. Die Hyphen mit Schnallen schließen schon die Gattung aus und an der scheiterts schon, denn die Teile wollen nirgends hinpassen. Ich habe keine Idee, Vielleicht aber auch nur komplett unreif der Einzelfruchtkörper?

    08 Spec



    Minisporen, glatt und ausgeprägte Schnallen an Hyphen und Basidiolenbasis

    3,8-4,2 µm (av. 3,9 µm, SD 0,1 µm) x 2,9-3,1 µm (av. 3,0 µm, SD 0,1 µm); Q = 1,2-1,4 (av. 1,3, SD 0,1)(n = 5)






    Vielleicht habt ihr eine Idee, wo das hingehören soll


    Wolfgang hatte ja auch noch solche Miniteile gefunden und mitgenommen. Ob da noch was herauskommt? Bin gespannt.

    Habe nur Makrobilder davon:

    09 Winzige Keulchen Spec


    10 Hemimycena an Grashalm, nicht weiter untersucht (war daheim schon eingegangen):


    Natürlich gab es auch anderes, hier begrüßten uns Saftlings- und Ellerlingsbabys:


    Daneben die Eltern:

    11 Cuphophyllus flavipes


    12 Hygrocybe insipida :


    13 Gliophorus irrigata


    14 Hygrocybe mucronella


    15 Porpolomopsis calyptriformis


    16 Eine schlanke Dermoloma, da siehts wohl zur Zeit nicht so gut aus mit Möglichkeiten der Bestimmung auf Artebene (deutlicher Mehrlgeruch, Lamellen weiß, ausgebuchtet angewachsen):


    17 Entoloma cyanulum hatte Wolfgang ja dankenswerter Weise bereits bestimmt:


    18 Entoloma sericellum agg. CF CF .. konnte ich leider (noch) nicht näher betrachten:


    Auch diesem 19 Hodophilus (ohne auffälligem Geruch) konnte ich mich bisher noch nicht widmen:


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    habe die Russula sequenzieren lassen. Beides Russula graveolens wie bereits vermutet.

    Bild 09 (bzw. die größeren Exemplare mit Purpur) 2023-2745-ALV42208 SLY2023-10-02-01 = polymorphism, 655bp ok, 100% Russula graveolens KU205301

    Bild 09a (die kleinen roten) 2023-2745-ALV42209 SLY2023-10-02-02 = ok, 99.13% Russula graveolens KU205302, 98.55% R. amoenipes AY061656


    Also kann R.graveolens SPP IVa (hatte den Sporenabwurf mehrfach wiederholt)


    LG Sebastian

    Clavaria falcata S. 604: "Schnallen - " ist nicht korrekt, hat offene Schnallen oder "loop-like-clamps" an der Basidienbasis (vgl. FN oder Fungi of temperate Europe Vol.2, S. 1117)

    Also, Gattung Clavaria grundsätzlich an den Hyphen schnallenlos, jedoch nicht zwingend an den Basidien. Damit unterscheiden diese sich zu Clavulinopsis und Ramariopsis. Ich ergänze mir, dass sich "Schnallen -" hier lediglich auf die Hyphenschnallen bezieht. In diesem Fall als wichtiges Trennungsmerkmal der Gattungen korrekt.


    LG Sebastian