Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,


    3% ist für mikroskopische Untersuchungen geeignet. Makroskopisch nutzt man 20-40%. Was es ggf. an (sub)alpinen Arten noch gibt, weis ich nicht. Aber ohne Eiche spricht das für mich doch eher für R.recondita. Auch weil gar keine Stielbasis gelb gefärbt ist.


    LG Thiemo

    Hallo Christian,


    Ich meine schon, dass du mir deiner ursprünglichen Annahme richtig liegen könntest. Ein Kammtäubling sollte das sein. Und wenn der nicht scharf schmeckt, kommt eigentlich nur der Milde Kammtäubling Russula insignis oder der Kratzende Kammtäubling Russula recondita in Frage, auch wenn du das Sporenpulver etwas zu dunkel angibst. R.insignis braucht die Eiche, das müsste dann wohl eine einzelne im Nadelwald gewesen sein. Die gelbe Stielbasis (welch mit Lauge sofort orangerot reagiert) scheint aber bei dir zu fehlen (hat es stark geregnet?).

    R.recondita ist zwar mild aber unangenehm kratzend/adstringiertend im Mund und riecht doch etwas fruchtig/gummiartig.


    Das Aggregat um R.nauseosa hätte viel dunkleres Sporenpulver, das schließt es hier aus.


    Da du ein Mikroskop hast, könntest du dir noch die Huthaut anschauen. Such in einem Stück vom Hutrand an einen jungen, frischen Fruchtkörper nach gelblich inkrustierten Hyphen. Die sind schwierig zu finden, hat aber nur R.insignis.


    LG Thiemo

    Hi,


    Ich nutze auch nur die Kristalle. Wenn der Stiel sehr trocken ist kann man ja mit einem Tropfen Wasser nachbefeuchten.

    Vorrätig wird dort wahrscheinlich kein Eisen(II)sulfat sein. Falls die Apotheke den Großhandel Sanacorp hat, müssten sie es aber bestellen können.


    LG Thiemo

    Hallo Schupfi,


    Ich bin gespannt auf die Sporenpulverfarbe. An R.heterophylla glaube ich nicht, da die Lamellen (zu erwartende Sporenpulverfarbe) ziemlich ocker bei deinem adulten Exemplar sind. Wenn du nicht warten willst kannst du dir die Huthaut anschauen und nach Crins/Rosshaaren suchen um Speisetäublinge auszuschließen bzw. zu bestätigen - ganz ohne Sporen und Eisensulfat.


    Ich weis nicht wo Andreas Eisensulfatkristalle bestellt. Ich habe vor drei Wochen bei mir in der Apotheke einen Vorrat auf Lebenszeit bestell, beim pharmazeutischen Großhandel war es zumindest lieferbar. Also wenn du dringend was brauchst…PN.


    LG Thiemo

    Moin zurück Peter,


    Finalforce zeigt momentan großes Interesse an den Pilzen, hat aber mMn Probleme in der Gattungskunde. Einen Erkentnissgewinn und Sicherheit bei der eigenen Bestimmung bringt vor allem der Überblick über die Merkmale der wichtigen, größeren Pilzgattungen. Diesen Tipp zusammen mit typischen hier relevanten Gattungsmerkmalen habe ich ihm zusätzlich zur Beantwortung seiner Anfrage gegeben. Ich verstehe nicht in welchem Sinne das:

    solchen Antworten, frage ich mich jetzt, ob ich überhaupt noch hier etwas einstellen darf.

    ein Problem darstellt. Er schrieb in einem vorherigen Thread, dass er sich momentan intensiv mit der Materie beschätigt, da ist es doch hoffentlich erlaubt gut gemeinte Ratschläge zu geben? Da war nichts böse oder gar anklagend gemeint.
    Ich hoffe ich konnte dein Missverständniss aufklären.

    LG Thiemo

    Hallo Schrumz,


    Von allen Täublingen die ich bisher verkostet habe, war der Grüngefelderte am leckersten. Da ist interessanterweise auch Täublingsgroßmeister Romagnesi der selben Meinung (Kommentar in Russularum Icones).


    LG Thiemo

    Hallo,


    Rubroboletus satanas darf meines Wissens nach am Hut keine Rottöne zeigen. Da mehrere Frkp. der Kollektion diese aufweisen, würde ich nicht auf eine pathologische Veränderung setzten.
    Gibt es die Möglichkeit einen adulten Frkp noch mal aufzuschneiden?

    LG Thiemo

    Hallo,


    ein Perlpilz ist schon richtig hier.
    Du hattest mal geschrieben, dass du dich in die Pilze einarbeiten möchtest. Daher mein Ratschlag lies dich in die Pilz Gattungen und ihre Merkmale ein. Das klapp z.B. gut mit den Fungi of Temperate Europe Werk, sofern man kein Englisch verschmäht. Denn dein Fund kann niemals ein Risspilz sein, da er ein Weissporer ist und ein ausgeprägtes, häutiges Teilvelum (Manschette) hat.

    Übrigens sieht man hier mal wieder gut, dass Knollenblätterpilze Amanita keine freien Lamellen haben müssen!

    LG Thiemo

    Hi,


    stimmt, der seltene R. tinctipes kann in gleichen Habitaten vorkommen. :thumbup:
    Bei der gezeigten Kollektion hat jedoch kein Exemplar eine grau-schwarze Verfärbung am Stiel und scheinbar hat sich nach der Entnahme auch nichts verfärbt, sonst wäre das bestimmt aufgefallen.

    Guajak negativ wäre natürlich noch perfekt, aber ich denke ebenfalls, dass R.pseudointegra auch so passt.

    LG Thiemo

    Hallo Luca,


    richtig, der Ockerblättrige Zinnobertäubling Russula pseudointegra passt. Typisch ist die rillig-furchige Stielrinde, der oben verjüngte Stiel, das sehr dunkle (gelbe) Sporenpulver bei weißen Lamellen und der nicht scharfen Geschmack. Die Buche/Eichen stimmt auch.


    Guajak Reaktion und Mikroskop könnten das zwar absichern, aber ehrlich gesagt fallen mir gerade auch keine Alternativen ein.


    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Hinter Tricholomopsis rutilans stecken ja mehrere Arten. Da kennt sich Christoph ja gut aus und hatte mal geschrieben, dass es Arten mit weniger gelben Lamellen gibt. Das wäre dann also gerade nicht T.rutilans s.str. sondern eine andere nahstehende Art.


    LG Thiemo

    Hallo,


    ob es hier wirklich ein Mikroskop braucht, muss sich zeigen. Aber etwas anderes würde es zur Bestimmung brauchen, vorausgesetzt ihr hab den Pilz noch: Einen Sporenabdruck.


    Dazu den Stiel ganz oben vom Hut abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein Blatt Papier oder noch besser durchsichtige Glasplatte legen und das Ganze mit einer Schüssel abdecken. Nach einigen Stunden (ggf. nach einem halben Tag) ist das Sporenpulver so dicht, dass man es mit bloßen Augen sehen kann. Dann mit einer Klinge etwas zusammenkratzen und die Farbe beurteilen.


    Hier stellt sich die Frage ob Weiß oder Cremegelblich, um die Möglichkeiten einzugrenzen. Super ist, dass wir bereits den Geschmack kennen.


    Wenn es in deinem Buchenwald keine Birken oder Eichen gibt, kannst du allein deswegen R.exalbicans und R.galochroa streichen. Momentan würde ich bei weisen Sporenpulver auf einen blassen R.vesca tippen, bei Cremefarbenen klingt R.faustiana ganz gut…


    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    schöne Pilze gibt es ja schon bei dir in den Parks. Da er gerade im Forum schon angefragt wurde, den Hainbuchen-Täubling gibt's bei dir auch. Vielleicht stolperst du die Tage mal darüber, denn ich glaube den hattest du noch nie gezeigt? Den hatte ich mal entdeckt, als ich in Chemnitz war, du aber nicht so recht mobil warst. Vielleicht klappt es dieses Jahr mal mit einem Treffen bei uns beiden. Ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben. :)


    R.carpini - Blindenanstalt



    LG Thiemo

    Hallo claus,


    langsam hält man es auf der "Zuschauertribüne" nicht mehr aus, wenn man im laufenden Jahr selber noch keine Russula untersuchen konnte. Also bitte um Verständniss, falls ich wo reingegrätscht bin was du noch auflösen wolltest. Hautsache ist es hilft Sebastian weiter, der sich hier viel Arbeit gemacht hat. :)

    Vielleicht kommt ja auch dieses Jahr eine gemeinsame Tour am Blutsee zustande? Würde mich freuen.

    LG Thiemo


    Hallo Stropharia.


    ich denke auch, dass dein Fund auf den Namen Halbkugeliger Ackerling Agrocybe pediades hört, denn so sehen "meine" auch aus.

    Was man noch ohne Aufwand/Mikroskop überprüfen könnte, wäre der mehlartige Geruch beim zerreiben des Fruchtkörpers um Doppelgänger (z.B. Agrocybe vervacti) auszuschließen, denen dieses Merkmal fehlt.

    LG Thiemo

    Hallo Sebastian,


    auch wenn dein Täubling nicht so recht gilben will, wüsste ich auch nichts besser passendes als Russula carpini.

    Mild, IVd, Hainbuche, Frühsommer, Sporenornament hoch und isoliert (die Stacheln könnten etwas länger sein, ich vermute die sind beim Mikroskopieren "abgebrochen" dass passiert sehr leicht), Dermatozystiden samt Aufbau, rote Flecken auf dem Hut - auch ohne dass du bei den Haarendgliedern sicher bist denke ich dass das ausreicht. Etwas duften darf er auch (zumindest kenne ich das auch so von meinem Fund). Unter Eiche käme der etwas kleinere R. odorata in Betracht, aber mit deutlich anderer mikroskopischer Landschaft. Genau so kann man die ganzen milden Gelbsporer mit Primordialhyphen ausschließen. Sehen wir es mal andererum: Wenn es nicht der Hainbuchentäubling ist, ist's ne unbekannte Art ;) .

    LG Thiemo

    Hallo Chistoph Tricholomopsis


    Ich bringe dieses tolle Dokumentation mal wieder ans Licht, weil ich möglicherweise A.osecanus gefunden habe.


    Es handelt sich um einen stattlichen Anis-Egerling (Schäffer/KOH positiv) in einem Grünstreifen. Auffällig ist das der Pilz fast nicht gilbt und nur schwach nach Anis riecht. Das hat mich dann auch am klassischen A.arvensis zweifeln lassen. Die Sporen sind zu klein (6,5-7,5 x 4,75-5,5 N=13) für A.urinescens.


    Meine Bitte: Hast du vielleicht Bilder von deiner Mikroskop-Arbeit an der Lamellenschneide, damit ich mit meinen vergleichen könnte? Ich muss auch gestehen, dass ich A.arvensis bisher nie mikroskopiert habe.


    LG Thiemo

    Hallo,


    bei der Gelegenheit könnte man auch probieren ob sich mit KOH die gleiche Reaktion einstellt. Vermutlich handelt es sich nur um eine Säure-Base Reaktion die zum Farbumschlag führt, das dürfte mit allen Basen klappen. Zumindest bei Russula sardonia geht es mit KOH genauso wie die in der Literatur beschriebene Reaktion mit Ammoniak-Dämpfen.

    LG Thiemo

    Hallo Felli,


    danke für den Hinweis. Die Paraphysen waren unverzweigt und vorne leicht verdickt, aber auf Guttulen hatte ich nicht geachtet. Falls ich noch einen Fruchtkörper finde reiche ich natürlich Bilder nach.


    Ich glaube ich hatte die Komplexität der Pezizen etwas unterschätzt indem ich davon ausgegangen war, dass die Sporen dann schon zu P.vesiculosa passen würden. :(


    LG Thiemo

    Hi,


    Ja Baumwollblau wird beim nächsten mal mitbestellt. Nimmt man dann in Wasser oder Milchsäure?


    Die Amyloid-Reaktion wurde mit den oben gezeigten Fruchtkörper gemacht. Die Sporen stammen aus einem anderen, an der gleichen Stelle gewachsenen Becher mit makroskopisch gleichem Erscheinungsbild, aber zwei Wochen später. Persönlich würde ich daher schon davon ausgehen, dass ich hier nur eine Art habe.


    LG Thiemo