Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo!


    Ein Gelbsporer scheint der Pilz ja nicht zu sein. Russula velutipes hat oft eine fein flockig-bepuderte Stielspitze, um das zu beurteilen reichten die Bilder leider nicht aus.

    Du schreibst oben was von den Sporen, gibt es dazu auch ein Bild. Evtl. sogar in Melzers-Reagenz? Isoliert stachelige Sporen würden nämlich gar nicht zu meiner Idee passen. R. velutipes hätte kleine Sporen und ein sehr niedriges Ornament mit einigen Verbindungslinien. Ohne Mikroskopie könnte man den Fund auch mit einer chemischen Reaktion prüfen. Dafür bräuchte es Sulfovanillin (frisch aus Schwefelsäure 70-80% + Vanillin darin gelöst, ggf. erhitzen) um am Stiel eine pinkrote (eosinrote) Verfärbung im Falle einer Roseinae nachzuweisen.

    Das bisschen Rot an der Stielbasis würde mich nicht weiter stören. L. Romagnesi darf R.velutipes das "selten" haben.

    Mein Vorschlag ist nur ein Arbeitsname, den es mikroskopisch oder chemisch zu bestätigen oder zu widerlegen gilt, denn sicher bin ich mir hier nicht ohne die exakte Sporenpulverfarbe zu kennen.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Mit nur dem einen Foto ist es verständlicherweise schwer was genaues zu sagen. Zumindest ein Blick auf die Lamellen und Stielspitze würde mich interessieren.


    Der auffällig strukturierte Stiel und die bereift erscheinende Huthaut (inkrustierte Primordialhyphen) sagen mir, dass du bei den Roseinae suchen musst. Wenn das Sporenpulver weiß ist, wäre der Morgenrottäubling Russula velutipes ein Kandidat.

    Sollte es doch gelb sein spricht das für den Ockerblättrigen Zinnobertäubling Russula pseudointegra. Beides sind Buchenbegleiter.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Ich finde so eine Sammlung von Beurteilungen zum Geschmack der verschiedenen Arten eine interessante Sache.


    Da ich (groteskerweise?) gar nicht so gern Pilze esse hab ich mich bisher gar nicht getraut meine Erfahrungen mit einzutragen. Nun hab ich aber doch schon über 65 Arten probiert (meist identisch zubereitet- geschmort mit etwas Salz) und dachte ich beteilige mich doch in der tollen Liste. :)


    LG Thiemo

    Hallo,


    auch schon bei den jungen Fruchtkörpern erkenne ich eine andere Oberflächenstruktur als bei L. mammiforme. Das wird schon der Hasenstäubling sein. Den sterilen Stielteil sieht man auch deutlich.
    Zum Vergleich
    Flocken-Stäubling Lycoperdon mammiforme:




    LG Thiemo

    Hallo Schrumz,


    beim Kuhmaul ist tatsächlich nichts bekannt, ansonsten parasitieren alle Arten auf den ihnen jeweils spezifischen Schmierröhrlingsverwandten.


    Der Rosenrote auf dem Kuhröhrling, der Gefleckte auf dem Goldröhrling und sogar die nah verwandten Gelbfüße. Bei letzteren sind’s wohl hypogäische Suillacean, so mein letzter Wissensstand.


    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    der Saftwirrling ein toller Hingucker mit den vielen Guttationstropfen. Hier gab es auch nicht mal 10l/m^2. Für den Waldboden ist das nichts, ich hoffe auf mein Glück in den Grünstreifen/Friedhof.

    LG Thiemo

    Hallo,


    ich denke auch nicht, dass der Milchling dem gewöhnliche Grubige Fichten-Milchling Lactarius scrobiculatus zugehörig ist.

    Es könnte sich z.B. um den Grubigen Weistannen-Milchling Lactarius intermedius handeln, da die "Haarfilze" auf dem Hut derartig fein verteilt sind (und eben nicht zusammengeballt). Der kann selten auch mit Fichte wachsen, wenn die Tanne fehlt. Ein paar (feine) Grübchen wären ja durchaus am Stiel zu sehen

    Als arktisch/alpine Art unter Fichte gäbe es noch Lactarius tuomikoskii, mit kaum grubigen Stiel und ohne den bräunlichen "Haarfilz" auf dem Hut. Da aber doch etwas feiner "Haarfilz" zu sehen ist, würde ich diesen für unwahrscheinlich halten, auch wenn ich ihn selbst nicht kenne.

    LG Thiemo

    Hallo Benjamin,


    Stefans Hinweis ist berechtigt. Das ist wahrscheinlich schon R.integra, aber im Gegensatz zu deinen R.vinosa besteht hier eine Restunsicherheit. Also nichts zum kartieren ohne Blick auf die Sporen. Auch die exakte Sporenpulverfarbe wäre hier interessant.


    Solltest du dich tiefer mit den Täublingen beschäftigen wollen, bekommst du beste deutschsprachige Literatur und Sporenpulverfarb-Tabelle von Frau Marxmüller (anatis Verlag), zum sehr günstigen Preis.


    LG Thiemo

    Hallo Benjamin,


    Deinen Fund kannst du getrost als Weinroten Graustieltäubling Russula vinosa kartieren.


    Ich finde, dass diese Art keinen guten Geschmack hat. Zumindest die Kostproben schmeckten anfangs immer unangenehm wenn auch mild. Vielleicht ist das nach Erhitzen besser, ich hab’s gelassen.


    Der Orangerote Graustieltäubling Russula decolorans soll wohl gut schmecken und dürfte ebenfalls in deinem sauren, feuchten und nährstoffarmen Gebirgsnadelwald wachsen.


    Den Gelben Graustieltäubling Russula claroflava aus dem Birkenmoor würde ich schonen.


    Es gibt noch andere grauende Täublinge, aber dann in Laubwäldern im Flachland.


    LG Thiemo

    Hallo Dieter,


    Das Habitat würde auch dafür passen.

    Aber der Apfeltäubling Russula paludosa hat keine bereifte Huthaut. Russula vinosa schon, weil im Gegensatz zu Russula paludosa inkrustierte Primoridalhyphen vorhanden sind.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Hutfarbe und Habitat würden zu Russula vinosa passen. Ich meine auch eine Grauverfärbung um die im Schnitt sichtbaren Madengänge zu erahnen. Hast du den Pilz noch? Dann kratze den Stiel außen an bzw. siehst du mittlerweile noch mehr grauende Stellen?

    In jedem Fall solltest du bei einem Täubling immer einen Sporenabdruck machen und die Farbe des Sporenpulvers bestimmen.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Der Mohrenkopf Lactarius lignyotus wächst unter alten Fichten, vorwiegend in höheren Lagen (Mittelgebirge, Alpen). Anderswo ist er durchweg selten. Ich finde ihn ja wunderschön (und lecker).


    LG Thiemo

    Hallo,


    Ich bin auch für einen Schmierröhling (Gattung Suillus) und da passt der Butterpilz Suillus luteus am besten.

    Einige Schmierröhrlinge können bekanntermaßen solche gefärbte Stiele durch Guttationstropfen ausbilden. Die Huthaut darf da auch überhängen. Die weichliche Hutkonsistenz und vor allem der Röhrenansatz am Stiel ohne Ausbuchtung sprechen mit den sehr gelb gefärbten Röhrenmündungen dafür.

    LG Thiemo

    Hallo Claus,


    Das was du makroskopisch als Hutbereifung wahrnimmst, kommt durch die inkrustierten Primordialhyphen zustande.

    Wenn ich so überlege können (zumindest jung) alle Arten mit iPh bereifte Hüte haben.


    Daraus folgt für mich, dass das auch bei R.melitodes beobachtet werden kann. Bei der nur spärlich inkrustierten R.integra dafür wohl kaum.


    Um meine Theorie zu untermauern:

    Romagnesi schreibt, dass R.melitodes eine samtig erscheinende Huthaut haben darf. Bei R.integra lese ich nichts dazu raus (glänzend und glatt).


    LG zurück in die Rhön

    Thiemo

    Hallo Claus!


    Ach, ich finde unsere Fachgesimpel super, wenn ich dich damit nicht nerve mache ich gleich weiter. ^^


    Ganz wie du schreibst hat R.integra für gewöhnlich ein höheres, spitzstachliges Ornament.


    Hier gilt es jedoch meiner Meinung nach zu bedenken, dass du keine reifen Sporen betrachten konntest, da du keinen Abwurf erhalten hast. Der andere Punkt ist, dass sowohl Marxmüller als auch Romagnesi die Ornamentierung von R.integra als äußerst variabel in der Höhe beobachtet haben (agg.?). Isoliert (bis auf vereinzelte Verbindungen) waren sie aber immer.


    Bei R.carminipes finde ich das Sporenornament schon deutlich anders als die keilförmig ca.1 mü hoch ornamentierten, von dir gezeigten. Auch W.Jurkeit bestätigt in der Z.Mykol (2010), dass die teilnetzigen, punktierten Sporen die Art gut von den weitgehend isoliert stacheligen trennen (hier in Bezug auf R.(sub)melitodes). Nach meiner Meinung ist die Art komplett raus.


    Bei Integra VS Melitodes hilft die Sporenpulverfarbe schwerlich, IVc-d VS IVc. :(


    LG Thiemo

    Halo Claus,

    Uuu...nd? Hast du wenigstens "rote Pünktchen" in SV gesehen?

    Nein. Tatsächlich wurde das wohl nicht als wichtiges Merkmal von Felix angesehen, da dies seinerseits gar nicht erwähnt wurde.


    Ich freue mich ja endlich wieder ein paar Täublingsbilder zu sehen - egal ob makros- oder mikroskopisch, da bei der Dürre nichts mehr wächst. Ein paar Gedanken von mir dazu:


    Ich komme zur gleichen Beurteilung wie du, in Bezug darauf, dass dein Fund sowohl Inkrustierte Primoridalhyphen als auch Inkrustierte Dermatozystiden hat. Das Sporenpulver ist ja vermutlich Gelb (IV) oder mindestens dunkelocker. Milde Täublinge mit diesen Merkmalen gibt's ja wirklich nicht viele. Von allen mir bisher bekannten Arten bleiben allein soweit nur noch Russula integra agg., Russula melitodes und Russula carminipes im Rennen. Auch der sehr ähnliche R.submelitodes fällt raus, hat dieser doch keine echten Primordialhyphen.

    Durch das Sporenornament kann man Russula carminipes ausschließen. Da er zumindest unter Hasel wächst, sollten andere Betulaceaen wie auch die Hainbuche kein großes Problem für R.melitodes darstellen.


    Also müsste man sich meiner Meinung nach nur noch zwischen Russula integra und Russula melitodes entscheiden.


    Da beide in Punkto Sporengröße und Ornament große Überschneidungen haben helfen die Sporen dafür kaum weiter. Für R.melitodes sollten wie du schreibst die Primoridialhyphen spitz zulaufen. Aber die derartig kopfig aufgeblasenen Dermatozystiden und stark inkrustierten Primordialhyphen sprechen für mich trotzdem eher für R. melitodes.

    Ich bin gespannt auf was du letzlich kommst!


    LG Thiemo

    PS. Zu deiner Eingangsfrage wollte ich noch anmerken, dass alle normalerweise weißstieligen Täublinge selten auch überfärbte Stiele haben können. So schrieb auch schon Schäffer in seiner Russula Monographie. Wenn du dich an unsere Tour am Blutsee im letzten Jahr erinnerst, hatten wir dort einen Frauentäubling mit stark lila gefärbten Stiel gefunden. An einem leichten Anflug Farbe auf dem Stiel würde ich mich daher nicht stören.

    Hallo Claus,


    Zu deinem Fund kann ich dich leider auch nicht weiter erhellen. Du weist ja, eine Russula die nicht absporen will, bekommt man kaum bestimmt. Ich nehme an das ganze Program mit den Chemikalien (Eisen(II), Phenol, KOH, Guajak) hast du auch ohne etwas auffälliges zu entdecken durchgezogen.



    Genau genommen habe ich auch keine Vorlage von wem auch immer, wie und wie stark sowas bei R. melitodes auszusehen hat, schon garnicht in SV und mit iPh.


    Die Inkrustationen bei Russula melitodes sind ziemlich deutlich, zumindest die der Primordialhyphen. Ich hänge mal ein Bild an wo man sowohl die inkrustierten Primoridialhyphen als auch die inkrustierten Dermatozystiden sieht:



    Leider nicht mein Fund. Ich hatte letztes Jahr die Möglichkeit einige Belege von Felix Hampe zu mikroskopieren. Da war der tolle Palisander-Täubling mit dabei.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Meiner Meinung nach sprechen hier zwei Merkmale für P.cyathiformis und gegen P.expallens.


    Zum einen stehen die Lamellen bei Pexpallens entfernter und zum anderen ist der Lamellenansatz hier zumindest ansatzweise als konvex bogig zu erkennen, was wiederum eher für P.cyathiformis spricht.


    Da Hutfarbe und Riefung wohl recht variabel sind würde ich dies nicht stark gewichten.


    LG Thiemo

    Hallo,


    Das Pilze-Wunderland gibt es doch! Tolle Funde, von denen ich nur träumen kann.


    Aber vielleicht klappt es in zwei Wochen mit einem Besuch des Wunderlands. Am 31.Juli müsste ich in Chemnitz sein, falls nichts dazwischen kommt.


    LG Thiemo