Welcher Schwefelkopf verfärbt sich blau? M. E. ist die Blaufärbung bei Saprobionten mit einem solchen Habitus und Wuchsort ein deutliches Indiz für Indol-Alkaloide, ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
Beste Grüße,
Frank
Welcher Schwefelkopf verfärbt sich blau? M. E. ist die Blaufärbung bei Saprobionten mit einem solchen Habitus und Wuchsort ein deutliches Indiz für Indol-Alkaloide, ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
Beste Grüße,
Frank
Hallo Dieter!
Wenn die beim Zerquetschen - besonders in der Stielbasis - blau anlaufen, könnte es sich um diese Art handeln:
Es wäre für Kinder sicherlich nicht gesundheitsfördernd, wenn die sowas in den Mund nehmen und darauf herumkauen. Wenn sich meine Vermutung bestätigt, könnte es aber auch sein, dass diese Pilze von interessierten Personen zeitnah komplett abgeerntet werden ...
Beste Grüße,
Frank
Hallo!
Hier eine ältere Stellungnahme von amtlicher Seite zur Grünlingsproblematik. Da das schon 20 Jahre zurück liegt, sollten doch zwischenzeitlich neuere Erkenntnisse vorliegen?!
Beste Grüße,
Frank
Hallo Lois!
Das sind Hallimasch (im weiteren Sinne , es gibt verschiedene Arten).
Gruß,
Frank
Danke dir Beli.
Danke dir für deine Bemühungen. Jetzt muss ich nochmal einen Grauen Wulstling suchen und das mit stark verdünnter Lösung wiederholen. Ich war gestern mehrere Stunden unterwegs, um zwei Exemplare zu finden. Wenn ich nichts mehr finde, müssen wir das um ein dreiviertel Jahr verschieben.
Aber vorher sollte Pablo Alvarado die Ergebnisse haben, das sollte noch dieses Jahr klappen.
Beste Grüße,
Frank
Hallo!
Gestern habe ich im Nadelmischwald an einem stark vermulmten (Nadel?)Holzstumpf diese konsolenartig wachsenden Fruchtkörper entdeckt. Die Konsistenz ist relativ weich und saftig.
Wenn ich mich bei Gminder/Karasch nach passenden Arten umschaue, lande ich bei Vielgestaltige Braunfäule-Tramete. Passt das? Geruch unauffällig, Geschmack nicht probiert.
Beste Grüße,
Frank
Danke Björn für den Text, den ich leider nicht herauskopieren und in eine Übersetzungsmaschine einspeisen kann.
Wenn ich die paar Textfragmente richtig verstanden habe, wird unter Phenol nicht Phenol pur/konzentriert, sondern eine stark verdünnte 3%ige wässrige Lösung verstanden? Ich habe Konzentrat verwendet. Überall steht Phenol, nicht eine stark verdünnte wässrige Lösung.
Lactophenol könnte ich mir im Chemikalienhandel beschaffen, als gebrauchsfertige Lösung. Da gibt es dann auch keine Mißverständnisse bezüglich Konzentration/Dosierung.
Was "Phenaniline" ist, erschließt sich mir nicht. Wenn ich den Begriff in eine Suchmaschine eingebe, bekomme ich "Phenylalanine" ausgegeben - das ist eine Aminosäure. Die meinen aber doch bestimmt was anderes damit?! Könnte ich das mal als präzisen deutschen Begriff übersetzt bekommen, damit ich mir eine Vorstellung von der chemischen Zusammensetzung machen und nach Lieferanten Ausschau halten kann?
Vielen Dank für deine Bemühungen.
Freundliche Grüße,
Frank
Ja, da könnte man zumindest einen Hauch von weinroter Verfärbung hineininterpretieren. Das ist aber beim Pantherpilz, nicht beim Grauen Wulstling! Beim Perlpilz gibt es auch ähnliche Verfärbungen, die wohl eher von (partiell?) herausgelösten Hutpigmenten als einer Farbraktion mit dem Fleisch herrühren.
Da Perlpilz, Pantherpilz und Grauer Wulstling hier ähnlich reagieren ( minutenlang nix, dann beginnt sich das bräunlich und schwärzlich zu verfärben, wenn die Huthaut aufgelöst / zersetzt wird), halte ich diesen Test für ungeeignet zur Artunterscheidung.
Gruß,
Frank
Hallo Karl,
Hutdurchmesser bis 8 cm, Stieldurchmesser etwas über 1 cm und Stiellänge zwischen 4 und 9 cm. Da die Grenze zwischen Stiel und Basalmycel kaum auszumachen ist, sind Längenangaben mit Vorsicht zu genießen. Einen Sporenabwurf auf den Hutrand hat es auch über Nacht gegeben, ein ziemlich braunstichiges "Mykologenrosa".
Gruß,
Frank
Hallo Steffen!
Das ist sehr bedauerlich, denn ich habe seit drei Jahren einen ungeklärten "cold case" bei mir herum liegen, den ich gerne aufklären möchte.
Im Juli 2021 habe ich in einem Eichen-Hainbuchen-Mischwald auf basischem Basaltboden ohne jegliche Nadelbäume, also gänzlich anderes Habitat, diese Exemplare hier gefunden:
Weil ich mit meiner Literatur nicht weitergekommen bin, habe ich diese Kollektion sequenzieren lassen. Balint Dima in Budapest hat eine teiweise Übereinstimmung mit "Tricholoma viridifucatum/joachimii" herausgefunden.
Es ist schon erstaunlich, dass zwei verschiedene Arten einen gemeinsamen Eintrag in den Gen-Datenbanken haben?!
Also habe ich weitere Proben zu Pablo Alvarado nach Spanien geschickt und sogar Jacob Heilmann-Clausen in Kopenhagen angeschrieben, der mir sofort (!) geantwortet hat:
"Please dry it for possible molecular work."
Das Angebot einer solchen international anerkannten Mykologen-Koryphäe habe ich natürlich dankbar angenommen. Wer, wenn nicht Jacob Heilmann-Clausen höchstpersönlich, sollte diese Nuss knacken? Letztes Jahr, nach knapp zwei Jahren, kam dann diese Antwort:
Vielleicht verstehst du jetzt die Dimension des Problems und warum ich so scharf darauf bin, endlich einen Typusbeleg von T. joachimii zu bekommen. Dafür fahre ich auch gerne 2 x 300 km von Gießen bis in den Nürnberger Raum und zurück
Beste Grüße,
Frank
Hallo!
Gestern habe ich diese Exemplare im Eichen-Buchen-Mischwald auf Lösslehm gefunden. In unmittelbarer Nähe zum Fundort war sehr stark zersetztes Holz. Zunächst dachte ich an Mehl-Räslinge, die sind es aber nicht. Der Geruch ist deutlich anders, schwer zu beschreiben, aber definitiv nicht mehlig-gurkig. Die Lamellenfarbe ich ebenfalls anders, ohne Rosastich und sehr markant ist die Stielbasis.
Der Stiel verschwimmt an der Basis regelrecht in einem wattebausch-ähnlichem Basalmyzel, ohne dass man eine klare Grenze ausmachen kann. So ausgeprägt habe ich das noch nicht gesehen.
Wenn ich mal im Gminder/Karasch abgleiche, lande ich beim Bleiweißer Trichterling bzw. Laubfreund-Trichterling , der mit verschiedenen wissenschaftlichen Artnamen genannt wird und als Artenaggregat dort geführt wird. Es soll laut Internet auch noch verschiedene sehr ähnliche Arten geben (z.B. wachsstieliger Trichterling und weißer Holztrichterling, wobei zu letzterem bei 123 Pilze Fotos gezeigt werden, die meinen Exemplaren extrem ähneln).
Wie kann ich weißer Holztrichterling und die anderen ähnlichen Arten bestätigen oder ausschließen?
Beste Grüße,
Frank
Hallo Steffen,
hast du zufällig von den T. joachimii ein Exemplar herbarisiert? Ich hätte großes Interesse, ein kleines Stückchen davon sequenzieren zu lassen.
Beste Grüße,
Frank
Irgendwann wird das dann beim Pantherpilz fast schwarz:
Hier habe ich ein paar Perlpilze und die linke Huthälfte vom angeschnittenen Exemplar mit Phenol behandelt. Auch hier gibt es zunächst keine Farbreaktion. Nach einiger Zeit wird die Huthaut augenscheinlich aufgelöst (Phenol = Karbolsäure = ätzend!) und es bildet sich eine tiefdunkle Pampe, man aber schwerlich als "weinrot" bezeichnen kann:
Also meiner Meinung nach ist die Phenolreaktion ungeeignet zur Artbestimmung von Amaniten. Insgesamt bleiben Amaniten ein heikles Thema, besonders für die Perlpilzsammler. Ich erinnere mich an diesen Fall hier, wo die Experten aufs Glatteis geführt wurden:
Beste Grüße,
Frank
Weil ich der Sache auf den Grund gehen möchte, habe ich auch Pantherpilze und Perlpilze eingesackt und mit Phenol behandelt. Auch da verfärbt sich nix weinrot. Nach einiger Zeit scheinen sich die Hutpigmente aufzulösen, aber weinrot wird nix. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass das hier ein Pantherpilz ist?!:
Hallo Stefan!
und leider auch hier im Forum:
Wie gesagt, gibt es mit der Google Suche noch mehr Treffer.
Beste Grüße,
Frank
Kleines Update: Die ganz dezent blassgelben Lamellen und die cremefarben überhauchte Stielspitze haben - ebenso wie der silbergraue Schimmer auf dem Hut - mir keine Ruhe gelassen und ich habe nach Möglichkeiten zur Identifikation / Abgrenzung vom Grauen Wulstling gesucht.
Sowohl bei Wikipedia wie auch hier im Artenportrait (und 100 + anderen Webseiten, Google Suche mit Grauer Wulstling und Phenol liefert reichlich Treffer) wird behauptet, dass das Fleisch vom Grauen Wulstling sich mit Phenol rasch weinrot verfärbt. Also habe ich meinen mutmaßlichen Igelwulstling getestet und die Reaktion war negativ, keine Verfärbung.
Sagenhaft, kein Perlpilz, kein Igelwulstling, kein Grauer Wulstling?
Wow, ein Fall für Pablo Alvarado, also habe ich dort eine Probe hingeschickt.
Dann bekam ich den dezenten Hinweis von Harald, dass so einige FEHLINFORMATION im Netz und leider auch hier kursiert. Heute konnte ich endlich zwei Graue Wulstlinge im Wald verhaften, die anschließend einer Zwangsbehandlung mit Phenol (99+ % Reinheit, nahezu farblose Kristalle) zugeführt wurden.
Ergebnis : Nix, null, keine Reaktion, weder sofort, noch nach 10 Sekunden und auch nicht nach 10 Minuten.
Siehe beigefügte Fotos.
Wenn ich keinen extremen Fehlgriff bei der Bestimmung gemacht habe, was ich nicht glaube, stimmt die überall verbreitete Behauptung mit der weinroten Verfärbung nicht. Wer hat diese Behauptung in die Welt gesetzt ??? Bin ich wirklich der erste, dem das auffällt?
Beste Grüße,
Frank
Sagenhaft! Ich muss mir unbedingt eine UV-Lampe beschaffen! Was für ein Modell mit welcher Wellenlänge hast du benutzt, wie viel kostet das etwa und wo gibt es die? Amazon/Ebay?
Gruß,
Frank
Hallo Wolfgang,
ja das habe ich zwischenzeitlich sinngemäß auch im Wikipedia-Artikel gelesen. Ich hatte dein Interesse an Macrolepiota-Sequenzierung nur noch grob in Erinnerung und wusste nicht, welche Arten damit genau gemeint sind.
Gruß,
Frank
Danke Benjamin für diese Hinweise! Derzeit habe ich vier Proben bei Pablo in der Pipeline und werde mich wohl mit dieser Thematik noch etwas beschäftigen müssen.
Beste Grüße,
Frank
Danke dir Sabine. Stockschwämmchen waren das glaube ich nicht an dem Buchenstumpf, aber stark vergammelte Grünblättrige Schwefelköpfe. Das schließt natürlich nicht aus, dass es zumindest noch zusätzlich dort ein Stockschwämmchen-Myzel gibt, was aber gerade keine Lust zur Fruchtkörperbildung hat.
Wenn ich mir deine Fotos und die Fotos vom CH-Andy anschaue, sind meine Exemplare vielleicht einen Tacken zu dunkel für den Schwefelfüßigen Faserling. Ohne ausreichende persönliche Anschauung und Kenntnis der Erscheinungsbandbreite beider Arten braucht man wohl ein Mikroskop.
Beste Grüße,
Frank
Nee, eben nicht! Ich will die sowieso herbarisieren und bringe dir was vorbei. Im Gminder/Karasch wird maculata dautlich dunkler gezeichnet, auch die Stiele sind dunkler.
Da das ein persönlicher Erstfund ist, mir Vergleichsmaterial fehlt und man die Bilder im Internet teilweise mit Fragezeichen sehen sollte, bleibt natürlich eine Unsicherheit. Es soll da auch noch ein sehr seltenes "Medusenhaupt" geben, welches aber an Nadelholz wächst, das ist dann eher unwahrscheinlich.
Gruß,
Frank
Hallo!
Gestern habe ich meinen "Hauswald" zwischen Herborn und Dillenburg besucht. Der Eichen-Hainbuchen-Mischwald auf basischem Basalt hat mir in den vergangenen Jahren schon wirklich tolle Funde beschert, aber dieses Jahr war nach einem fulminaten Frühstart schon Ende Mai mit Unmengen an Pfifferlingen nicht mehr so viel zu holen - weder qualitativ noch quantitativ.
Drei Stunden Fußmarsch auf schwierigem Terrain (durchweg Hanglage, wie im Weinberg) haben aber dennoch ein paar schöne Funde ergeben, diese möchte ich euch hier vorstellen:
Fangen wir mal mit einer Cortinarie an. Diese Exemplare mit dem markant runzeligen Hut hätte ich in der Sektion Elatiores vermutet, Hut und Stiel sind aber trocken. Auffällig finde ich auch die deutlich überstehende Huthaut. Vor Ort war kein auffälliger Geruch festzustellen. Ob diese Merkmalskombination ausreicht, um die zu benamsen? Geschmacksprobe, Schnittbild und KOH könnte ich nachliefern, wenn das mit einem Erkenntnisgewinn verbunden ist:
Diese Schnecklinge sind schon vor Ort gut ansprechbar, Goldzahnschnecklinge:
Bei diesen Exemplaren dachte ich zunächst an kleine sparrige Schüpplinge, dann kam ich ins Grübeln wegen der spitzen Hutform und bei näherem Anschauen des Stiels war klar, dass das was ganz anderes ist, was man nicht so oft zu Gesicht bekommt: Das ist der Schuppige Raukopf C. humicola.
Ich bin jetzt mal so dreist und behaupte das wegen der markanten Erscheinungsform, auch wenn es über 1000 Arten in dieser Gattung gibt. Hoffentlich muss mich Uwe Cortinarius nicht eines besseren belehren ...
Dieser Riesenrötling-Drilling ist der einzige Fruchtkörper dieser Art dieses Jahr, obwohl ich die letztes Jahr im Dutzend hätte einsammeln können. Die Huthaut ist war etwas dunkel, aber mittlerweile kenne ich diese nicht so häufige Art recht gut und kann sie auch an dem mehlig-chemischen Geruch ohne ranzige oder gurkige Komponente ganz gut ansprechen:
Weiter geht es mit einer Phlegmacie, die wegen der schönen blauvioletten Farbtöne meine Neugier erregt hat. Leider gibt es da ja einige, die mit zunehmender Fruchtkörperreife mehr und mehr Brauntöne annehmen, so wie bei diesem Exemplar. Der erdig-muffige Geruch ist deutlich wahrzunehmen.
Tricholoma sejunctum versus Amanita phalloides. Von oben betrachtet, haben die schon eine gewisse Ähnlichkeit - von unten natürlich nicht:
Eine schöne Koralle, leider wird der schöne gelbe Farbton von meiner 15 Jahre alten Panasonic nicht richtig wiedergegeben. Im November am späten Nachmittag ist das Licht schon so spärlich, dass im Kameradisplay mit jeder kleinen Bewegung ein anderer Farbton angezeigt wird:
Über diesen persönlichen Erstfund habe ich mich besonders gefreut, das sollte der Schwefelfüßige Faserling sein, den ich an einem sehr alten und schon stark zersetzten Buchenstumpf gefunden habe:
Zum Abschluss meiner Tour bin ich noch über diese beiden Macrolepiota gestolpert, die ich mit M. mastoidea benamsen würde. Normalerweise ist sowas nicht der Erwähnung wert, aber vor kurzem hatte Wolfgang P. Interesse an solchen Funden geäußert, weil er mal einige Exemplare sequenzieren und näher unter die Lupe nehmen möchte. Vorsorglich werde ich die mal schonend trocknen:
So, geschafft, vielen Dank für das Durchhalten bis zum Ende meines etwas zu lang geratenen Beitrags. Vielleicht war ja die eine oder andere interessante Art dabei. Die Saison nähert sich dem Ende. Kommentare und Hinweise sind willkommen, ebenso wie Korrekturen.
Beste Grüße,
Frank
Hallo!
Farblich mag das vielleicht hinkommen, aber da waren keine Nadelbäume in der Umgebung und ich hatte die letzten Jahre dort auch nichts in dieser Richtung gefunden. Außerdem dürften diese beiden kleinen Fruchtkörper keine normale Entwicklung durchlaufen, wenn die von einem faustgroßen Mykoparasiten befallen sind, der wie ein Stein darauf liegt.
Gruß,
Deine sehr hellhütigen "Schleierlinge" mit den hellgrauen Lamellen solltest du mal mit erdblättrigen Risspilzen vergleichen. Das ist kein Widerspruch exepressis verbis, sondern nur eine Anregung. Ich hatte jedenfalls solche Exemplare, die deinen Exemplaren sehr ähnlich sehen und die wurden damals von Harald zuehli so benamst.
Beste Grüße,
Frank