Eindrückliche Geruchserfahrung habe ich mit dem Anischampignon, der wirklich eklig riecht, wenn man ihn in der Pfanne hat. Ein einziger davon versehentlich erwischt und die ganze Pfanne muss in den Müll. Habe ich bisher noch nicht geschafft, auseinanderzuhalten. In meiner Kindheit gab es nämlich hier noch keine Anischampignons... Die sind frisch zugewandert, und die Unterscheidung ist wirklich tricky.
Verwechselst du hier nicht Anis- mit Karbol-Champignons?
Weder Anis- noch Karbol-Champignons sind "frisch zugewandert".
Richtig ist, dass in den letzten Jahren noch zwei weitere giftige Champignon-Arten zugewandert sind, aber auf die Unterscheidung Anis/Karbol musste man immer schon achten.
Auch der Speisewert des Anis-Champignons ist mittlerweile umstritten, da er massiv Cadmium anreichert.
Weiß jemand von euch, ob es Gifthäublinge früher in Westdeutschland gab, in der nördlichen Rheinebene? Als ich klein war, vor 40 Jahren, haben wir Stockschwämmchen natürlich mit Schwefelköpfen verglichen. Das Wort Gifthäubling habe ich gestern jedoch zum ersten Mal gehört. Kann es sein, dass sie, wie der Anischampignon, zugewandert sind in den letzten 40 Jahren? Als ich klein war, haben wir, wie gesagt, nie versucht, keine Gifthäublinge zu erwischen. Die müssen neu hier sein.
Auch der Gifthäubling ist nicht neu hier.
Er hieß früher - irreführender Weise - "Nadelholzhäubling".
Tatsächlich gab und gibt es aber eine ganze Menge Stockschwämmchen-Sammler, die noch nie von ihm gehört haben. Gelegentlich endet das dann tötlich oder mit einer Lebertransplantation (vor einigen Jahren war ein solcher Fall in den Medien).
Ich schaue mich mal um, wo es hier im Raum Bonn einen Pilzfachmann gibt. Ich sehe ein, dass bei mir wohl alles zu lange her ist und sich manches offensichtlich geändert hat. Ich brauche Nachhilfe.
Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee.
Zusätzlich auch noch gute (aktuelle!) Literatur ist auch nicht verkehrt.