Beiträge von boccaccio

    Hallo zusammen,


    es gab ja schon eine erste Kampagne bei Indiegogo Anfang des Jahres. Da sind am Ende nur einige hundert Euro zusammengekommen. Ich denke mal, daß Problem ist nicht so sehr das fehlende Interesse. Wenn man Leute auf das Buch hinweist, wird ja immer wieder Interesse an einer englischen Ausgabe geäußert und auch ich selber warte trotz Französischkenntnissen lieber darauf. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Indiegogo die richtige Plattform ist. Viele Pilzler sind ja doch eher älteres Semester und mit modernen Konzepten wie Crowd-Funding nicht so vertraut. Als ich auf die erste Kampagne hingewiesen habe und dort gerade einige hundert Euro eingesammelt waren, war ein Forennutzer hier ganz entsetzt, daß das Buch einige hundert Euro kosten solle...

    Und dann ist es natürlich auch so, daß die Leute da eher auf den fahrenden Zug aufspringen, wenn schon ein Großteil der Summe zusammengekommen ist.


    Björn

    Hallo Werner,


    die Perenniporia hätte ich trotz ihrer Größe wohl selber auch nie gefunden - oder als Porling links liegen lassen, wenn wir die nicht an der Stelle vor 2 Jahren bei einer Exkursion gefunden hätten. Ansonsten habe ich jetzt auch noch in zwei weitere Pilze reinngeschaut:


    10. Hysterographium fraxini


    11. Godronia ribis


    Björn

    Hallo zusammen,


    ganz so einfach ist es leider nicht mehr. DIE Spitzmorchel gibt es nicht. Das ist ein Aggregat von vielen Arten, die sich nur sehr mühsam auseinanderdröseln lassen, siehe das Buch von Clowez und Moreau.


    Björn

    Hallo Sandra,


    inwiefern der Pilz wärmeliebend ist, kann ich dir leider nicht sagen. Mich wundert aber, daß es bei euch nur wenige Königskerzen gibt. Hier ist alles voll damit. Den roten Krabbelgesellen habe ich im Wald gelassen, da kann ich auch nichts weiter zu sagen.


    Björn

    Hallo Werner,


    ich habe nach Coleroa circinans auch lange vergeblich gesucht. Ist natürlich auch schwierig, wenn der Hauptwirt hier in der Gegend gar nicht vorkommt :D Mit dem Online-Kartierungsprogramm meinst du brd.pilzkartierung.de? Da bin ich leider überfragt, da ich meine Funde immer per Excel-Tabelle an Karl übermittel, der die Tabelle dann in Mykis importiert.


    Björn

    Hallo zusammen,


    Karfreitag ging es für mich Richtung Urdenbacher Kämpe an der Grenze zwischen Düsseldorf und Monheim am Rhein. Das ist im Frühjahr immer ein sehr dankbares Gebiet:


    1. Sphaeropsis visci ex Viscum album


    2. Bremia lactucae s.l. ex Lapsana communis


    3. Puccinia liliacearum ex Ornithogalum umbellatum


    4. Peronospora bulbocapni ex Corydalis cava


    5. Perenniporia fraxinea


    6. Puccinia adoxae ex Adoxa moschatellina


    7. Hysteropgraphium fraxini


    8. Die Pflanze würde ich für Ranunculus auricomus agg. halten, der Pilz dürfte dann Entyloma ranunculorum sein


    9. Puccinia mirabilissima ex Mahonia aquifolium


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Gründonnerstag habe ich bei herrlichem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen spontan frei gemacht und bin eine Runde in die Borkenberge gefahren. Dort war es zwar insgesamt sehr trocken, so daß nur wenige Pilze zu finden waren. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem und es gab auch einige tolle Funde.


    1. Mit Ellis&Ellis landet man bei diesem Pilz auf Birkenblättern ganz schnell bei Discosia artocreas. Da scheint es mittlerweile aber auch mehr als nur diese eine Art zu geben.


    2. Cladonien


    3. Dissingia leucomelaena in rauen Mengen


    4. Cyathicula amenti an Salix


    5. Coleroa circinans ex Geranium cf. rotundifolium


    6. Thedgonia bellecensis ex Verbascum sp. Der Pilz ist wahrscheinlich nicht selten, wurde aber erst letztes Jahr zum ersten Mal für Deutschland von Julia Kruse nachgewiesen. Sie hatte mir im Winter Material zugeschickt, damit ich davon ein paar Mikrobilder für sie machen kann und jetzt habe ich den Pilz dann auch selber finden können.


    Björn

    Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für das zahlreiche Feedback hier!


    Zitat

    Die 9 sieht nach Neomassariosphaeria typhicola aus, ich kenne die mit etwas mehr Septen. Welche nahestehenden Arten es noch gibt weiß ich grad nicht auswendig, allerdings zeigt Harzi hier (letztes Bild im ersten Beitrag) eine Kollektion mit auf nur einem Bild schon sehr variablen Septenzahlen. Von der Sporengröße her passt das jedenfalls. Hatte ich übrigens auch schon an Juncus.

    Das ist auch die Richtung, die Björn Wergen bei FB vorgeschlagen hat. Ob es da jetzt mehr als eine Art gibt oder ob die Septierung so variable sein kann, werden uns wohl nur die Genetiker verraten können.


    Zitat

    Nach Mikros ist das eindeutig der Bittere Kiefernzapfenrübling (Strobilurus tenacellus), dessen bitterer Geschmack oft nicht eindeutig ist. Beim Milden Kiefernzapfenrübling (Strobilurus stephanocystis) sind die Kristallschöpfe wesentlich stärker ausgeprägt und ein Teil der Zystiden ist dickkeulig. Schau mal in Pilze der Schweiz Band 3

    Ja, mit den Pilzen der Schweiz ist das dann in der Tat eine eindeutige Sache. Vielen Dank für den Verweis darauf.


    Zitat

    Einfach nicht gerade und wenn man bei Ludwig unter E. cetratum nachliest wird es "unerfreulich". Es bleibt abzuwarten, wieviele Arten aus dem Komplex nach DNA-Analysen kassiert werden. Unser Fund hatte 4-sporige Basidien, Schnallen und keine Zystiden, weshalb ich in Verbindung mit der dunklen Hutfarbe unschwer zu E. pallescens komme.

    Ich habe ja nicht gesagt, daß es für alle Beteiligten einfach ist ;)


    Zitat

    Binsen habe ich bisher links liegen gelassen, aber bei 226 Arten (Stand März 1906 ?) lohnt es sich zu bücken. :D Vielleicht kommt Dir ja zu deinen beiden eine Idee.

    Ufff! Das ist aber sehr umfänglich! Was den cyphelloiden Pilz angeht, ist Calyptella raus, weil dort Schnallen vorhanden sein sollten.


    Zitat

    Übrigens kannst du durch zu starkes Quetschen die Zystiden nicht kaputt machen, verformen oder gar die Kristalle von den Zystiden abreißen. Das habe ich noch nie erlebt

    Du hast noch nie erlebt, wie ich ein Präparat gequetscht habe! :D


    Björn

    Hallo Bernd,


    falls das Paket Richtung Ruhrgebiet noch nicht unterwegs ist, davon bitte einen Beleg mit einpacken. Der Pilz ist zwar eindeutig und eigentlich absolut nicht selten. Ich habe ihn bis dato aber leider noch nicht bei uns finden können.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich glaube man muß da verschiedene Dinge unterscheiden.


    Zum einen gibt es natürlich mehr Vorträge im englischsprachigen Raum, weil Englisch die Wissenschaftssprache ist und es mehr Menschen gibt, die englisch als deutsch sprechen.

    Was das Urheberrecht angeht, betrifft das ja nur Skripte, Vorträge etc. wo Materialien von anderen verwendet wird. Wenn ich mein eigenes Vorlesungsskript erstelle, kann ich das natürlich teilen wie ich lustig bin. Zumindest in der Physik findet man auch zahlreiche Skripte zum freien Download im Internet.

    Was Vorlesungs/Vortragsmitschnitte angeht, ist das aber alles noch mal eine ganz andere Geschichte. Wenn ich eine Vorlesung/Vortrag nur für die Anwesenden halte, habe ich da deutlich weniger Perfektionsdruck, als wenn das bis ans Ende aller Tage für jeden sichtbar im Internet steht.


    Björn

    Hallo Steffi,


    im Ruhrgebiet gibt es den Arbeitskreis Pilzkunde Ruhr, der normalerweise 1-2 Exkursionen pro Monat macht. Das fällt nur gerade wegen Corona alles aus. Es gibt aber aktuell einmal im Monat ein virtuelles Treffen, wo dann jeweils einer von uns einen Vortrag hält. So hatten wir am Sonntag einen 3-stündigen Vortrag über Psathyrella, es gab schon Vorträge über phytoparasitische Kleinpilze aber manchmal auch ganz unpilzlich über Insekten. Bei Interesse an den virtuellen Treffen schreib mir einfach eine Nachricht, ansonsten sei auf die Homepage des Arbeitskreises verwiesen. Im Bergischen Land gibt es dann mit dem Mykologischen Arbeitskreis Bergisches Land noch ein entsprechendes Pendant mit im wesentlichen ähnlichen AKtivitäten. Da ist auch ein großer Überlapp was die beteiligten Personen angeht.


    Björn

    Hallo zusammen,


    nach der Tour ins Depot ging es noch auf einen Abstecher zum Schloß Dilborn und das NSG Dilborner Benden. Letzteres war leider oberflächlich sehr trocken, was für einen Auwald um diese Jahreszeit natürlich recht untypisch ist. Aber im Schloßpark gab es dann trotzdem ein paar interessante Arten.


    1. Geopora sumneriana


    2. Ganoderma adspersum


    3. Sclerencoelia fraxinicola


    Björn

    Hallo Thorben,


    ich habe bei meinem Fund die Sporen gemessen und komme auf (29.0-33.0) x (6.6-8.9) µm, Q=3.4-4.6. Das ist also sicher etwas anderes als der Fund von Eike. Ich habe dann auch mal in den Phaeosphaeria-Artikel von Shoemaker und Babcock geschaut. Da sind extrem viele Arten drin, nur paßt trotzdem leider keiner davon auf meinen Pilz. Ich werde den wohl auch noch mal bei FB in der Ascomyceten-Gruppe von Björn Wergen zeigen. Vielleicht hat dort jemand eine Idee.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am vergangenen Samstag ging es mit Karl und Tanja ins Depot. Das ist natürlich immer eine Reise wert und so hat es sich auch diesmal wieder voll und ganz gelohnt. Eine tolle Tour, bei der ich auch wieder den einen oder anderen persönlichen Erstfund machen konnte.


    1. Gyromitra esculenta hatte sich bislang immer gut vor mir versteckt.


    2. Helvella/Dissingia leucomelaena


    3. Nectriopsis lecanodes


    4. Das Schöne an Touren mit Karl: Rötlinge bekommen sehr einfach einen Namen. Hier Entoloma pallescens


    5. Byssonectria fusispora


    6. Ein mild schmeckender Zapfenrübling. Wenn man genügend quetscht, sind die Zystiden natürlich alle blitzblank. Am Ende aber auch ein Foto, das nicht gequetscht wurde. Da meine ich Kristallschöpfe auf den Zystiden zu erkennen. Oder müßten die noch kräftiger ausgeprägt sein?


    7. Von Karl und Tanja bestimmt: Pholiota graminis an Juncus sp.


    8. Ebenfalls an Juncus: Ein cyphelloider Pilz, wo ich keine rechte Idee zu habe.


    9. Nochmal Juncus. Diesmal ein Pyrenomycet, der schon überreif war und wo ich auch noch keinen Namen habe.


    Björn

    Hallo Claudia,


    da hast Du ja eine tolle Tour mit vielen interessanten Pflanzen gemacht. Bei den Adonisröschen wurde ich direkt an meine Zeit in Genf erinnert. Damals bin ich im Frühling ins Wallis bei Martigny gefahren, wo man das Adonisröschen im Frühjahr an einigen Stellen auch in großer Zahl finden kann. Immer wieder schön diese leuchtend gelben Blüten mitten im abgestorbenen Gras des Vorjahres zu sehen.


    Die Euphorbia ist übrigens aufgrund eines Rostpilzbefalls so seltsam deformiert. Da kommen jetzt verschiedene Arten aus der Gattung Uromyces in Frage, je nach dem, ob der Pilz Aecien (das wären dann zahlreiche, auf Euphorbia ununterscheidbare Arten, die man als Aecidium euphorbiae zusammenfaßt) oder Uredien/Telien (da kommen dann nur noch wenige Arten in Frage, die man mit dem Mikro trennen kann) bildet.


    Björn

    Hallo Romana,


    die diversen Monilinia-Arten bilden tatsächlich oft auf Blättern oder Früchten ein anamorphes Stadium aus. Im Frühling wird dann aber auch die Teleomorphe in Form von Bechern gebildet. Aus irgendeinem Grund scheint die Teleomorphe aber deutlich unbekannter zu sein als die Anamorphe.


    Björn

    Da liegt dieser Feldhasendung mit bislang mindestens 13 Arten ja ganz gut dabei :D


    Jetzt wo ich den Schreibtisch aufgeräumt habe, ist sogar potentiell Platz für eine Stereolupe vorhanden. Das wird dann sicher die nächste Anschaffung.


    Björn

    Hallo Nobi,


    meine kugeligen Zellen (bzw. die meines Tintlings :-D) waren glatt und farblos. Von daher dürfte mein Fund wohl eher bei C. pellucidus zu verorten sein.


    Aktuell schaue ich mir den Dung immer aus nächster Nähe mit der 10-fach Lupe an und sammel dann interessante Pilze mit der Präpariernadel ein. Anschließend kommen sie auf den Objektträger in einen Tropfen Wasser. Bei den Bechern kommt dann einfach ein Deckglas drauf. Bei den Pyrenos schaue ich mir das dann mit dem 4er-Objektiv an, knacke den Pilz mit der Nadel und trenne dann Asci und Perithecium voneinander um ein möglichst flaches und gutes Präparat hinzubekommen. Wenn man bei der Trennung mit zwei Nadeln hantiert (manchmal klebe Asci und Perithecium ja doch etwas fester zusammen), muß man natürlich erstmal etwas spiegelverkehrt denken, aber je öfter man das macht, desto besser klappt es.

    Ich denke aber, daß die Sachen mit Stereolupe deutlich einfacher werde und man auch potentiell weniger Pilzlein übersieht.


    Björn

    Hallo Nobi,


    vielen Dank für die beiden PDFs von Andreas' ehemaliger Homepage! Insgesamt ein schwieriger Fall für mich. Die beiden Fruchtkörper, die wuchsen, sind jetzt nicht mehr wirklich vorhanden und so kann ich nur warten, ob da noch etwas nachkommt.

    Gibt es eine gute Methode (idealerweise ohne Einsatz einer Stereolupe, die fehlt mir immer noch) um zu erkennen, ob kugelige Zellen Sphaerozysten sind oder aus der HDS stammen? Wenn ich einfach ein Fitzelchen Pilz präpariere, ist am Ende ja alles durcheinander.


    Björn