Beiträge von boccaccio

    Hallo zusammen,


    in der Entoloma-Gruppe auf Facebook hat Machiel Noordeloos angedeutet, daß es sich bei den Frühjahrs-Entolomas an Rosaceaen wohl um mehr als zwei Arten handelt. Guaiak soll zur Trennung komplett ungeeignet sein und es soll von E. clypeatum und E. sepium helle und dunkle Fruchtkörper geben. Man wird also wohl auf den nächsten Fungi Europaei Band warten müssen, bis man da überhaupt irgendetwas sicher bestimmen kann.


    Björn

    Aber nächste Woche habe ich doch schon wieder jede Menge neue Pilze ;) Außerdem wisst ihr doch langsam, daß ich immer nur reißerische Ankündingungen verwende um Euch ins Zoom-Meeting zu locken :D


    Björn

    Hallo zusammen,


    über Ostern war ich einige Tage im Sauerland und habe dabei natürlich auch nach Pilzen geschaut. Das war insgesamt durchaus erfolgreich, denn das Sauerland ist anders als sein Name vermuten läßt nicht überall sauer, sondern hat auch seine sehr kalkigen Ecken.


    1. Cronartium flaccidum ex Pinus sylvestris


    2. Peridermium oblongisporum ex Pinus sylvestris


    3.Uromyces ficariae ex Ficaria verna


    4. Phyllotopsis nidulans


    5. Puccinia violae ex Viola sp.


    6. Urocystis anemones ex Anemone nemorosa


    7. Urocystis syncocca ex Heptica nobilis


    8. Einige hübsche Blondinen aus dem Sauerland


    9. Aporhytisma urticae


    10. Ramularia septata ex Galanthus nivalis


    11. Peronospora ficariae ex Ficaria verna


    12. Urocystis ficariae ex Ficaria verna


    14. Urocystis eranthidis ex Eranthis hyemalis


    15. Peronospora calotheca ex Galium odoratum


    16. Pleurotus ostreatus


    17. Ramularia hellebori ex Helleboris foetidus


    Björn

    Hallo Martin,


    Nr. 8 ist nicht der Birnengitterrost Gymnosporangium sabinae, sondern der Weißdorngitterrost Gymnosporangium clavariiforme. Die beiden Arten unterscheiden sich durch die Wahl des Telienwirts: G. sabinae geht nur auf Juniperus sect. Sabina, während G. clavariiforme auf Juniperus communis geht. Ansonsten sind die beiden Arten aber auch makroskopisch unterschiedlich. G. sabinae bildet orange-braune Telien, die im Vergleich zur Höhe relativ breit sind, während die Telien von G. clavariiforme lang und schmal sind und im feuchten Zustand mehr gelb als orange sind.


    Hier einmal beide Arten im direkten Vergleich, jeweils im feuchten Zustand


    G. sabinae


    G. clavariiforme


    Ich denke übrigens nicht, daß du den Rost zu spät gefunden hast. Er war einfach nur trocken und mit etwas Feuchtigkeit wären die Telien auch schön aufgequellt.


    Björn

    Hallo Bernd.


    so wirklich viel Literatur scheint es da nicht zu geben, ich kenne jedenfalls nur die Arbeit von Minter zu den Rhytismatales aus der Ukraine, die man hier online findet. Zu den Lophodermium-Arten auf Kiefernnadeln gibt es noch einen Artikel von Klaus Siepe in den APN Mitteilungen, vielleicht kennt Klaus auch noch weitere Literatur. Ansonsten hat Peter Püwert vor einiger Zeit bei Facebook mal etliche Arten in einer Collage vorgestellt, d.h. es kann sich auch lohnen ihn mal nach Literatur zu fragen.


    Björn

    Hallo Shroom!


    Das Problem an dem Youtuber ist schlicht und ergreifend, daß er keine wissenschaftliche Quelle ist. Dafür braucht es Publikationen in peer-reviewten wissenschaftlichen Journalen. So ein Youtube-Video kann schließlich jeder hochladen und da erzählen was er möchte.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich würde das eher für Hypoxylon fragiforme halten. Dafür spricht meiner Meinung nach die rötlichebraune Farbe der Fruchtkörper und die Tatsache, daß man keine deutlich erhabenen Perithecienöffnungen sieht, wie sie für Jackrogersella sehr typisch sind.


    Björn

    Hallo Matthias,


    bei Ascomyceten gilt, daß man zunächst einmal in Wasser mikroskopiert um alles im lebenden Zustand beurteilen zu können, insbesondere Sporengrößen, evtl. in den Sporen vorhandene Öltröpfchen etc. Erst danach gibt man Lugol zu um den Apikalapparat auf Amyloidität zu untersuchen. Ansonsten ist es auch wichtig, daß man gute, sprich flache Präparate macht, wo man Dinge klar beurteilen kann und nicht nur einen großen Klumpen sieht, bei dem dann ein kleines Element scharf ist und alles andere außerhalb der Schärfeebene liegt. Das ist nicht immer einfach und erfordert Übung. Am besten nur eine winzige Nadelspitze des Hymeniums entnehmen und dann quetschen. Faustregel: Wenn man denkt, daß man zu wenig Material genommen hat, hat man meistens noch zu viel genommen. Oft muß man auch das Excipulum, also die Außenseite des Fruchtkörpers beurteilen, dazu kann man dann hauchdünne Schnitte eines Fruchtkörpers machen. Auch das erfordert natürlich Übung, damit die Schnitte wirklich dünn werden.


    Im konkreten Fall gehören die septierten, dunkelbraunen Sporen übrigens nicht zu dem Pilz, den du makroskopisch zeigst. Das läßt sich auch leicht überprüfen, wenn du dir die Asci anschaust, da werden nämlich hyaline und keine dunklen Sporen drin sein.


    Björn

    Hallo zusammen,


    bei der gestrigen APR-Exkursion am Hohenstein in Witten konnte ich den falschen Mehltau Peronospora chrysosplenii auf Chrysosplenium alternifolium finden. Befallene Pflanzen sind blaßgrün verfärbt, die Blütenstände verfärben dann später auch ins Bräunliche. Auf der Blattunterseite findet sich ein gräulicher Pilzrasen aus Konidienträger. Diese sind wie bei falschen Mehltauen üblich mehrfach dichotom verzweigt. Die Konidien sind gräulich, eiförmig und messen im Mittel 24 x 20 µm. In den braun verfärbten Pflanzenteilen waren auch Oosporen zu finden. Diese sind rund, hellbraun und messen 30-48 µm im Durchmesser.


    Befallene Pflanzen am Fundort


    Konidienrasen auf der Blattunterseite


    Konidienträger und Konidien


    Oosporen


    Björn