Beiträge von Matthias

    Servus,

    schwierig, weil man auf dem Fotos die Größe und den Grad der Schleimigkeit nur erahnen kann. Wenn Fellis Eindruck stimmt, dass deine Schwammerln für einen H. eburneus zu kräftig gebaut sind, wäre im Buchen-Eichen-Mischwald auch H. penarioides nicht auszuschließen. Gemäß Zajta et al. (2019, „New insights on Hygrophorus penarioides and H. penarius (Agaricales, Hygrophoraceae) from Hungary”) ist eine Trennung der beiden Arten H. penarius und H. penarioides anhand von Fruchtkörpergröße und Sporenmaßen nicht möglich, anhand der ITS-Sequenzen jedoch eindeutig. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass H. penarius an Fagus und H. penarioides an Quercus gebunden ist.


    Grüße

    Hias

    Servus beinand,


    da würde ich Chris beipflichten, ich halte das auch für M. amicta. Die Sporen sind ein bisserl arg klein, aber ansonsten passen auch die Mikromerkmale.

    Die blaugrünen Farben am Hutrand und die behaarten Stiele sind ja sehr typisch für die Art.


    Beste Grüße

    Matthias

    Servus Vroni,


    ich würde die Kollektion als G. marginata s.l. ablegen. G. pseudomycenopsis wächst angeblich nie auf Holz und sollte noch deutlich breitere Sporen haben (11x7 in der Originalbeschreibung). In der Funga Nordica werden die Sporen dieser Art erstaunlicherweise als "practically smooth" bezeichnet, bei de Hahn sind sie deutlich warzig gezeichnet. Bislang ist es offenbar noch nicht gelungen, G. pseudomycenopsis sequenzanalytisch von G. marginata s.l. zu trennen, andererseits scheinen die beiden Arten nicht kompatibel zu sein. (Gulden 2001, Gulden 2005). Ich habe selbst ein paar Kollektionen von G. marginata (auf Holz) mit mittleren Sporenbreiten über 5,5. Die Zystiden, die de Hahn für typische G. marginata zeichnet, sehen genauso aus wie die bei deiner Kollektion. Die relativ spitz gebuckelten Hüte sind nicht ganz typisch, völlig richtig, G. marginata s.l. würde ich deshalb aber nicht ausschließen. Der G. marginata-Komplex ist ein taxonomisches Minenfeld. Da müssen wir wohl auf neuere Erkenntnisse aus der Wissenschaft warten.


    Liebe Grüße

    Hias

    Diesen unglaublich grazilen Dachpilz habe ich als Pluteus semibulbosus bestimmt. Manche sehen darin ein Synonym von P. plautus.

    Servus Raphael,


    tolle Schwammerln zeigst du da wieder!

    Ich weiß gerade nicht auswendig, ob diese Dachpilzarten schon mit Typen und Sequenzen dingfest gemacht wurden, aber die Unterscheidung in Funga Nordica und Gröger zwischen P. plautus mit braunschuppigem Stiel und dunkleren Hüten bzw. P. semibulbosus/depauperatus mit hellerem Hut und ohne braune Stielbeschuppung ist aus meiner Sicht sehr plausibel. Wenn man ein paar Kollektionen von jeder Art beisammen hat, sieht man in der Regel auch im Feld sofort, ob es der eine oder der andere ist. Nur bei einer Kollektion war ich mir im Feld mal nicht ganz sicher.

    Beste Grüße

    Matthias

    Servus ihr zwei,


    diese schuppigen Inos mit rötlicher Stielspitze und in KOH knallgelben Flaschenzystiden hatte ich bislang immer als I. muricellata ss. Kuyper angesprochen. I. pholiotinoides war für mich eine Art mit glatterem Hut. Eine von mir als I. pholiotinoides (var. luteola) bezeichnete Kollektion ist in der Mycologia Bavarica 2022 allerdings als I. soliana identifiziert worden. Insofern bin ich in der Gruppe nicht auf neuestem Stand und habe auch kaum sequenzierte Kollektionen. Bei meinen "Muricellatas" ist mir übrigens öfter Perlargonien-Geruch aufgefallen. Ich verlinke unten noch ein paar Kollektionen.


    Grüße

    Hias


    Dokus

    Dokus

    Doku

    Servus Thorben,


    makroskopisch und vom Habitat her ist E. minutum ganz gut passend, würde ich sagen. HDS und Basidien passen auch. Die Sporen sind bei meinen Kollektionen allerdings deutlich isodiametrisch mit deinem Q-Wert von ca. 1,13. Ich weiß nicht auswendig, ob es eine ähnliche Art mit gestreckteren Sporen gibt.


    Beste Grüße

    Matthias

    Servus Martin,


    es ist grundsätzlich erfreulich, dass sich noch Leute finden, die Risspilze nicht ignorieren. Ich würde dir aber trotzdem empfehlen, einzeln gewachsene Risspilze, noch dazu wenn sie schon alt sind, im Wald zu lassen. Die Risspilze sind eh schon schwer genug zu bestimmen. Der viele Aufwand macht nur bei vernünftigen Kollektionen mit ganz frischen Fruchtkörpern Sinn.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Sebastian,


    hast du die Nr. 15 P. spintrigeroides mikroskopiert? Erinnert mich irgendwie an einen Saumpilz. Vor allem die Lamellen.

    Der Hut schaut auch nicht so richtig glatt aus. Wuchs die Kollektion denn überhaupt auf Holz?


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    tja, Cyanula ist ein taxonomisches Minenfeld, und Kollektionen über 2000 m sind sicher besonders schwer zu knacken :gkopfkratz:

    Die neuen Schlüssel in FE5B habe ich noch nicht ausprobiert, deshalb kann ich nichts zu deinen Bestimmungen sagen.

    Die Stereotypie bei der HDS-Mikroskopie ist mir bei der Gruppe auch aufgefallen, deshalbe hatte ich in den letzten Jahren darauf verzichtet, zumal man bei Exsikkaten ja auch die möglicherweise vorhanden blauen Pigmente nicht mehr sieht.

    In diesem Jahr habe ich auch schon etliche Cyanula-Kollektionen eingesackt und bin gespannt, wie ich mit FE5B zurechtkomme im Winter.


    Beste Grüße

    Matthias

    Nr. 17 solltest du mal mit M. rubromarginata vergleichen, denn auf dem Foto sehen die Schneiden nicht grün, sondern rot aus.

    M. viridimarginata hat einen olivgelben Stiel und riecht auffällig nach Schwimmbad (Chlor) - hätte dir auffallen sollen.


    Grüße

    Hias

    Servus Uwe,


    makroskopisch würde ich da Sebastian beipflichten, eine typische I. pisciodorum. Der Geruch ist manchmal nur sehr schwach ausgeprägt.

    Die 2021 neu beschriebene I. monastichum (ohne Fischgeruch) hat deutlich kleinere Sporen (9,0-10,6-12,1 μm (SD 0,6 μm) × 5,6-6,3-7,5 μm (SD 0,3 μm).


    Grüße

    Hias

    Ich denke auch, dass das letztlich eine Huthaut nur aus keuligen Zellen ist.


    HDS-Radialschnitte gelingen am Exsikkat oft leichter, weil das Gewebe nicht "abhauen" kann. Besonders eine schleimig-klebrige Huthaut macht richtig Spaß, wenn man sie frisch zu schneiden versucht :gomg: Nachteil: beim Exsikkat-Schnitt sind tiefere Zellschichten sind oft etwas kollabiert, was aber meistens nicht stört. Den Schnitt würde ich dann direkt in KOH mikroskopieren, oder in KongoNH3, wenn du Schnallen suchen musst g:D


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Schupfi,


    da schließe ich mich an, Pleurozystiden und Sporenquotient passen besser zu P. pallescens/satur. Für beide Arten ungewöhnlich finde ich den recht dunkel gefärbten Stiel.

    Das Huthautfoto zeigt einen Skalpschnitt, nehme ich an? Da solltest du lieber einen Radialschnitt machen, dann sieht man besser, ob auch länglich fusuoide Zellen mit dabei sind.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Romana,


    das wird schwierig mit der Lösung dieses Rätsels, fürchte ich :gkopfkratz:

    Schau dir auch mal den Schlüssel in Voto et al. (2019) "A revision of the genus Psathyrella, with a focus on subsection Spadiceogriseae" an (findest du im Netz).


    Ich komme mit beiden Schlüsseln nur selten zu eindeutigen Ergebnissen, weil die Unterschiede doch recht subtil sind.

    Dazu kommt, dass Voto et al. den Epitypus, den Andreas Melzer für P. spadiceogrisea designiert hat, offenbar ignoriert haben und einige amerikanische Arten berücksichtigen, die in Andreas' Schlüssel nicht drin sind. P. spadiceogrisea ss. Melzer ist demnach P. albescens ss. Voto et al.


    Die Hutfarben deiner Pilze sind dunkelbraun, die hellen cremgelblichen sind durch Hygrophaneität stark ausgeblasst. Der kräftige Habitus (wie groß sind die Schwammerln?), ungestreifte Hüte und das ausgeprägte Velum würden ganz gut zu P. niveobadia passen. Ich weiß nicht, ob die bräunlichen Zystiden-Auflagernungen immer vorhanden sein müssen. Immerhin scheinen ja einige apikal etwas dickwandig zu sein.


    Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als im Sinne eines der Schlüssel zu bestimmen und ein cf. dahinter zu setzen. Wenn man es genau wissen will, wird man um eine Sequenzanalyse kaum herumkommen.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus,


    einen aktuellen, einigermaßen vollständigen Telamonia-Schlüssel gibt es derzeit nicht, und ich fürchte, das wird auch noch ein paar Jährchen dauern. Bei diesem Einzelfruchtkörper ohne Lamellenansicht und Schnittbild würde ich mich nicht einmal auf eine Sektion festlegen wollen.

    Ich würde empfehlen, nur Kollektionen mit vielen und auch jungen Fruchkörpern mitzunehmen und diese ausführlich zu dokumentieren. Mit FN kannst du schon versuchen zu schlüsseln, aber es muss dir klar sein, dass da nur ca. 50% der existierenden Arten drin sind. Vergleichen kannst du dann mit sequenziertem Material (siehe Abbildungsverzeichnis Cortinarius auf der Seite des J.E.C.). Wenn nix dabei rauskommt, lohnt es sich dann, auf einen Schlüssel zu warten oder ggf. die Kollektion zu sequenzieren.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus beinand,


    gut, dass ihr auf die Seite aufmerksam gemacht habt!

    Zuerst dachte ich, dass sie nur das Wissen von FE14 wiederspiegelt, aber sie bietet ja doch viel mehr.


    Bin gespannt, was die Seite bei meinen bislang kritischen Bestimmungen auswirft.


    Grüße

    Matthias