Servus Raphael,
vielen tolle Schwammerln! Tricholomopsis decora und Gymnopilus picreus hatte ich letzte Woche auch auf demselben Stamm gefunden.
Grüße
Matthias
Servus Raphael,
vielen tolle Schwammerln! Tricholomopsis decora und Gymnopilus picreus hatte ich letzte Woche auch auf demselben Stamm gefunden.
Grüße
Matthias
Servus Benjamin,
es gibt sehr unterschiedliche Methoden der Exsikkat-Mikroskopie und sicher gibt es keine, die "der Weisheit letzter Schluss" ist.
Ich persönlich weiche weder die Exsikkate noch Teile davon vorher in KOH ein, sondern präpariere wie beim Frischpilz. Wie Matthias schon schrieb, geht das bei bestimmten Aufgabenstellung sogar besser als beim Frischpilz (z.B. Huthautschnitt bei schleimigen Milchlingen). Es ist auf jeden Fall in der Regel kein Hexenwerk, das kriegst du sicher hin. Schwierig wird es nur bei sehr kleinen Pilzen, die man nach dem Trocknen kaum mehr findet und ohne spezielle Technik nicht mehr richtig präparieren kann.
Beste Grüße
Matthias
Servus Benjamin,
natürlich kannst du die gesamte Mikroskopie bei Cortinarius auch am Exsikkat-Material machen. Einfach in KOH mikroskopieren. Bei vielen Kollektionen sind Sporenabwurfpräparate (auf Objektträgern) ganz nützlich, vor allem, wenn es Kollektionen bzw. Arten mit wenig Cortina sind. Ich mache die HDS auch routinemäßig. Wie Raphael schon sagte, es muss nicht zwingend nützlich sein, aber in vielen Fällen ergeben sich daraus auch neue Bestimmungsmerkmale. Allein an der Färbung eines HDS-Präparats in KOH kann man z.B. mit ein bisschen Erfahrung schon erkennen, ob eine Kollektion eher zu den Obtusi oder zu den Flexipedes gehört.
Beste Grüße
Hias
Servus Raphael,
klasse Rötlinge, habe ich selbstverständlich bis zum Schluss durchgeschaut!
Mit FE5b hat sich doch einiges geändert bei Cyanula. Bei mir sickern diese Erkenntnisse erst so allmählich durch, z.B. dass E. scabropellis ein Synonym zu E. griseocyaneum ist. Schwierig bleibt es trotzdem, finde ich, z.B. diese ganzen schwarblauen wie E. chalybaeum, porphyrogriseum, corvinum etc. mit ihren labilen Pigmenten sind schon nicht ganz leicht zu identifizieren. Die FE5b zugrunde liegende Arbeit von Dima et al. 2023 wurde anscheinend noch immer nicht veröffentlicht - jedenfalls finde ich sie nicht.
Soweit ich die Arten schon hatte, würde ich dir bei den Bestimmungen zustimmen (formosum, lividocyanulum, serrulatum, cuspidiferum). Von E. pseudoturci habe ich eine sequenzierte Kollektion aus der Toskana, die schon deutlich anders aussieht.
Beste Grüße
Matthias
Ich hab sie auch "unten" gefunden so auf 1020 m Höhe, bei Klais/Mittenwald, genau dort, wo auch diese braunfaserige I. fibrosa gewachsen ist. Im Voralpenland scheint es sie nicht zu geben oder sie ist halt sehr selten hier.
Liebe Grüße nach oben
Huhu Ditte,
was heißt "bei uns da unten"? Wir sind doch oben
I. leptocystis wurde nach 2000 in den bayerischen Alpen gerade 2mal kartiert, und die ist ja an sich nicht schwer zu bestimmen.
Tatsächlich hatte ich sie erst einmal. Kann natürlich auch Zufall sein.
Liebe Grüße
Hias
Servus Raphael,
tolles Risspilz-Feuerwerk
Mit dem neuen Inosperma-Paper meinst du Esteve-Raventos 2024, nehme ich an?
Die Inosperma mit Perlargonium-Geruch sieht in der Tat nicht nach I. calamistratum aus, erinnert mich makroskopisch eher an I. bongardii. Aber ich bin da auch nicht auf dem neuesten Stand.
In meiner Gegend ist noch wenig los mit Risspilzen, hier und da mal eine Kollektion.
Beste Grüße
Matthias
Ich kann mich dem nur anschließen, das ist ziemlich sicher C. renidens. Der hat anscheinend ein gutes Jahr. Ich habe ihn heuer schon zweimal gesehen, Ende Juni und Anfang Juli. Immer im Gebirge, einmal auf Würmmoräne, einmal auf Flysch.
Beste Grüße
Matthias
welche Sporenmaße nennt denn Örstadius?
Örstadius gibt für C. hirtosquamulosus folgende Sporenmaße an: 6-8 x 5-6 x 4-5,5.
Zystidenform passt. Sporenform und Maße bei Bernd's Fund sind aber schon sehr speziell. Ein Cystoagaricus aus der Verwandtschaft von C. hirtosquamulosus sollte es auf jeden Fall sein. Ohne Sequenzen (ITS, LSU) wird man hier kaum weiterkommen.
Ich habe noch so einen Punk aus dieser Ecke. Den habe ich sequenzieren lassen, und er weicht von vorhandenen Sequenzen von C. hirtosquamulosus ab.
Beste Grüße
Hias
Servus Bernd,
Munoz et al. (2022) ist die richtige Quelle. Ich denke auch, dass das eine Cystoagaricus-Art ist. Wenn du mal eine schöne Kollektion findest, würde es sich lohnen, die genau zu mikroskopieren. Die Zystiden solltest du auch in Ammoniak anschauen und auf grünlich verfärbende Schleim-Auflagerungen achten. C. lepidotoides hat meist gröbere Schuppen und größere Sporen. "C. hirtosquamulosus" habe ich 2mal gefunden - das ist aber was anderes als der C. hirtosquamulosus, der in der Psathyrella-Monographie von Örstadius abgebildet ist und hat auch etwas größere Sporen als deiner.
Beste Grüße
Matthias
Servus Raphael,
I. leptocystis hatte ich erst einmal. Die hatte etwas gedrungenere Sporen als deine, ist aber sonst sehr ähnlich. Sogar dieses feine Aufschuppen zum Hutrand hin stimmt überein:
Beste Grüße
Matthias
Servus Raphael,
die Rhodocyben sind spannend! Meine als R. popinalis bzw. mundula geschlüsselten Kollektionen sind morphologisch so unterschiedlich, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie jeweils zusammengehören. Ich fürchte, da helfen nur Sequenzierungen weiter. Alpine Arten sind ohnehin oft eine andere Baustelle. Ich würde auch sagen, dass deine beiden Kollektionen nicht so richtig ins Konzept typischer R. popinalis bzw. mundula passen. Die kräftige Arte hat schon eine gewissen Ähnlichkeit mit R. popinalis und auch der starke Mehlgeruch würde passen, aber starkes Schwärzen hatte ich bei der noch nie festgestellt.
Beste Grüße
Matthias
Servus Benjamin,
so einen hellgelben C. "infucatus" habe ich auch mal gefunden. Link zur Doku.
Er hatte praktisch identische Sporenmaße wie deiner, allerdings deutlichen Geruch nach heißem Blech.
Leider ist er noch nicht sequenziert. Dafür habe ich einen sequenzierten C. infucatus, der allerdings wie ein gewöhnlicher C. callisteus aussieht.
Hier noch ein Bildchen von der hellgelben Kollektion:
Bislang kann ich die Unterscheidung noch nicht nachvollziehen, dazu braucht's noch ein paar mehr Sequenzen. Vielleicht sehen Günter oder Uwe schon klarer.
Beste Grüße
Matthias
Servus beinand,
prima Sache! In diesem Schwarzkiefern-Wald zwischen Urbino und Fossombrone war ich im Oktober 2015 anlässlich der Cortinarien-Tagung in Urbino. Damals gab's auch viele spannende Inocyben. Zwischen den Kiefern sind Abies-Arten und Manna-Eschen eingestreut.
Beste Grüße
Matthias
Servus beinand,
ich bin mir auch recht sicher, dass die hier vorgestellte Kollektion richtig bestimmt ist. Sporen und Zystiden sind ganz typisch.
Meine Kollektion vom letzten Jahr sah so aus:
In meiner Sammelgegend (Oberbayern mit Alpen) ist die Art eher selten, es sei denn, ich hab sie schon öfter mit Gifthäublingen verwechselt
Grüße
Matthias
Servus Raphael,
der Schlüssel in FNE5 (Aronsen) führt zu M. niveipes. Ich habe keine sicher bestimmte Kollektion dieser Art, aber mit glatten HDS- und Stielhyphen gibt's ja kaum Alternativen.
Grüße
Hias
Servus JoBi,
ich denke schon, dass du da richtig liegst. Auch die Sporenform (amygdaloid) und das recht üppige Hutvelum sprechen für T. conspersa. T. furfuracea hat ellipsoide Sporen.
Grüße
Matthias
Im Jahr 2007 haben Consiglio, Contu & Setti eine Rhodocybe oss-emerae beschrieben, die haargenau passt aber wohl in Vergessenheit geraten ist.
Der Schlüssel im gleichen Paper führt mich ebenfalls zu dieser Art.
Servus Raphael,
uiii, da bringst du mich auf was. So ein Teil hatte ich vor zwei Jahren auch mal und starke Zweifel, dass das eine R. caelata sein soll.
Hier der Link zur Kollektion:
8-9 mm kleine Winzlinge auf einer fast vegetationslosen Schotterheide an der Isar in den Alpen.
Grüße
Matthias
Hallo Lara,
bei relativ neu beschriebenen Arten ist es oft so, dass die von den Autoren beschriebenen morphologischen Unterschiede noch nicht ganz sattelfest sind.
Im konkreten Fall haben die Autoren ja überhaupt nur 3 Kollektionen aus Nordmazedonien morphologisch untersucht, wenn ich da nichts übersehen habe. Z.B. dass C. prunulus immer zentral gestielt ist, würde ich jetzt mal spontan in Zweifel ziehen (hab mir allerdings nie groß Gedanken darüber gemacht). Die Neubeschreibung von C. abprunulus dürfte in erster Linie auf die abweichende ITS-Sequenz zurückzuführen sein (nur ca. 96% Übereinstimmung mit der des Epityps von C. prunulus, den dieselben Autoren designiert haben).
Es ist ja immerhin schon ein interessantes Ergebnis deiner Untersuchung, dass du die angelblichen morphologischen Unterschiede anhand deiner Kollektion nicht nachvollziehen kannst. Insofern würde ich die Bestimmung einfach einstweilen offenlassen. Klarheit im konkreten Fall würde wohl nur eine Sequenzierung der ITS bringen.
Beste Grüße
Matthias
Servus Raphael,
a bissl was geht allerweil. Nr. 1 und 3 würde ich sofort unterschreiben. Nr. 2 im Prinzip auch, aber bei schon ausgeblassten Exemplaren würde ich auf eine Einordnung in das komplizierte Spadiceogrisea-Aggregat verzichten.
Beste Grüße
Matthias
Servus Raphael,
faszinierend! Hast du die Sequenz mal in UNITE geblastet?
Auf welcher Höhe hast du die Schwammerln gefunden? Ziemlich auffällig sind ja diese rußgrauen Verfärbungen der Hüte und die relativ dunkle Lamellenfarbe.
Grüße
Matthias
Servus Marco,
Pl. 1026 +Beschreibung aus dem AdC kann ich dir als pdf schicken, wenn du mir eine kurze Email schreibst (matthias@interhias.de).
Beste Grüße
Hias
Sehe ich genauso. Man muss ja auch nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten wird
Servus,
schwierig, weil man auf dem Fotos die Größe und den Grad der Schleimigkeit nur erahnen kann. Wenn Fellis Eindruck stimmt, dass deine Schwammerln für einen H. eburneus zu kräftig gebaut sind, wäre im Buchen-Eichen-Mischwald auch H. penarioides nicht auszuschließen. Gemäß Zajta et al. (2019, „New insights on Hygrophorus penarioides and H. penarius (Agaricales, Hygrophoraceae) from Hungary”) ist eine Trennung der beiden Arten H. penarius und H. penarioides anhand von Fruchtkörpergröße und Sporenmaßen nicht möglich, anhand der ITS-Sequenzen jedoch eindeutig. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass H. penarius an Fagus und H. penarioides an Quercus gebunden ist.
Grüße
Hias
Servus beinand,
da würde ich Chris beipflichten, ich halte das auch für M. amicta. Die Sporen sind ein bisserl arg klein, aber ansonsten passen auch die Mikromerkmale.
Die blaugrünen Farben am Hutrand und die behaarten Stiele sind ja sehr typisch für die Art.
Beste Grüße
Matthias