Beiträge von Aretah

    bitte die Sporenmaße nochmals überprüfen.

    Lieber nobi,


    Dienstag habe ich nochmal die Gelegenheit über die Proben zu sehen und werde die Podospora noch genauer überprüfen.

    Den Tipp hättest Du allerdings auch im Forum bekommem können, da ich Sven Heinz' Fund nachmikroskopieren konnte.

    Ich konnte mich - warum auch immer, nicht ins Forum einloggen. Das habe ich in der letzten Zeit öfters. Dann muss ich das Passwort zurücksetzen, dann geht's wieder. Nervt ganz schön.


    LG

    Liebe Foris,


    es geht spannend weiter!

    Mittlerweile sind wir bei +15 Tage. Die Kühlschrankproben schlafen sprichwörtlich. Kaum neue Arten, wenig Fruchtkörper.
    Auf den warmen Proben geht dagegen die Post ab.






    1) Da ich hier keine Caudae sehen konnte, bin ich zu Schizothecium gelangt. Aber ohne Seten auch ein wenig seltsam.

    Der Sporenkopf hat 35x21, das Pedicel 26x5. Mit diesen Maßen komme ich aber mit dem Schlüssel von Doveri 2008 zu keinem passenden Ergebnis.
    Doch eine Podospora?





    2) Hyaline Fruchtkörper, fast nur aus Asci bestehend. Asci sehr kurz, bis zum Stiel mit Sporen gefüllt.
    Hier wäre ich also eigentlich bei Thelebolus. Eine 64-sporige Art wäre Thelebolus crustaceus. Die Sporen mit 11,6x6,5 im Mittel sind allerdings zu groß. Viel besser passen würde Coprotus niveus.
    Was meint ihr?





    3) Wirklich überrascht hat mich dieser Fund. Ein Pyrenomycet, eingebettet in eine orangene gelatinöse Hülle, also ein Cleisthothecium.
    Sporen mit Ornament - 2 sporig - huch!? Erstmal zu nichts zu zuordnen.
    Ein Tipp von Björn Wergen brachte mich zu Copromyces bisporus. Eine sehr interessante und selten dokumentierte Art.



    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Lieber Nobi!


    Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort.

    Dass winteri so variabel ist, macht einiges klar.

    Ist man sicher, dass das nicht ein Artenaggregat ist?


    Tief eingeschnitten sähe also aus, als wäre ein Gürtel viel zu eng um die Spore geschnallt?


    Bei der Schizothecium muss ich mich ja wohl gewaltig verlesen haben bei den Sporenmaßen :haue:.Anders kann ich mir den Schnitzer nicht erklären. Auch hier Danke für die Aufklärung.


    Liebe Grüße

    Die Keimspalten zu sehen ist nicht das Problem ;).

    Bin da ganz zufrieden mit dem Fotos.

    Sondern zu sagen, ob die jetzt parallel, schräg, diagonal usw. sind.


    LG

    Liebe Foris,


    heute habe ich zum ersten Mal meine kleinen Schachteln ausgepackt.

    Für einen Dungpilzler ja fast wie Weihnachten!

    Ich konnte mich über schöne Pilze freuen.
    Heute habe ich das Mordsding von Zeiss ausprobiert. Leider für unsere Größen, die wir zum Fotografieren brauchen, unbrauchbar.
    Leider alles ziemlich Matschig. Dann doch lieber durchs Bino mit dem Handy fotografieren!




    Saccobolus minimus




    Selinia pulchra





    Sporormiella subtilis, geschlüsselt nach Nobis Tabelle. (Die Maße hauen hin - ups vergessen aufzuschreiben, aber ob ich die Keimspalten richtig gedeutet habe?).
    S. minima ist auf den Proben ebenfalls zahlreich vorhanden, die aber schon im Schlauch typisch zerfallen.






    Eine Delitschia, die ich mit nobi_† 's Schlüssel zu Delitschia nephrospora geschlüsselt habe.
    Die Sporen sind im Mittel 55,4x27,3 groß. Ich hätte sie als schräg septiert eingeschätzt. Aber was heißt tief eingeschnitten?



    Schizothecium squamulosum. Schizothecium conicum.




    Bakterien?



    und zum Abschluss ein niedlicher rosa Collembola.

    Über eure Gedanken zu den Arten bin ich schon gespannt.
    Die nächste Runde geht nächsten Donnerstag unters Bino.


    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Hallo Liebe Foris,


    mit einer Woche Verspätung konnte ich endlich mein Labor beziehen und die Proben starten.



    Zwei Stunden haben die Laborleitung und ich versucht, mit dem Labormikroskop (Zeiss Axio Imager), das so viel kostet, wie ein Oberklassewagen, zurechtzukommen. Ohne Erfolg. Kein Ölobjektiv, der Tisch lässt sich nicht richtig einstellen. Also kurzerhand wieder 30 Minuten nach Hause gefahren um mein eigenes Equipment zu holen. Das hat mich dementsprechend auch Zeit gekostet, vor allem um das Zeug durch den Botanischen Garten ins Labor zu bringen.


    Ich habe 16 Proben angelegt (Holla, war das eine Idee...?), jeweils 4 Proben zu je etwa 35-45 Gramm. Gesammelt auf der Pfarrerplatte, einem Gebiet, das von einem Schäfer beweidet wird. Sie werde bei folgenden Temperaturen inkubiert, etwa 3-5 Wochen lang:

    5 Grad (Kühlschrank)
    22 Grad konstant
    30 Grad Tag, 22 Grad Nachts (Simulation heißer Sommertag/Tropen)

    und eine Fuhre, die ich zu Hause auf der Fensterbank habe, um Bedingungen des gemeinen Amateurmykologen zu simulieren (Zimmertemperatur, Nachtabsenkung, Licht durch Sonne...)



    Die Proben lagern in den selben Klimaschränken, in denen Keimversuche für empfindliche Pflanzen gemacht werden... deshalb doppelt hält besser!
    Doppelt verschraubt also. Naja, muss man damit Leben. Wenn die wüssten, dass der Rest der Proben einfach so in meinem Kühlschrank liegt...



    Am Tag Null konnte ich folgende Arten auf den Haufen nachweisen - so ziemlich überall das gleiche drauf, was gute Vergleichbarkeit hoffen lässt:




    Kernia nitida




    Nigrosabulum globosum



    Podospora australis



    Sporormiella minima



    Iodophanus carneus


    und (Foto vergessen) Coprotus sexdecimsporus.


    Allesamt Arten, die ich von der Location schon kenne - Nigrosabulum das erste mal dieses Jahr zum Dungpilzkurs in Hornberg, auch vom selben Substrat und Ort.

    Das nächste Mal sollte ich Mittwoch einen Blick auf die Proben werfen können.


    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Vielen Dank für die Glückwünsche!

    Ich habe meinen Geburtstag zusammen mit ganz vielen Wiesenpilzen verbracht - leider immernoch ziemlich bonchitis-geplagt,

    aber was will man sonst machen...


    LG


    Liebe Foris,

    ich habe es nun auch nach Hause geschafft und habe das meiste mitgenommene auch schon mikroskopiert.

    Heute war ich noch mit Chris auf einer anderen Saftlingswiese - und bin jetzt total geschafft.

    Aber erstmal zum Aufmacherbild:

    dieser Saftling hat für große Diskussionen gesorgt. Mikroskopisch war dann alles in der Kirsche... äh Butter.

    Hygrocybe coccinea, wie auch eine andere Kollektion, die ich mitgenommen hatte. Mikroskopisch (als auch makroskopisch, wie
    ich im Feld zweifelte) passt nichts zu einem Gliophorus sciophanus. Typische lange oblonge coccinea-Sporen die apikal leicht schmäler sind.

    Auch eine zweite Kollektion, ähnlich, stelle sich als coccinea heraus.


    Sciophanus ist ein schlanker Schleimsaftling mit grüner Primärfarbe. Nach einiger Zeit wäscht sie sich zu einem ziegelrot ab. Sehr(!) schleimigem, durchscheinend geriften, niemals granuliertem/rugulosem Hut wie hier. Auch der Stiel ist bei Gliophorus sciophanus schleimig. Mikroskopisch zeigt die Art wie auch die anderen ihrer Verwandschaft kleinere ellipsoide Sporen.



    Gliophorus sciophanus steht psittacinus als Schwestertaxon nahe. "Europerplexus" wie auch in Pilze-D noch drin, wurde m.E. noch nicht in Deutschland nachgewiesen. Wie man sie unterscheidet, findet man im Paper, wo auch der Baum drin ist.

    Ansonsten Empfehlungen für CHEGD-Literatur:

    Boertmann 2010 - The genus Hygrocybe
    Bestimmungsprogramm, Basis Boertmann 2010
    Kibby 2020 - Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe Volume 2 Agarics - part 1

    Franchi & Marchetti 2021 - Funghi clavarioidi in Italia
    Matous 2017 - Systematika rodu Ramariopsis (Basidiomycota, Clavariaceae) ve střední Evropě


    Nordeloos et al 2022 - Entoloma s.l. Fungi Europaei 5b
    Kibby 2023 - Mushrooms and Toadstools of Britain & Europe Volume 4 Agarics - part 3 (neue Systematik nach Nordeloos 2022)

    Bestimmungsprogramm v. Malcolm Greaves zu Geoglossales s.l. mit Fotos und Mikros (auf Art klicken)
    Kucera et al 2017 - Microglossum
    Fedosova et al 2018 - Glutinoglossum

    Iglesias 2014 - Geoglossaceae


    Liebe Grüße
    Elisabeth







    Liebe Foris,


    dieses Semester schreibe ich meine Zulassungsarbeit. Betreut werde ich dabei von Dr. Josef Simmel und Prof. Claus Bässler.

    Ich bin top vorbereitet!



    Ich werde untersuchen, welchen Einfluss die Inkubationstemperatur auf die Biodiversität von Dungpilzproben (Schaf) hat.
    Gibt es andere Arten? Keimen Arten unterhalb einer Temperatur nicht? Kann man Winterarten provozieren? Wie schnell wird der Dung umgesetzt?
    Und noch Fragen bzw. Antworten, die mir während der experimentalen Phase einfallen.

    Ich werde, sofern es mir die Zeit erlaubt, hier kontinuierlich berichten bzw. eure Expertise anfordern ( :S ).

    Heute werden im Labor die Proben angelegt und ich hoffe, dass ich schon die einen oder anderen tollen Copros finde.

    Kann jemand Literatur für Hyphos/Mucor empfehlen? Die werde ich wohl oder übel auch aufnehmen müssen.

    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Hallo Karl,


    danke für deine Einschätzung.

    Für Mikros hat die Zeit nicht ausgereicht, Nr. 14. geht zu Mycoblitz in die Sequenzierung,

    von 12 (du meinst mit der 11 wahrscheinlich die 12) habe ich ein Exsikkat angefertigt. In die cf. serrulatum habe ich mal kurz reingeschaut, aber nicht viel erhellendes gesehen, was gegen serrulatum spräche.


    LG

    Hallo Corne!


    schöne Funde.
    3. Hygrocybe ceracea oder glutinipes. Stiel schleimig?
    4. muss zwangsweise nicht die selbe sein, die könnnen auch wild durcheinander

    10-12: Hygrocybe ceracea
    13. bitter? --> mucronella

    14. mglw. insipida

    15+16. mal rumliegen lassen, vermute hier conica

    17. sieht stark nach mucronella aus. bitter?

    21. mglw. falcata


    Liebe Grüße

    Hallo liebe Foris,


    bevor es am Wochenende nach Wiesbaden geht, möchte ich euch ein paar Funde zeigen, die ich die
    letzten Tage hier auf einer großen sauren Wiese hatte. Es waren auch ein paar rätselhafte Funde dabei, vielleicht habt ihr ja eine Idee.



    1) Cuphophyllus pratensis


    2) Cuphphyllus sp. kein russocoriaceus Geruch...



    3) Hygrocybe coccinea


    4) Hygrocybe miniata



    5) Hygrocybe cf. insipida - Stiel und Hut leicht klebrig, kurze Lamellentramazellen, nicht bitter - keine mucronella-birnen-Sporen



    6) Hygrocybe insipida - so wie sie hier aussieht



    7) Diese hier tauchen in riesigen Mengen auf und stehen unter sattgelben Hygrocybe ceracea
    Brüchiges Fleisch, kein Geruch. Hut klebrig, Stiel trocken. Sporen lang und schlank, kaum eingeschnürt.
    Kurze Lamellentramazellen.



    8) Diese Pilze standen zwischen coccinea herum. Kein Geruch, nicht bitter. Steve Hindle hat Hygrocybe marchii vorgeschlagen,

    ich kenne die Art aber nicht. Hat jemand eine Meinung dazu?



    9) Entoloma cf. serrulatum



    10) Entoloma caesiocinctum



    11) Entoloma



    12) Entoloma



    13) Entoloma chalybeum



    14) Entoloma




    15) Drei makroskopisch verschiedene Dermoloma Kollektionen: derzeit noch nicht bestimmbar



    16) Ramariopsis luteo-ochracea



    17) Clavaria falcata



    18) Clavulinopsis corniculata



    19) Geoglossum umbratile


    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Die Prüfer der DGfM sind möglicherweise die gleichen, welche die Schlüsselfehler produziert haben. Ist aber nur eine Vermutung :)

    Das kann ich so nicht bestätigen. Das zu pauschalisieren halte ich für falsch.
    Obwohl die Prüfenden nicht für inhaltliche Korrekturen zuständig waren, haben Sie trotzdem die Autoren darauf hingewiesen, ehrenamtlich. Dass bei einem so großen Werk auch Fehler durchrutschen, ist normal. Die Prüfenden hatten auch dafür nur begrenzte Zeit zur Verfügung, gerade auch für die Schlüsselprüfung.

    Grüße aus dem FA.
    Elisabeth

    Ich habe nun die Zusage der Pension und bin also sicher dabei.
    Ich reise schon am Freitag an und am Sonntag ab. Bin also für Schelmereien am Freitag Nachmittag bzw. am Sonntag jederzeit zu haben.

    Ich freu mich schon auf euch alle und auf schöne Wiesenschwammerl :)


    LG
    Elisabeth

    Meine Frage: Dürfen kostenpflichtige Pilzausflüge tatsächlich von jedermann geführt werden? Gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, keine Prüfungen, keine Zertifikate?

    Das darf jeder machen - man munkelt, es gäbe sogar eine Firma mit W und schutz oder so, die Laien als Pilzführer verpflichtet. Dürfte dir vermutlich bekannt vorkommen. Ich habe schon mehrere solcher Meinungen dazu gehört.
    Jeder Teilnehmende ist selbst verpflichtet, den Hintergrund der jew. Person zu überprüfen.

    Pilzsachverständige der DGfM und auch der Pilzberater der BMG in Bayern haben einen Ausweis, den sie auf verlangen vorzeigen können.
    Der Begriff Pilzsachverständiger oder -berater allein ist dagegen nicht geschützt.


    Liebe Grüße

    Das Wetter scheint stabil zu sein, es ist Regen eingesagt und die Temperaturen halten sich.

    Ich melde mich also mal an :) sofern ich eine Übernachtungsmöglichkeit finde.

    Hat jemand einen Tipp für eine Übernachtungsmöglichkeit, preislich unter 50 Euro/Nacht, gerne mit Frühstück?

    Ich habe eine 400km Anreise also werde ich Übernachten.

    Ich nehme die Gans (Keule) im Gasthaus.


    Liebe Grüße und bis bald!

    Elisabeth

    Es gibt noch zahlreiche weitere Öhrlinge mit braunen Farbtönen.
    Sie sind leider somit mikroskopierpflichtig - Otidea ist auch unter dem Mikroskop eine ziemlich schwierige Gattung.


    LG