Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo an alle,


    der gezeigte Pilz ist m.E. weder ausgeprägt sternschuppig, noch hat er irgendeine Form von Stielschuppung.

    Damit wäre m. E. der Sternschuppige, Macrolepiota rhodosperma (= M. konradii sensu Pilze der Schweiz, GPBW) 'raus.


    Und man ist wieder im großen Formenkreis von M. mastoidea, dem Zitzenschirmling (der nicht immer einen spitzen Buckel haben muß).

    Ich gehöre zu den Leuten, die diesen Formenkreis (noch) nicht weiter auflösen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ich beobachte bei mir im Mainzer Sand auch, dass Bovista tomentosa das Moos (Tortula ruralis agg) in der direkten Umgebung des Fruchtkörpers zum Absterben bringt, wie auf den unteren Bildern zu sehen.


    Schöner Fund!


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Mushrooom,


    der Blutblättrige ist in den Lamellen wirklich blutrot.


    Hier würde ich wegen des grünlichen Fleisches auf C. malicorius, den Orangerandigen Hautkopf tippen, aber die Art hatte ich noch nicht oft in der Hand.


    Manchmal können die reifen Sporen die Lamellenfarbe überdecken, ein Spiritus-Extrakt der Lamellen würde das klären.

    Wenn der Pilz blutrot färbt, wäre wegen der kräftigen Status und der rötlichen Hutschuppen phoeniceus mein Favorit.


    Grüße,

    Wolfgang

    Hallo Erich,


    mit einer Galerina überfordert zu sein, ist keine Schande. Allein der Versuch, sie mikroskopisch zu bestimmen, ehrt Dich!

    Für marginata s.str. wären mir die Sporen zu grobwarzig.


    Allerdings fehlen für eine Fern-Diagnose noch einige wichtige Mikromerkmale, z.B. Pleurocystiden (sofern vorhanden), Cheilocystiden und Caulocystiden (sofern vorhanden).


    In Bild 6 und 7 sehen die Sporen dunkelbraun aus - war das in Jod (Melzer, Lugol)? Sind sie also stark dextrinoid?


    Das Substrat war vergrabenes Holz - Laub- oder Nadelholz?



    Als Literatur hat man eigentlich nur mit dem Schlüssel von

    de Haan und Valleyn (2009): Studies in Galerina 3, Fungi non delineati XLVI

    eine faire Chance...


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Heide,


    geh' doch mal in die Karten der baden-württembergischen Biotopkartierung und suche gezielt nach Magerrasen in Deiner Region:


    udo.lubw.baden-wuerttemberg.de


    ... ich wollte den Server mal probeweise öffnen, aber da muss man etwas badische Geduld mitbringen. Da bin ich vom Kartendienst in RLP etwas verwöhnt, was die Performance angeht...


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Buntspecht,


    gerade D. tubarius hat ein von den anderen Arten stark abweichendes Pigmentspektrum, und lässt sich daher am Chromatogramm leicht erkennen (siehe Bild, Nr. 14, damals noch als sphagneti).


    Laufmittel Ethylenformiat: Ameisensäure: Toluol 50:15:35, auf Merck 60 Silicagel-Platten.


    Die Literatur dazu ist HOILAND (1983): Cortinarius subgenus Dermocybe, Opera Botanica 71, 1-113


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Jan,


    hmmm, das ist nicht viel KOH Reaktion. Wieviel % war die? 10% oder 20% wäre richtig.


    Das Sphagnum stützt jedenfalls meine Vermutung von tubarius oder huronensis, wobei ich glaube, dass erstere häufiger ist.


    Du kannst zum Spaß auch mal einen halben Fruchtkörper auf eine mit Brennspiritus getränkte weiße Küchenrolle (oder Filterpapier) legen und zudecken, nach ein paar Minuten lösen sich die Anthrachinon-Pigmente. Theoretisch kann man die Arten auch an der Pigment-Zusammensetzung unterscheiden.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Wutzi,


    wie weit waren die "Zimt-Hautköpfe" denn von den nächsten Bäumen weg?

    Es gibt mit Dermocybe pratensis noch einen seltenen Doppelgänger auf Magerwiesen, der Mykorrhiza mit Sauergräsern macht,und jung etwas weniger leuchtend orange Lamellen hat und eine andere Sporengröße.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo romana,


    um ehrlich zu sein, kann ich auf Deinen Bildern recht wenig erkennen.

    Deswegen mache ich Schneiden-Präparate bei Entoloma am liebsten in Kongo-NH3. Und zerzupfe die abgetrennte Schneide, bevor ich mit dem Deckglas nur leicht quetsche. Ich suche schon mit der Lupe eine Lamelle und dort einen Schneiden-Abschnitt aus, der heller und unbeschädigt ist, weil Zystiden bei Entoloma manchmal sehr vergänglich sind und nicht an jeder Lamelle vorhanden.


    Dort würdest Du auch Schnallen an den Basidien (nur dort zählt es bei Entoloma) finden, aber Schnallen haben meines Wissens beide Arten nicht.


    E. phaeocyathus hat aber grob inkrustierendes Pigment in der Huthaut, rusticoides ein gemischtes. Das geht natürlich nur in Wasser, und ist eines der anspruchsvollsten Aufgaben der Pilzmikroskopie...


    Gruß,


    Wolfgang

    Bei der Entoloma passt am besten phaeocyathus, ich du mir aber recht schwer, die Zystiden zu beurteilen. Die Sporen hatten 5 - 8 eher schwach ausgeprägte Ecken und waren subglobos, 9-10 x 7,5-9.

    Hallo Romana,


    in der Gruppe bist Du bestimmt richtig, ich hätte vom Bild her spontan E. rusticoides gesagt. E. phaeocyathus kenne ich optisch anders, aber nur von zwei Aufsammlungen.

    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Huldi,

    den Lacktrichterling kannst Du ausschließen, wenn Du einen Pilzhut über Nacht auf ein weißes Blatt Papier legst (z.B. mit einer umgedrehten Dose oder Tasse zugedeckt, damit er nicht austrocknet) und am nächsten Tag die Farbe der Sporen anguckst (rosa --> Lacktrichterling, braun --> Trompetenschnitzling).


    Der andere Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa) hätte kleine weißliche Flocken am Hutrand, wächst aber m.E. nicht so massenhaft.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo JackiB,


    eine "sichere Bestätigung" wirst Du so einfach per Foto nicht bekommen. Dafür ist Pilzbestimmung einfach viel zu schwierig. Ist Dir klar, dass es in Deutschland über 15.000 verschiedene Pilzarten gibt?


    Falls Du ihn essen willst: lass es einfach. Gerade Egerlingsschirmlinge (ich halte diesen hier auch für einen) machen ohnehin öfter mal Magen-Darm-Probleme.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ich finde auch wie JoBi, dass ein Gymnopilus in diesem Alterszustand schon mehr braunes Sporenpulver haben sollte. Ich vermute daher einen Hellsporer, habe aber keine Art im Kopf.

    Sporenpulverfarbe wäre also hier nützlich. Kann aber sein, dass der Pilz steril ist - sieht irgendwie etwas missgebildet aus.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo,


    auf meinem Bildschirm sehe ich auf dem letzten Bild fleischfarbene Töne in den wasserfleckenden Bereichen.

    Das spräche schon eher für eine Lepista (Rötelritterling) und gegen eine Nebelkappe.


    L. glaucocana (Lavendelfarbiger R.) kenne ich nicht aus eigener Anschauung, insofern halte ich mich dazu zurück.

    Insgesamt glaube ich aber nicht, dass bei diesem Pilz ohne Mikroskopie eine sichere Bestimmung möglich sein wird - dazu gibt es doch zu viele mittelgroße, +- weiße Arten in verschiedenen Gattungen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    bei den Namen "fuliginosa" und "permixta" muss man höllisch aufpassen, weil mehrere gängige Bücher die Namen genau entgegen der Originalbeschreibung verwenden.


    Richtig sollte man wohl die Namen so verwenden, wie es in der Neo-Typisierung von Vizzini et al. 2011 erfolgt ist.

    Wenn ich es recht im Kopf habe, sind dort aber beide Namen nur als Formen von procera beschrieben, weil die ITS-Sequenz zu procera s.str. identisch ist. Meines Wissens hat noch keiner einen anderen DNA-Locus gefunden, mit dem man das Arten- oder Formengewirr in der Gattung molekular auflösen könnte. Gut möglich also, dass es einfach ein Parasol ist - halt mal einer mit viel Pigment und mit feinschuppigem statt genattertem Stiel. Solche Variationen gibt es in der Art Homo sapiens ja auch, und man muss nicht unbedingt noch mehr Arten in die Welt setzen, als es die Genetiker ohnehin schon tun.


    Gruß,


    Wolfgang


    A new volvate Macrolepiota (Agaricomycetes, Agaricales) from Ita...: Ingenta Connect