Hallo Öhrling,
Hallo zusammen,
grundsätzlich möchte ich aber schon fragen, inwieweit es sinnvoll ist, PSV-Anwärter allgemein und theoretisch über wissenschaftlich umstrittene, je nach autorenindividueller Sichtweise unterschiedliche Ansichten über Vorhandensein, Stark-reduziert-Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Vela abzuprüfen.
genau, darum habe ich ja vorgeschlagen, diese Frage erst mal aus dem Fragenkatalog rauszunehmen und sie entweder anders/eindeutiger zu formulieren oder eben wegzulassen weil nicht klar zu beantworten.
Mal ehrlich - eigentlich war doch immer allgemeine Lesart, dass ein Ring/Cortina ein Teilvelum ist und Fetzen auf dem Hut oder eine Volva eben ein Gesamtvelum. Darauf basierend wurde diese Frage in den Fragenkatalog aufgenommen und darauf basierend ist sie auch eindeutig zu beantworten und vom Prüfer zu bewerten. Oder hattest DU da schon lange einen wesentlich erweiterten Kenntnisstand? Ich nicht jedenfalls, aber vielleicht tauge ich halt auch kenntnismäßig nicht zum Prüfer. Christoph hat in seinem Buch diese vereinfachte (und dadurch oft falsche) Darstellung aufgedeckt und entsprechend beschrieben. Damit ist diese Frage jetzt eben nicht mehr so einfach/vereinfacht zu beantworten und sie gehört raus und überarbeitet oder weggelassen.
Und nein, in einer solch geschlossenen Frage wie die Nr. 1 des Fragenkatalogs darf es keinen individuellen Bewertungsspielraum geben. Ein solcher sollte für wirklich offen gestellte Prüfungsfragen vorbehalten sein, etwa für Fragen der Art: "Wie reagieren Sie?" oder "Wie verhalten Sie sich in diesem Fall?" oder "... Ihrer Meinung nach...", aber doch nicht, wenn objektivierbares, erlernbares Wissen schlicht abgefragt wird, so wie bei der Frage nach den Pilzarten mit oder ohne Velum. Da kann ja wohl nicht die Lösung sein, dass der Prüfer zuvor in der Seminarwoche mit den Prüflingen abspricht: "und dann, falls die Frage 1 drankommt, schreibt ihr das und das hin, dann kriegt ihr die Punkte..." Noch schlechter wäre die Lösung, nach "Tagesform" und ganz ohne Absprache und Objektivität die Punkte zu vergeben.
Ich habe nichts anderes behauptet. Es gibt Fragen, für die ist eine klare Antwort vergebbar und nur die ist richtig. Es gibt aber auch Fragen, da gibt es so viele richtige Antworten darauf, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann ("Nenne mir drei Pilzarten die Dir im Kalkbuchenwald begegnen können").Schreibst Du ja selbst.
Und nein, Prüfungsfragen ohne Musterlösung sollte es auch nicht geben. Das verhindert, dass ein Mitglied des Aufgabenausschusses (unter Zeitdruck?) mal geschwind ein paar schlecht durchdachte, schlecht recherchierte und schlecht formulierte Prüfungsaufgaben raushaut, die in der Prüfungspraxis dann nur für Probleme sorgen. Ich sehe es als Selbstverständlichkeit an, die nicht weiter diskutiert werden müsste, dass sich ein Autor einer Prüfungsfrage sich so intensiv mit dieser Frage auseinandersetzt, dass es ihm möglich ist, zumindest einen Lösungserwartungshorizont anzugeben. Sonst kommt schnell der Verdacht auf, dass der Fragenautor fachlich zu wenig mit der Materie vertraut ist.
Du widersprichst Dir da selber. Es gibt nun mal Fragen, da kann es keine Musterlösung geben, da sagst Du doch selbst. Bei manchen gibt es wenigstens einen etwa umrissenen Erwartungshorizont. "Beschreibe den Grünen Knollenblätterpilz" - bei 10 Prüflingen wird es 10 verschiedene Beschreibungen geben. Da ist natürlich ein gewisser Ermesssensspielraum dabei, wie man die Punkte vergibt. Aber klar ist auch, dass bestimmte Merkmale genannt werden sollen. Trotzdem lässt sich das nicht in eine Musterlösung pressen, sonst sind wir in den früheren Zeiten, wo (angeblich) bei Beschreibung von Arten der genaue Wortlaut aus dem Buch xy gefordert wurde um die Punkte zu bekommen ....
Was Du da über den "Aufgabenausschuss" von Dir gibst ist krude Phantasiererei und zeigt dass Du vom Ablauf der Prüfungsentstehung gar keine Ahnung hast. Die Prüfungsfragen werden von einem Computerprogramm aus dem öffentlichen Fragenkatalog generiert und Deine Wortwahl diesbezüglich empfinde ich als diffamierend. Du bist herzlich eingeladen, dem FA PSV jederzeit Vorschläge für besser durchdachte, besser recherchierte, besser formulierte Fragen zu machen, da sind wir dankbar dafür. Du wirst feststellen, dass es mitunter ganz schön schwierig sein kann, selbst klare Sachverhalte so zu formulieren, dass es alle auch wirklich richtig verstehen.
beste Grüße,
Andreas