Hallo,
auch mit nicht ganz laienhaften Augen ist dies definitiv ein Champignon.
Was nicht bedeutet dass es zwingend eine essbare Art sein muss.
Dass die Bestimmungstools dir die Gattung nicht auswerfen konnten ist allerdings etwas peinlich. Außer Du hast ihnen die entscheidenden Merkmale vorenthalten. Die da wären:
Dunkelbraunes Sporenpulver (also dunkelbraune Lamellen)
Häutiger hängender Ring am Stiel
freie Lamellen (die Lamellen hören vom Hutrand Richtung Stiel betrachtet vor dem Stiel auf und erreichen ihn nicht, so dass eine freie Zone um den Stiel herum zu sehen ist. Das kann man auf deinen Bildern zwar nicht sehen, aber ich versichere Dir dass es so ist. Da der Pilz ja offenbar konstant erscheint kannst Du ja mal im nächsten Herbst drauf achten.
Die Artbestimmung wird schwierig werden. Mit so stark faserschuppigen Hüten gibts allerdings nicht soooo viele Arten. Der seltenste wäre Agaricus cupreobrunneus, aber der bleibt eigentlich kleiner und wächst nur in sehr artenreichen Magerwiesen - danach sieht dein Wiesenbild nicht aus. Dann gibt die Blut-Egerlinge, die müssten beim Durchschneiden im Laufe weniger Minuten über orangerot zu tief blutrot verfärben im Fleisch. Glaube ich auch nicht so recht dran, weil die für gewöhnlich im Wald wachsen und nicht in der Wiese. Bliebe also noch sowas wie Agaricus impudicus z.B. Meiner Erfahrung nach hat der beim leichten Antrocknen immer einen deutlichen Maggigeruch. Aber es kommen auch noch andere Arten in Frage, die alle schwach röten im Anschnitt oder ganz unveränderlich sind. Von den giftigen Karbolegerlingen dürfte das keine sein, die haben weniger faserige und mehr klar schuppige Hüte. Könntest Du testen, indem du die Stielbasis eines Pilzes durchschneidest und schaust, ob sich die Schnittstelle chromgelb verfärbt. Wenn ja, dann einer der Karbolegerlinge. Wenn nein, dann nicht.
Jedenfalls denke ich, dass Du da eine nicht ganz so häufige Art hast, welche auch immer.
beste Grüße,
Andreas