Hallo,
ich habe mich an die Schule gehalten, die den Mittellappen der Blüte und damit auch die Größe der drei Blütenzipfel zueinander als Maß annimmt.
fuchsii: alle drei Lappen der Blüte etwa gleich groß und ähnlich geformt, der mittlere so lang oder länger als die seitlichen und in der Form deutlich länger als breit, auch die Seitenlappen tendenziell länger als breit
maculata: die Seitenlappen deutlich größer als der Mittellappen, in der Form rundlich und eher breiter als lang, der Mittellappen kurz, konisch, so breit wie lang, nie die Länge der Seitenlappen erreichend
Das vielleicht nicht jede einzelne Pflanze einer Population diese Kriterien voll erfüllt sollte man akzeptieren. Das muss nicht gleich einen hybridogenen Einfluss bedeuten. Kann es aber sein.
Zur Artabgrenzung nochmal etwas Quellenangaben:
In dem Buch "Thüringens Orchideen" vom AHO Thüringen (2014: 378-379) wird bei D. fuchsii auf die Situation zu D. maculata Stellung genommen. Hier wird auch die "Flora von Thüringen" zitiert (Zündorf et al. 2004: 496), wo wie folgt erläutert wird:
"D. fuchsii gehört einem taxonomisch lange Zeit sehr unklaren Formenkreis um D. maculata an. Nach neueren Untersuchungen (Arbeitskreise Heimische Orchideen 2005, Rothmaler 2005) ist D. maculata ss. str. eine westeuropäisch verbreitete Sippe, die in Deutschland nur im Nordwetsen vorkommt und früher meist unter dem Namen D. elodes [...] geführt wurde. Alle thür. Vorkommen von D. maculata agg. gehören demnach zu D. fuchsii".
Arbeitskreise Heimische Orchideen (2005) = entsprechendes Heft der Mitteilungen des Arbeitskreises Heimische Orchideen
Rothmaler (2005) = Exkursionsflora von Deutschland. 4, . Gefäßpflanzen: Kritischer Band, 10. Auflage.
Ich finde gerade die Dactylorhiza-Arten, aber auch Epipactis sehr spannend bei unseren einheimischen Orchideen - leider haben die Dactylorhizas bis auf fuchsii Rückgänge von 90% und mehr in den letzten 50 Jahren zu verzeichnen ....
beste Grüße,
Andreas