Beiträge von mollisia

    Hallo Peter,


    das kann ich Dir leider nicht so genau sagen. Das ist sozusagen "Allgemeinwissen" im Arbeitskreis Heimische Orchideen, wo ich immer mal mit Mitglieder zu tun hatte und teils noch habe. Ob das genau irgendwo gedruckt und gar in einer Verbreitungskarte publiziert ist, das weiß ich gar nicht. Ich kann auch nicht sagen, ob es inzwischen andere Erkenntnisse gibt, aber zumindest beim AHO Thüringen war vor ein paar Jahren noch dies der Stand der Dinge. Da ich nicht weit genug in der Materie drin bin, wäre es auch denkbar, dass es andere Ansichten zur Artabgrenzung gibt, was ja gerade bei Dactylorhiza geradezu ein Wunder wäre wenn es nicht so wäre ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo beli,


    du hast recht, die dunkle Hutfarbe und das nachträgliche Röten im Stiel ist ungewöhnlich für Suillellus queletii. Aber zunächst würde mir erst mal auch nichts besseres dafür einfallen. Ich bin allerdings nicht sehr gut in den mediterranen Rotporern, weil ich die zuwenig finde. Vielleicht gibt es da ja noch etwas, was besser auf diese Funde zutrifft.

    Suillelus queletii ist in Istrien sehr häufig, deutlich häufiger als luridus. Und Neoboletus erythropus habe ich noch überhaupt gar nicht gefunden dort (vermutlich weil wir fast nur auf Kalk sind). Und alte queletii können schon mal dunkle Hutfarben haben, allerdings so maronenfarben habe ich noch nie gesehen.


    Ich hoffe, dass dieses Jahr wieder viele Röhrlinge da sind in der letzten Oktoberwoche, obwohl schon fast etwas spät dafür. Wir werden sehen wie der Regen fällt. Sonst gibt's halt mehr Schleierlinge und Ritterlinge, auch gut ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    bei Pilzen die auf Holz im Wasser wachsen würde ich auf einen Stiel und dessen Länge nicht viel geben. Ähnlich wie im hohen Moos müssen sich die Fruchtkörper nach oben strecken irgendwie, und da bildet sich gerne mal ein Stielchen aus wo sonst keines wäre.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    das ist alles Dactylorhiza fuchsii. Die haben teils so intensive Farben wie majalis, aber die Schleifenzeichnung ist immer dünner und es ist mehr weiß dazwischen, weswegen die Blütenfarbe aus der Ferne immer heller wirkt als bei D. majalis. Dazu kommen alle Helligkeitsstufen vor bis hin zu einem reinen weiß.

    D. maculata ist eine Art die nur in Nordwesteuropa vorkommt und in Deutschland nur ganz im Nordwesten zu finden ist. Erkennbar u.a. am mittleren Blütenzipfel, der immer sehr klein und deutlich kürzer ist als die seitlichen Blütenzipfel. In NW-Deutschland kommen allerdings auch noch andere Arten vor, wie D. praetermissa und D. sphagnicola, die fleißig alle untereinander hybridisieren.

    Auch D. majalis (und D. incarnata, D. traunsteineri, etc.) hybridisiert mit D. fuchsii und allen anderen Dactylorhiza-Arten und da die Nachkommen (oft) fertil sind, kommt es zu Rückkreuzungen und zu Populationen, die die gesamte Merkmalsbreite aller Zwischenformen der Eltern zeigen, und sogar solche wo man sehr suchen muss bis man noch reine Elternarten findet.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    also die ökologische Trennung über die Mykorrhizapartner würde ich mal noch nicht überbewerten, solange nicht mehr eindeutig geklärte Funde beider Arten vorliegen.

    Ansonsten sei wohl mendax mit Eiche und Buche vergesellschaftet, während luridus mit Linde und Birke Mykorrhiza macht. Zumindest letzteres stimmt in dieser Ausschließlichkeit ganz sicher nicht, denn ich habe in Jena jede Menge sicherer luridus im Kalk-Buchenwald, ohne Linde und schon gar nicht mit Birke.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo beli,

    das kann durch eine Infektion oder Befall sein, ich habe sowas selten auch schon mal gehabt bei erythropus. In diesen Fällen war das aber immer auf den untersten Stielbereich beschränkt, und nicht mit dem höher gehenden rhabarberroten Stielfleisch von Suillellus vergleichbar.

    Am einfachsten wäre die Amylonreaktion mit Melzers im Stielfleisch, wenn Du die Frage stellst ob Neoboletus oder Suillellus.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Sigi,


    ja, ich denke der war deutlich zu alt. Der schmeckt nur wenn er wirklich so jung und frisch ist dass er beim Durchschneiden schon zu tropfen anfängt. Und eigentlich schmeckt er mit einer würzigen Panade im heißen Fett ausgebacken am besten. Also ganz genau genommen schmeckt die Panade ohne den Pilz mindestens genauso gut .... 8o


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Nobi,


    ja nun, wir werden nie wissen, was Linné und/oder Fries unter dem Namen verstanden haben. Einen echten Typus gibt es nicht, DENISON hat aufgrund nicht vorhandenen Typusmaterials in seiner Arbeit 1961 eine Kollektion von Lundell aus Femsjö zum Neotypus erklärt. Darauf basiert wohl die DNA-gestützte Interpretation von S. scutellata. Ebenso wurde für S. crinita ein Neotypus ausgewählt, von SCHUMACHER, weil es kein Originalmaterial mehr gibt. Das ist bei vielen alten Arten das Problem. Schade ist dann eben, wenn das alles dazu führt, dass ein sehr gebräuchlicher Name so interpretiert wird, dass er anschließend praktisch verschwinden wird.

    Allerdings wird es bei Mollisia cinerea ein wenig ähnlich sein, insofern sollte ich mich gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo nochmal,


    also die Hutfarbe ist ganz typisch für luridus, besonders schön zu sehen am mittleren Exemplar des ersten Bildes. Dieses olivgrau mit unterlegten ziegelorangen Tönen - das kenne ich nur von der Netzhexe. Dazu die rote Linie über den Röhren, die rhabarberrote Stielbasis. Ganz bestimmt ist der amyloid im Stielfleisch, da würde ich alles drauf wetten.


    Für mich stellt sich nur die Frage, ob mendax oder luridus, ich glaube nicht das was anderes in Frage kommt. Und dass mendax auch genau so aussehen kann wie luridus und wie die gezeigte Kollektion, das zeigt z.B. das Bild im englischen Wikipedia: Suillellus mendax - Wikipedia - vorausgesetzt natürlich es ist richtig bestimmt .....


    René Jarling hat die beiden Arten in einem Boletus-Heft vor ein paar Jahren mal gegenübergestellt. Letztlich kam auch er zum Schluss, dass die beiden Arten nur anhand der Sporen wirklich eindeutig zu trennen sind, die makroskopischen Unterschiede sind nur Tendenzen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Jörg,


    Flocki kommt wegen der rötlichen Stielbasis im Fleisch, des Fehlens des olivgelben Basisfilzes und wegen der Hutfarbe nicht in Betracht. Der Glattstielige hat keine roten Pusteln (jedenfalls nicht so) und andere Hutfarbe. Somit bleibt nur entweder S. luridus oder S. mendax bleibt, zumal ja auch die rote Linie über den Röhren nur die beiden in Frage kommen lässt.


    Auf dem zweiten Bild meine ich eine Netzzeichnung an der Stielspitze zu sehen.

    Ich würde makroskopisch auf S. mendax tippen. Die Statur würde mich überhaupt nicht stören und warum passt Dir die Hutfarbe nicht?

    Entscheiden sollen aber wohl die Sporenmaße sein, insofern bräuchte es eine Messreihe reifer Sporen mit 20-30 Sporen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Nobi,


    das wird also letztlich bedeuten, dass wir zukünftig eben statt Scutellinia scutellata die Teile Scutelinia crinita nennen. Wenn es die "echte" scutellata eh nur arktisch-alpin gibt, und dann auch noch eine Sammelart sein soll .....


    Das Linné ja nun ausgerechnet diese extrem seltene Art in der Hand gehabt hat, als er Peziza scutellata beschrieb und wir nun alle unsere Funde umbenennen müssen ist ja dann doch ein unglücklicher Zufall ....

    *Ironiemodus aus*


    Sporen spindelförmig, aber dann doch mit stumpfen Enden - kann ich mir nicht so richtig vorstellen.


    Aber egal, ich habe noch nie eine scutellata äh crinita gehabt mit einem hohen Sporenornament das an 1 µm herangekommen wäre. Und eine als spindelförmige Sporenform habe ich auch nie gesehen.

    Insofern betrifft mich dieses Problem auch weiterhin nicht, und wer gerne möchte kann dann alle meine bisherigen und zukünftigen scutellata-Funde crinita nennen. Ich tu's nicht, solange mir kein Paper eine gute Argumentation liefert, wieso die Linné'sche Art ausgerechnet die sein soll, die nie jemand findet ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, finde ich sehr eindeutig makroskopisch.

    Die Sporenmaße müssten eigentlich auch aussagekräftig sein für queletii, ich glaube der besonders gedrungene Sporen (Q-Wert). Das habe ich aber nicht überprüft.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    Claudia hat recht, Kreuzottern und Ringelnattern lassen sich an der Pupille eindeutig unterscheiden: Runde Pupille bei der Ringelnatter, senkrechter Schlitz bei der Kreuzotter.

    Daher ist eindeutig, dass Bild 29 die schwarze Farbform der Kreuzotter zeigt. Gebietsweise ist dies sogar die häufigere Variante.


    Nr. 20 halte ich für die Striegelige Tramete, nicht für Coriolopsis. Der Hutfilz ist zu wenig wirr, der Fruchtkörper zu regelmäßig und der wulstige Rand passt mir auch nicht so gut. Sicher bin ich nicht, aber doch ziemlich.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    Robinie und Eichen halten dem Schwefelporling viel länger stand als Obstbäume oder gar die weichholzige Weide.

    Am besten wendest Du Dich an die Stadt, die hat angestellte Baumkontrolleure, denen sowas eigentlich längst aufgefallen sein müsste. Ich glaube die sind beim Gartenbauamt untergebracht. Aber wenn Du bei der Stadtverwaltung nach den zuständigen Personen für Baumsicherung fragst, dann werden die Dich entsprechend verbinden.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    also nee, ich wollte weder sagen dass das eine nachgewiesenermaßen falsch noch das andere nachgewiesenermaßen richtig wäre an Hypothesen ob der Aufnahme von giftigen Inhaltsstoffen. Ich habe auch noch gelernt und auch so in meinen Kursen weitergegeben, dass Schwefelporlinge von Eibe giftig sein können. Es scheint dafür aber nicht nur keine Beweise zu geben, sondern eben auch die Meinung eines seit Jahrzehnten an Inhaltsstoffen in Pilzen forschenden Mykologen, dass dies eigentlich aufgrund des Stoffwechsels nicht sein kann. Ganz klare eindeutige Untersuchungen dazu kenne ich aber nicht. Daher mein Nachfragen nach der Quelle, was halt der leisen Hoffnung geschuldet ist, dass es vielleicht doch eine wissenschaftlich haltbare Untersuchung dazu gäbe.


    In der Pilzberatung bin ich lieber vorsichtig und würde den Leuten erklären, dass die Forschung sich da nicht einig ist, ob Schwefelporlinge von Eibe nicht vielleicht doch giftig sein könnten. Und das wir über jeden gut dokumentierten Fall dankbar sind und sie mögen doch bitte genau mitschreiben wie es Ihnen so geht wenn sie den Pilz trotzdem verspeisen möchten. Komischerweise sind die Leute in ähnlich gelagerten Fällen plötzlich gar nicht mehr sooooo wissbegierig und verzichten lieber auf Selbstversuche *ggg*.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, das finde ich ist ein heißer Tipp.

    Woher stammen die Bilder denn? Aus Südeuropa? Dort ist die Art nicht so selten, in Deutschland dagegen sehr.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Otmar,


    nein, die Weide ist nicht mehr zu retten. Sollte sie so stehen, dass sie Schaden anrichten kann durch Umfallen oder abfallende Äste, dann solltest Du sie vorsorglich entfernen. Wenn keine Gefahr von Schäden besteht wäre es schön, wenn sie so lange als möglich stehen bleiben dürfte, da solche halbtoten und ganz toten große alte Bäume ungelaubliche Artenvielfalt beherbergen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    mikroskopisch unterscheiden sich die Arten kaum. Sordida hat ein wenig kleinere Sporen, was aber erst bei statistischer Auswertung von genügend Sporen aussagekräftig sein kann. In diesem Fall sind die makroskopischen Merkmale aussagekräftiger. Oder man sequenziert, aber wer weiß wieviel kryptische Arten sich da noch in dieser Artengruppe verbergen ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Sigi,


    ja, das steht da in Wikipedia, aber bezeichnenderweise ist es nicht mit einer Quelle hinterlegt.

    Prof. Stadler von der Uni Braunschweig hält es für ausgeschlossen, dass der Pilz Taxin oder Toxalbumine aus EIbe bzw. Robinie aufnehmen kann.

    Meines Wissens gibt es auch keinen nachgewiesenen Fall einer solchen Vergiftung.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    der Pilz ist deutlich hygrophan. Daher ist es Lepista sordida, wie fast immer im Frühsommer. Auch die Farbe hat einen Graustich, der typisch für sordida ist, während nuda etwas mehr Rot im Violett hat. Die gleichen Farbnuancen die Cortinarius largus gegenüber variicolor zeigt.

    Im übrigen sind die allerallermeisten nuda-Meldungen aus dem Frühjahr/Frühsommer falsch.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich würde die als sogar typische Lungen-Seitlinge ansehen. Trichteriger Habitus, deutlicher Stiel, Gilben an der Hutkante, helle Färbung, eher dünnfleischig - alles passt perfekt.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Lukas,

    Der Schwefelporling kann Giftstoffe aus dem Substrat aufnehmen. Du hattest vermutlich doppelt Glück damit, die prinzipiell ungiftige Art zu sammeln und dann noch von ungiftigen Hölzern.

    hast Du mir für diese Aussage eine Quellenangabe, wo dies nachgewiesen wurde und auch untersucht wurde, welche?


    beste Grüße,

    Andreas