Beiträge von kuhmaul

    Danke ersmal für eure Antworten.


    Die Huthautprobe war wirklich zäh wie Hund und an der dünnsten Stelle noch zu dick und zu klebrig.
    Sowas hatte ich noch bei keiner Probe. Aaaaber ich bin jetzt zufrieden mit meinem Mikro-Ergebnis.


    Da ich ja noch den Hut zum Absporen unter einem Plastikgefäß hatte, war der noch relativ frisch.
    Mit der Rasierklinge habe ich dann die wirklich nur oberste Schicht dünn abgeschält und Glück gehabt.
    Ging wie geschmiert. Danke nochmals.


    Grüsse
    claus

    Zitat von Rada


    Ich würde in dem Fall die Huthaut mit einer Pnzette abziehen. Zur Hutmitte hin wird der Abriss immer dünner. Dort würde ich mir dem Skalpell ein winziges Stückchen abtrennen.


    Hallo Ralf,


    mache ich ja auch immer, aber diesmal ist der Wurm drin.


    Grüsse
    claus

    Hallo Mikroskopier-Freunde,


    heute habe ich eine vermutliche Russula integra grata cf gefunden und dies wollte ich nun am Mikroskop überprüfen.
    Die frisch abgezogene, abgeschabte Huthaut war derart zäh-elastisch, dass ich drei Objektträger, vier Deckglasbrüche bei drei Versuchsreihen verbraucht habe.
    Fremdpartikel wurden keine bemerkt. Schon beim Zerkleinern und Zerreissen ahnte ich nichts Gutes.


    Die Huthaut in Wasser feucht gehalten brachte auch nichts, sie quillt wie eine gelatinöse fette Leberwursthaut auf.
    Das mikroskopische Ergebnis dementsprechend niederschmetternd, nichts aussagend. Ich muss das alles wiederholen.


    Meine Anfänger Frage: wie würdet ihr in so einem Fall vorgehen? Komme ich da an KOH 3% nicht vorbei?
    Soll ich ein abgezogenes, getrocknetes Huthautteil verwenden? Oder doch Skalp vom Frischpilz? Der liegt ja noch zum Aussporen da? Mein Huthaut-Ziel war: Kongo SDS, Sulfovanillin, Karbolfuchsin + HCl.
    Ich bin für jeden Tipp dankbar.


    Grüsse
    claus

    Update


    Hallo Pilzfreunde,


    heute war ich nochmal an der gleichen Stelle, gleicher Platz.
    Und siehe da, ich habe sie nicht ausgerottet und es wachsen wieder welche mit der wunderschönen Hutfarbe nach.
    Bei beiden Pilzen sieht man jetzt schon die rost-braun Färbung an den Lamellen.
    Beim linken Pilz war der Hut vom Stiel gelöst und man sah an der Stielspitze und dort wo er angewachsen war wieder die gleiche Rostfärbung wie beim ersten Fund.


    Beide blieben unberührt und wurden nur fotografiert.


    Ja und da habe ich an einem anderen Platz auch noch eine R. rosea gefunden und gekostet, um einen Vergleich zu haben.
    Ganz leicht bitter schon, aber eine halbe Stunde Taubheitsgefühl hat sie nicht geschafft.


    ...sie verbreiten sich weiter


    bis zum nächsten Mal
    claus

    Zitat von nobi


    ... Die zwei Rötlichen auf 3 Uhr finde ich besonders hübsch! :D


    Ansonsten sage ich nur: Babymörder! ;(


    Nobi


    Hallo nobi,


    vielleicht ist Jörg ja auch nur Feinschmecker und soll er das alles den Maden überlassen?


    Da hat er sich als Geschmacksverstärkung halt die drei ! Rötlichen dazugeholt. Siehe den noch auf 12 Uhr.


    Jörg, sind das Speisetäublinge gewesen, oder was?


    Grüsse
    claus

    Hallo Pilzfreunde,



    ich kann euch noch ein paar Mikro- und Makro-Informationen zu meinem Fund geben.


    meine letzte Untersuchungsreihe war bei der dritten Huthautprobe positiv. Primordialhyphen sind vorhanden,
    wenn auch nicht in dem von mir erwarteten Aussehen und sehr schwer aufzufinden.
    Also ohne äussere sichtbare Verkrustung oder Tröpfchen-Ausscheidungen.
    Vielleicht für mich als Anfänger aber auch nicht genau unterscheidbar, wer weiss.


    Hier die letzten Informationen die ich euch noch liefern kann...


    27) in KF + HCl, Primordialhyphe, das Gewusel rundum unbestimmbar für mich


    28) KF + HCl, Primordialhyphen sehr lang, schmal


    29) KF + HCl, endlich... Primordialhyphen Messbild, Breite 3,7 - 5,1 mü, wie bei ROMAGNESI S. 420


    30) Sporenpulver: IIa dominiert, passt doch besser


    31) Sulfovanillin Test am Exsikkat Stiel Fund "kleines Exemplar", aussen, rotbraun


    32) Sulfovanillin Test am Exsikkat Stiel Fund "grosses Exemplar", innen, rotbraun


    33) HaHaHa... :D Ehrlich, da ist mir fast das Herz in die Hose gerutscht. Sulfovanillin Test am Exsikkat Stiel Fund "grosses Exemplar", aussen, rot


    Zum Geruch am Exsikkat: stark, Küchengewürzmischung, meine Frau meint Malz, Malzbier
    Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt und mich nicht blamiert.


    rudi danke, JETZT sieht es ziemlich gut für mich aus!
    Meinen Fund nenne ich damit Russula cf. amarissima


    Grüsse
    claus


    Hallo Rudi,



    schaut ziemlich gut aus? Für wen? Dilemma hoch drei.


    Also, ich habe heute nochmals mit KF experimentiert. Sowohl mit HCI wie auch mit Lactoglycerol.
    Es waren nur keulige, alles? unseptierte, teils lange Dermatozystiden auffindbar.


    Keine Primordialhyphen auffindbar wie sie von H. MAXMÜLLER für die Lepidinae gefordert werden oder für mich typisch aussehen sollten. Ende der Fahnenstange, muss ich wohl wieder eine Russula cf. daraus machen.


    Und eine Atropurpurinae kann ich mir mit dem Bräunen und rotem Stiel/Lamellen nicht vorstellen.


    Grüsse
    claus


    EDIT:
    ok, eine letzte Chance bekommt der Schönling noch von mir. Sollte ich morgen in den fünf Huthaut-Proben die ich heute Abend von verschiedenen Hutstellen vom Exsikkat genommen habe, keine einzige Primordialhyphe finde, heisst der für mich CF.

    Hallo Jörg,



    Entschuldigung, ich kann erst jetzt antworten, danke für deine Antwort.


    Ja, man liest immer von grosser Bitterkeit, aber hat den Pilz ausser ROMAGNESI, EINHELLINGER oder H. MARXMÜLLER schon mal jemand probiert? Hat da irgend jemand vom Forum Erfahrung sammeln können?


    Zitat H. MARXMÜLLER: "ROMAGNESI(P.419) merkt indessen an, dass auch schon weniger bittere Kollektionen von amarissima mit kräftiger roten, lepida-ähnlichen Farben gefunden wurden." Ende Zitat.


    Für mich schmeckte die normale R. rosea bisher eigentlich immer fast mild, dagegen ist für mich bei R. pseudointegra ein leicht bitterer Geschmack wahrnehmbar. Ich schrieb ja selbst: "mild, Lamellen verzögert leicht bitter, Huthautprobe nach 20sec leicht bitter, Taubheitsgefühl danach für 1/2 Std auf der Zungenspitze".
    Ob das eine normale R. rosea auch kann? Das werde ich nachholen.


    Ja und da ist bei meinem Fund noch das Peeling der Huthaut von 1/3. Bei rosea null, laut meiner Dokumentation.
    Bei der Huthautpräparation für das mikroskopieren hatte ich auch keine grossen Probleme damit gehabt.


    Hallo Rudi,


    schön dass du MICH mal besuchst.


    Das mit der Sporenpulverfarbe habe ich nochmals nachkontrolliert. Diesmal korrekterweise mit Objekträger, SpP, Deckglas. Ich renne da nach einem zusammengekratzten Abwurf immer gleich zur Farbkarte. :shy:
    Ergebnis liegt jetzt zwischen Ib - IIa mit der Farbkarte von H. MARXMÜLLER. Kommt also hin.
    Ich habe es weiter oben korrigiert.


    Ja, das mit dem scharfen Glas... da werde ich als Anfänger bei diesem Huthaut-Mikro-Ergebnis kapitulieren müssen.
    Ich kann da ausser dicken-verzweigten-septierten-divertikulaten-wirren Haaren und Dermatozystiden persönlich nichts gewohntes herauslesen, zumal sich ja auch R. rosea und R. amarissima ausser dem bitteren Geschmack wenig unterscheiden sollen.


    Also die Mikroskopie Bilder, fangen wir mit den Sporen an.
    Sporen [95% –• 70 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = 7 - 7,8 - 8,7(8,9) x 6,4 - 7,1 - 7,7(7,8) µm


    14) Sporenmessung ergab


    15) Melzer, Lamellenpräparat, Ormament bitte selbst enscheiden


    16) Melzer, Lamellenpräparat


    17) Melzer, Lamellenpräparat


    18) Warzenhöhe 0,58 bis 1,15 mü


    19) Haare, wie beschrieben


    20) Haare, auffällig dick, breit


    21) gegabelt, septiert, das andere alles Dermatozystiden?


    22) Dermatozystide bis 5,7 mü breit


    23) In Sulfovannilin, 100x, Dermatozystiden ohne Blau- o. Schwarzfärbung


    24) In Sulfovannilin, 400x, spätestens ab hier für mich nicht mehr weiter bestimmbar


    25) Karbolfuchsin + HCI, incrustierte DZ?, inkrustierte Primordialhyphen?


    26) Karbolfuchsin + HCI, für mich unbekannt in KF+HCI


    Ich weiss nicht, ob diese ganzen Informationen was bringen, ich bin jedenfalls mikroskopisch raus.
    Wenn ich im ROMAGNESI Schlüssel den erwähnten "sehr bitteren" Geschack ignoriere, komme ich an R. amarissima nicht vorbei!


    Vielleicht sollte ich dich bei einem erneuten Fund einfach mal anrufen... bringst den Hans-Jürgen noch mit...


    Herzliche Grüsse aus der Rhön
    claus


    EDIT: ...ich werde morgen mal nach dem KF die Zeit vom HCI auf 5 sec. begrenzen, obwohl das Ergebnis mit KF und Lactoglyzerol nicht anders aussah...

    Hallo liebe Pilzfreunde,



    Russula rosea habe ich ja schon öfters mal angetroffen, auch Bilder und ein Protokoll darüber angefertigt.
    Aber das was mir am Samstag begegnet ist, da habe ich fast zwei Tage gegrübelt was das sein könnte.
    Erst als mir dann beim Bestimmungsprotokoll wieder der harte Stiel einfiel, konnte es nur eine Lepidinae sein.
    Eine grosse Auswahl habe ich ja nicht, vielleicht hatte die gute R. rosea ja nur ein neues Kleid an?
    Oder war es doch die R. amarissima Schwester?


    Auf euren Kommentar bin ich schon sehr gespannt und ich stelle euch den Pilz mal makroskopisch vor:


    FUNDORT:
    450m, By-Rhön, Buchenwaldrand, vereinzelt Eichen, im Gras, aber noch im Bereich unter der Traufe.
    Am gleichen Gras-Standort Sommersteinpilze und Perlpilze.


    HUT:
    Violett-rot, Mitte cremefleckig, trocken, matt, samtig, wildlederartig (wie ein schöner teurer Frauenschuh),
    Hh teils rissig, rauh, kugelig, Rand glatt, eingerollt, Peeling 1/3, unter der Huthaut rötlich


    LAMELLEN:
    splitternd, creme, Schneide rötlich-violett fast die ganze Länge, bei Berührung nach Zeit bräunend


    STIEL:
    6cm x 1,5 und 2cm, weiss-creme, rötlich-violett überhaucht, bei Berührung nach Zeit bräunend, Stielspitze nach Bruch vom Hut bräunend und nach einem Tag rundum dunkelbraun, Konsistenz fest, hart


    GERUCH:
    nichts


    GESCHMACK:
    mild, Lamellen verzögert leicht bitter, Huthautprobe nach 20sec leicht bitter,
    Taubheitsgefühl danach für 1/2 Std auf der Zungenspitze


    SPORENPULVER: nach Romagnesi IIa - IIb;
    EDIT: SpP jetzt nach Vergleich zwischen Objektträger und Deckglas: Ib - IIa


    CHEMIE:
    FeSo4: nach 30sec falb, blass-rosa
    Guajak: pos, tief blau-grün/grün nach 5sec.
    Phenol: nach 30sec nichts
    KOH: Huthaut nach 5sec orange-rot


    Los geht ´s. Bilder sagen mehr als 1000 Worte...


    1) Fundort


    2) Unscharf (meine Frau war nebenan mit dem Messer bei den Steinpilzen unterwegs


    3) Hutrand glatt eingerollt


    4) wieder unscharf...ich sag ´ nur Messer


    5) seht ihr jetzt den violetten Anflug am Hut?


    6) Huthaut 1/3 abziehbar, darunter rötlich


    7) felderig aufgerissene Huthaut


    8) Lamellen creme-ocker, Schneiden rötlich


    9) Lamellen bräunend, Bruch an der Stielspitze bräunend


    10) Stiel violett-rötlich behaucht, Stielspitze bräunend nach Bruch


    11) man beachte die Hutfarbe, auch die Stielbasis bräunt


    12) Lamellen nach einer Nacht aussporen, wie bei Kibby S. 118 Plate 46 (das braune ist KEIN Matsch)


    13) nochmals dieses schöne violett-rot


    Danke für euer Interesse
    claus


    Hallo Andreas,


    das Thema interessiert mich auch.


    Sind es diese drei Sektionen in Polychromidia nach ROMAGNESI?


    - integrinae
    - olivaceinae
    - integroidenae


    LG
    claus


    Hallo Robin,


    ich hätte da jetzt erstmal bei so einem grossen Pilz mit rosa-farbenem Stiel makroskopisch mit Phenol angefangen, um erstmal eine "Olivaceinae" auszuschliesen. Die wächst bei mir im Moment überall. Erst nach diesem Test auf dem Stiel würde ich weitersehen. Dieser Test müsste mit Phenol bei meiner Vermutung wie schwarzer Johannisbeersaft aussehen.


    Was ich sehe und lese: Mild, braun, stattlich, Lamellenrand rötlich, Stiel rosa überhaucht, alles würde ja passen, nur Jodoform Geruch? das passt nicht zu R. olivacea...


    Mehr kann ich zu deinen Bilder leider nicht sagen.


    Grüsse
    claus

    ...ja ich hatte Glück gehabt, sie waren ALLE mild! :D



    Hallo liebe Pilzfreunde,


    heute wollte ich ja nur bei meiner Pfifferlingsstelle nachsehen, es gibt bei mir noch wenige, aber so langsam kommen sie. Nach einer Durststrecke von zwei Jahren kommen aber auch wieder die Täublinge an den altbekannten Stellen.
    Ich zeige euch mal was ich gesehen habe...


    Den ersten Pilz hatte ich hier schon mal ausgiebig vorgestellt und wurde als Roseinae eingestuft.
    Gleicher Fundplatz, Laubwald Buche, unter Blättern hervor kommend.
    Bild 1


    Lamellen total abgefressen, keine Chance auf einen Sporenabwurf
    Bild 2


    Oberhalb der FeSo4 Reaktion sieht man an dem Frischpilz die Sulfovanillin-Reaktion (Stielmitte) leicht lila.
    Mal sehen wie es mit SV am Exsikkat aussieht. Sieht jedenfalls wieder nach der Sektion Roseinae aus.
    Bild 3


    100m weiter bei den Pfifferlingen endlich mal ein normaler R. velutipes. Erstfund.
    Bild 4


    Bild 5


    Bild 6


    Bild 7


    Huthaut bis fast 1/2 abziehbar
    Bild 8


    Die Sulfovanillin Reaktion am Frischpilz ist schon etwas deutlicher zu sehen (Stielmitte)
    Auch das wird am Exsikkat nachgeholt.
    Bild 9


    Ein Frauentäubling, biegsame schmierende Lamellen. Hut violett mit grünlichem Reflex.
    Bild 10


    Unter der 1/3 bis 1/2 abziehbaren Huthaut leicht violettlich
    Bild 12


    Auch der ist Standorttreu, gewachsen zwischen Buchen- und Fichtenparzelle
    Bild 13


    Huthaut 1/2 - 3/4 abziebar
    Bild 14


    Lamellen ockergelb-orange, die Stielspitze ist markant "deformiert" wie bei jedem Fund.
    Ich persönlich nenne ihn R. risigallina var. acetolens
    Bild 15


    Auch diese Schönheit, 5m gleich nebenan, standorttreu, leuchtet wie ein Goldklumpen.
    Bild 16


    Unter der Huthaut ein schönes gelb, 1/3 abziebar
    Bild 17


    Aber auch an den Lamellen und am Stiel erkennt man im Normalfall ein schön gefärbtes gelb.
    Goldtäubling, R. aurea
    Bild 18


    Jetzt befinden wir uns im reinen Fichtenwald. Diese letzten zwei Täublinge rauben mir noch die Nerven.
    Auch Standorttreu, der eine mehr violett-braun, der andere mehr gelb-grün, ausser 2016 (Flaute) jedes Jahr.
    Ich war ja schon mal bei R. integra gelandet, aber hatte noch keine Karbolfuchsin und Sulfovanillin Erfahrung.
    Auch das Sporenornament war damals zu niedrig für R. integra var. integra. Und der Zweite? Gleiche Art?
    Die Makro-Chemie stimmt jedenfalls überein. Die Jungs sporen erst mal aus, morgen sehen wir weiter...
    Bild 19


    Bild 20


    Unter der Huthaut rötlich-violett, Huthaut 1/2 abziehbar
    Bild 21


    Jetzt kommt der Ockergelbgrüne
    Bild 22


    Bild 23


    Unter der Huthaut falb, blass, weiss, Huthaut zu 1/2 abziebar
    Bild 24


    Genug Strapazen, zum Schluss noch was zum Entspannen.
    Zwergelfeuer, Klebrige Hörnling, Calocera viscosa
    Bild 25


    Gelbe Lohblüte, Fuligo septica,
    Bild 26


    Danke, dass ihr bei mir vorbeigeschaut habt.


    Grüsse
    claus

    Hallo Marco,



    Der Täubling Nr.2 (evtl. Olivfarbener Frauentäubling) mit der schön mint-grünen und felderig aufgerissene Huthaut, hier ja sichtbar nicht nur am Rand, plus die braun-beige-rostfleckige Huthaut (kl. Pilz re. u.) in Verbindung mit den leicht creme-rosa erscheinenden Lamellen auf den zwei Bildern, ist für mich ganz klar R. virescens, Grüngefelderter Täubling.
    Geschmacklich lässt du dafür locker jeden Steinpilz im Wald stehen.


    Edit: ABER VORSICHT! Er kann im Jugendstadium dem grünen Knollenblätterpilz (tötlich giftig) sehr ähnlich aussehen!


    Zu den anderen Täublingen fehlt mir leider mehr Information.


    Grüsse
    claus

    Hallo Marco,


    ich kann dir nachfühlen, gestern bei mir im Wald locker angefahren, tausende Bremsen an der Windschutzscheibe, alles schwarz, dann nix wie Heim. Danke für deinen schönen Bericht.


    Wolfgang schrieb: Aber eine doch nicht gerade schlechte "Strecke" zeigst du hier!


    :D Finde ich auch, aber für deutsche Verhältnisse gehören die Dehnungfugen unter dem VW glatt gespachtelt, wegen dem "Dahin-Gleiten"



    Grüsse
    claus


    Hallo Andreas,



    alles richtig was du schreibst. Ich versuche es mal aus meiner Sicht zu beschreiben.


    Wenn irgend jemand bei einem Bestimmungsversuch, aus irgendwelchen Gründen auch immer, (durch externe Hinweise oder elektronische Mittel etc.) von vorne herein schon weiss, das kann nur eine roseinae oder lilaceinae sein, dann fange ich bei EINHELLINGER nicht noch mal von ganz vorne an zu lesen sondern da sehe ich mir gezielt die Sektionen an. Auch wenn der zielführende Hinweis eine Seite vorher gestanden hätte.


    Mich persönlich ärgert es masslos, dass ich selbst nicht an die SV-Reaktion gedacht habe (s. mein Text SV-Stielbild)
    und dass ich bei EINHELLINGER in der Sektion roseinae nicht nochmals explizid auf diese Reaktion hingewiesen wurde.


    Aber trotzdem bin ich auch froh, diesen Ablauffehler in meiner Bestimmung entdeckt zu haben. Und so kann es jedem gehen.


    Und weil man ja gerne mit der Zeit mal wieder etwas vergisst, habe ich mir jetzt einfach bei
    EINHELLINGER auf S. 301 Schlüssel IIa: Roseinae, den Sulfovanillin-Hinweis nochmals notiert und gemarkert.
    Jetzt kann ich vergessen wie ich will... Das meinte ich mit meinem Chaos und der Beitrag wäre fast überflüssig gewesen.


    Andreas schrieb:
    Ich sehe weiterhin keinen Anlass aus dem Pilz etwas anderes zu machen als R. velutipes.


    Ich auch nicht Andreas, dein Einverständnis vorausgesetzt, lasse ich es aber als Lehrbeispiel mal so stehen.


    Oehrling
    Danke für die Aufmunterung, ich habe mich schon gewundert wo du bleibst? :D


    Grüsse
    claus


    Hallo Pilzfreunde


    @ Andreas
    Sicher hast du Recht mit deiner Aussage und du hast auch die grössere Erfahrung.


    Diese SV-Reaktion sollte man aus meiner Sicht doch genauer abklären, bei Herrn Werner Jurkeit mal nachfragen und nicht einfach : "nichts, keine Reaktion, rot-braun, eosinrot, etc." akzeptieren.
    Wenn ich das mache habe ich als Anfänger eine vorprogrammierte Fehlbestimmung in alle Richtungen.


    Beispiel mein Pilz:
    - fange ich mit Schlüsseln an, lande ich mit EINHELLINGER bei den lilaceinae -> incarnata
    - fange ich auf Anraten mit SV an, lande ich bei den roseinae -> velutipes
    - noch schlimmer mein Ablauf, ich bestimmte nach EINHELLINGER, dann auf Anraten mit Sulfovannilin


    Chaos perfekt. Ist das vielleicht deshalb eine Erklärung, dass auf der DGFM-Karte nur ein einziger sicherer Fund aufgezeichnet ist? Ich hätte mich damals bei Herrn Jurkeit ´s Fund bestimmt nicht getraut zu fragen:
    Hör mal Werner, haste auch mal mit Dings... :D :cool:


    Ich schliesse mich abschliessend HELGA MARXMÜLLER an und benenne meinen Fund seriöserweise


    cf. R. velutipes, cf. R. roseoaurantia, Edit: cf. R. lilacea

    @All, besonders Andreas, Dieter und natürlich abeja :thumbup: sage ich Danke für diese aufschlussreiche Diskussion, bei der ich wieder sehr viel von euch gelernt habe.


    Grüsse aus der Rhön
    claus

    Hallo Andreas,


    ich bin Anfänger und kann da bestimmt nicht bei jedem Detail mitreden.
    Aber für mich persönlich stimmen zu R. velutipes einfach viel zu wenig Merkmale.


    Bin zufällig durch Suche nach Russula roseoaurantia auf diese DGFM Seite gestossen...


    Zufall? EIN einziger Fund in Deutschland gemeldet und der genau neben meiner Fund Parzelle 5625/4-43 ????


    Auch Fehlbestimmung gewesen ??? velutipes vielleicht gewesen ??? wer weiss. Links ist Hessen, rechts Unterfranken.


    Bild: 19, rot= eingetragener Fund bei der DGFM Russula roseoaurantia, grün meine Fundstelle. Schon komisch.


    Grüsse
    claus

    Hallo Leute,



    zur Halbzeit steht es zwischen den lilaceinae und den roseinae 1:1 (für mich). Jetzt die zweite Halbzeit und ich habe alle Register gezogen, die mir wissentlich und technisch zur Verfügung stehen. Mal sehen was rauskommt...


    Andreas,
    entschuldigung, ja das mit den Fachausdrücken als Anfänger bei mir... Am besten kommt das mit Bildern rüber. Also los:


    in Kongo SDS, inkrustierte Primordialhyphe (nachfolgend iPH genannt) Basis divertikulat L=8,4mü x B wie iPH
    Bild 7, 1495


    Kongo SDS, iPH Kopfteil oft teils sehr dünn, spitz und lang (grün)
    Bild 8, 1496


    Kongo SDS, iPH büschelig, oft septiert, B=3-5 mü
    Bild 9, 1499


    Kongo SDS, Haare? keulig kopfig
    Bild 10, 1494


    KF+HCI, iPH büschelig
    Bild 11, 1434

    Bild 12, iPH stack KF1, büschelig

    Bild 13, iPH stack KF2, büschelig


    Bild 14, Basidien Messbild


    Bild 15, Sporenwarzen 0,6 - 0,7mü hoch, das Ornament war insgesamt in Melzer etwas kontrastlos


    Bild 16, Sporenstack, Sporen mehrheitlich rundlich bis leicht ellypsoid



    Andreas,
    der SpP-Abwurf geschah auf dem Objektträger (s. Bild), nur man konnte auf weissem Papier darunter nichts erkennen und wenn ich mir "1b" bei originalen Farbtafeln von H. Marxmüller und Romagnesi ansehe, ne, das ist bei weitem zu dunkel. Aber entscheidet selbst.


    Bild 16, 1520, SpP jetzt aufgenommen im weissen Herbarium-Umschlag, war nicht allzuviel zum zusammenkratzen.


    Aber jetzt wird es spannend. Ein-Tages-Exsikkat mit SV, daran hatte ich nicht gedacht.


    Bild 17, 1522: Oha, Oha! Was nun? Schwindet meine eigene Bestimmung dahin? Ist es doch nur R. velutipes der mich an der Nase rumgeführt hat?


    Bild 18, Sporenmasse, n=61, die Ausreiser die deformiert, rel. gross und rel. klein sind wurden ignoriert.



    Was spricht jetzt für mich gegen R. velutipes?


    - Die SV-Reaktion kann es nicht sein, die soll es bei meinem Pilz auch geben.
    - Warum habe ich so abweichende Sporen Masse und Volumen?
    - Warum habe ich büschelige iPH?
    - warum sehe ich keine bauchige Zellreihen mit dünnem Endglied in der HDS, obwohl der halbe Hut vermikroskopiert worden ist?
    - warum habe ich keinen unten verdickten Stiel, der in der Mitte schmäler ist und zur Spitze wieder erweitert?
    - warum hat mein Pilz ein Peeling von 1/2 - 3/4+, sauber wie eine dünne Folie, ohne viel auszufransen und wegzukratzen?
    - warum sieht mein Pilz genauso aus wie bei H. Marxmüller auf S. 2-410?
    - warum sehen die Divertikel meiner iPH genauso aus wie bei H. Marxmüller auf S. 2-410 und Einhellinger auf S. 99 Tafel 23?
    - warum schreibt H. Marxmüller ausgerechnet von "büscheligen" iPH? Fragen über Fragen.


    Die 2. Halbzeit ist um, es siegt für mich das Team von lilaceinae mit 1:0


    Mein abschliessendes Resümee und meine Bestimmung lautet "Russula incarnata" (Einhellinger)
    Und wer anderer Meinung ist, der werfe den ersten Stein.


    Dieter
    leider habe ich bis jetzt noch keine Mail von Dir bekommen. Macht nichts. Wie Du siehst, stehe ich selbst zu einer Meinung.
    Du hast mich mit deinem Vorschlag aber sehr ermuntert meinen Weg weiter zu gehen. Danke.


    Andreas
    auch Dir meinen herzlichen Dank, dass du da dabei warst, gibt mir immer ein gutes Gefühl.
    Mach dir keine Gedanken wegen der Fehllieferung, das kann immer mal passieren.
    Soll ich dir das Brilliantkresylblau in dem Guajak-Fläschen wieder zurückschicken? :D :D :D


    @All
    Danke für das miträtseln und mitmachen.


    Herzliche Grüsse aus der Rhön
    claus

    Danke erstmal für eure Antworten.



    Heute nehme ich mir die Mikroskopie Bilder vor. Sporen vermessen etc.


    Was mir bei den stark iPH aufgefallen ist, die sind "sehr viel" als richtig büschelig (Basis klumpig) vorhanden und teils sehr lang, nicht zu übersehen. An der Basisnähe ab und zu auch bis zu ~10 mü gleich stark appendikuliert.


    Mein ausgedachter Pilzname ist zwar noch nicht gefallen, aber ihr kennt mich ja, ich habe schon oft fehlbestimmt. :D
    Grüsse und bis später.


    claus

    Hallo liebe Pilzfreunde,



    versuchte doch gestern dieser Täubling mich hinters Licht zu führen und einen Pfeffermilchling vorzutäuschen.
    Die wachsen ja im Moment in grossen Mengen und ich dachte mir, guck dir so einen Pilz doch mal genauer an.


    Klein war er zwar schon, fast im Laub versteckt, optisch für mich ein Pfeffermilchling.
    Beim Ausgraben kam ein zweiter unter dem Laub versteckter hervor. Noch kleiner.
    Was macht man also bei vermutlichen Pfeffermilchlingen? Lamellenschnitt mit dem Messer, richtig.
    Aber nichts, keine austretende Milch, der Stiel war irgendwie weicher.
    Ich war ratlos, zumal mir mein Kleinhirn sagte, das muss ein Täubling sein, unter Laub hellhütig herangewachsen,
    die Art kriegst du nie raus... Ich hasse Pessimismus.


    Die zwei Pilze habe ich trotzdem mitgenommen um endlich mal wieder Täublinge untersuchen zu können.
    Nach Kibby-Schlüssel kam "EIK(N/O)-PT.." raus. Aber danach müsst ihr bei ihm nicht suchen, vermutlich hat er
    diesen Pilz noch nicht gefunden und deshalb den Schlüssel nicht aufgelistet.


    Ich möchte den Findling gerne als Ratepilz vorstellen und euch um eure Meinung und Vorschläge dazu bitten.
    Es darf also mitbestimmt werden.


    Einen Artnamen zum Pilz habe ich mir schon rausgesucht und hoffe sehr, dass er vielleicht bestätigt wird. Mal sehen...


    Es geht makroskopisch los:


    FUNDDATEN: 13.07.2017, 500m üNN, Laubwald Buche, By-Rhön
    ZUSTAND: jung+älter, trocken


    HUT DM: 5+3,5cm
    HUTFARBE: creme, beige
    HUTRAND und MITTE: heller als der Rest
    PEELING: 1/2-3/4+
    UNTER HUTHAUT: weiss
    H-OBERFLÄCHE: trocken, matt, schorfiger Rand, Blätter kleben hartnäckig
    H-FORM: leicht gedrückt, vertieft
    H-Rand: glatt, lappig, Rand 2mm leicht gerieft


    LAMELLEN: splitternd, Lamelletten 1 Stück!
    ABSTAND: eng, 11/1cm, BREITE: 4,5cm
    FARBE: weiss


    STIELFARBE: weiss
    VERFÄRBUNG: keine
    SCHNITT: keine Verfärbung
    SPITZE: voll, nachgebend
    BASIS: wattig ausgestopft, weich
    OBERFLÄCHE: oben gerieft, unten glatt
    L*B: 4,5cm x 1,8cm


    GERUCH: nichts


    GESCHMACK: mild in allen Teilen und auch nach 1 min


    SPORENFARBE: weiss, Ia


    FESO4: blass-rosa
    GUAJAK: muss ich passen, wegen aktueller Falschlieferung
    PHENOL: nach 1 min bräunlich


    Bild 1: Hutoberfläche und Peeling


    Bild 2: Seitenansicht, vom Linken stammt die Sporenpulverfarbe


    Bild 3: Lamellen enstehend, mit "Pfeffermilchling-Schnitt"


    Bild 4: Längsschnitt


    Bild 5: FeSo4: blass rosa


    Bild 6: Sporenabwurf Farbe


    Grüsse
    claus


    Hallo Christoph,


    wetten, wenn ich das gewusst hätte, wäre ich extra wegen Stephan aus der Rhön zum Treffen gekommen. 8|


    Edit: bei mir ausser Pfeffermilchlingen noch wenig los.


    Grüsse
    claus


    Hallo Jörg,



    danke für deine ausführliche Antwort.


    Als Anfänger habe ich durch meinen Beitrag natürlich gehofft, zur Russula ein paar weitere Informationen aus dir rauszukitzeln aber bestimmt keine wissentschaftliche Abhandlung verlangt. Für sowas wäre ich viel zu blöd dazu.
    So in etwa wie bei Kibby`s acht(8) Punkte-Schlüssel, das hätte mir als Anfänger vollauf gereicht um selbst etwas weiterzukommen, zu lernen.


    Wenn man aber wie du einen Pilz vielleicht schon 100x am gleichen Platz gefunden hat (habe ich deinem Bild nicht angesehen), dann kann ich dein obiges Argument verstehen.
    Schade, aber ich werde es akzeptieren müssen und freue mich aber trotzdem auf einen weiteren Beitrag von Dir.


    Bücher zu besitzen heisst noch lange nicht dessen Wissen zu besitzen. :huh:


    Grüsse
    claus

    Hallo Hannes2,



    schöner Beitrag, find ich wirklich gut. Aber...


    picke ich mir die Russula graveolens raus, muss ich passen.
    Weder bei Kibby, Einhellinger, GPBW, Gröger, Romagnesi, Bon, Marxmüller komme ich mit deinen Angaben einen Millimeter weiter.
    Wie soll ich denn glauben, dass das überhaupt ein Heringstäubling, R. viridantinae ist?
    Sollte das denn nicht nachvollziehbar sein? Wollen wir nicht alle lernen? Wo sind die Angaben, Geschmack, Geruch, Baumpartner, Sporenpulver, etc, etc...


    Wenn man schon so einen grandiosen Beitrag startet, dann bitte das nächste Mal mit Fakten.
    Entschuldigung, aber das musste ich mal loswerden.


    Trotzdem herzliche Grüsse aus der Rhön
    claus

    Zitat von Tuppie


    Hallo Claus!
    Du sprichst für mich in Rätseln... Morgenröte? Eosine... ich lese wohl, Oehrling und Du, Ihr wisst worum es geht. Aber ich kann kaum folgen.


    Hallo Tuppie,


    in Rätseln? Was glaubst du, was das für MICH ein Rätsel war. Und selbst gefunden habe ich den ja auch noch nicht.
    Normalerweise hätte ich den wegen für mich zu wenig Angaben beiseite legen müssen.


    Ja, wenn dann nicht Oehrling mit dem Sulfovanillin-Zaunpfahl gewunken hätte. So eine SV-Reaktion kam mir irgendwie bekannt vor und habe nachgelesen. Wäre er gleich mit dem Namen der Nr. 4 rausgerückt, hätte ich wieder nix gelernt.
    Danke Oehrling.


    Ich getraue mich einfach mal und zeige dir hier meine Einschätzung zu Nummer 4.
    War eine tolle Serie "Täubling der Woche" von Felix Hampe.


    Danke für deinen wunderschönen Bericht.
    claus