Beiträge von Climbingfreak

    Hallo ihr lieben,


    wie der "Zufall" so spielt hat sich Rico, ein Teilnehmer unseres Altmühltreffens,


    Artenexplosion im Altmühltal oder aber kleines aber feines Treffen von Naturfreunden


    zu einem Besuch ins Osterzgebirge angekündigt. Er wollte gezielt Standorte bestimmter Alchemillen (Frauenmäntel) ansteuern, die in Deutschland quasi nur hier vorkommen. Er bearbeitet die Gattung. Natürlich habe ich die Chance genutzt, denn in letzter Zeit komme ich leider nicht mehr so häufig "raus". Zudem ist es immer toll mit so einem versierten Botaniker unterwegs zu sein, denn ich kann ihn mit Fragen löchern. ==Gnolm7


    Treffpunkt war Altenberg an den Galgenteichen. Immer wieder gab es spannende Säume, teilweise an Wasserläufen zu bestaunen. Diese Artenvielfalt war erstaunlich.




    Es ging auch gut los: Dactylorhiza cf majalis - Breiblättriges Knabenkraut



    Achillea ptarmica - Sumpfschafgarbe kannte ich noch gar nicht



    Kleiner Klappertopf - Rhinanthus minor



    Blick auf den See



    Eine von Ricos Lieblingspflanzen, der Moorklee - Trifolium spadiceum sehr selten; musste einfach fotografiert werden, weil er zu Ricos Lieblingspflanzen gehört



    Rico ist fündig geworden. Er hat erst Mal zu tun.



    Zeit für mich mal ein Doku-Bild zu machen, warum dieser Pilz so heißt, wie er heißt. Knopfstieliger Rübling - Gymnopus confluens



    Das Doppel-Spec. Melampsora spec. auf Salix spec. ==Gnolm7==Gnolm10



    mein erster dieses Jahr und dann noch so hübsch ==Gnolm26



    auch immer ein dankbares Fotomotiv



    blühende Wollgräser



    Fuchs Knabenkraut - Dactylorhiza cf fuchsii



    Das war für uns beide eine Überraschung: Birngrün - Orthilia secunda



    Name ist Programm Viola tricolor



    Hier musste mich Rico erst darauf aufmerksam machen, dass das was seltenes ist. Ich kenne die Pflanze schon ein paar Jahre. Nur im Erzgebirge häufig; Aromatischer Kälberkropf - Chaerophyllum aromaticum



    Aufrechtes Fingerkraut, Blutwurz - Potentilla erecta



    Auch eine kleine Schönheit: Perückenflockenblume - Centaurea pseudophrygia ist auch typisch für das Erzgebirge



    Die Distel das Tages darf natürlich nicht fehlen. ==Gnolm19==Gnolm25Mein Erstfund der Art Carduus crispus - Krause Distel ist sie nicht süß? ==Gnolm26




    Selbstverständlich mit Rost dran. Ist überflüssig zu erwähnen, dass das auch ein Erstfund ist. Ich tus aber trotzdem. ==Gnolm7==Gnolm10 Puccinia carduorum



    Als Abschluss mit besonderem Gruß an Tricholomopsis Safrangelber Scheidenstreifling - Amanita crocea



    Bei bedanke ich mich für die virtuelle Begleitung und bei Rico für den schönen und lehrreichen Tag. Viele Pflanzen, die ich hier vorstelle, kannte ich bis heute noch nicht. ==Pilz26


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    Pl. nivea passt; ebenso P. aphanis. Kommt übrigens sehr häufig auch auf Geum urbanum, dem Echten Nelkenwurz.


    Deine kugeligen Gebilde sind die Fruchtkörper der Echten Mehltaue; allerdings noch unreif. Die heißen auf schlau "Chasmothecien".


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    so aus der Ferne würde ich deinen Fund anhand der Bildlage auch so nennen.


    Was du noch besser machen kannst:


    1. Angaben zur Stielbereifung mit metuloiden Kaulozystiden. Wie weit reicht diese herab? (oberstes Zehntel, oberstes Drittel, bis zur Hälfte, Bis zur Basis)


    2. in 3%igem KOH mikroskopieren. Kongorot ist bei Inocyben immer Mist. Bei einigen Arten reagieren die Zystidenwände gelb auf Laugen. Wenn du mit Kongo mikroskopierst hast du dieses Merkmal nicht.


    Ansonsten tolle Anfrage. ==Gnolm8


    l.g.

    Stefan

    Hallo Stefan,


    das Mikrofoto ist in der Tat nicht das beste.... da war leider viel Sand und wenig Pilz auf dem Blatt. Man kann an einer Stelle aber schon noch die rechtwinklig-verzweigte Hyphenstruktur erkennen. Bilden die anderen Rhizoctonias/Thanatephorusse auch Pilzrasen an bodennahen Blättern aus? Ich kenne das nur von T. cucumeris, den Jule mir mal auf einem Phytokurs gezeigt hat.


    Björn

    Das weiß ich eben nicht. Bei meinem letzten Arbeitgeber (Labor für den sächsischen Pflanzenschutzdienst) hatten wir nur Rhizoctonias mittels Anzucht und anschließender Mikroskopie als "Gattung" bestimmt. R. solani nur bei Kartoffeln anhand der Mikrosklerotien. Da Rhizoctonias außer der T- Verzweigung keine weiteren gescheite Bestimmungsmerkmale ausbilden, haben wir einen Befall mit Rhizoctonia nur als Gattung bestimmt.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    zu 5. Ich wäre mit der Bestimmung vorsichtig, denn eine Rhizoctonia bekommst du nur in Kultur sicher raus, wenn du keine eindeutigen Befallssymptome hast, wie z.B. die Kartoffelpocken, dann wäre mir das zu unsicher, zumal dein Mikrobild auch aus meiner Sicht auch nicht die typischen T-Abzweigungen der Hyphen zeigt.


    Wurzeltöterkrankheit


    l.g.

    Stefan

    Ich hab mal die Maße drangeschrieben. Ich weiß ab er nicht, ob mit oder ohne Höcker gemessen werden musst. Aber die Größe in etwa kommt wohl hin. Das wäre dann Inocybe soluta. Somit wären schon zwei, bzw. drei der vier identifiziert, wenn 6 und 7 dieselbe Art ist. Du bist genial, Ditte.


    Bei Höckersporern denke ich mir um die Spore inkl. Höcker ein "Kästchen", das ich dann ausmesse.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    schade die gelben Fingerhüte sind spannend. Wenn du da noch mal in der Gegend bist, lohnen sich Detailaufnahmen vom Inneren der Blüte und von der Seite. Das kann gut Digitalis lutea sein, allerdings mag ich auch grandiflora nicht ausschließen.


    Das letzte Blatt sollte von Lactuca serriola, dem Kompasslattich stammen.


    Zu deinem Rätselpilz. Das sollte schon ein Marasmius sein; leider nicht meine Gattung. Weißsporer sehe ich mir nur selten an.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    aaah ja. Diesmal alles Höckersporer, wie ich sehe. Hast du denn auch die Stielbereifung mit echten Kaulos gecheckt? Ich würde einiges verwetten, dass nämlich dein weiß"bereifter" Fund nämlich keine Kaulos hat.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    na das passt doch schon ganz gut zum Satan. :) Da ich keine tollen Kalkwälder hier in der Nähe habe, finde ich so was nicht. Meine ganzen Satanssichtungen bisher waren meist auf irgendwelchen Tagungen oder Besuchen bei Leuten, die solche Wälder vor der Haustür haben. Meine bisherigen Sichtungen vom Satan hatten immer reine silbrig-graue Hüte; allerdings kann ich nicht abschätzen, inwieweit da noch rötliche Stellen auf der Huthaut sein dürfen.



    Ich sage nach der Geruchsbeschreibung Satan; möchte aber nicht ausschließen, dass das vielleicht noch einer der anderen, selteneren Rubroboletusse ist.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    ein Rubroboletus ist das mit Sicherheit, allerdings kenne ich Satane nur mit silbrig-grauem Hut. Bei deinem Fund aber stören mich die rötlichen Töne etwas.


    Wie roch denn dein Fund? Irgendwas in Richtung benutzter Babywindel, urinartig bis aasartig?


    Auf jeden Fall eine sehr gelungene Anfrage.


    (welcome)


    l.g.

    Stefan

    Christoph: Danke für das Hintergrundwissen! Je mehr ich über Pilze lerne, desto weniger habe ich das Gefühl, irgendetwas wirklich verstanden zu habeng:(

    Hi,


    das ist ein Dauerzustand. Je mehr du dich mit einer Sache befasst, desto mehr wirst du sehen, was du alles nicht weißt. ;) Lamellenstand ist schon wichtig, aber oft kein KO-Bestimmungs-Kriterium. Das Gesamtbild muss passen; die Summe mehrerer Merkmale. Pilze sind variable Geschöpfe, ;)


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    dann wohnst du halt in einer Gegend, wo aktuell nix wächst. Ist hier im Dresdner Umland übrigens auch so. War in den letzten Wochen, zumindest hier schon wieder zu trocken. Zudem scheinst du vergessen zu haben, dass wir 2 Extremdürresommer hatten, worunter auch die Pilze stark gelitten haben.


    Geduld ist das Zauberwort. In welcher Ecke von Deutschland wohnst du denn?


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    gerade die ganzen Rotfüße, Ziegenlippen und Parkröhrlinge sind sehr schnell über den Jordan. Du tust dir keinen Gefallen, die zu nehmen, zumal die auch nicht unbedingt schmackhaft sind.


    Wichtig ist, dass wir hier keine Verzehrsfreigaben geben können, denn 1. ist anhand des Fotos oft eine nicht sichere Bestimmung möglich 2. kann niemand den Frischegrad anhand der Bilder abschätzen. Wenn sich die Eiweiße schon angefangen haben, weil du zu alte Fruchtkörper gesammelt hast, kann es zu einer sog. "unechten Pilzvergiftung" kommen; Stichwort "Histaminose" mit den entsprechenden Folgen.


    l.g.

    Stefan

    Hallo!


    Eine Rotkappe ist das mit Sicherheit und ich würde die Fichtenrotkappe (Leccinum piceinum) nennen. Mal sehen was die Profis dazu sagen?


    VG Jörg

    Der Halblaie sieht das auch so. ;) Gerade dieser braune Farbton des Hutes ist typisch...


    l.g.

    Stefan