Rubroboletus spec.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 209 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von TheWrestler.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    seit 2020 versuche ich den "Drittfund" von Rubroboletus satanas abzuhaken. Heute - in einem Habitat, in dem ich die Art schon hatte & der sie auch kartiert ist - dachte ich, ist der Bann gebrochen, aber einige Merkmale haben dann doch Zweifel ausgelöst & ich nehme einen würzigen Geruch war - wahrscheinlich nicht original Liebstöckel, aber dann doch irgendwie ähnlich.


    Das grundsätzliche Problem für mich: Bei genauerer Betrachtung (ohne Schnittbild) erinnert mich der Fund eher an Rubroboletus rhodoxanthus, das Schnittbild wiederrum passt dazu überhaupt nicht.

    Fundort: Bewaldete Straßenböschung bei Eiche / Hainbuche auf kalkhaltigen Böden
    Geruch: Angenehm Würzig (etwas Maggiartig?) bis leicht säuerlich


    Im Habitat - zitronengelbe Fraßstellen am Stiel


    Im Sonnenlicht - der rosa Hutrand ist für R. satanas m. E. auch nicht typisch




    Für den Satansröhrling m. E. auch zu starke, zu deutliche Netzzeichnung - das kannte ich von meinen alten Funden deutlich dezenter




    Fraßstellen auf der Huthaut hellgelblich & schwach blauend


    Frisch verletzte Stelle ganz kurz rötlich schimmernd, dann aber sofort blauend


    Und jetzt das interessante Schnittbild - sofort intensiv blauend, aber keine intensiven gelben Fleischfarben. Fleisch auch extrem Fest & nur mit Mühe zu durchdringen.


    Und dann im 1-2 Minuten takt sehr schnell immer blasser werdend




    Am Ende fast kein Blauen mehr zusehen & sporadisch gilbend



    Weil R. satanas im Habitat dort kartiert ist und ich gezielt danach gesucht habe, habe ich natürlich direkt an Satanas gedacht als ich den FK hab stehen sehen. Bei genauerer Betrachtung (zitronengelbe Fraßstellen, stark ausgeprägtes Netz, rosalicher Hutrand, etc.) dachte ich bis zum Schnittbild dann eher an R. rhodoxanthus - das habe ich nach dem Schnittbild aber schnell wieder verworfen & bin jetzt eher wieder bei R. satanas, aber mit Restzweifeln. Sehr ähnlich soll ja auch R. legaliae sein - allerdings fehlen da die rötlichen Töne im Fleisch in Richtung der Basis. Bin auf eure Meinungen zum Fund gespannt & bedanke mich im Voraus bei jedem, der sich beteiligt.


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,

    ich sehe wie Schrumz den Satansröhrling.

    Sehr ähnlich soll ja auch R. legaliae sein - allerdings fehlen da die rötlichen Töne im Fleisch in Richtung der Basis.

    Die können auftreten aber müssen nicht.

    Im Sonnenlicht - der rosa Hutrand ist für R. satanas m. E. auch nicht typisch

    Kommt aber ab und zu vor.


    Geruch: Angenehm Würzig (etwas Maggiartig?) bis leicht säuerlich

    Junge Satansröhrlinge haben durchaus einen angenehmen Geruch. im Alter ändert sich das.


    Frisch verletzte Stelle ganz kurz rötlich schimmernd, dann aber sofort blauend

    Das Blauen bei Verletzung der Huthaut können alle Rubroboletus bei uns, nur beim Wolfsröhrling (lupinus) kann es zum Blauen der Huthaut auf Druck kommen, aber der kommt hier eh nicht in Frage.

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo zusammen


    Habe gerade mal mit dem schönen neuen Buch von Michal Miksik geschlüsselt und bin auch zu Rubroboletus satanas gekommen. Er hat im Buch übrigens sehr viele tolle Fotos, welche die verschiedenen Erscheinungsformen auch sehr schön zeigen.

    Im Sonnenlicht - der rosa Hutrand ist für R. satanas m. E. auch nicht typisch

    Ein Foto zeigt ein Gruppe R. satanas, die genau diesen rosa Hutrand zeigen.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.