Orangener Porling

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nosozia.

  • Hallo Zusammen,


    bei der Trockenheit gab es bei uns kaum was zu finden. Highlight war diese orange Porling.

    Wuchs auf Buche und war recht weich mit fruchtigem Geruch. Am ehesten trifft hier noch Pycnoporellus fulgens zu. Nur leider stimmen die Sporenmaße nicht wirklich.

    Alle anderen mir bekannten orangenen Porlingen haben noch kleinere Sporen.






    KOH Reaktion = rötlich


    Sporen in KOH:

    8 × 5.3 µm ; Qe = 1.5; N = 10 ; (7) 7.4 - 8.8 × (4.8) 4.84 - 5.7 (5.8) µm; Q = (1.3) 1.4 - 1.6 (1.7)


    Sporen in Melzer:

    7.7 × 4.7 µm ; Qe = 1.6; N = 30; (6.6) 7.3 - 8 (8.4) × (4) 4.5 - 5 (5.5) µm; Q = (1.4) 1.6 - 1.7 (1.8)


    Hyphen:




    Was kommt da denn noch in Frage als Porling?


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • hallo Nosozia

    Ich würde doch noch mit diesem abgleichen;

    Nadelholzbraunporling, Phaeolus schweinitzii

    BG Andy

  • Hallo zusammen,


    der von Nosozia beschriebene Geruch passt aus meiner Sicht nicht wirklich zu Nadelholzbraunporling, Phaeolus schweinitzii.

    Hat sich die Farbe des Fruchtkörpers bei Berührung den geändert? Das gelbe Hymenophor wird bei P. schweinitzii auf Druck sehr schnell braun.


    Für mich passt Dein Fund eher zum Fenchelporling, Gloeophyllum odoratum. Vielleicht möchtest Du Deine Beobachtungen damit mal abgleichen.


    Viele Grüße

    JoBi

  • Hallo Zusammen,


    nein - verfärbt hat er sich auf Druck nicht. Er war zwar weich, aber nicht so weich wie ich es von P. schweinitzii kenne.

    Gloeophyllum odoratum hatte ich auch schon im Verdacht, das passt aber nicht mit Buche zusammen. Ausserdem sollten dort die Sporen noch länger sein.

    Ich bekomme langsam den Verdacht, dass ich auch Fremdsporen drinnen habe. Mal sehen, ob ich noch irgendwelche Sporen rausbekomme.


    Gruß Nosozia

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  • Hallo,

    Pycnoporellus fulgens kommt auch auf Buche vor! Sind die Sporen so abweichend?

    Phaeolus schweinitzii und Gloeophyllum odoratum sind eigentlich Nadelholzbewohner.


    VG Ulla

  • hallo nosozia

    Ich tippe auch auf fenchelporöing. dessen geruch wird von vielen menschen als fruchtig von aprikose bis zitrus wahrgenommen. in den letzten 35 jahren wurde er in der Schweiz 48mal auf laubholz kartiert. er kann das wohl auch!

    Aund dann hab ich das gefunden auf fundkorb.de:

    Legt man ein Stück vom frischen Fenchelporling (am besten auf einem Objektträger über weißem Papier) in einen Tropfen Kalilauge, entsteht eine olivgrüne Lösung, die nach kurzer Zeit wieder nach rostbraun umschlägt. (Quelle: Besl et al. 1975, Hermann Jahn 1979)

    Kannst du ja mal ausprobieren, falls du KOH vorrätig hast.

    lg andreas

  • Also Fenchelporling sollte es nicht sein. Der reagiert mit KOH schwarz. Ich hatte eine eindeutig rötliche Reaktion.

    Da muss ich wohl nochmal mikroskopieren.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Also Fenchelporling sollte es nicht sein. Der reagiert mit KOH schwarz. Ich hatte eine eindeutig rötliche Reaktion.

    Da muss ich wohl nochmal mikroskopieren.


    Gruß Nosozia

    Dann ist es vielleicht wirklich Pycnoporellus fulgens, wie Ulla schreibt. Bei dem müsste die Huttrama dunkel weinrot reagieren mit KOH, wie ich lese.

  • Hallo Nosozia,


    die schnallenlosen Hyphen lassen nur Pycnoporellus fulgens oder Phaeolus schweinitzii zu. Deine dickwandigen breiten Sporen würden aber nur zu Phaeolus schweinitzii passen.

    Pycnoporellus fulgens muss auch einen ziemlich striegeligen Hut haben.


    LG

    Frank

  • Bei Phaeolus schweinitzii müssten ja die Poren auf Druck schnell braun werden. Damit sollte der dann auch raus sein - das konnte ich nicht feststellen.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich Schnallen gesehen habe oder nicht. Zumindest war keine eindeutige Schnalle zusehen. Ich muss es mir noch mal anschauen.

    Es wurde auch schon Hapalopilus croceus ins Spiel gebracht. Der reagiert auch mit KOH rot, hat aber Schnallen.


    Alles hängt an den Sporen. Mal sehen ob ich noch welche finde.

    Die in Melzer sehen verdächtig nach Behangenem Faserling aus - den hatte ich vorher mikroskopiert. Werde wohl nochmal alle Instrumente sorgfältig reinigen =O


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Also ich habe ca. 2 Poren/mm. Ich denke jetzt wirklich dass die Melzer Sporen falsch sind. Die braune Farbe kann nicht nur von Melzer stammen. Das sind braune Sporen.

    Sporen habe ich eine einzige gefunden. 6,2 x 3,6 µm. Das wäre ja dann passend.

    Beim mikroskopieren hatte ich ein paar Hyphen gesehen, die Schnallen haben könnten. War aber meist nicht ganz eindeutig. Zumindest wären Schnallen dann selten.




    Gruß

    Nosozia

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  • Hallo Nosozia,


    das ist schon verwirrend! Ich sehe in deinen Mikrophotos einen monomitischen Porling. Wenn er schnallenlos wäre und bei der Porengröße käme nur Pycnoporus fulgens und Phaeolus schweinitzii in Frage. Da aber in deinen weiteren Aufnahmen auch Schnallen zu ahnen sind, kommt man in meinem synoptischen Schlüssel zur Gattung Spongipellis und da speziell zu S. spumeus. Das wäre auch ein weicher Porling, der allerdings sehr selten ist und an Pappel wächst.

    Ebenfalls monomitisch mit Schnallen wäre noch der sehr seltene Aurantioporus (Hapalopilus) croceus, der an Eiche gebunden ist und Porengrößen von 2-4 p/mm hat.


    LG

    Frank

  • Das wäre ja dann passend.

    Darf ich nachfragen; ich verstehe dich nicht: Wozu würde das passen? (Ich bin kein Mikroskopierer.)

    Sorry - ich meinte das passt zu meinem Ausgangsverdacht Pycnoporellus fulgens


    Gruß Nosozia