Tricholoma / Sektion Albobrunnea / Tricholoma populinum - der Pappelritterling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von magicman.

  • Hallo,


    ich konnte heute Nachmittage in der sandigen Heide einen braunen Tricholoma finden. Dieser roch deutlich! nach Mehl (C gambosa) und hatte klebrige Huthaut. In der Hutmitte wirkte dieser relativ schmutzig und wurde zum Hutrand etwas heller.


    Die Lamellen durchlaufen einen tiefen Graben und diese neigen zu brauner Fleckenbildung. Der Stiel ist am Ende hell und wird zur leicht verdickten Stielbasis dunkler.


    Die Huthaut konnte ich ganz leicht bis fast zur Mitte entfernen. Der FK wirkte eher etwas gedrungen. Der Baumbestand war leider nicht klar (Wegesrand) mit viel angrenzendem Farn. Das Bild vom Habitat ist leider komplett unbrauchbar um jetzt noch den mykorrhiza Partner bestimmen zu können. In diesem Bereich ist aber mit Kiefer, Birken und auch mit Pappel zu rechnen.


    Das Schnittbild zeigt in der Stielbasis ein braune Verfärbung.


    In diesem Bereich ist aber mit Kiefer, Birken und auch mit Pappel zu rechnen.


    In Summe aller Parameter gehe ich eher von T. pessundatum aus.

    T. populinum ist aber bestimmt nicht so leicht auszuschliessen.










    Ob ich mit meiner Einschatzung richtig liege? Wie sehen dies die Tricholoma-Spezialisten?



    Edit: Text etwas überarbeitet



    lg Rainer

  • Hi,


    eher Tr. stans sensu FNE 4 oder populinum wie du schreibst. Pessundatum sehe ich hier nicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • O weh, Kiefern und Pappeln im selben Waldstück, und dann auch noch auf Sandboden? Da bekommt man die beiden Kandidaten makroskopisch nicht auseinander. T. pessundatum soll konzentrische Wasserflecken auf dem Hut haben, aber ich habe T. pessundatum auch schon ohne diese Wasserflecken gesehen, das ist ein Kann-, aber Muss-nicht-Merkmal. Ansonsten unterscheiden sich pessundatum und populinum meiner Meinung nach in nichts.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Tricholoma / Sektion Albobrunnea / T. pessundatum“ zu „Tricholoma / Sektion Albobrunnea“ geändert.
  • Hallo Stefan, Hallo Oehrling, wir müssen nun mit T. pessundatum, T. populinum und T. stans gerechnet werden.


    Ein paar Fragen hätte ich noch und möchte noch ein paar Anmerkungen machen:


    1. Ist die Verfärbung in der Stielbasis Bestimmungsrelevant? Diese ist ja in meinem Fall leicht bäunlich.

    2. Die Huthaut konnte fasst bis zur Hutmitte abgezogen werden.

    3. Der Geruch war schon stark mehlig. Nicht nur eine schwache Note

    4. Der Graben ist auffällig Tief.

    5. Die Wuchform war nicht gesellig oder gar Büchelartig. Sonder wenige FK die etwas verstreut zu finden waren.

    6. Die FK waren nicht gerippt oder zeigten diese Wasserflecken, die schon von Oehrling erwähnt wurden.


    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Tricholoma / Sektion Albobrunnea“ zu „Tricholoma / Sektion Albobrunnea / Ticholoma populinum - Pappelritterling“ geändert.
  • Hallo zusammen, ich habe heute auch diesen Standort erneut besucht.


    Ein Fruchtkörper wurde erneut untersucht: Geruch mehlig und der Geschmack ist mild.


    Ein Nadelbaum war nicht zu finden. Sondern ausschliesslich Pappeln und eine junge Eiche


    Diese Parameter führend zu Tricholoma populinum - dem Pappelritterling






    lg Rainer

  • magicman

    Hat den Titel des Themas von „Tricholoma / Sektion Albobrunnea / Ticholoma populinum - Pappelritterling“ zu „Tricholoma / Sektion Albobrunnea / Tricholoma populinum - der Pappelritterling“ geändert.
  • Hallo Rainer,


    auch hier sollte es nicht allzu kompliziert werden. Bei deinen Pappeln wird es sich wohl um Zitterpappeln handeln. Es gibt die bitteren Pappelritterlinge, die ausschließlich bei Kultur- oder Schwarzpappeln fruktizieren und die milden "Espenritterlinge". Genau diese hast du da gefunden. Marcel Bon nannte diese mal Tricholoma campestre. Ein hübscher Name, den man dafür vielleicht auch beibehalten sollte. Genetische Untersuchungen bestätigen das Vorhandensein von zwei verschiedenen Claden von Pappelritterlingen. Ich hatte beide Arten übrigens mal mit Guajak getestet. Das Ergebnis war spektakulär verschieden. Siehe dazu unser Ritterlingsprojekt im DGfM Forum.


    Tricholoma pessundatum ist eine Art aus dem (skandinavischen) Flechten- Kiefernwald, die hierzulande sehr selten vorkommt. Diese zeichnet sich fast immer durch eine extrem schleimige Hutoberfläche aus, wo sich bei normaler Witterung eigentlich immer die konzentrischen Tröpfchen bilden.

    Tricholoma stans möchte ich mit diesen Hutfarben ausschließen. Der ist auch nicht schleimig auf dem Hut!


    GR Ingo

  • Hallo magicman,

    ich komme aus Sankt Augustin und würde mich aus gesundheitlichen Gründen sehr über einen persönlichen kontakt zu der Fundstelle freuen. Wie und wo können wir uns tr wir uns treffen?


    Beste Grüße

    Reiner

  • Hallo Ingo, interessante Informationen, vielen Dank. Haben die Arten schon einen eigenen Namen?

    Wenn ich heute Abend noch dazu komme, schaue mir die beiden Ritterlinge gerne im DGfM Forum an.


    lg Rainer