Steinpilze, aber welche Unterart?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 10.029 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Milyou.

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich habe gestern ein paar schöne Steinpilze gefunden:


    4914127606_9aa9d73554.jpg


    IMGP9946 | Steinpilze, welche Unterart auch immer | Jörn Boewe | Flickr


    das rechte Exemplar unterscheidet sich aber deutlich von den andern (Hut dunkler und leicht klebrig). Hier kann man das vielleicht noch besser erkennen:


    4913530745_0d6ab6738f.jpg


    IMGP9948 | Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis L.), links eve… | Flickr


    Alle Exemplare habe ich in einem Mischwald mit geringem Kiefer- und hohem Buchen und Eichenanteil gefunden, die linken auf eher sandigem, den rechten auf feuchterem und schwererem Boden. Oder ist der rechte am Ende gar kein Steinpilz?

  • Ja, so dachte ich mir das auch. Aber gibt es wirklich typische Unterscheidungskriterien? Auch zur Abgrenzung vom Kiefernsteinpilz. Bei uns gibt es überhaupt keine Fichten, dafür jede Menge Kiefern.

  • Hallo nattyb,


    Links und rechts sind Fichtensteinpilze (Boletus edulis). Das Dreiergespann könnten Sommersteinpilze (Boletus aestivalis) sein.


    Es gibt vier Steinpilzarten:


    Sommersteinpilze (Boletus aestivalis), samtige hell bzw. nussbraune Kappe, bräunlicher Stiel, vollständig genetzt, unter Buchen und Eichen.


    Fichtensteinpilze (Boletus edulis), glatte bzw. speckige Kappe, hell.- bis dunkelbraun, weißlicher Stiel mit braunen Flecken, weißliches Netz mit mehr oder weniger ausgeprägter Netzzeichnung, unter fichten, kiefern, buchen, eichen, birken, pappeln etc.


    Schwarzhütiger Steinpilz (Boletus aereus), samtige (manchmal auch glatte Kappe), dunkelbraun - schwarzbraun, manchmal auch gefleckt, bräunlicher Stiel, ausgeprägte dunkle Netzzeichnung, unter Esskastanien, Buchen, Eichen.


    Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus), runzlige, samtige Kappe, weinrötliche Kappenfarbe, hellbrauner Stiel mit heller Netzzeichnung, unter Tannen, Kiefern, Eichen und Buchen.


    Darüber hinaus gibt es von den vier Hauptarten noch zahlreiche Unterarten, die sich vom Habitus bzw. Farben etc. unterscheiden.


    schöne Grüße,
    Andreas

  • Danke! Die Stielfarbe macht den Unterschied ... Das war mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte nur auf die Kappen geachtet und deshalb alle bis auf den rechten als eine Art angesehen.
    Beste Grüße

  • Hallo!



    Hallo ,die drei in der Mitte sehen aus wie Gallenröhrlinge oder, wenn sie nicht bitter sind, könnten es auch Maronenröhrlinge sein.


    Die 3 zusammengewachsenen in der Mitte = Gallenröhrlinge (T. felleus) sehe ich auch so.
    Marone nicht, denn dunkle Netzzeichnung erkennbar. Würde zwar zur Not auch zum Sommersteinpilz passen (da Netz von weiß bis braun), aber der angegriffene Stiel verfärbt braun.
    Möchte wettem, dass auch die weiße Fruchtschicht rosa, dann braun fleckt.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Jetzt macht mal halblang, Leute, natürlich waren das keine Gallenröhrlinge - da probier ich doch, bevor die bei mir in die Pfanne kommen. Und auch keine Maronen, die haben in unserer Gegend nicht so einen breiten Stiel, sondern sehen so aus:


    4913533753_f88d010423.jpg


    Und Vorsicht beim Wetten .. ;)

  • Hallo!


    Die Wette halte ich.
    Auf deinen jetzigen Bildern zeigst du Maronen mit braunen ungenetztem Stiel und gelben Röhren. Wenn du was beitragen willst zur Klärung, musst du schon auch Aufnahmen vom "Drilling" einstellen, also dem mittleren mit den weißen Röhren.


    Dass der Bittergeschmack beim Gallenröhrling des öfteren nicht wahrgenommen wird bzw. auch wirklich nicht vorhanden ist, ist kein Geheimnis. Damit kannst du mich nicht verblüffen.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Mehr Aufnahmen, als man oben sieht, gibt es von dem Drilling nicht, und man kann auch definitv keine mehr anfertigen. Aber der Einwand ist berechtigt, ich werde die Pilze künftig im Biotop fotografieren.


    Die Maronen (am selben Tag im selben Revier gefunden) habe ich eingestellt, um deutlich zu machen, warum der Drilling ganz sicher kein Maronenröhrling ist.


    Röhren beim Drilling: feinporig, fest und weiß. Keine Rosafärbung, auch nicht auf Druck. Größe kann man ja auf einem der Fotos oben ganz gut erkennen. Hut glatt und trocken. Kein bitterer Geschmack festzustellen, weder im rohen noch im zubereiteten Zustand.


    Allerdings, wenn das Gerücht stimmt, dass es Gallenröhrlinge gibt, die nicht bitter schmecken, könnte das schon einer gewesen sein. Aber was man hier noch wetten könnte, ist fraglich, weil das Beweisstück, wie gesagt, schon gegessen ist.
    Gruß!

  • Allerdings, wenn das Gerücht stimmt, dass es Gallenröhrlinge gibt, die nicht bitter schmecken...


    Das kann ich nach einem Fund vom Wochenende fast bestätigen.Ich habe zuerst ein kleines Stück probiert da ich mir aufgrund relativ geringer Netzzeichnung am Stiel nicht 100% sicher war ob Steinpilz oder Gallenröhrling.Ich konnte hier noch nichts Bitteres feststellen.Erst als ich etwas länger auf einem größeren Stück herumkaute,da war es klar.Zwar nicht sehr bitter,aber eindeutig in die Richtung.Das es allerdings Gallenröhrlinge gibt die gar nicht bitter sind und somit anhand der Geschmacksprobe als Speisepilze verwendet werden könnten,kann ich mir schwer vorstellen.Ich denke auch das es sich bei deinem Fund um einen Steinpilz handelt.Ansonsten hättest du's nicht runter bekommen :nana:


    Gruß,Detlef

  • Hallo
    ich glaube, gemeint ist hier:
    Manche Menschen können "bitter" nicht schmecken, bzw. empfinden das nicht als unangenehm.
    Aber zurück zum Pilz an sich:
    Die Gallenröhrlinge, die ich in meiner sehr kurzen Laufbahn als pilzverrückter Waldläufer gesehen habe, hatten alle ein dunkles Stielnetz, auch direkt unterm Hut kein weißes Netz, und auch die ganz Jungen hatten bereits dieses hervorquellende Röhrenfutter.
    Das kann ich auf dem Bild so nicht sehen.
    Ich finde grade kein Bild.
    Gruß
    Marcus

    Man kann vieles aus Büchern lernen, aber nicht wie Pilze sich anfühlen, riechen oder schmecken.

  • Zitat


    Hallo
    ich glaube, gemeint ist hier:
    Manche Menschen können "bitter" nicht schmecken, bzw. empfinden das nicht als unangenehm.


    Frage mich nicht, als was der in die Geschichte gegangen ist, aber es wurde sogar extra mal eine unbittere Gallenröhrlingsart beschrieben.


    Zitat


    Aber zurück zum Pilz an sich:
    Die Gallenröhrlinge, die ich in meiner sehr kurzen Laufbahn als pilzverrückter Waldläufer gesehen habe, hatten alle ein dunkles Stielnetz, auch direkt unterm Hut kein weißes Netz,


    Da stimme ich mit dir vollkommen überein, aber ich sehe beim mittleren abgebildeten auch kein weißes Stielnetz an der Stielspitze

    Zitat


    und auch die ganz Jungen hatten bereits dieses hervorquellende Röhrenfutter.


    Gut beschrieben und gutes Indiz, wenn vorhanden!
    Gerade beim Sommersteinpilz habe ich noch nie ein hervorquillendes Röhrenfutter gesehen, wohl aber schon junge Gallenröhrlinge, bei denen das nicht der Fall war


    Zu erwähnen wäre beim Gallenröhrling noch die olivbräunliche Stielfarbe mit dem oft ausgesprochen hervortretenden, dunklen Stielnetz und dass der Stiel beim Anfassen nach einiger Zeit genauso bräunt wie die Röhrenschicht.


    Ersteres kann ich nicht einschätzen, das zweite ist aber wohl sehr deutlich auf dem ersten Bild zu erkennen. Glaube nicht, dass das ein Steinpilz kann.


    Ja, aber leider ist das ja nicht mehr sicher zu klären und ich beharre ja auch nicht darauf, dass ich recht habe.....
    ......aber gewettet hätte ich trotzdem


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

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  • Vorab ich schmecke sehr gut bitter und mag das auch, zb Schweppes.


    Habe am WE auch einige Gallenröhrlinge gefunden, die kaum bis gar nicht bitter schmeckten. Habe aber dann einen richtig bitteren erschmeckt und dann noch mal aussortiert. Hatte ja nun einen Anhaltspunkt. Besonders wenn sie jung sind finde ich sie nicht so leicht zu bestimmen über den Geschmack.