Hellhütige Cortinarie

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 744 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Guten Abend!


    Diese hellhütigen Cortinarien habe ich heute in Stückzahlen gesehen. Kiefern-Lärchen-Buchen-Mischwald, Lehmboden auf Buntsandstein, ca. 250 Meter über NN, Weinbauklima bayrischer Untermain.


    Ein Stückchen Hut (mit Lamellen und Huthaut) schmeckt nach wenigen Sekunden merklich bitter. Alle Fruchtkörperteile ohne KOH-Reaktion. Geruch merklich erdig-muffig.


    Phlegmacie? Ich habe nicht mal einen Arbeitsnamen finden können :(


    Namensvorschläge erbeten.


    Beste Grüße,


    Frank


  • Hallo Bernd! Auf den ersten Blick (Habitus und Farbe) vielleicht, aber meine Exemplare haben einen merklich bitteren Geschmack. Außerdem ist das Sporenpulver bei meinen Exemplaren rostbraun, das passt nicht zu Leucocortinarius.


    Gruß,

    Frank

  • Hallo Frank, dann fällt mir noch Pholiota lenta ein, denn ich neulich auch für eine Cortinarie gehalten habe (nicht, dass ich viel Ahnung von Pilzen hätte). Einige Bilder sehen ja schon aus, als wäre da Schleim auf dem Hut. Wobei deren Stiel etwas flockiger sein sollte. Sporenpulverfarbe im Großraum "braun" stünde dem nicht entgegen. Ansonsten vielleicht eher Hebeloma als Cortinarius?


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd! Ja, Pholiota lenta sieht von oben sehr ähnlich aus. Eine bei feuchtem Wetter ordentliche Schleimschicht und die dezenten Schüppchen auf dem Hut sind dann weitestgehend vom Regen abgewaschen. Diese Exemplare hatte zuehli in der Hand und als solche bestimmt:




    Allerdings ist die Hutunterseite und insbesondere der Stiel bei meinen oben angefragten Exemplaren von P. lenta doch deutlich unterscheidbar. Die mutmaßlichen Cortinarien von meinem Eingangspost wuchsen auch auf Erde, nicht auf Holzresten.


    Vielleicht kann Uwe Cortinarius etwas Licht ins Dunkel bringen?


    Beste Grüße,


    Frank

  • Hallo zusammen,
    mach ich doch gerne
    Das Stichwort, Frank, hast du schon selbst gegeben.
    Nämlich "Bitter", das hätte ich dann gleich mal nachgefragt.
    Du zeigst einen sehr hellen Klumpfuß mit nur schwach gerandeter Knolle, das ist nur Dank dem vorbildlichen Schnittbild zu erkennen.
    Es lässt sich auch ein ganz leicht bläuliches Fleisch im oberen Stielteil erkennen.
    Die bekannteste Art in dieser Gruppe ist der Buchen-Klumpfuß , C. anserinus , den sehe ich hier aber nicht.
    Ich denke du zeigst den wesentlich selteneren Bitterlichen Klumpfuß, C.caesiostramineus
    Im Schwarzwald finde ich die Art im Kalknadelwald aber auch auf neutralen Böden bei Fichte , sie kommt wohl auch bei Kiefer vor.
    Die Art ist wohl Synonym mit einer von Bidaud beschriebenen Art, C. gentianeus . Dieser Name hat dann Vorrang , allerdings ist er in üblichen Büchern nicht verbreitet.

    Gruss

    Uwe

  • Klasse!

    Vielen Dank Uwe. Den Buchen-Klumpfuß hatte ich ja vor kurzem, der hat jung deutlich blaue Lamellen und etwas mehr ockerbraune Hutfarbe. Die Beschreibung in Winkler/Keller passt ganz gut, mit einer Ausnahme. Meine Exemplare haben einen etwas erdig-muffigen Geruch. Allerdings kann das auch an den Erdanhaftungen der Knolle liegen und Gerüche sind ja sowieso eine höchst subjektive Sache. So stark wie der Fuchs-Schleimkopf riecht er längst nicht.


    Beste Grüße,


    Frank