Pilze vom Maiengrün

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 588 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Adi Meyer.

  • Am letzten Sonntag bin ich im nahen Maiengrün-Mischwald in Hägglingen CH um 540 bis 580m ü.M. auf Pilzsuche gegangen und versuchte alle entdeckten Pilze zu bestimmen. Es war wie immer nicht einfach und ich bin mir wie immer nicht bei allen Pilzen ganz sicher oder habe auch nach 3 Tagen Bücherwälzen keine Ahnung! Die Biodiversität im Wald interessiert mich aber, darum versuche ich auch offensichtlich nicht verzehrbare Pilze zu bestimmen! Ich habe innerhalb von 2h knapp 30 verschiedene Pilzarten entdeckt, hier meine Ergebnisse und versuchten Bestimmungen:

    Gruss aus der Schweiz

    Adrian


    1) Klebriger Hörnling, Ziegenbart

    2) Gestreifter Teuerling, Striegeliger Teuerling Yathus striatus, gut sichtbar die Sporenpäckchen, welche wie in einem Nest liegen , daher auch "Vogelnestpilz"

    2) junge kleine Teuerlinge vor dem Öffnen ihrer "Nestchen" ! Sie sind nur etwa 8 Milimeter gross

    3) Oft an Wegrändern Schopftintlinge in allen Stadien jung und alt verfliessend

    4) alte verfliessende Faltentintlinge

    5) Perlpilze

    6) Düsterer Porphyrröhrling

    7) Geflecktblättriger Flämmling Gymnopilus penetrans

    8) wahrscheinlich ein trockener alter Pantherpilz

    9) Riesenporlinge Meripilus giganteus

    10) Breitblättrige Glucke Sparassis laminosa, den habe ich später gekocht und gegessen!

    11) Grünblättriger Schwefelkopf

    12) Nur noch alte verpilzte Rotfussröhrlinge, die gute Zeit dieser Pilze war Ende September/Anfangs Oktober, nun sind alle mit dem Goldschimmelpilz verpilzt.

    schönes Besipiel eines "alten" Goldschimmelpilzes auf einem Rotfuss!

    13) Ist das ein Gelbschuppiger Tintling?

    14) Hier hatte ich auch Glück, Austernpilze auf einem Totholz

    15) Könnten dies Wollige Mürblinge sein? Sie waren klein und schuppig

    16) Ein alter bekannter, ein Süsslicher Buchenmilchling mit typischer weisser Milch

    17) Eine einsame noch recht frische Stinkmorchel, sie roch weniger als die untere abgefressene Stinkmorchel!

    eine alte Stinkmorchel mit von Insekten abgefressenen Sporenschicht

    18) Ein schöner junger Flaschenstäubling

    19) Könnte dies ein Violettstieliger Pfirsichtäubling sein? Die Lamellen waren mild, der Stiel leicht violett angehaucht!

    20) Ein Rotstieliger Leder-Täubling, Geschmacksprobe war auch mild

    21) Am Wegrand grosse Gemeine Orangebecherlinge (Aleuria aurantia)

    22) Am Wegrand an fast gleicher Stelle viele Birnenstäublinge Lycoperdon pyriforme

    22) B) An gleicher Stelle hatte es am Totholz noch viele kleine Pilzchen, zuerst dachte ich an junge Birnenstäublinge, ich denke es müssen aber andere Pilzchen sein, welche?

    23) Immer wieder entdeckte Gelbe Knollenblätterpilze

    24) Bei diesen beringtem Pilzen komme ich nicht weiter, sie wuchsen direkt neben der Glucke unter einer Buche, waren eher trocken, die Lamellen fast schwarz, meine Idee: Brauner Kompost-Egerling??

    25) Auch bei diesen Pilzen habe ich nur eine Idee und keine Bestimmung, sie waren recht gross und stark eingerissen! Ein Risspilz?

    26) Braune Büschel-Raslinge am Wegrand

    27) Rosa Rettich-Helmling

    28) Zitronen-Täubling, eher mild, nur leicht scharf

    29) Braunfleckender Milchling

  • N'abend Adrian,

    Gelbschuppiger Tintling?

    schöne Aufnahmen von diesem Gesellen, nur wird man den makroskopisch leider nicht wirklich dingfest machen können. Man müsste m.E. mindestens mal die Schüppchen mit dem scharfen Glas anschauen und die Sporenfarbe klären und eigtl. auch die Cheilos, Sporen usw. checken: Coprinellus xanthothrix.


    Grüezi Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Adrian,


    ohne die Täublinge genau zu kennen: Warum sollten sie Pilze aus den Bildern 19 und 20 verschiedene Arten sein?

    Für mich sehen sie doch sehr ähnlich aus.

    Unterscheidest du die Pilze rein makroskopisch?


    LyG, Martin

  • Hallo Martin

    Für mich spielen sicher die makroskopischen Merkmale eine grosse Rolle, Nr. 19 war deutlich grünlich und viel kleiner als Nr.20, der Stiel war bei Nr.19 nur sehr leicht angehaucht mit violettrot, bei Nr. 20 aber deutlich rot, beide waren in der Geschmacksprobe, welche ich bei allen Täublingen mache, mild. Nr. 19 war auch im Zentrum des Hutes etwas rötlich angehaucht! Die Lamellen waren bei Nr. 20 etwas gelb bis bräunlicher als bei Nr.19, wo sie nur leicht gelblich waren. All dies führten mich dazu, dass dies bestimmt 2 verschiedene Täublingsarten sein müssen! Beim Rotstieligen Ledertäubling bin ich mir sehr sicher, den kenne ich schon länger und sehe in oft auch in Gruppen an den gleichen Stellen im Wald, Nr. 19 sieht für mich wie ein Frauentäubling aus, diese habe ich bis jetzt auch nur stets einzeln gefunden und der Violettstielige Pfirsichtäubling ist eben auch ein Frauentäubling!

    Gruss

    Adrian

  • Hallo Adrian,


    dann bin ich gespannt, ob sich die Täublingsfachleute zum Thema melden werden.


    Jedenfalls schöne Funde, die du zeigst!


    LG, Martin

  • Sali Adrian,

    Nr 16) könnte der Süsslichriechende Faserling (Psathyrella sacchariolens) sein. Der Geruch wäre deutlich süsslich.

    Finde diese Schönheit ab und zu im Kanton ZG/LU.

    Gruss Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


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  • Sali Stephan

    Du meintest wahrscheinlich Nr. 15, Nr. 16 ist bestimmt ein Buchenmilchling. Ich denke auch , dass Nr. 15 ein Faserling sein soll, der süssliche Geruch ist mir nicht aufgefallen! Ich war gestern nochmals vor Ort und bei Regen verloren alle Hüte ihre weissen Velumreste nur ein kleiner Pilz unter einem grossen behielt seine weissen Hutvelumreste > siehe Bild.

    Bei den alten Pilzen waren die Lamellen dunkelbraun

    Ganz in der Nähe waren noch andere eher hellgelbbraune Faserlinge, aber welche?

    Die weissen Stiele waren faserig und hohl, änlich wie bei Schmalblättrigen Faserlingen, welche aber im Frühling wachsen > Psathyrella spadiceogriesea

    Gruss

    Adrian