Champignon und Trichterlinge

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  • Hallo miteinander


    Da bei uns momentan Schonzeit ist, war ich die letzten Tage kurz über die nahe Grenze im Tirol. Unter anderem habe ich einen Champignon und ziemlich viele Trichterlinge gefunden.


    Zuerst mal zum Champignon. Gefunden habe ich ihn im Nadelstreu bei einer Fichte auf ca. 1600m ü.M.. Sehr starker Geruch nach Anis, gilbt bei Berührung schnell und ist sehr schiefknollig. Meine Vermutung ist der Schiefknollige Anischampignon (Agaricus essettei), allerdings käme vermutlich auch der Dünnfleischige Anischampignon (Agaricus silvicola) in Frage. Gibt es da etwas makroskopisches, um die zwei Arten auseinanderzuhalten oder gibt nur die Grösse der Sporen darüber Aufschluss? Hier noch die Fotos:


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    Eigentlich sah es ziemlich mau aus, bei den Pilzen, ausser ein paar Eierschwämmchen und Flaschenstäublingen war nicht viel zu finden. Es standen aber viele Trichterlinge rum. Ich vermute Ockerbraune Trichterlinge (Infundibulicybe gibba). Bei einigen habe ich auch eine Geruchsprobe gemacht und empfand den Geruch eigentlich als angenehm pilzig, leicht mandelartig. Vom Aussehen her ähnlich empfinde ich den Fuchsigen Röteltrichterling (paralepista flaccida) und noch ein paar andere Trichterlinge. Hat hier jemand Tipps, auf welche Merkmale man besonders achten sollte und denkt ihr auch, dass es sich auf den Fotos um I.gibba handelt? Falls ja, sammelt ihr diese auch für die Pfanne und kann jemand etwas zum Geschmack sagen? Gefunden habe ich die Pilze bei Fichten auf 1500m bis 1800m ü.M.. Hier noch die Fotos:


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    Vielen Dank im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,


    an den Schiefknolligen Anischampi glaube ich hier nicht. Der ist eigentlich ein eher schmächtiges Kerlchen.


    Bei der vermeindlichen Infundibulicybe gibba gefällt mir die Stielfarbe nicht so recht. Die müßte heller sein. Das könnte auch Clitocybe costata sein, da der Stiel die gleiche Farbe wie der Hut hat. Das "Kerbrandige" ist nicht immer stark ausgeprägt aber was weiß ich schon von Trichterlingen.


    VG Jörg

  • Ahoi!


    Ein "Schiefknolliger Anischampi" im Nadelwald mit Riesenwuchs könnte dann das sein, was manche Autoren als "Agaricus macrocarpus" bezeichnen.

    Wobei ich seit dem erscheinen der Parra - Monografie echt wenig Champis bearbeitet habe.

    Eine sichere Trennung von essettei und silvicola ist danach übrigens nur genetisch möglich, aber der Fruchtkörper hier wirkt doch zu massereich für beide Arten.


    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für eure Antworten. Der Champignon war wirklich sehr gross, aber da ich essettei und silvicola noch kaum kenne, wusste ich nicht, ob vielleicht auch so grosse FK möglich wären.


    Hannes2 Danke Jörg für deine Einschätzung zu den Trichterlingen. Könnte es sein, dass die Bilder 5-9 den Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata) und die Bilder 10-13 den Ockerbraunen Trichterling (Infundibulicybe gibba) zeigen? Hast du solche Trichterlinge mal gegessen? Falls ja, wie war dein Eindruck?


    LG

    Benjamin

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  • Hallo Benjamin,


    da das einzige Stielbild der zweiten Gruppe völlig farbverfälscht zu sein scheint, kann ich zu denen nichts sagen. Ich habe hier einmal Bilder der beiden Arten zum Vergleich:

    Clitocybe costata



    Infundibulicybe gibba



    Zum Speisewert kann ich auch nichts sagen da ich solche Sachen nicht esse. Man muß nicht alles verspeisen wo "Eßbar" dransteht.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg


    Super, danke für deine Infos. Ja, die Farbe des Stiels bei der zweiten Gruppe ist wirklich nicht gut dargestellt. Ich empfand sie allerdings etwas heller, so in Richtung Creme. Sonst ist mir noch aufgefallen, dass die Lamellen bei der ersten Gruppe nach meinem Empfinden etwas kräftiger waren.


    Ich habe eigentlich auch nicht vor sie zu essen, dennoch finde ich es immer interessant, was andere zum Geschmack sagen. Zudem würde ich sie momentan sowieso noch nicht essen, da ich sie noch zu schlecht kenne und es bei den Trichterlingen doch einige gefährliche Arten gibt.


    LG

    Benjamin

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  • Hi,


    zum Champi: Mehr als Sektion Arvenses geht da nicht. Die einzigen Arten, die sicher abgetrennt werden können, sind Augustus und Urinascens (Sporengröße). Ansonsten wird im Para über die ITS-Sequenz geschlüsselt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan


    Danke für die Infos. Immer wenn ich meine ich weiss doch schon ein paar Sachen, merke ich, dass ich eigentlich so gut wie gar nichts weiss. ;) Ich wusste nicht, dass Champis so kompliziert sind. Wie viele verschiedene Arten sind denn in der Sektion Arvenses?


    LG

    Benjamin

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  • Wie viele verschiedene Arten sind denn in der Sektion Arvenses?

    Hi,


    habe gerade mal im Para gezählt und bin auf 18 gekommen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • habe gerade mal im Para gezählt und bin auf 18 gekommen.

    Puh, das sind aber viele. ^^ Danke für die Info.


    LG

    Benjamin

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