Sarcodontia setosa an Apfelbaum

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.482 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo,


    ich habe heute einen großen, weiß-gelblichen Pilz an einer Bruchfläche eines alten Apfelbaumes gefunden.

    Ein großer Ast war abgebrochen und an der Bruchstelle zeigen sich über gut 25cm fransige Strukturen.

    Flechtenausbeute sehr mager, aber der Pilz interessiert mich.

    Im Buch finde ich Sarcodontia crocea, dessen Abbildungen und Beschreibung mich sehr an meine Beobachtung erinnert.


    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5


    Auf der anderen Seite des Baum, in einer Rindenspalte sind die gleichen Strukturen erkennbar:

    Bold6


    Bild 7


    Die habituelle Ausprägung könnte docht zu Sarcodontia crocea passen; zudem soll dieser Pilz ja alte Apfelbäume bevorzugt verzehren.

    Liege ich mit meiner Einschätzung hier richtig?


    LG, Martin

  • Im Buch finde ich Sarcodontia crocea, dessen Abbildungen und Beschreibung mich sehr an meine Beobachtung erinnert.

    Da habe ich keine Zweifel, Martin!

    Ich suche den Apfelbaum-Stachelschwamm seit Jahren vergebens an alten Apfelbäumen und tatsächlich scheinst Du ihn gefunden zu haben!:thumbup:

    Vergleiche auch mit dieser schönen Vorstellung von Sepp.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    das tut mir leid zu hören, Nobi.

    Bestimmt werden die kranken Apfelbäume normalerweise schnell gefällt, ehe sich der Weißrotte im Obstgarten ausbreitet.

    Ich habe den Eindruck, dass in letzter Zeit hier immer mehr Obstgärten verwildern (dürfen).

    Offenbar lohnt sich für viele Bauern der Aufwand nicht mehr.

    Vielleicht ist das bei euch ähnlich und du wird ihn dann bald beobachten können.


    Ich hoffe, die alten Bäume hier dürfen noch lange stehen und müssen nicht Platz machen für noch mehr Häuser mit Steingärten oder anderen Krempel.

    Aber wer will schon direkt neben dem AKW bauen? :girre:


    LG Martin

  • Hallo,


    hier der Beitrag von S. crocea auf meinem Hof (Könnte das Sarcodontia sein?). Der an dem jungen (toten) Bäumchen fruktifiziert in diesem Jahr, der andere auf'm Nachbarhof nicht. Dass die nicht jährlich kommen, habe ich jetzt auch von anderen Leuten gehört, die den bei sich in der Nähe haben.


    Auffällig bei meinem Pilz ist, dass der an einem Apfel wächst, der maximal 20 Jahre (eher 15) alt geworden ist. Erlegt haben den übrigens die Schafe durch Rindenfressen. Wobei man ja junge Apfelbäume, die aus irgendeinem Grund eingehen und dann stehenbleiben noch seltener findet, als alte Apfelbäume mit toten Ästen. Die Aussage "an alten Apfelbäumen" hat m.E. nichts damit zu tun, dass der Pilz nicht auch an jungen könnte.


    Ein Bild von vor 2 Wochen


    Martin, der Pilz hat auch einen deutlichen und charakteristischen Geruch.



    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    ja das mit dem Buttersäuregeruch als Charakteristikum habe ich vorhin im Buch gelesen.

    Leider (?) habe ich nicht geschnüffelt.

    Vielleicht war's auch besser so, denn Buttersäure riecht ja nicht so liebich.


    LG, Martin

  • KaMaMa

    Hat den Titel des Themas von „Sarcodontia crocea an Apfelbaum?“ zu „Sarcodontia crocea an Apfelbaum“ geändert.
  • Hallo zusammen,


    nur zur Info: Sarcodontia crocea (Schwein.) Kotl. 1953 ist eine amerikanische Art und inzwischen von Karen Nakasone zu Phlebia hydnoidea gestellt. Der entsprechende Artikel ist noch nicht veröffentlicht, soll aber dieses Jahr noch erscheinen. Die europäischen Funde müssen Sarcodontia setosa (Pers.) Donk 1952 heißen. Es bleibt für uns natürlich der Apfelbaum-Stachelschwamm, den ich bis jetzt vier mal in Sachsen gefunden habe. Er kann auch an Buche vorkommen, wie z. B. 2016 im NP Sächsische Schweiz.


    LG

    Frank

  • KaMaMa

    Hat den Titel des Themas von „Sarcodontia crocea an Apfelbaum“ zu „Sarcodontia setosa an Apfelbaum“ geändert.
  • Hallo,


    nochmal was wegen des Geruchs des Pilzes: Der Geruch wird mal als stark und süß-sauer, wie "butyric acid" (Butan- oder Buttersäure) beschrieben (in "Fungi of Temperate Europe"), andernmals als fruchtig, wie in Wikipedia unter dem Eintrag Essigsäurepentylester: "Weithin duftende Amylacetate entstehen auch beim pilzlichen Abbau von Apfelbaumholz durch den angeblich seltenen Weißfäuleerreger Sarcodontia setosa (= S. crocea)."


    Das erklärt wohl auch die angenehme Geruchs-Erinnerung bei dir, Bernd!


    LG, Martin